mehr Punch am Berg , aber wie

http://www.medicalsportsnetwork.de/archive/681977/Leistungsreserve-Krafttraining-im-Radsport.html

"...Eine höhere Maximalkraft verbessert gleichzeitig die Schnellkraft- und die Kraftausdauerleistungen. Das Ziel eines solchen Trainings liegt in Anpassungen des neuromuskulären Systems. Dem Sportler stehen so bei einem gesteigerten Maximalkraftniveau mehr Reserven zur Verfügung, weil mehr Muskelfasern aktiviert werden können. Beim Erbringen einer Leistung von z.B. 300 Watt ist die Beanspruchung nfür den Fahrer umso geringer, je höher seine Maximalkraft ist. Der bei jeder Kurbelumdrehung aufzubringende relative Krafteinsatz fällt mit steigendem Niveau der Maximalkraft. „Relativ" beschreibt hierbei das Verhältnis zwischen geleistetem Krafteinsatz und individuellem Kraftmaximum. Ein erhöhtes Maximalkraftniveau steigert folglich die Muskeleffizienz und der Radsportler ist in der Lage, ein höheres Tempo über einen längeren Zeitraum zu fahren."
 
Natürlich führt ein höheres Kraftniveau zu einer besseren Fahrleistung. Jeder der schon länger Rad fährt und erst später mit zusätzlichem Krafttraining begonnen hat, wird das bestätigen können. Das erklärt jedoch nicht, warum viele die am Berg schwächeln, das in erster Linie durch Kraftausdauertraining versuchen auszugleichen.
Man kann das nicht auf die einfache Formel bringen: "Ich brauche über einen längeren Zeitraum etwas Kraft, also trainiere ich im Fitness-Studio genau das, nämlich Kraftausdauer."

Leider ist es schwierig jemanden davon zu überzeugen, dass das nicht der beste Weg ist, um die Leistung gerade am Berg zu verbessern. Wenn man es auf die einfache Formel bringen würde: Hohe Kraft = guter Radfahrer, wären Powerlifter mit Kniebeugeleistungen von über 400kg die besten Radfahrer.
Dem Powerlifter fehlt es jedoch an der allgemeinen Ausdauer. Radfahren erfordert eben eine Mischung aus Kraft und Ausdauer. Also wird versucht Ausdauer und Kraft unter einen Hut zu bringen und es wird Kraftausdauer im Studio trainiert.

Wenn anfänglich genügend Kraft vorhanden ist, man aber trotzdem die Leistung nicht über den kompletten Zeitraum erbringen kann (siehe Dubbels Frage), schwächelt eine Komponente. (Kraft oder Ausdauer, natürlich stark vereinfacht, weil jeder um die hoch komplizierten Stoffwechselvorgänge im Körper weiß.) Es ist jedoch nicht die Kraft, sondern die Energieversorgung in der Muskulatur, an der es mangelt.
Ich bezeichne das jetzt der Einfachheit halber mal als Energieversorgung, auch wenn Sauerstoff und Nahrungsversorgung gemeint ist.

Dazu als Beispiel, auch wenn es etwas hinkt:
Ich will mit einem PKW mit 400 Ps hundert Kilometer weit fahren. 400PS ist die maximale Kraft, die der Motor leisten kann. Ein Verbrennungsmotor braucht zur Energieerzeugung ein Gemisch aus Sauerstoff und Kraftstoff.
Hier kann man durchaus eine Übereinstimmung mit dem Radfahrer sehen. Er kann eine maximale Kraft aufbringen (angeommen 150kg Kniebeugeleistung bei einer Wiederholung) und funktioniert ebenfalls als eine Art Verbrennungsmotor. Er braucht zum Arbeiten ebenfalls Sauerstoff und Kraftstoff (Energie in Form von Kohlehydraten und Fett).

