Wie entsteht ein Titan-Carbon-Bike nach Maß?: Hausbesuch bei Robot Bike Co.

Mit Geometrien nach Kundenwunsch produziert die englische Firma Robot Bike Co. Bike-Rahmen aus Carbon-Rohren und lasergedruckten Titan-Muffen, die per Industriekleber miteinander verheiratet werden. Wir haben bei den Machern von Robot Bike Co. im beschaulichen Monmouth in Süd-Ost-Wales vorbeigeschaut und sie zu Machart, Motivation und Zukunftsplänen befragt.


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Seeehr sehr geil. Hut ab Frau Mütze kann man da nur sagen.
Der Preis geht für das gebotene voll in Ordnung, Optik ist mal was anderes.
 
Toller Bericht.
Ein maßgeschneiderter Anzug... äh Bike.

Sicherlich interessant für Leute, die sich den Traum einer "Wunschgeometrie" erfüllen möchten.

Mir persönlich wäre es etwas riskant, zumal ich bis jetzt immer ein Bike erstmal Probefahren wollte
um sicherzugehen das es passt.

Eine Rücknahme oder Umtausch dürfte sich schwierig gestalten, ggf. auch der Wiederverkauf.
Aber neben den Risiken hat man die Chance, ein Bike mit individueller Geometrie zu bekommen.
Für viele geht hier ein (bezahlbarer) Wunsch in Erfüllung.

Wie viele Bikes die wohl im Jahr produzieren?

Es wird quasi alles extern produziert,
das Verheiraten der Rahmen-Komponenten erfolgt in-House.
Nichts außergewöhnliches soweit.

Ich hoffe das Ganze bleibt rentabel und die Firma entwickelt sich weiter.

EDIT:

Habe spaßhalber mal den Editor von Robotbike mit meinen Maßen für den R160 gefüttert.
Als "Empfehlung" folgte eine leicht entschärfte Geo, wie ich sie momentan bereits am aktuellen Bike fahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Video welches die Hinterbaufunktion zeigt, bewegt sich der Schaltzug die ganze Zeit hin und her. Das würde ich bei einem Rad in der Preisklasse nicht wollen.

Ansonsten gefällt mir die Idee sehr gut, wäre für mich aber auch uninteressant da ich nicht sagen könnte welche Geo gut oder schlecht für mich wäre ohne es Probe zu fahren.
 
Sollte man beim Schneiden und Schleifen der Carbonrohre nicht zumindest Handschuhe und eine Absaugung erwarten?
 
In dem Video welches die Hinterbaufunktion zeigt, bewegt sich der Schaltzug die ganze Zeit hin und her. Das würde ich bei einem Rad in der Preisklasse nicht wollen.

Ansonsten gefällt mir die Idee sehr gut, wäre für mich aber auch uninteressant da ich nicht sagen könnte welche Geo gut oder schlecht für mich wäre ohne es Probe zu fahren.
Das mit dem Schaltzug versteh ich nicht ganz, das ist konstruktionsbedingt?!? Wie willst du den Längenunterschied der Kettenstrebe sonst ausgleichen?
Oder meinst du die bremsleitung? Die wird jetzt ab Titanmuffe intern geführt.
 
In dem Video welches die Hinterbaufunktion zeigt, bewegt sich der Schaltzug die ganze Zeit hin und her. Das würde ich bei einem Rad in der Preisklasse nicht wollen.

Ansonsten gefällt mir die Idee sehr gut, wäre für mich aber auch uninteressant da ich nicht sagen könnte welche Geo gut oder schlecht für mich wäre ohne es Probe zu fahren.

Wie wählst du denn gerade deine Rahmen aus wenn du nicht sagen kannst welche Geo für dich funktioniert? Das weiß man doch mit der Zeit auswendig. Wenn du bei deinem alten Rahmen glücklich warst könnte man ja diese Geo beispielsweise als Wunschgeo angeben. Oder du bist irgendwas probegefahren und lässt es dir einfach nach den Werten bauen. Weiterhin gibt dir Robot anhand von deinen Körpermaßen auch eine Empfehlung (die bei meinen 180 eher auf der konservativen Seite ist). 442 reach, 10mm bb drop, 430er kettenstrebe, 430er sattelrohr, 65.5 lw und 74 sitzwinkel, 609mm stack.
Bauen lassen würde ich mir nach den ganzen geolutionen beim nduro 470 reach, 15mm bb drop, 440 cs, 440st, 62.5 lw und 76er sw, 620 stack ;)
 
