ultralight bikepacking

Es geht mir darum, dass man so etwas schlicht nicht braucht.
UL Bikepacking ist eine Philosophie, keine Materialkunde.
Mann entscheidet sich bewusst etwas mitzunehmen oder wegzulassen um reduziert zu reisen. Mann konzentriert sich auf das nötigste.
Schau dir die Berichte hier an.
Super Erlebnisse und Reisen mit einer Baumarktplane.
Ständiges Vergleichen von Equipment, hin und her gerechne von Temperaturen, Grenztenperaturen, exerzieren von möglichen Szenarien schürt nur mehr Ängste und baut Barrieren auf.
Einfach das nehmen was man da hat oder sich den Schlafsack vom Kumpel oder Papa leihen und raus.
Das Abenteuer kommt dann von alleine.
Gute Nacht Leute.
 
@roundround

Ich verstehe, was du meinst. Aber "Philosophie" ist mir zur hoch gegriffen. Bikepacking ist - wie alle Formen des Reisens - ganz einfach eine Lebensweise auf Zeit. Und wenn die Zeit gerade nicht da ist (z.B. weil man ab dem Spätherbst nicht mag oder schlichtweg keine freien Wochenenden hat usw.), beschäftigt sich der Kopf noch immer damit. Das ist aber bei den Provence-Freaks und bei den Seglern und bei den Kulturreisenden und sogar bei den Pauschalurlaubern am Ballermann nicht anders. Sie fanden es toll, und sie wollen wieder hin, und sie denken den Rest des Jahres viel darüber nach.

Das Spiel geht also im Kopf weiter, und bei mir und manchen anderen geht es dann z.B. um die Ausrüstung - spätestens ab einem bestimmten Alter auch ums Training, übrigens. Da ist ein Stück Kompensation bei - gebe ich zu. Es wird gegrübelt, bei manchen auch gebastelt, verworfen und optimiert. "Gear mode" nennt sich das ja im Englischen. Nicht zufällig setzt diese Phase bei vielen im beginnenden Winter ein. Beim Nachdenken über die vergangene Saison werden ein paar Haare in der Suppe entdeckt, was oftmals im Grunde auch nur Selbstzweck ist. Da wird die Fahne halt per Theorie hoch gehalten, sozusagen. Der Betrieb geht am Bildschirm, im Online-Shop, in Foren, in der Werkstatt weiter. Hauptsache, dass er überhaupt irgendwie weiter geht.

Und dann kommt irgendwann das spätere Frühjahr und die ersten längeren Tage, und mit der möglicherweise verbesserten Ausrüstung geht's wieder raus auf die Pisten und Trails. Und schon sind die Gedanken wieder ganz woanders. Das ist dann, als hätte sich ein Hobbykoch neues Küchengerät angeschafft... Ja, es kocht sich nun bequemer und ein bisschen praktischer und vielleicht auch für eine Weile motivierter. Aber nein, letztlich kommt dasselbe dabei raus, und es schmeckt nicht wirklich anders.

Finde ich aber nicht schlimm.
 
UL Bikepacking ist eine Philosophie, keine Materialkunde.
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Für mich ist es Beides...Topographie, Psychologie, Meteorologie spielen auch noch mit.

Mir helfen die Diskussionen um Material und Strategie sehr.
Am Ende entscheidet aber jeder selbst, auf was er sich einlässt oder sich einlassen möchte.


Echt UL geht bei mir sowieso nicht, da meine Frau (sind beide schon reichlich über 50zig) immer mit dabei ist. Ich brauche da immer einen Kompromiss von UL zu Komfort.
These...Frauen schleppen mehr mit als Männer!


Eventuell könnte man die Tauschbörse als "UL - Bastelecke mit Tauschoption" einrichten.
Auch wenn es nur Detailskizzen sind die anderen beim Basteln helfen.
 
@Comfortbiker : Für mich (fast 56) persönlich ist UL mit Flexibilität und Komfort verbunden. Tarptents und die NeoAir sind für mich paradigmenhaft - leichter als die meisten Alternativen, zugleich aber schöner und bequemer. Ich muss indes einräumen, dass es sich bei mir oftmals um die Variante "throw money at the problem" handelt. So erreicht man ohne viel Verzicht ein recht niedriges Gewicht - letztlich aber auch ohne viel Kreativität und Scharfsinn (was bei einem MYOG-Unfähigen wie mir vielleicht auch gut ist).

