Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?

Und selbst diese Regel müsste nach meinem Verständnis (inhaltlich) verfassungswidrig sein. Ich denke es schadet nicht, wenn man sich fragt, ob man formal geltendes Recht in der jeweiligen Form für angemessen hält - oder eben nicht. Und daraus dann seine Schlüsse zieht.
Deshalb sage ich ja im nächsten Satz, dass das "perfide" ist. Es stellt nämlich nichts anderes als den Versuch dar, durch die Hintertür unter dem Vorwand der Verhältnismäßigkeit ein faktisches Verbot des Radfahrens im Wald durchzudrücken.
 

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Re: Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?
Schon interessant wie sich wieder grundsätzlich der Sache angenommen wird. Die Regierung möchte ja eigentlich das Radfahren fördern, tut sich aber schwer den Ausbau der Infrastruktur schnell genug voran zu treiben. Für viele auf dem Land lebenden Radpendler wie mich auch sind die schnellsten Verbindungen tatsächlich durch Waldgebiete, da es oftmals auf der durch diese Gebiete führenden Straße viel zu gefährlich ist zu fahren. Solche Vorschläge wie im Artikel genannt sehe ich mit großer Skepsis. Das es auch anders geht zeigt die Schweiz gerade, dort sind nun alle Kantone verpflichtet Radwegnetze für alle Kategorien einzurichten.

Sind das nicht ganz unterschiedliche Themen? Wir diskutieren hier ja nicht um eine Änderung im Mobilitätsverhalten von Pendlern, sondern um eine Freizeitbeschäftigung, die bei manchen Sportlern sogar zu zusätzlichem Pendeln mit dem KFZ führt. Daran haben behördlichereits maximal die Gemeinden aus touristischen Gründen Interesse und so wie ich es betreibe nichtmal die AOK :D. Insofern kann ich Forst, Naturschutzbehörden und Denkmalschutz (ist bei uns der Fall) schon verstehen, aus deren Sicht macht Mountainbiken auf Trails natürlich gar keinen Sinn.
 
Keine Ahnung wie das bei euch gerade so aussieht, aber hier im Hessischen ist aktuell super feucht im Wald, aufgrund des anhaltenden Regens.

War vorhin wieder mit dem MTB auf einem wirklich schönen Naturweg unterwegs. Pure Idylle! Bis ich dann lautes Krachen gehört und Flutlicht gesehen habe. Der Weg komplett zum Brei gefahren mit Spurrinnen, so tief wie auf dem Bild (Seite 2) dank des 6-achsigen Harvester's.

Und da schließe ich mich auch an, solang der Forst mit schwersten Maschinen bei solchen Bedingungen den Wald bewirtschaftet, gebe ich einen Scheissdreck auf "der Mountainbiker" macht den Wald kaputt. Früher hieß es mal: Es wird erst Holz gemacht nach dem ersten Frost. Okay, das wird in diesem Leben nichts mehr, dank Klimawandel, aber trotzdem. Ich möchte wirklich mal verlässliche Zahlen sehen, was die Mountainbiker so zerstören im Gegensatz zu den Schäden eines Holzvollernters.
 
Keine Ahnung wie das bei euch gerade so aussieht, aber hier im Hessischen ist aktuell super feucht im Wald, aufgrund des anhaltenden Regens.

War vorhin wieder mit dem MTB auf einem wirklich schönen Naturweg unterwegs. Pure Idylle! Bis ich dann lautes Krachen gehört und Flutlicht gesehen habe. Der Weg komplett zum Brei gefahren mit Spurrinnen, so tief wie auf dem Bild (Seite 2) dank des 6-achsigen Harvester's.

Und da schließe ich mich auch an, solang der Forst mit schwersten Maschinen bei solchen Bedingungen den Wald bewirtschaftet, gebe ich einen Scheissdreck auf "der Mountainbiker" macht den Wald kaputt. Früher hieß es mal: Es wird erst Holz gemacht nach dem ersten Frost. Okay, das wird in diesem Leben nichts mehr, dank Klimawandel, aber trotzdem. Ich möchte wirklich mal verlässliche Zahlen sehen, was die Mountainbiker so zerstören im Gegensatz zu den Schäden eines Holzvollernters.
Das kenne ich von früher auch noch aber keine Sau so wie es aussieht will dann tatsächlich in den Wald wenn es Frost hat denn der ist hier noch da. Warum sich das wohl geändert hat?
 
Ja genial, hatte schon mal gehört davon, aber irgendwie wieder abgekommen von. Funktioniert das Ding gut? Bis zu welchem Durchmesser kannst Du damit Bäume Sägen? Nutzt sich die Kette schnell ab?