Der PKW schafft die Strecke von hundert Kilometern jedoch nicht, da ihm nach zwanzig Kilometern der Sprit ausgeht. Eine Erhöhung der Kraftleistung des PKW auf 500PS, würde in diesem Fall nichts nutzen, da hier nicht die Ursache des Problems liegt, sondern in der mangelnden Energieversorgung.
Ähnlich ist es beim Radfahrer, der eine Steigung von zehn Kilometern Länge bewältigen will und der gezwungen ist nach zwei Kilometern die Leistung zurück zunehmen. Anfangs hat die Kraft gereicht (siehe Dubbels Frage, ob er mit der anfänglichen Kraftleistung zufrieden ist), es mangelt jedoch an der Energieversorgung um die Kraftleistung aufrecht zu erhalten.
Die Energieversorgung funktioniert hier nicht wegen mangelndem Sauerstoff, wenn man davon ausgeht, dass genügend Kohlehydrate bereit stehen. Hier hinkt der Vergleich zum PKW, da der genügend Sauerstoff, aber nicht genügend Sprit zur Verfügung hat.
Im Endeffekt kommt jedoch beides auf das Gleiche raus, nämlich das die Leistung abgebrochen werden muß. In beiden Fällen würde eine Erhöhung der Maximalkraft nichts nutzen, es muß also an der Energieversorgung gearbeitet werden. (siehe Dubbels Vorschläge)

Warum ist es beim Krafttraining trotzdem sinnvoller die Maximalkraft und nicht die Kraftausdauer zu trainieren?
Dazu muß man wissen, dass die Maximalkraft und die Kraftausdauer in direktem Zusammenhang zueinander stehen, wobei die Maximalkraft übergeordnet ist. Das bedeutet, wenn ich die Maximalkraft erhöhe, steigere ich automatisch auch die Kraftausdauer.
Im umgekehrten Fall, also wenn ich Kraftausdauer trainiere, verbessere ich die Maximalkraft nur minimal. Das kann man sich leicht vorstellen: Wenn ich ein Gewicht von 20kg x-mal heben kann, bedeutet das noch lange nicht, dass ich auch 100kg heben kann.
Im umgekehrten Fall kann man davon ausgehen, dass jemand der 100kg hebt es auch schafft 20kg x-mal zu heben. (Wenn auch nicht ganz so oft, als wenn er ständig mit 20kg auf Wiederholung trainiert.)
Man sieht also, dass sich gesteigerte Maximalkraft positiv auf das Radfahren auswirkt.

Warum sollte man aber nicht direkt Kraftausdauer im Studio trainieren, wenn man doch fürs Radfahren Kraftausdauer benötigt?
Ganz einfach, weil die Übereinstimmung zwischen Kraftausdauertraining im Studio und der Kraftausdauer auf dem Rad eben nicht so hoch ist, wie man meinen könnte.
Im Studio mit 20 oder 25 Wiederholungen bis zur Ausbelastung, kommt die Energieversorgung fürs Radfahren zu kurz, weil die Belastungsdauer zu kurz ist.
Für das Radfahren am Berg werden nicht so hohe Kräfte wie im Studio benötigt, es steht eine ausreichende Energieversorgung im Vordergrund.

Das Kraftausdauertraining im Studio ist also nicht optimal geeignet die Fahrleistung am Berg zu trainieren. Da aber die Maximalkraft automatisch die Kraftausdauer steigert, ist sie auf jeden Fall schonmal geeignet die Radleistung zu verbessern. Hier fehlt es lediglich an der Energieversorgung. (Powerlifter sind eben nicht die besseren Radfahrer.)
Die Ausdauerleistung trainiert man sinnvollerweise auf dem Rad. (siehe Dubbel)

Warum sollte man dann nicht einfach ein direktes Kraftausdauertraining zur Steigerung der Kraft auf dem Rad durchführen?
Weil der Kraftanteil bei Fahrten auf dem Rad einfach zu gering ist. Es lässt sich auf dem Rad weder wirkungsvoll Kraftausdauer, noch Maximalkrafttraining durchführen. (im Sinne von richtigem Krafttraining im Studio)

Warum ist ein Radtraining mit höherem Widerstand am Berg trotzdem wirkungsvoll?
Weil hier in erster Linie die Energieversorgung über eine längere Dauer trainiert wird. (Weit länger als beim Kraftausdauertraining im Studio.)

