Schwere Trails und klassische Rahmengeometrien

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Hallo
Das hier ist ein Ding zwischen Fahrtechnik und Kaufberatung, wollte es aber in einem "neutralen" Forumspart posten.
Ich steh auf das Fahrgefühl von XC-Rädern, die Wendigkeit und die Präzesion, die hohen Bunnys..., aber eben auch auf Trails aller Art. Ich hab zudem einen sehr großen Ehrgeiz, das physikalisch gerade noch Mögliche mit dem Rad irgendwann mal zu meistern. Ich übe eben viel und versuche mich immer weiter bis zur besagten Grenze zu steigern.
Wenn man aber Videos sieht, auf denen entweder sehr technisch oder schnell gefahren wird, immer dasselbe: sehr geringer Lenkwinkel, wenigstens 160mm, ewig dicke Reifen, Fullys.
Nehmt mir bitte mal meine Verunsicherung und zeigt mir am besten Videos, auf denen mit Lenkwinkel um die 71 und mit 80mm Hardtail gut gemountainbiket wird!


Ich hab eben erst nenn neuen, sauschönen rahmen erworben, nur weil mir die Medien diesen Floh ins Ohr setzen, dass mich das Teil irgendwann trailtechnisch limitiert (ich weiß das es auf ruppigen Trails natürlich schwerer ist) will ich nicht die Freude an diesem Rahmen verlieren! Meint ihr auch, dass einem der Lenkwinkel und der Federweg auf technischen Trails so extrem behindern?

Bitte keine Antworten wie
"Man kann alles mit einem Bike fahren, so lang ma gut genug ist, die Frage ist halt, obs dann noch spaß macht"
"Nimm halt des Standardenduro xy, des is nämlich goil!"
Und bitte keine Vids von Dirtern, es geht um Trails!

Danke an alle, die das aufmerksam durchlesen
 
Meint ihr auch, dass einem der Lenkwinkel und der Federweg auf technischen Trails so extrem behindern?

Wenn das deine Frage war, dann ja.
Wobei extrem sehr relativ ist.

Wenn du »behindern« durch »herausfordert« ersetzt, dann kommt für dich vielleicht wieder Spass auf. :daumen:


ACHTUNG
Die größte Spaßbremse könnte dein »sehr großer Ehrgeiz« sein/werden, nicht das Material.
Und lass dir keinen Floh ins Ohr setzten!
 
So ganz verstehe ich Deine Frage/Dein Problem auch nicht.
Videos wie Du sie anfragst, gibt es im Netz unzählige.

Beispiel eines Klassikers:
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=wv7TyakE8qw"]hardtail downhill in whistler - YouTube[/nomedia]

Ok, ist zwar in einem Park, aber man sieht schon, was man mit einem Haarteil so alles anstellen kann.

Grüße, Anselm
 
Hmm, das Hardtail im Video ist aber nicht wirklich klassisch aufgebaut, sehr breiter Lenker, kurzer Vorbau, vermutlich auch flacherer Lenkwinkel als die besagten 71 Grad, tiefer Sattel.

Auf Youtube gibt es Videos von diversen XC-Worldcups. Gerade in den letzten Jahren ist der technische Anspruch in diesem Bereich sehr stark gestiegen. Es werden z.T. Meterdrops und längere Steinfelder gefahren.

Aber eins ist klar: durch die XC-Geometrie wird das alles spürbar langsamer gefahren, als bei Enduro- oder DH-Rennen. Das sieht man schon auf den Videos und hier werden häufig die Führenden gefilmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
breiter Lenker, kurzer Vobau und vermutlich auch flacherer Lenkwinkel
dafür "klassisch" aufgebaut, keine Federgabel und nur ne coasterbrake hinten
Fahrtechnik ist, was man selbst draus macht. Und dafür braucht man nicht immer die neuesten Endurosuperbikes.
 
breiter Lenker, kurzer Vobau und vermutlich auch flacherer Lenkwinkel
dafür "klassisch" aufgebaut, keine Federgabel und nur ne coasterbrake hinten

Fahrtechnik ist, was man selbst draus macht. Und dafür braucht man nicht immer die neuesten Endurosuperbikes.

