Da werden von der hessischen Regierung bzw. vom Ministerium haufenweise an den Haaren herbeigezogene vermeintliche Begründungen herbeigezogen.
Der wahre Grund für diese Änderungen bzw. deren Urheber bleibt natürlich wieder unerwähnt. Auch wenn es sich nach Klischee anhört, da stecken wieder mal die Interessen einiger weniger dahinter. Und ganz vorne sind halt auch und besonders die Jäger mit von der Partie, die halt nicht akzeptieren wollen, dass Ihnen der Wald nicht alleine gehört. In Baden-Württemberg war z.B. auch der Schwarzwaldverein eine treibende Kraft bei der 2m-Regelung.
Einen rationalen, sachlichen Grund gibt es für die in Hessen gewollte Regelung natürlich nicht. Im Endeffekt versucht man das gewohnheitsmäßige Betretungsrecht zu Lasten der Allgemeinheit abzuschaffen.
Was mich persönlich ganz besonders stört: das Mountainbiken im Halt hat geringfügige bis gar keine Auswirkungen auf den Wald. Trotzdem will man Biker aus dem Wald verdrängen.
Auf der anderen Seite hinterlässt etwa die Forstindustrie mit schwersten Maschinen, die heute fast ausschließlich zum Einsatz kommen, enorme Schäden im Wald. Es kann doch nicht sein, dass Waldstrassen geschaffen werden, auf denen Schwerlastverkehr mit 40 Tonnen und mehr fahren kann, während normale Waldwege "zugeschmissen" werden (bei mir in der Umgebung in BW ist das der Fall).
Und der Herr Jäger fährt natürlich auch mit dem Kfz im Wald spazieren, mißbraucht Rückegassen als Weg und hinterlässt haufenweise Müll, wie z.B. Berge von Plastikfässern und Kfz-Anhänger.
Da wird hemmungslose Klientelpolitik zu Gunsten ganz weniger betrieben. Im Gegensatz zur 2m-Regelung in BW vor Jahren können das die "Amigos" in der hessischen Regierung heute aber nicht mehr ohne Aufmerksamkeit der Allgemeinheit bzw. der Betroffenen durchziehen. Es nur eine Frage, ob es schnell gelingt die Politiker unter Druck zu setzen, so dass sie "kalte Füsse" kriegen.
BTW, wo die zitierten "Konflikte der Erholungssuchenden untereinander" liegen sollen, weiss wirklich nur der, der sich den Quatsch zusammengesponnen hat. Ich für meinen Teil, komme mit allen Waldbesuchern problemlos aus (ein Mindestmaß an gegenseitiger Rücksicht ist selbstverständlich). Das gilt übrigens auch für die Jäger (mit einer Ausnahme: eine besonders gestörte Spezies, der u.a. Radfahrer mit dem Auto abzudrängen versucht) und die Forstindustrie.
Wie sieht den in Hessen die Verteilung Privat-, Staats- und Kommunalwald aus?