Wie wählst du denn gerade deine Rahmen aus wenn du nicht sagen kannst welche Geo für dich funktioniert? Das weiß man doch mit der Zeit auswendig. Wenn du bei deinem alten Rahmen glücklich warst könnte man ja diese Geo beispielsweise als Wunschgeo angeben. Oder du bist irgendwas probegefahren und lässt es dir einfach nach den Werten bauen. Weiterhin gibt dir Robot anhand von deinen Körpermaßen auch eine Empfehlung (die bei meinen 180 eher auf der konservativen Seite ist). 442 reach, 10mm bb drop, 430er kettenstrebe, 430er sattelrohr, 65.5 lw und 74 sitzwinkel, 609mm stack.
Bauen lassen würde ich mir nach den ganzen geolutionen beim nduro 470 reach, 15mm bb drop, 440 cs, 440st, 62.5 lw und 76er sw, 620 stack ;)

Ich würde behaupten dass die identische Geometrie mit dem eigenen Hinterbaukonzept anders fährt. Ist allerdings meine persönliche Einschätzung, müsste es mal testen.

Das mit dem Schaltzug versteh ich nicht ganz, das ist konstruktionsbedingt?!? Wie willst du den Längenunterschied der Kettenstrebe sonst ausgleichen?
Oder meinst du die bremsleitung? Die wird jetzt ab Titanmuffe intern geführt.

Wenn der sich die ganze Zeit bewegt geht die Hülle immer wieder kaputt und die schleifen irgendwann den Rahmen kaputt.
 
Ich würde behaupten dass die identische Geometrie mit dem eigenen Hinterbaukonzept anders fährt. Ist allerdings meine persönliche Einschätzung, müsste es mal testen.



Wenn der sich die ganze Zeit bewegt geht die Hülle immer wieder kaputt und die schleifen irgendwann den Rahmen kaputt.
Der bewegt sich bei meinen Kona-rahmen auch die ganze Zeit, wird ähnlich Intern geführt wie beim Robot. Alu ist meines Wissens weicher und anfälliger für Scheuerstellen. Bis jetzt ist weder ein Schaltzug durch noch irgendetwas am Rahmen zu sehen. Nur die Originale Lackierung ist weg an der Stelle, logisch.
 
Sehr geil diese Bikes. Allerdings beschäftigen mich zwei Fragen:
1. Wenn ein Rohr bricht, dann kann man doch den ganzen Hinterbau, respektive Hauptrahmen wegwerfen da die Klebungen ja nicht wieder zu öffnen sind, oder bekommt man die abgebrochenen Teile wieder sauber aus den Muffen?! (O.K., nicht das Problem des Fahrers, da lebenslange Garantie, aber trotzdem technisch interessant).
2. Die Hinterbaulagerung sieht extrem schmutzanfällig aus mit den zwei Umlenkpunkten. Gibt es da eine Abdeckung für den englischen Matsch?
 
Sehr geil diese Bikes. Allerdings beschäftigen mich zwei Fragen:
1. Wenn ein Rohr bricht, dann kann man doch den ganzen Hinterbau, respektive Hauptrahmen wegwerfen da die Klebungen ja nicht wieder zu öffnen sind, oder bekommt man die abgebrochenen Teile wieder sauber aus den Muffen?! (O.K., nicht das Problem des Fahrers, da lebenslange Garantie, aber trotzdem technisch interessant).
2. Die Hinterbaulagerung sieht extrem schmutzanfällig aus mit den zwei Umlenkpunkten. Gibt es da eine Abdeckung für den englischen Matsch?
Bei 1. würde ich sagen: Nein. Die sagen ja selber, ein Lösen ist nicht mehr möglich.
Bei 2. dachte ich mir auch schon, aber ich hoffe und vermute dass das Joke nur für das Video offen ist, als Schnittmodell quasi.
Wäre ja eigentlich kein Problem das zu verschliessen beim Drucken. Oder man macht etwas zum verschrauben hin was man dann Öffnen könnte zur einfacheren Montage.
 
Wäre ja eigentlich kein Problem das zu verschliessen beim Drucken. Oder man macht etwas zum verschrauben hin was man dann Öffnen könnte zur einfacheren Montage.
Offen und dann eine "Revisionsklappe" würde ich besser finden, da durch die vertikalbewegung immer ein Spalt entsteht. So eine Abdeckung ist doch klasse. Am besten eine, die alle Lager vor Dreckbeschuss zumindest etwas schützt.
So etwas würde ich mir für mein Speci auch wünschen: Es hat sich schon mal ein kleines Steinchen zwischen Hinterbau und Hauptrahmen geklemmt, was dann (glüclicherweise nur) zu einem Lackabplatzer geführt hat.
 
