Fahrtechnik lernen - Reihenfolge?

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Hallo zusammen,

in diesem Thread kam das Statement

Der Wheelie ist ein Eisdielentrick. Der macht zwar Spaß und beeindruckt die Ladies, bringt Dir auf dem Trail nix. Der Manual dagegen (aus meiner Sicht wesentlich schwieriger) bringt flow und spart irgendwann mal Kraft. Der Bunnyhop zählt für mich ebenfalls zu den "nützlichen Moves" die den Flow und den Spaß auf dem Trail wesentlich beeinflussen und verbessern.
Klar, nur Kiddies mit dem Wheelie schocken macht auch Spaß. Ich arbeite daran. :D

Aber die Frage:
Gibt es nach eurer Meinung nach eine sinnvolle Reihenfolge, Fahrtechniken zu lernen? Welche sind besonders wichtig?

Könnte das nicht auch von der Art der Trails in der Gegend abhängen?

Ich lese auch immer "Geschwindigkeit stabilisiert". Ist das immer ein guter Ratschlag oder sollte man manche Stellen auch gründlich langsam üben? :confused:

so neugierig
Paul
 
Welche sind besonders wichtig?
l

Trackstand - Balanceschulung ist immer wichtig und somit eine Basis
oder auch auf schmalen Brettern fahren üben - auch wichtig für die Balance
Drops bzw. Wheely-Drops - man soll ein Gefühl bekommen, wie man sicher über Geländekanten kommt, zuerst aber an niedrigen üben.
Bunny Hop - Kann man oft brauchen, um den jedoch richtig zu lernen, würde ich die Bewegungen zuerst seperat üben. Also zuerst nur Vorderrad hochbringen (kann man auch manchmal an Kanten brauchen), dann erst Hinterrad hochziehen üben und erst dann die gesamte Bewegung probieren.
Endo/Stoppie - man bekommt Gefühl für die Vorderradbremse
Hinterradversetzen - Baut auf den Endo auf und macht enge Kurven fahrbar
Linienwahl üben - also dieselbe Stelle auf verschiedene Arten/Geschwindigkeiten bewältigen

Erst dann würde ich mich an den Manual wagen.
Wheely is nett, schult auch die Balance, braucht man aber nicht wirklich.
... und einfach generell überall rauf und runter fahren probieren, aber auf den Kopf hören: Es geht nicht immer jeden Tag alles.

Viel Spass beim Üben,
maggse
 
Ich lese auch immer "Geschwindigkeit stabilisiert". Ist das immer ein guter Ratschlag oder sollte man manche Stellen auch gründlich langsam üben?
Viele Sachen gehen mit Schwung einfacher, manchmal ist es aber nicht möglich (weil z.B. zu steil, zu eng). Man sollte beides können, langsam und schnell.
 
Bei mir waren es die Kurven, bei denen ich aktiv und effektiv dazu gelernt habe, also das richtige Anbremsen, die Schräglage des Bikes etc. Das ist eine wichtige Basic-Fahrtechnik, ansonsten schließe ich mich den anderen an. Bunny Hop, Manual, Drops und Balance sollten zum Standardprogramm gehören und natürlich Schlüsselstellen wie zB Spitzkehren.

Viel Spaß beim Üben!
Marc
 
Ich lese auch immer "Geschwindigkeit stabilisiert". Ist das immer ein guter Ratschlag oder sollte man manche Stellen auch gründlich langsam üben? :confused:

Ich finds am Anfang besser Stellen zuerst mit niedriger Geschwindigkeit zu fahren und durch stufenweises erhöhen der Geschwindigkeit die Schwierigkeit zu steigern. Finde ich besser als an einer heftigen Stelle mit der "friss oder stirb" Methode im Zweifelfall böse auf die Nase zu fallen.

Klappt die bekannte Stelle flüssig, einfach mal die gewohnte Fahrlinie verlassen und mal was ganz anderes probieren. Auch hier wieder zuerst langsam, dann schnell.

