Servus Mike,
ich erzähl dir einfach mal von meiner Schulterluxation vor nun fast 3 Jahren, vielleicht kannst du ja etwas für dich mitnehmen und es baut dich weiter auf
Ich habe mir die Schulter beim Volleyball spielen nach vorne-unten ausgekugelt. In der Notaufnahme wurde dann geröntgt und ich habe sofort eine bequeme Schlinge (
Gilchrist) bekommen. Da ich zu der Zeit Privatpatient war, durfte ich zum Durchgangsarzt im Krankenhaus gehen und musste keinen Orthopäden aufsuchen. Den Dienst als D-Arzt teilen sich Chef- und Oberarzt, beides Chirurgen. Ich war während der gesamten Behandlungszeit immer im Wechsel bei beiden Ärzten und wurde dadurch wohl mit einem Mittelweg zwischen "absolute Ruhigstellung" und "Bewegung von Anfang an" behandelt. Auch wenn beide sicher keine Schulterspezialisten waren, fühlte ich mich doch gut beraten. Bis zu meinem MRT Termin sollte ich die Schlinge tragen. Dann meinte einer der beiden Ärzte, dass Bewegung besser wäre und ich konnte sie ablegen, erstmal ohne Physiotherapie. Wie bei dir auch, war das Labrum abgerissen. Auch mir wurde geraten es operieren zu lassen, da ich sportlich sehr aktiv und relativ jung bin. Zwischen MRT und OP hatte ich nur leichte Schmerzen bei "extremen" Bewegungen. Direkt nach der OP hatte ich wieder die Schlinge um. Noch im Krankenhaus (3 Tage Aufenthalt) wurde mit der Physiotherapie begonnen. Bei der Nachuntersuchung, in etwa weitere drei Tage später, wurden mir weitere Physio-Behandlungen verschrieben und die Schlinge konnte im Schrank verschwinden.
Anfangs fühlte sich mein Arm wie ein nutzloser Gegenstand an, der einfach am Körper hing. Durch die OP waren Bänder und Muskeln verletzt/gereizt. Und bereits die wenigen Tage Ruhigstellung haben gereicht alle Muskelkraft zu verlieren.
Aber ich hatte einen sehr sehr guten Physiotherapeuten. Er hat sehr viele verschiedene Beweglichkeitsübungen mit mir gemacht (von passiver Bewegung in einer Art Pendel, bis hin zum Ballspielen
) und zwischendrin immer wieder durch Anwendung von Strom und Massagen die Muskeln stimuliert. Außerdem bekam ich immer wieder neue Termine verschrieben, erst als die Beweglichkeit in alle Richtungen wieder
100% betragen hat, meinten die Ärzte, dass die Behandlung abgeschlossen wäre. Ich glaube das hat aber insgesamt nicht länger als max. ein halbes Jahr gedauert.
Heute habe ich keinerlei Beeinträchtigungen. Die Beweglichkeit ist wieder wie vor der Luxation gegeben und beim Biken merke ich von der Luxation absolut nichts. Lediglich Volleyball spiele ich nicht mehr, da beim MRT auch festgestellt wurde, dass meine Gelenkpfanne abgeflacht ist und ich deswegen für Luxationen prädestiniert bin.
Also mein persönliches Fazit nach dem doch etwas längeren Text:
Bewegen, bewegen, bewegen und das unter Betreuung eines guten Physiotherapeuten.
Dann wird alles wieder wie vorher
Viele Grüße und schnelle Genesung,
ExE