Hab die auch, 30-40cm dicke Baumstämme waren das dickste, was ich bisher gesägt habe, geht überraschend gut. Hab sie aber noch nicht so oft gebraucht, dass ich sie hätte schärfen müssen. Daher keine Ahnung wie lang sie hält, denk aber schon ne weile.
Nimm auf jeden Fall die längste Kette!
Dem kann ich soweit zustimmen, 30-40cm geht gut wenn der Baum nicht die Kette klemmt. Aber ja das ist durchaus machbar. Schleifen müsste ich auch noch nicht bislang. Und längste Kette ist ein muss...
 
Wem die legalen Möglichkeiten und Bikeparks nicht reichen, den verstehe ich nicht!
Dass unsere Natur ein Recht hat sich nicht mit rücksichtslosen Menschen auseinanderzusetzten zu müssen, unterstütze ich vollkommen.
Als begeisterter MTBler gibt es für mich ganz klar Grenzen!
Alleine schon die plattgefahren Feldhamster die nicht selten vor mir lagen, lassen mich nicht kalt.
Die Dunkelziffer bei illegalen Trail, womöglich mit Laub bedeckt, ist vermutlich nicht gering.
Ich wünsche mir mehr freiwilliges Einsehen und weniger Egoismus im Wald!!!
 
Wem die legalen Möglichkeiten und Bikeparks nicht reichen, den verstehe ich nicht!
Dass unsere Natur ein Recht hat sich nicht mit rücksichtslosen Menschen auseinanderzusetzten zu müssen, unterstütze ich vollkommen.
Als begeisterter MTBler gibt es für mich ganz klar Grenzen!
Alleine schon die plattgefahren Feldhamster die nicht selten vor mir lagen, lassen mich nicht kalt.
Die Dunkelziffer bei illegalen Trail, womöglich mit Laub bedeckt, ist vermutlich nicht gering.
Ich wünsche mir mehr freiwilliges Einsehen und weniger Egoismus im Wald!!!
Und wer bestimmt die Grenzen? Du? Ahnungslose externe Parteien?
Ich verweise auf die von mir geposteten Bilder.... Die regen vielleicht nochmal zum Nachdenken an.
 
Das geht ganz einfach. Du kannst einfach keinen Track hochladen wenn der Wald-Eigentümmer dem nicht zugestimmt hat. Bzw. ein oder mehrere Teilstücke fehlen dann im Track.
Nur weil man etwas nicht darf, hindert das einen nicht daran es doch zu tun. Wie soll die Einwilligung der Eigentümer und Behörden überprüft werden?

Ich darf bei mir hier in BW auch nicht Mountainbiken. Weil mich niemand dran hindert mach ich es trotzdem. Nur so als Beispiel.
 
Man fragt sich, wie die den "Komoot-Paragraphen" überhaupt durchsetzen wollen. Beim Einzelnen wird dies kaum möglich sein. Im Zweifel werden dann die Plattformbetreiber in eine Kollektivhaftung genommen. Na, die werden sich hoffentlich wehren. Könnte man fast schon als einen Angriff auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung werten.
Soweit ich das verstanden habe, geht es ja nur um das digitale Ausweisen neuer/neu angelegter Wege. Und das begrüße ich sehr - Ich bin kein Fan von Komoot und Strava, die einfach alles unreflektiert verbreiten, egal ob gefährlich, unfahrbar, Naturschutzgebiet, oder sonst was. Wir sollten uns doch alle am Riemen reißen und auf bestehenden Wegen bleiben (diese sollten aber von allen benutzt werden dürfen) und keine neuen Wege illegal in den Wald hacken.

Das Angebot an Wegen ist wirklich groß genug, sofern man sie eben benützen dürfte... wir in Österreich stehen da noch um einiges schlechter da als ihr Deutschen.
 
Grundsätzlich ist eh zu diskutieren ob Wälder überhaupt noch
a) in Privatbesitz gehören dürfen
b) eine wirtschaftliche Nutzung noch vertretbar ist.

Wälder sind für unser Klima und somit unser Fortbestehen unverzichtbar. Eine so wertvolle Ressource sollte einen ganz anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft haben...

Wir Biker brauchen einfach eine vergleichbare Infrastruktur wie der Fußballsport... Dann herrscht im Wald auch wieder Ruhe...
 