Beim Springen zuerst über kleine Hindernisse (dicke Äste etc.) springen, die man notfalls auch einfach überfahren könnte - denn dann kann nichts passieren. Beim Landen merkt man dann ggf. am Schlag aufs Hinterrad, ob man korrekt oder zu kurz gesprungen ist. Passieren kann dabei aber nichts:daumen:
 
Trackstand - Balanceschulung ist immer wichtig und somit eine Basis
oder auch auf schmalen Brettern fahren üben - auch wichtig für die Balance
Drops bzw. Wheely-Drops - man soll ein Gefühl bekommen, wie man sicher über Geländekanten kommt, zuerst aber an niedrigen üben.
Bunny Hop - Kann man oft brauchen, um den jedoch richtig zu lernen, würde ich die Bewegungen zuerst seperat üben. Also zuerst nur Vorderrad hochbringen (kann man auch manchmal an Kanten brauchen), dann erst Hinterrad hochziehen üben und erst dann die gesamte Bewegung probieren.
Endo/Stoppie - man bekommt Gefühl für die Vorderradbremse
Hinterradversetzen - Baut auf den Endo auf und macht enge Kurven fahrbar
Linienwahl üben - also dieselbe Stelle auf verschiedene Arten/Geschwindigkeiten bewältigen

Erst dann würde ich mich an den Manual wagen.
Wheely is nett, schult auch die Balance, braucht man aber nicht wirklich.

mmmmhhh, aus meiner Sicht ist der grundsätzliche Bewegungsablauf des Manual die Voraussetzung für Drops (ins eher flache Gelände) und auch die ersten 50% des Bunny Hop, deshalb würde ich diesen Move relativ bald nach den Basics (Balance, Bremstechnik, Kurventechnik) üben.
 
Das erste sollte die richtige Grundhaltung sein, Ellbogen leicht nach außen mit leicht angewinkelten Armen, die Beine ganz leicht gebeugt und Körperspannung.

Dann: Schwerpunktkontrolle. Der Körperschwerpunkt (leicht unter dem Bauchnabel) sollte immer senkrecht über dem Trelager liegen.

Dann alles, was Marc B geschreiben hat.

Haste das alles drauf, dann kannste dich den Posertricks zuwenden.
 
Grundposition > Balance > Blickführung > Rad versetzen

Die Situationen bei denen man einen Bunny Hop oder Wheelie braucht, halten sich auf dem großteil der Trails doch schon arg in Grenzen.
 
Ja, die macht extrem viel aus, selbe Größenordnung wie saubere Grundposition und die Entspanntheit auffm Rad... Gerade letztere hängt auch stark mit der Blickführung zusammen...
 
blickführung ist wirklich ein großer faktor. ich habs auch erst geglaubt, nachdem ich den fahrtechnikbericht gelesen habe und das dann selbst mal bewusst getestet hab auf meinem hometrail. man behält auf anhieb mehr geschwindigkeit in kurven.

an seiner push- und pull-technik zu arbeiten find ich auch nicht unwichtig, sollte aber nicht zu früh bestandteil vom fahrtechnik-training sein. da sind denke ich bunnyhop, bremstechnik, trackstand und solche sachen viel wichtiger. aber durch richtiges drücken und ziehen des bikes holt man auch noch gut was an geschwindigkeit und somit an fahrspaß raus. ich merk wie wichtig das ist bei großen sprüngen, die eine sehr wellige anfahrt haben. wenn man die wellen und hügel davor gut wegdrücken kann, behält man gleich viel mehr geschwindigkeit und kann die in den sprung investieren.

ansonsten immer fahren fahren fahren, sich nicht unterkriegen lassen von langsamen fortschritten, das ist bei jedem so. der spaß darf nicht leiden, also nicht krampfhaft versuchen erfolge durch stundenlanges üben zu erzwingen.
 
Hier auch nochmal meine Empfehlung für alle die des Englischen mächtig sind und ein gutes Buch suchen:

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Deckt alles wichtige ab, lässt vieles unwichtiges aus und ist einfach gut zu lesen.

grüße,
Jan
 
Doof dass ich nichtmal was dafür bekomme :)
Klar bekommst du etwas - ein verschärftes Lob von mir. Habe mir das Buch schon zu Weihnachten schenken lassen. Wenn man dann tatsächlich auch alle Vokabeln findet, ist es perfekt.

@Int
der spaß darf nicht leiden, also nicht krampfhaft versuchen erfolge durch stundenlanges üben zu erzwingen.
Ich meine, dass sei generell für Lernerfolge wichtig:
Spass = ein ordentlicher Schuss Dopamin.
Und damit stellt sich gleich eine Frage:
Wann höre ich mit dem Üben auf, um das motorische Lernen effektiv zu halten?
Höre ich auf, wenn mir etwas gut gelungen ist :daumen:, um sozusagen mit der optimalen (neuronalen) Erinnerung in die Pause zu gehen - setzen lassen, drüber schlafen und wieder anfangen?
Sage ich mir bewusst, "mach´s gleich nochmal, war ja ein Durchbruch" und laufe dann immer mehr in die Verschlechterung und verlasse enttäuscht den Ort des Geschehens :heul:?
Ist das für das mentale Lernen ("endlich habe ich mich getraut, war gar nicht so schlimm") genau so zu sehen?