Warum ist es trotzdem sinnvoll für Radfahrer im Studio die Maximalkraft zu trainieren?
Siehe Antwort von Mod31.
Hier bleibt noch der alte Trainingsgrundsatz zu erwähnen, dass Trainingsinhalte nach Möglichkeit nicht gemischt trainiert werden sollen. (frei nach Dubbel)
Also Krafttraining im Studio und Ausdauertraining auf dem Rad.

Dass eine erhöhte Maximalkraft auf jeden Fall erstrebenswert ist, kann man auch wieder am PKW-Beispiel deutlich machen. Mit einem 400PS starken Wagen sind die hundert Kilometer auf jeden Fall besser und schneller zu bewältigen, als mit einem 100PS starken PKW, wenn die Energieversorgung stimmt.

Krückenmäßig auf den Radfahrer übertragen bedeutet das:
Der Radfahrer mit einer Kniebeugeleistung von 150kg wird den Berg schneller und leichter überwinden als die alte Oma, auch wenn bei beiden die Energieversorgung ausreicht.

Radfahren ist eben nicht nur ein reiner Ausdauersport, sondern erfordert auch ein gewisses Maß an Kraft, wie man leicht an den Beinen der Bahnfahrer sehen kann. Mit zunehmender Dauer der Belastung überwiegt jedoch die Ausdauer.

Diese Mischung aus Kraftleistung und Ausdauer wird bei der Leistungsdiagnose ermittelt.

Sollte hier irgend etwas nicht richtig dargestellt sein, haut ruhig feste drauf, ich kann das vertragen.
 
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Da der Herr Bettseeker bekanntermaßen arm ist wie eine Kirchenmaus und sich so teure Bücher nie nicht leisten kann, muß er sich das alles aus den Fingern saugen.
 
Warum sollte man aber nicht direkt Kraftausdauer im Studio trainieren, wenn man doch fürs Radfahren Kraftausdauer benötigt?
Ganz einfach, weil die Übereinstimmung zwischen Kraftausdauertraining im Studio und der Kraftausdauer auf dem Rad eben nicht so hoch ist, wie man meinen könnte.
wenn die radfahrer von kraftausdauer reden, ist eine ausdauerleistung mit tendenziell hohem kraftanteil gemeint.

was die sportwissenschaft unter laktazider kraftausdauer* versteht, ist nicht zu verwechseln mit dem, was der radsportler unter "Kraft an Berg" oder "Kraft mit Rad" versteht (eine form des ausdauertrainings mit hohem kraftanteil und mittlerer herzfrequenz) .
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, dummerweise benutzt man aber den gleichen begriff.

* "Allgemein und unspezifisch wird die Kraftausdauer als Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei statischen und dynamischen Krafteinsätzen bezeichnet.
Das Kraftausdauertraining ist durch sehr hohe Wiederholungszahlen (25-12) und eine sehr geringe-mittlere Intensität (20-70%) gekennzeichnet. Das Kraftausdauertraining verbessert die anaerobe-laktaziden Energiegewinnungsprozesse ..."


und dann gibts noch wischiwaschi-kompromisse...
 
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wenn die radfahrer von kraftausdauer reden, ist nicht die laktazide kraftausdauer, sondern eine ausdauerleistung mit tendenziell hohem kraftanteil.

was die sportwissenschaft unter laktazider kraftausdauer*versteht, ist nicht zu verwechseln mit dem, was der radsportler unter "Kraft an Berg" oder "Kraft mit Rad" versteht (eine form des ausdauertrainings mit hohem kraftanteil und mittlerer herzfrequenz) .
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, dummerweise benutzt man aber den gleichen begriff.


Genau das meinte ich, ich habe mich wahrscheinlich nicht richtig ausgedrückt.
Danke für die Korrektur.:)
 
Es ist jedoch nicht die Kraft, sondern die Energieversorgung in der Muskulatur, an der es mangelt.
Das ist rein prinzipiell der eigentliche Grund.