Für die Waldbesitzer ist das eh unerheblich, für die ist Fahrrad gleich Fahrrad. Der Nutzerdruck hat in den letzten Jahren also sicherlich zugenommen, wie viel tatsächlich ist die Frage, da doch viele einfach vom normalen Rad auf eRad gewechselt sind. Aber nach meiner ganz persönlichen Betrachtung ist es im Taunus weiterhin nur ein Hotspot-Problem, ab davon ist weiterhin wenig los. Für bestimmte Lobby-Gruppen ist es aber natürlich eine angenehme Ausrede, die Nutzung einzuschränken, um ihre eigenen Interessen durchsetzen zu können.
Also ich lese in Interviews oder auch Aussendungen, etc. schon heraus, dass die Waldbesitzer die E-Mountainbiker SEHR gerne als Sündenböcke übernehmen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir Fahrradfahrer untereinander zusammenhalten - zerstreiten wir uns intern, weil manche meinen, E-MTB sei unter ihrer Würde, haben wir schon verloren...

Empfehle dazu den Podcast: https://alpenverein-basecamp.podigee.io/18-e-bike
 
Also ich lese in Interviews oder auch Aussendungen, etc. schon heraus, dass die Waldbesitzer die E-Mountainbiker SEHR gerne als Sündenböcke übernehmen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir Fahrradfahrer untereinander zusammenhalten - zerstreiten wir uns intern, weil manche meinen, E-MTB sei unter ihrer Würde, haben wir schon verloren...
Nicht übernehmen; dass massenhafte Aufkommen von E-Bikes gibt denen einfach noch ein zusätzliches Argument in die Hand! Das könnte man ihnen leicht wieder nehmen.
Ich bin übrigens sehr dafür, dass die Fahrradfahrer untereinander und auch mit anderen unmotorisierten Erholungssuchenden zusammenhalten.
 
Grundsätzlich ist eh zu diskutieren ob Wälder überhaupt noch
a) in Privatbesitz gehören dürfen
b) eine wirtschaftliche Nutzung noch vertretbar ist.

Wälder sind für unser Klima und somit unser Fortbestehen unverzichtbar. Eine so wertvolle Ressource sollte einen ganz anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft haben...

Wir Biker brauchen einfach eine vergleichbare Infrastruktur wie der Fußballsport... Dann herrscht im Wald auch wieder Ruhe...
Totale Zustimmung zu a) teilweise auch b)

Aber Infrastruktur bauen um nicht im Wald zu fahren? Gerade dieser Bauwahn, der sich doch großteils an der Skiindustrie orientiert, widerstrebt mir. Ich entdecke gerne neue Regionen mit dem Bike und möchte nirgends ausgesperrt werden, wenn ich mich rücksichtsvoll verhalte. Da brauche ich keine maschinengebaute Achterbahn oder irgendwelchen Thrill - MTB so wie es früher mal war, Bewegung in der Natur.
 
Indem du als Grundstücksbesitzer auf dem jeweiligen Portal zustimmst. Google Earth, da funktioniert es auch das deine Hütte verpixelt wird wenn Du es nicht willst das sie angezeigt wird.
Bring mal alle Anbieter dazu diesen Service anzubieten. Das ist nicht durchsetzbar. Als ob sich Strava, Trailforks und vor allem Openstreetmap für deutsche Grundstücksbesitzer interessieren...
Vor allem bei Openstreetmap ist die Lösung aus technischer Sicht nichtmal möglich.
 
Wem die legalen Möglichkeiten und Bikeparks nicht reichen, den verstehe ich nicht!
in welcher Region bist du denn unterwegs?
Von mir zuhause aus sind die nächsten Bikeparks mit dem Auto frühestens eine Stunde weg. Und da wir in BW eh illegal unterwegs sind habe ich in unserem Stadtwald hier bis jetzt keinen legalen Trail.
Heißt wenn ich mich auf legalen Pfaden bewegen will muss ich mit dem Auto pendeln.
Soll das also die Lösung sein dass ich gezwungen bin entweder nur auf Schotter oder der Straße zu fahren oder mich eben ins Auto zu setzen und Abgase zu verursachen um meinem Emissionsarmen Sport nachzugehen?
 
Bin gespannt ob des Komoot-Paragraphen. Damit der wirken kann, muss er bei der OSM ansetzen (und eigentlich OSM-Paragraph heißen).
Ob sich die OSM dazu herablässt, für Deutschland die Sonderregel einzuführen, dass eingetragene Wege erst nach Freigabe durch den Waldbesitzer sichtbar werden?
 