Grüße von Paul
 
Bunny Hop - einfach in die luft springen am besten von einem bordstein oder ähnliches üben sehr sehr einfach und macht sehr fun
 
[...]
@Int Ich meine, dass sei generell für Lernerfolge wichtig:
Spass = ein ordentlicher Schuss Dopamin.
Und damit stellt sich gleich eine Frage:
Wann höre ich mit dem Üben auf, um das motorische Lernen effektiv zu halten?
Höre ich auf, wenn mir etwas gut gelungen ist :daumen:, um sozusagen mit der optimalen (neuronalen) Erinnerung in die Pause zu gehen - setzen lassen, drüber schlafen und wieder anfangen?
Sage ich mir bewusst, "mach´s gleich nochmal, war ja ein Durchbruch" und laufe dann immer mehr in die Verschlechterung und verlasse enttäuscht den Ort des Geschehens :heul:?
Ist das für das mentale Lernen ("endlich habe ich mich getraut, war gar nicht so schlimm") genau so zu sehen?

Grüße von Paul

Mach Dir kurzfristig nicht zu viele Gedanken um Optimierung, dann geht der spaß flöten. Es ist normal, dass man manchmal an verschiedenen Dingen nicht weiterkommt. Die dann einfach ruhen lassen und es ein paar Einheiten später (das kann ne Woche oder nen Monat sein) mal wieder probieren. Oft klappt es dann auf einmal.
Wenn DU bei bestimmten Übungen nicht weiterkommst und auch nicht weisst woran es liegt hilfts oft sich nach einigen Wochen Feedback von jemandem der weiß was er tut einzuholen.

grüße,
Jan
 
Was neben allen "Tricks" vollkommen unterbewertet wird: Richtig Bremsen. Kann kaum einer, beachtet auch kaum einer.

z.B. nicht in, sondern vor der Kurve Bremsen. Immer nur kurz Bremsen, nicht schleifen lassen, usw. Einfach mal nach suchen, ist meiner Meinung nach als Grundtechnik wesentlich wichtiger als z.B. ein Trackstand (obwohl der auch wichtig ist).
 
Ganz ohne schleifen lassen gehts manchmal aber nicht.

Mein Hometrail hat zb recht lange, steile Abschnitte. Wenn ich da jetzt mit kurzen Bremsungen runter fahren würde, wär es ziemlich ruppig und unbequem. Vor allem würd ich nach recht kurzer Strecke ziemlich schnell werden und das macht sich nicht sehr gut zwischen Wurzeln, Geröll und Steinplatten. Wichtig ist eigentlich nur das man der Bremse Regenerationszeit zum Abkühlen gibt, nicht den kompletten Trail mit Schleifender Bremse runterfährt und so das Teil gnadenlos ins Fading treibt.

In Kurven Bremse auf setz ich jetzt mal vorraus. Wenn man korrigieren muss, dann nur gefühlvoll mit der Hinterradbremse und da auch wirklich nur zärtlich mit gefühl.

Wirklich Bremse auf und Feuer frei geht nur im Bikepark oder wenn man auf dem Trail alleine ist und ihn 100%ig auswendig kennt.
 
Sehe ich genauso.
Die Blickrichtung beim Fahren, die Bremstechnik und evtl. noch die Art, wie man durch die Kurve fährt( Druck auf Vorderrad, Ellbogen angewinkelt, etc.) finde ich erstmal wichtiger.

Wenn man das kann, kann man "Tricks" lernen. Wobei Trackstand und Hinterrad versetzen meines Erachtens vorne stehen.

Ciao und Gruss,
Tommaso

Was neben allen "Tricks" vollkommen unterbewertet wird: Richtig Bremsen. Kann kaum einer, beachtet auch kaum einer.

z.B. nicht in, sondern vor der Kurve Bremsen. Immer nur kurz Bremsen, nicht schleifen lassen, usw. Einfach mal nach suchen, ist meiner Meinung nach als Grundtechnik wesentlich wichtiger als z.B. ein Trackstand (obwohl der auch wichtig ist).
 
Hängt natürlich von den örtlichen Verhältnissen ab, aber ich sehe abgesehen von den "grundlegenen" Dingen (also richtig Bremsen, Blickführung, Körperhaltung etc.) als wichtigsten "echten" Trick auch Hinterrad versetzen an.

Ich kann's zB nicht, und hier in den Alpen ist das eigentlich der Flow-Killer Nummer eins. Dass ich den Bunnyhop nicht wirklich kann, stört mich beim fahren nicht halb so oft.
 
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