Ich will mit einem PKW mit 400 Ps hundert Kilometer weit fahren. 400PS ist die maximale Kraft, die der Motor leisten kann. ...
Und damit fangen Missverständnisse an. PS(kW) gibt die Leistung an, d.h. welche Energie innerhalb einer Sekunde zu Verfügung steht. Die ist bei einer bestimmten Drehzahl (Trittfrequenz) gegeben. Beim Diesel z.B. bei einer viel geringeren Drehzahl als bei einem Benziner. Beim E-Motor bei Drehzahl Null, d.h. im Stand.

Jeder Mensch hat auch eine persönliche Trittfrequenz. bei der er die maximale (Dauer-)Leistung erbringen kann. Und über die Schaltung stellt man die Trittfrequenz für die Maximalleistung ein, damit sie der geforderten entspricht.

Das anschauliche Beispiel geben Armstrong und Ullrich. Ersterer hat eine viel höhere Trittfrequenz (d.h. weniger Kraft auf dem Pedal) als letzterer. Der tritt mit einer sehr geringen Frequenz mit entsprechend höherer Kraft auf dem Pedal (gleich lange Kurbeln vorausgesetzt). Wenn sie wie so oft nebeneinander den Berg hinauf kurbelten, war ihre Leistung (gleiche Masse Rad + Fahrer vorausgesetzt) gleich.

Kraft ist nicht alles. Kreislauf d.h. Energieversorgung spielt ebenso eine sehr große Rolle.

Aber gibt es hier unter den MTBlern keine Sportmediziner, die etwas mehr dazu sagen können? Das Thema ist doch für alle interessant.

Paul
 
Und damit fangen Missverständnisse an. PS(kW) gibt die Leistung an, d.h. welche Energie innerhalb einer Sekunde zu Verfügung steht. Die ist bei einer bestimmten Drehzahl (Trittfrequenz) gegeben. ...
Kraft ist nicht alles. Kreislauf d.h. Energieversorgung spielt ebenso eine sehr große Rolle. ...
Aber gibt es hier unter den MTBlern keine Sportmediziner, die etwas mehr dazu sagen können? Das Thema ist doch für alle interessant.
Paul


Doch, es gibt Sportmediziner (-wissenschaftler) im Forum, wenn die jedoch anfangen etwas zu erklären, klinkt sich der größte Teil der Leser direkt aus, weil es ruckzuck zu kompliziert wird. Deshalb habe ich versucht, das mal recht einfach darzustellen. (Wenn es mir zu kompliziert wird, klinke ich mich mit weg, weil mich zuviel Theorie auch nicht mehr weiter bringt.)
Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass ich darauf hingewiesen habe, dass das Beispiel mit dem PKW natürlich etwas hinkt. Wenn mich aber nicht alles täuscht, bedeutet die Abkürzung "kW" kiloWatt, womit wir wieder beim Radfahrer wären, dessen Leistung in Watt angegeben wird. Damit kann der Vergleich nicht so verkehrt sein. Diese Leistung in PS oder kW, habe ich mit der Maximalkraft gleichgesetzt. Die Erklärung steht weiter unten.

Dass Kraft nicht alles im Radsport ist, sondern die Energieversorgung (Sauerstoff- plus Kohlehydrat- und Fettversorgung) hast du richtig erkannt. Darum dreht es sich ja gerade in diesem Thread. Das Problem des TE ist ja gerade, dass er nicht weiß an welchen "Stellschrauben" er drehen soll, um seine Leistung am Berg zu verbessern.
Besonders Dubbel weist in seinen Beiträgen mehrfach darauf hin, dass der TE kein Kraft-, sondern ein Ausdauerproblem hat.
Auch im meinem Beitrag (dem gaaaanz langen) geht es nicht ausschließlich um Kraft, sondern auch um die Ausdauer und dem Zusammenhang zwischen beidem.