Und hier das Original ;) :

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=SVWP6VaLtvw"]Evening Magazine - Klunking - YouTube[/nomedia]
 
Das da oben ist en DH-Hardtail von Chromag, ein Stylus oder Gipsy.
Aktuelle Geo wie flacher Lenkwinkel, tiefe Front und Tretlager.
Das hat mit 'nem CC-Radl nix gemein.
Sowas würd' ich mir zulegen wenn Du technische Herausforderung haben möchtest und nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen willst.

Ein klassisches CC-Rad mit großem Diamantrahmen und steilem Lenkwinkel macht einfach deutlich weniger Spaß bei allem wo es nicht auf's Kilometerfressen ankommt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
War vor Jahren von meinem CC Rocky Hammer HT extrem entäuscht als ich mir mein erstes "Enduro" CycleCraft Floater CSP gekauft hatte.
Wollte das Rocky schon weggeben,weil der Fahrspaß bergab einfach so extrem geringer als beim Floater war und mein Rücken nach2h immer zu Schmerzen anfing.
Habs dann doch nicht gemacht und einfach nur einen 50mm Vorbau und einen 66 Riser statt 58 Flatbar montiert, und siehe da. Ich bin die gleichen technischen Stellen gefahren wie mit dem Floater,vielleicht etwas langsamer und hatte noch viele Jahre Spaß mit dem Teil. Federweg an der Front waren übrigens nur 63mm, das ist in extrem technischen Stellen sogar manchmal hilfreicher als mehr FW, weniger absacken, besseres Feedback, leichter umzusetzten.
 
War vor Jahren von meinem CC Rocky Hammer HT extrem entäuscht als ich mir mein erstes "Enduro" CycleCraft Floater CSP gekauft hatte.
Wollte das Rocky schon weggeben,weil der Fahrspaß bergab einfach so extrem geringer als beim Floater war und mein Rücken nach2h immer zu Schmerzen anfing.
Habs dann doch nicht gemacht und einfach nur einen 50mm Vorbau und einen 66 Riser statt 58 Flatbar montiert, und siehe da. Ich bin die gleichen technischen Stellen gefahren wie mit dem Floater,vielleicht etwas langsamer und hatte noch viele Jahre Spaß mit dem Teil. Federweg an der Front waren übrigens nur 63mm, das ist in extrem technischen Stellen sogar manchmal hilfreicher als mehr FW, weniger absacken, besseres Feedback, leichter umzusetzten.

Ich sehe es auch so:daumen: Man kann heute durch viele kleine Eingriffe schon einiges rausholen und mit meinen alten Bikes hatte ich auch immer Spaß im Wald:daumen: Wenn du aber Spaß an technischen Strecken hast, macht es einfach mit einer wendigen Geometrie mehr Spaß;)
 
Ich weiß auch nicht ganz was du hören willst?!

Es wird dir hier keiner sagen das du mit nem CC-Bike auf nem schweren Trail genau so abgehen kannst wie mit nem Enduro. Das ist technisch einfach nicht möglich, es sei denn du bist der Fahrtechnikgott. Und selbst dann wärst du mit nem Fully schneller.

Runter kommt man immer, ob man Spass dran hat ist wahrscheinlich Einstellungssache, aber du wirst niemals so schnell sein wie mit dem passenden Bike.

Mit nem Golf 1 GTI bist du auf dem Nürburgring auch nicht so schnell wie mit nem Porsche 911 Turbo, auch nicht wenn du den Golf noch so gerne fährst.
 
Das man für technisch anspruchsvolles Gelände kein Superenduro braucht zeigt Krull in seinen Videos (ist zwar ein 29er, dafür aber mit Starrgabel):

[ame="http://vimeo.com/11782596"]http://vimeo.com/11782596[/ame]

Mich haben seine Videos inspiriert mir neben meinem AM und FR Bike auch noch so ein Rad zuzulegen.

