Ich versuche mir gerade Leute wie dich im Fahrradladen vorzustellen, wenn sie versuchen den untersetzten Mittvierzigern in der Midlife-Crisis die heiße Funkschaltung oder die elektrische Unterstützung auf Basis der o.a. Argumente auszureden. Nach spätestens zwei Stunden wird der Chef das Gespräch mit dir suchen.
Man kann über die Elektrifizierung denken was man will, aber sie trifft den Nerv einer großen Zielgruppe und die Hersteller wären doch blöd, wenn sie dieses Potenzial einfach liegenlassen würden. Von daher ist es für die enorm wichtig, hier gute Produkte zu haben und der Erfolg gibt ihnen doch recht.
Nochmal zum Verständnis:
Shimano hat eine elektrische Schaltung, die ohne Seilzug über Funk funktioniert.
Sie hat nur den "Nachteil", dass diese die Akkus nicht direkt im Schaltwerk hat, sondern per Kabel zentral im Rahmen ansteuert.
Eine solche Schaltung kann problemlos in E-Bikes verbaut werden und macht dort sicherlich mehr Sinn/bzw. ist logischer, als zum Akku des Fahrrades zusätzliche Akkus für die Schaltung zu benötigen.
Wer also eine "fancy" Schaltung ohne Seilzug möchte, wird auch bei Shimano fündig.
Wie groß ist der Marktanteil an solchen Fahrrädern mit solchen "fancy" Komponenten aber tatsächlich?
Der Volumenmarkt hat sicherlich (noch) keinen Bedarf an solchen Schaltungen. Inwieweit Shimano es also als unternehmenspolitisch notwendig erachtet, so eine Schaltung weiter zu entwickeln, ist sicher diskussionsfähig. Evtl. sparen sie die Entwicklungskosten für diese Nische lieber ein.
Für Sram mag sich dies, bei deutlich geringeren Marktanteilen an der Gesamt-Fahrradproduktion weltweit, anders darstellen. Hier war es evtl. Überlebens notwendig, sich solch ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen.
12x Schaltungen können andere auch, da bleibt in dem Bereich dann nicht mehr viel, um sich in der Konkurrenz zu behaupten.