Bei der Maximalkraft/Kraftausdauer in meinem Beitrag und denen einiger anderer User, geht es teilweise um Begriffe aus dem Krafttraining (das was im Kraftraum trainiert wird), und nicht um die eingesetzte Kraft auf dem Rad. (dein Beispiel Ullrich/Armstrong)
Die Maximalkraft aus dem Krafttraining ist die Kraft, die es dir ermöglicht das größtmögliche Gewicht genau einmal zu heben. Beispiel: Du schaffst genau eine Kniebeuge mit einer 150kg schweren Hantel. (Das ist keine offizielle Definition, sondern frei Schnauze nach Bettseeker erklärt.)
Diese Maximalkraft steht in direktem Zusammenhang mit der Leistung auf dem Rad.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn mich aber nicht alles täuscht, bedeutet die Abkürzung "kW" kiloWatt, womit wir wieder beim Radfahrer wären, dessen Leistung in Watt angegeben wird. Damit kann der Vergleich nicht so verkehrt sein. Diese Leistung in PS oder kW, habe ich mit der Maximalkraft gleichgesetzt. Die Erklärung steht weiter unten.
Natürlich ist der Vergleich richtig. Aber viele Missverständnisse entstehen durch unscharfe Begriffe.
Bei größerer Leistung geht es schneller - in der Ebene wie bergauf.

Besonders Dubbel weist in seinen Beiträgen mehrfach darauf hin, dass der TE kein Kraft-, sondern ein Ausdauerproblem hat.
Auch im meinem Beitrag (dem gaaaanz langen) geht es nicht ausschließlich um Kraft, sondern auch um die Ausdauer und dem Zusammenhang zwischen beidem.
So sehe ich das auch. Ausdauer betrifft aber im Grunde die Dauerleistung. Und wie das Beispiel mit der Trittfrequenz zeigt, hängt sie nicht allein von der Kraft ab.

Die Maximalkraft aus dem Krafttraining ist die Kraft, die es dir ermöglicht das größtmögliche Gewicht genau einmal zu heben. Beispiel: Du schaffst genau eine Kniebeuge mit einer 150kg schweren Hantel. (Das ist keine offizielle Definition, sondern frei Schnauze nach Bettseeker erklärt.)
Diese Maximalkraft steht in direktem Zusammenhang mit der Leistung auf dem Rad.
Und da habe ich meine Probleme. Nicht aus der Theorie, da gäbe ich dir recht, sondern aus der Praxis.
Die Leute mit den dicken Muskeln sind typisch Sprinter. Mordskraft, schnell im anaeroben Bereich und dann Ende des Mastes. Am deutlichsten ist das im Bahnsprint.
Die größten Dauerleister sind eher die Bergfahrer und die guten Zeitfahrer. Die treten bei optimaler Trittfrequenz hohe Kräfte über lange Zeit, haben aber nicht die Maximalkraft, um plötzlich zu explodieren zu können wie ein Sprinter.

Paul
 
Ich habe diesen Vergleich bewusst so gewählt um eben auf einfache Art und Weise das eigentliche Problem zu erläutern. Natürlich kann man beides (PKW und Radfahrer) nicht eins zu eins vergleichen. Missverständnisse sollten dadurch eigentlich nicht entstehen, sondern bei einer einigermaßen intensiven Beschäftigung mit dem Thema, eher ausgeräumt sein. Zur Not sollte man den Beitrag oder auch den ganzen Thread ein zweites mal lesen.


Wenn du genaue Definitionen und Erklärungen haben willst, musst du dich in der Tat an Sportwissenschaftler wenden. Ich kann dir aber versichern, dass du spätestens nach der dritten genauesten Erklärung und Definition das Handtuch wirfst und lieber Biken gehst.

Zum Einfluss der Maximalkraft auf das Radfahren:
Es ist gerade nicht der Fall, dass nur die Sprinter von einer gesteigerten Maximalkraft profitieren, sondern jeder Radfahrer, vom Profi bis zur Oma mit dem Hollandrad mit Einkaufskorb.
Die Erklärung dazu gibt es in Antwort #26 von mod31. Dieser Auszug ist von der Homepage von medicalsportsnetwork.de, der man ohne weiteres Glauben schenken darf, solange man nicht selber Sportwissenschaftler ist und berechtigte Zweifel anmeldet.
 