Fahrtechnisch gefordert kann man mit jedem Bike sein, kommt nur auf die Schwierigkeit des Trails und das Tempo an. Wenn man mit gutem Fahrkönnen ein 180/200mm Gerät ans (persönliche) Limit bringen will, was meist mehr Spaß macht, wird es halt schnell kriminell. Deshalb fahre ich Touren normal nur noch mit einem 140mm Bike, allerdings mit flachem 66° Lenkwinkel. Damit kann man außer großen Drops/Sprüngen alles fahren, wird aber durch den geringeren Federweg auf vertretbares Tempo gebremst. Das Starrbike ist für mich eine neue Herausforderung (obwohl ich vor langer Zeit auf Starrbikes mit MTB angefangen habe).
 
Gerade bis in den mittleren S2 Bereich, macht es mir auch sehr viel Spaß mit einem CC-Hardtail zu fahren. Und dort schnell zu sein, ist ganz schön anspruchsvoll. Werden die Trails aber schwieriger, so ist das mit einem CC-Hardtail nur noch sehr viel langsamer zu fahren, wie man auf dem letzten Video auch gut sehen kann. Das ist auch mal ganz nett, aber wie ich am Gardasee feststellen durfte, ein zeitlich sehr begrenztes Vergnügen. Da fahr ich lieber mein Enduro...
 
Ich denke so ein Bike macht einen halt vor allem langsamer. Ich selber fahre auch ein veraltetes Bike (recht steiler Lenkwinkel, hohes Tretlager, kurzes Oberrohr), doch wenigstens habe ich viel Federweg ;) Ich habe immer viel Spaß auf meinem Bike und da ich nicht vor habe mir ein neues zu kaufen, denke ich einfach nicht über die neuen (sicherlich sinnvollen) Trends nach, hehe.

Ride on,
Marc

P.S.: Ich finde die XC-Profis sind ganz schön schnell auf ihren straffen und wendigen Bikes, fahr mal mit denen über eine World Cup Strecke - heftig!
 
Bei uns hier in Freiburg sind ja einige XC-Profiteams beheimatet, andere kommen zum gemeinsamen Trainieren her. Daher trifft man die öfter mal auf den Trails, auch auf den eher technischen. Natürlich nicht so wie oben in dem Video, das ist ja z.T. schon Trailtrial.

Und da sind die schnell, verdammt schnell sogar. OK, kein Wunder wenn man jeden Tag zig Stunden auf dem Rad sitzt. Aber mit den Bikes geht das. Ich kann das zwar gar nicht mit ansehen, wie die da in der bunten Wurstpelle und mit > 20 cm Sattelüberhöhung runterrauschen, aber egal ...
 
Stell dich einfach bei hochklassigen CC-Rennen an die Strecke. Alternativ könntest Du mal nach Videos von dem CC Rennen in Mont Sainte Anne suchen.

grüße,
Jan

*edit* Siehe vorpost, zwei Dumme ein gedanke ;).
 
Beim "Rockgarden" Video habe ich vorm Sturz noch gedacht "kontrolliert sieht das aber nicht aus". Da sieht man, dass mit einem XC Bike in ruppigen Passagen mit etwas Tempo keine Reserven für Fahrfehler mehr sind. Wobei mMn die ausgezogenen Sattelstützen das größte Problem sind, mit abgesenktem Sattel fährt man soo viel sicherer.

Es läuft halt auf dies hinaus: "Man kann alles mit einem Bike fahren, so lang man gut genug ist, die Frage ist halt, obs dann noch spaß macht" ;)
 
Ich bin heuer mit einem Arbeitskollegen eine klassische Radtour gefahren, ich mit Enduro und er mit altem Starrgabel-MTB - steil und vorne tief, dünne Reifen. Wir haben dann bei der 2. Abfahrt Räder getauscht und er (der 2x im Jahr am Rad sitzt) ist mir (ich habe heuer 40 "BBS" Tragetouren mit technischen Abfahrten gemacht) davongefahren - und saß wesentlich sicherer am Rad als ich.

Tut mir Leid, aber deine Theorie kann ich leider nicht unterstützen. Über Scheitern oder Bezwingen entscheiden Fahrkönnen des Fahrers genauso wie auch das Rad selbst. Der Federweg selbst ist dabei eher weniger das Problem als die Geometrie. Wer rennradmäßig schon 90% vorm Überschlag am Rad sitzt, braucht halt nur noch die fehlenden 10%, um übers Rad gespult zu werden...
 