Das Gewissen, der Anstand und der klare Verstand!!!
Da lach ich mich aber schlapp. Ich wiederhole mich. Betrachte meine hochgeladenen Bilder. Findest du das anständig? Findest du es anständig, dass Straßenbau möglich ist durch Wälder? Müssten wir anstandshalber nicht in Lehmhütten wohnen?
Müsstest du nicht anstandshalber Flüchtlinge bei dir in der Wohnung aufnehmen? (Ich weiß, ich unterstelle jetzt mal, dass du es nicht tust). Findest du es anständig, dass es Bob-Bahnen gibt, obwohl ein Mikroteil unserer Gesellschaft Bobschlitten fährt?
Ich seh das ganze anders. Als starke Interessensgruppe muss man mit der Maximalforderung reingehen, die für manche ggfs unanständig (was auch immer das sein soll), wirkt. Nur so kommt man zu etwas.
Bei deinem Registrierungsdatum stecke ich dich jetzt mal in die Schublade, dass du in der Corona-Zeit (wieder) zum Biken gekommen bist. D.h. die legalen Angebote, die du genießt, sind genau durch die (für dich anmaßenden) illegalen Bauten entstanden und signalisiert haben, dass es einen Bedarf gibt. Das vergessen leider sehr viele.
 
Grundsätzlich ist eh zu diskutieren ob Wälder überhaupt noch
a) in Privatbesitz gehören dürfen
b) eine wirtschaftliche Nutzung noch vertretbar ist.

Wälder sind für unser Klima und somit unser Fortbestehen unverzichtbar. Eine so wertvolle Ressource sollte einen ganz anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft haben...

Wir Biker brauchen einfach eine vergleichbare Infrastruktur wie der Fußballsport... Dann herrscht im Wald auch wieder Ruhe...

Punkt a) und Punkt b) stehen im direkten Widerspruch zu dem Schrei nach "Infrastruktur" für eine Nischengruppe namens Fahrrad

-> Zielkonflikt in der eigenen Forderung😅🤣😂🤷

Lest ihr auch ab und zu euren eigenen Text?🥳

Verstaatlichung, Enteignung für die aktuelle Legislaturperiode... wirtschaftliche Nutzung des Waldes in Deutschland diskutieren, eigene Infrastruktur für Fahrräder im Größenwahn wie Fußballstadien....


Sind schon wieder Ferien?
 
Bzgl. des neuen BWaldG-Entwurfs sehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht das Armageddon für uns MTBler aufziehen. Letztlich war und ist es ein Rahmengesetz, welches in den Gesetzen der Länder konkretisiert werden muss und der Rahmen bzgl. MTB bzw. Erholungsnutzung allgemein hat sich doch im Vergleich zum Status Quo nur unwesentlich verändert. Entscheidend ist also wie die Länder nun auf dieser Basis ihre LWaldGs anpassen.

Fakt ist, dass der Nutzungsdruck durch Erholungssuchende (MTBler, Wanderer, Reiter usw.) in einigen Regionen bedenkliche Ausmaße angenommen hat. Dies führt einerseits zu Konflikten mit anderen Nutzergruppen (z.B. Jägern) und andererseits zu Problemen hinsichtlich des Natur- und Artenschutzes. Die Leute aus dem Wald auszusperren ist aber weder sinnvoll noch umsetzbar! Folglich braucht es zumindest in sensiblen Bereichen (z.B. Schutzgebieten) mit starkem Nutzungsdruck eine wirksame Besucherlenkung. Im Idealfall lässt sich sowas auch "sanft" ohne Zäune und Schranken regeln, indem man beispielsweise bestimmte Wege besonders attraktiv und andere unattraktiv gestaltet.

Mal der Versuch eine Lösungsansatzes:

1. Grundsätzlich freies Betretungs- bzw. Befahrungsrecht für alle auf allen bestehenden und offiziell ausgewiesenen (!) Wegen und Pfaden, da es nach aktuellem wissenschaftlichem Stand völlig wurscht ist, ob ein Pfad zu fuß oder mit dem Fahrrad genutzt wird. Ein willkürlicher Ausschluss von Bikern hat somit keine sachliche Grundlage.

2. In sensiblen Bereichen (z.B. großräumigen Schutzgebieten) mit besonders hohem Nutzungsdruck durch Biker müssen durch die Behörden proaktiv attraktive und legale Angebote (Trails) in ausreichendem Umfang geplant und genehmigt werden, um den Ansturm in wenigen Bereichen zu bündeln und dadurch in anderen Bereichen für mehr Ruhe zu sorgen. Falls notwendig kann in solchen Bereichen dann auch das allgemeine Betretungsrecht (Punkt 1) eingeschränkt werden.

3. Wenn die Punkte 1 & 2 gegeben sind, sollten wir Biker uns auch mal an die eigene Nase packen und endlich aufhören, in den zuvor noch weitgehend ungestörten Bereichen des Waldes völlig ungesteuert neue Trails anzulegen und das auch noch als gute Tat zu verbrämen. Ansonsten wird das nämlich nie was mit Punkt 1 und 2.
 
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