Das stimmt ausschließlich beim Bahnsprint.
Für alle anderen Bereiche des Radsports kann man das so nicht stehen lassen ;).


Siehe Antwort #26 von mod31
Ruhig auch mal dem Link folgen und den Artikel komplett lesen. Der Autor oder Mitautor Prof. Dr. Dietmar Schmidtbleicher ist wahrscheinlich mit einer der meist angesehensten Fachleute auf diesem Gebiet. Da müsste man mal die Sportwissenschaftler im Forum fragen.
 
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bettseeker, von 10/2010 bis 6/2011 habe ich keinen meter mit dem rad trainiert und war nur im kraftraum.
das drücken von 150 kg auf der presse hat mich dann anfang 9/2011 trotz fehlender kilometer zwar sämtliche anstiege > 20%-30% des rennsteiges bewältigen lassen, aber bei seichten 8%-12% musste ich abreissen lassen weil ich sonst am hungerast gelandet wäre.
meine mitfahrer haben sogar 30 minuten auf dem großen beerberg auf mich warten müssen. eigentlich mussten sie an allen 18 anstiegen des rennsteiges zwischen 5-15 minuten auf mich warten.

war mal wieder ein experiment von mir: "was passiert, wenn man nur in die bude geht keine ausdauer hat?"

ich habe sämtlich satz- und wiederholungsvariationen durchexerziert. gelehrt hat es mich, dass kraftraum sinnvoll ist, aber ausdauer- und kraftausdauertraining auf dem bike das A und O sind.
 
Weil hier immer von dicken Beinen gesprochen wird - bei mir ist es umgekehrt. Ich hatte noch nie dicke Beine, dafür aber überhaupt keine Pulstoleranz. Um den Puls in einem akzeptable Bereich halte zu können, müsste ich schon sehr niedrige Kadenzen fahren.
Bevor einer fragt: Ich bin Alpenbewohner und hier ist es steil, steil, steil.
 
ich habe sämtlich satz- und wiederholungsvariationen durchexerziert. gelehrt hat es mich, dass kraftraum sinnvoll ist, aber ausdauer- und kraftausdauertraining auf dem bike das A und O sind.


Das wundert mich jetzt sehr, wo Radsport doch bekanntermaßen eine Ausdauersportart ist.:D

Es wurde nicht behauptet, dass eine Steigerung der Maximalkraft das Allheilmittel für Schwächen auf dem Rad ist, sondern dass der Einfluss der Maximalkraft wesentlich größer ist, als von vielen angenommen wird.
 
Weil hier immer von dicken Beinen gesprochen wird - bei mir ist es umgekehrt. Ich hatte noch nie dicke Beine, dafür aber überhaupt keine Pulstoleranz. Um den Puls in einem akzeptable Bereich halte zu können, müsste ich schon sehr niedrige Kadenzen fahren.
Bevor einer fragt: Ich bin Alpenbewohner und hier ist es steil, steil, steil.


Eine hohe Maximalkraft hat nicht zwangsweise was mit dicken Beinen zu tun.
Beim Radsport kommt, gerade für dich als Alpenbewohner wichtig, ein günstiges Leistungs/Gewichtverhältnis dazu.
Außerdem ist in den Bergen die Herz/Kreislaufleistung meistens der entscheidende Faktor. (siehe Dubbels Ratschläge zur Verbesserung am Berg)
 
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@Bettseker: Maximalkraft = maximales Drehmoment, ergo ist der Vergleich Mensch/Auto möglich.
Für uns Ausdauersportler sind aber der Verbrauch/100km und die PS interessanter...
 
... heißt also, mit so vielen umdrehungen wie möglich eine so hohe wattzahl wie möglich zu treten und dabei so viel wie möglich fettsäuren und so wenig wie möglich atp/glykogen zu verpulvern.
 