@thomas.h
Ich denke das lag auch an deinem Fahrstil, den du auf dein Bike angepasst hast, das sich stark unterscheidet (Geo Federung). Dein Kumpel konnte das größere Potential des Enduros nutzen, während du mit der besseren, aber nicht zum Bike passenden Fahrtechnik Probleme hattest.
Ich merke das auch da ich seit Jahren flache Lenkwinkel und abgesenkten Sattel gewohnt bin. Ich habe mich z.B. irgendwann gefragt, warum ich selbst relativ einfache Bergabstücke nicht mehr mit hohem Sattel fahren kann, ging doch früher auch. Bis ich (wieder) rausgefunden habe, dass man sofort hinter den Sattel gehen muss, auch wenn es gar nicht steil ist (ist trotzdem ätzend). Als ich mich nach langem wieder auf ein Rennrad gesetzt habe, bin ich in der ersten Kurve fast in den Graben gefahren, weil das Rad mit der nervösen Geo viel leichter und aggressiver einlenkt.

Ich könnte den Rockgarden aus dem Video wahrscheinlich auch nicht anständig ohne Übung mit einem XC-Racebike fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist alles nur ne Frage der Fahrtechnik oder Erfahrung mit dem entsprechenden Bike.

Bin letztes Jahr ne Tour mit mehreren HT-Fahrern mit Starrgabel gefahren. Alle technisch topfit, ich war mit nem Enduro unterwegs.
Ein Fahrer mit nem alten Cannondale hat mir ganz schön böse gezeigt wo der Hammer hängt. Ist mir zwar nicht weggefahren, aber ich musste schon Gas geben.
Einen anderen Fahrer mit ähnlich gutem Fahrstil hat es aber dann auch an ner Wurzel ausgehebelt und ihn hat es übel hingelegt. Und in solchen Situationen frag ich mich immer warum man sich sowas antut? Kann doch keinen Spass machen immer auf 110% zu fahren, nur um mit den anderen mithalten zu können.
Zumal es ja keine Schande ist ein bisschen Reserven in Form von Federweg zu haben.
 
Die CC-Rennen werden halt bergauf gewonnen. Darum sind die Bikes bekanntlich für optimales Hochfahren gebaut, runter geht es grade mal darum, zu überleben, Spaß ist da nicht eingeplant. Das sieht man gut an den Rennvideos, und die Stellen, wo da immerhin Worldcupfahrer mit dem CC-HT stürzen, fährt man mit wenig Technik mit jedem Enduro locker runter.

Allerdings: wenn man keine Rennen fährt oder mit Kumpels sich pushen lässt, dann hat man auch die Zeit, die Stütze am HT runterzumachen, wenn es technisch wird. Klar kann man dann nicht alles haben wollen, also nicht auch noch im Speed mit nem Enduro mithalten wollen. Wenn man also als Eigenbrötler die ganz besondere Herausforderung sucht, mit nem CC-HT möglichst viel Technisches zu fahren, dann geht das und macht demjenigen wohl auch Spaß. Es haben manche Leute auch am Schlammcatchen Spaß oder am Streichholzhausbauen. Jeder wie er will.

Der Threadersteller hat ja leider die einzige sinnvolle Antwort verboten, die man ihm dann doch geben muss: "Man kann alles mit einem Bike fahren, so lang ma gut genug ist, die Frage ist halt, obs dann noch Spaß macht". Und das muss er dann selbst beantworten.

Außerdem geht es ihm darum, seinen neuen Rahmen nicht weggeben zu müssen, aber auch da sehe ich ehrlicherweise keine Alternative als ihm zu sagen:

Ja, ich meine, dass einen der Lenkwinkel und der Federweg auf technischen Trails stark behindert. Und auch das ist bei den Stürzen auf den CC-Videos gut zu sehen. Daher macht das Vorhaben des TEs wohl nur nur dann Spaß, wenn er sich bewusst dafür entscheidet, mit dem suboptimalen Gerät technische Trails trotzdem hinzubekommen.
 
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