Vor ein paar Jahren war das noch anders - vor allem anfangs. Da habe ich sehr viel auf einmal gekauft, teilweise dann auch sehr budgetbewusst... und manchmal sogar gebastelt, wenngleich fast immer erfolglos. Aber inzwischen sind die Teile, die ich persönlich als suboptimal empfunden (oder beim Modifizieren schlichtweg zerstört) habe, aussortiert. In den letzten Jahren hielten sich die Käufe insgesamt in Grenzen (weil ja nichts wirklich fehlte) und waren fokussierter, auch ein bisschen luxuriöser.
 
@keinTrinkwasser ... und trotzdem wird gelegentlich gekauft oder gebastelt. Und wenn das passiert, will man doch möglichst gut informiert worden sein. Ich suche mir ja auch meine Ski sehr sorgfältig aus, nach Internetstudium und mehreren Demofahrten. Zwar begreife und beschreibe ich eine tolle Abfahrt natürlich nicht als Heldenarie des dann gewählten Skis. Aber ich erkenne dennoch, was der Ski im Vergleich zu seinen Vorgängern ermöglicht oder erschwert hat.

Ich habe auch mit dem Begriff "Minimalismus" so meine Probleme. Für mich ist es nicht wirklich minimalistisch, wenn ich wild zelte. Ich spare mir damit die Umwege, Ungewissheit und Sucherei (also den Stress), die mit einem Hotelzimmer zusammenhängen. Ich spare mir den Lärm und die Beengtheit eines offiziellen Campingplatzes. Ich habe komfortable Sachen. Das ist keine mittelalterliche Askese.
 
So, Salsa stellt nun endlich offiziell ihre EXP Series Bikepacking Bags vor - klickst du Bild!

Geiles Zeusch! Bin ja eigentlich schon gut ausgestattet, aber...obwohl...ööhm...naja...also...hmm ;- ]​

 
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Nur mal so.....
Bikepacking anno 1898
 

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Da wir gerade hier in der Vergangenheit wühlen, Bikepacking in den 90ern:

Das Zelt



Vorläufer der Fatbikes (Idita Bike Race)


Quelle beider Fotos: Richard Ballantine, Richard Grant: Fahrrad Total. Pietsch Verlag Stuttgart. Originaltitel: The Ultimate Bicycle Book, Dorling Kindersley Limited, London, 1992.

Bikepacking Anfang der 90er ... zwei Kumpels (Triathleten!!) hatten mich damaligen Radnovizen zu einer Tour von Rosenheim nach Venedig via Großglockner Hochalpenstraße überredet (Himmelfahrt). Mein "Gear" bestand u.a. aus einem tonnenschweren KuFa-Schlafsack, einer Carradice-Satteltasche, die ich an den Lenker gebastelt hatte, Turnschuhen und Baumwoll-T-Shirt ... die Pässe hoch bin ich fast gestorben ... im Regen runter hat mir der Billig-Bremsklotz dann eine Hohlkehle in die Felge gefräst ... in Venedig mussten wir die Spatzen mit Messer und Gabel von der Pizza vertreiben ... der Gaskocher war verstopft, ein Bauer hatte dann nicht nur eine Scheune für die Nacht, sondern auch Druckluft ...


Oder anders gesagt: eine meiner besten Touren ever!!

ride on!
tanztee
 
meine dokumentierte Vergangenheit beginnt erst im Jahr 2000:

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Ich bin eigentlich nicht sehr sentimental, was Velos angeht. Die werden halt mit der Zeit ausgetauscht. Als das blaue Cannondale aber einen Rahmenbruch hatte, fand ich das schon etwas schade. Kürzlich hab ich das Bike von 2011 - 2014, nachdem es mehr als ein Jahr eigentlich nur noch im Keller rumgestanden ist, sehr günstig einem aufstrebenden Talent abgegeben. Das fiel mir auch nicht ganz leicht...
 
Sehr schönes Produkt und ein schöner Testbericht.
Die Gateöffnung finde ich gut.

Mit der Öffnung links hätte ich beim Ablegen des Rades immer Angst um mein Schaltwerk. Aber das ist ja das schöne beim Custom Produkt. Es muss für dich passen.
 
Ja die Klappe ist wirklich praktisch. Will ich nicht mehr missen.

Stimmt, das Schaltwerk kann bei unsachtem Ablegen was abbekommen, aber da ich immer nach links absteige habe ich mich an ein sanftes ablegen gewöhnt. Wenn das Bike seitlich stabil auf einem Horn liegt, bleibt das Schaltwerk gänzlich davon verschont. Geht schon :- )
 
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