@MAMOARMIN

Erst mal Respekt für deine abgespeckten 60 kg ! Das war sicher kein Pappenstiel und zeigt, dass du es ernst meinst. Die nächsten 10 kg werden aber vermutlich nicht so schnell purzeln. Das wichtigste ist: Mach den Sport, der dir Spass macht. Wenn du Spinning magst, mach das ! Besser ein wenig vom Lehrbuch abweichen, als dauerhaft die Lust zu verlieren. Krafttraining wäre für den Winter natürlich eine super Ergänzung (aus mehreren Gründen):
- schützt vor Muskulaturabbau im Rahmen deiner Diät
- erhöht deinen Grundumsatz, was noch mehr beim Abnehmen hilft
- beugt Haltungsschäden/Verletzungen vor
Ich würde allerdings nicht nur die Beine trainieren, sondern den gesamten Körper. Einfache Übungen (z. B. Lat-Ziehen, Bankdrücken, Rudern, Beinpresse), 20-25 Wiederholungen und möglichst kurze Pausen. Ist tierisch anstrengend, wenn du es richtig machst, aber sehr effektiv !
Grundsätzlich gilt aber: Möglichst viel aufs Rad ! Wenn du bergauf schneller werden willst musst du halt viel bergauf fahren. Klingt trivial, ist es auch. Vielleicht musst du auch ein bisschen mehr Geduld mitringen als jemand, der nie in deiner Gewichtsklasse war. Auf 60 (oder dann 70) kg weniger Masse muss sich der Körper erst mal einstellen. Also dranbleiben und nicht entmutigen lassen, wenn der Erfolg mal länger auf sich warten lässt. Wenn du konsequent trainierst und dich gescheit ernährst, kommt das von alleine.
 
Hi,
jo, iss nicht so ne leistung das abnehmen...hab es mir vorher ja auch draufgefressen.., ging ja über jahre..
ich mache bereits Athletiktraining.., gehe auch öfters schwimmen...also da bin ich schon dabei..
das mit dem Bergfahren is halt so ne sache...ich muss halt erstmal 30 min fahren um an ne steigung zu kommen, die dann 180 hm bietet.......egal..
wie gesagt bin ich jetzt die nächsten drei wochen ohne jegliche Druck auf dem pedal unterwegs...einfach mal den puls ein wenig unten halten und den systemen erholung gönnen...
da ich ne rolle habe, werde ich dann wohl oder übel auch da mal drauf hocken...da kann ich ja dann auch übern winter bergfahrten simulieren...
danke erstmal für die Ausführungen, sehr aufschlussreich für mich..danke
 
das mit dem Bergfahren is halt so ne sache...ich muss halt erstmal 30 min fahren um an ne steigung zu kommen, die dann 180 hm bietet.......egal..
Das ist doch ideal. Du bist warm gefahren, ehe die eigentliche Belastung kommt.

Wenn ich den Inhalt des Links in #26 von mod31 richtig interpretiere, ist die Antwort einfach. Mache Krafttraining. Die beim Fahren geforderten Kräfte seien zu gering, um eine merkliche Muskelzunahme zu bewirken.
Für die Ausdauer sei das typische Intervalltraining des Bikens genau richtig. Also rauf auf den Berg, runterrollen, rauf auf den Berg,...

Ich werde das jetzt auch einmal in dieser Form probieren.

Paul
 
Wenn ich den Inhalt des Links in #26 von mod31 richtig interpretiere, ist die Antwort einfach.
dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass der verlinkte beitrag begint mit den worten: "Wer im Spitzensport vorne dabei sein will...".

ob das 1:1 auf hobby-, oder freizeitfahrer übertragbar ist, bzw. ob der engpass nicht doch woanders liegt, darf in frage gestellt werden.
 
Wie ich bereits schrieb: Powerlifter sind eben nicht die besseren Radfahrer. Man sollte bei der ganzen Diskussion um das Krafttraining nicht vergessen, dass Radfahren in erster Linie eine Ausdauersportart ist.
Die Tipps und die Anleitung zur Verbesserung der Ausdauer hat Dubbel in den ersten vier Beiträgen gegeben.
Die Diskussion um das Krafttraining ist doch nur entstanden, weil Einige der Meinung waren, Kraftausdauertraining im Fitness Studio wäre der beste Weg durch zusätzliches Krafttraining die Leistung auf dem Rad zu verbessern.
 
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