In dem Video welches die Hinterbaufunktion zeigt, bewegt sich der Schaltzug die ganze Zeit hin und her. Das würde ich bei einem Rad in der Preisklasse nicht wollen.

Ansonsten gefällt mir die Idee sehr gut, wäre für mich aber auch uninteressant da ich nicht sagen könnte welche Geo gut oder schlecht für mich wäre ohne es Probe zu fahren.

Das Video zeigt noch eine ältere Generation des Bikes.
Siehe:
Das mit dem Schaltzug versteh ich nicht ganz, das ist konstruktionsbedingt?!? Wie willst du den Längenunterschied der Kettenstrebe sonst ausgleichen?
Oder meinst du die bremsleitung? Die wird jetzt ab Titanmuffe intern geführt.

Wie ist den der DW6 Hinterbau im Vergleich zum DW-Link im Pivot.

Man spürt die Verwandschaft wobei mir persönlich generell DW-Link zumeist taugt weil er sich nicht so "leblos" anfühlt wie ein Horst-Link. DW6 ist für meine Fahrerei momentan der beste Hinterbau den ich kenne. Er hält dir extrem viel entgegen und hat eine angenehme Progression ohne sich nur darauf zu verlassen. Jeder Input von oben wird umgesetzt. Lies am besten mal den Testbericht zum R160. @MSTRCHRS und ich waren schwer begeistert.
 
Wie lange ist eigentlich lebenslang? 10 Jahre? 20 Jahre? Bis die Firma pleite ist? Der Preis ist immerhin vergleichbar mit anderen Rahmen, die lebenslange Garantie haben. Da ist also einkalkuliert, dass ein gewisser Prozentsatz doch nicht lebenslang hält. Irgendwann werden die Ausfallraten auch geringer, weil nach 10 Jahren jeder mal was neues will und das Ding mit Maßgeometrie dann im Keller verstaubt.
Andererseits sorgt die Maßgeometrie dafür, dass man die Geo eines anderen Bikes mit dem DW6 Hinterbau verbinden kann. Aber sonst kann man sich ja auch ein anderes Bike kaufen. Unterschiedliche Geometrien gibt es genug. Man muss sich nur die Mühe machen, diese korrekt miteinander zu vergleichen, um die für sich richtige zu finden. Dazu muss man dann vorher wissen, was man eigentlich will. Das nimmt einem der Robot Bike Konfigurator auch nicht ab. Neu Trends muss man sich dann auch selbst ausdenken. Was heute noch gut ist, kann morgen schon veraltet sein. Gefallen tut mir das Design auch nicht. In der Vergangenheit sind alle gemufften Carbon- oder Titanal- Rahmen wieder vom Markt verschwunden. Vielleicht hält es. Vielleicht nicht. Es bleibt die bescheidene Optik.
 
Mich würde mal schwer interessieren, wie werden die lasergesinterten Teile denn eigentlich nachbearbeitet? Auf den Fotos kann man ja sehen, das werde das BSA Gewinde, noch die Lagersitze auf dem Laser gefertigt werden. Ganz ohne CNC gehts dann ja doch wieder nicht.

Der Aufwand dafür ist ja dann auch nicht gerade gering, da ich zum Bearbeiten der Teile wiederrum recht aufwändige Spannungen habe und schlussendlich auch alles zueinander passen muss.

Warum also dann nicht gleich aus Alu und komplett auf der CNC? Der Aufwand, die Laufzeit vom Laser und das Nacharbeiten der Teile ist wahrscheinlich wesentlich höher, als wenn ich jeden teil einzeln Programmiere und komplett fertig fräse. Es ist ja nicht so das sich in den letzten 25 Jahren beim 5-Achs Fräsen nichts getan hätte, da lässt sich sicherlich auch einige konstruktionale Vorteile vom Lasersintern umsetzen. natürlich sind keine Hohlräume möglich, Die Wabenstruktur innerhalb des Steuerrohrs kann ich aber trotzdem von 2 Seiten Simultan abzeilen. Irgendwo muss man da halt dann trotzdem fertigungsorientiert konstruieren.

Das Problem ist aktuell aber auch irgendwie das Lasersintern zurzeit die neue Sau ist, die durchs Dorf getrieben wird. Mit Sicherheit fühle ich mich da jetzt auch ein wenig in meiner Zerspanerehre verletzt, aber die ganze Lobhudeleien aufs Lasersintern sind halt schon ein wenig übertrieben. Vor 5 Jahren war ich auf der Hausaustellung bei der Hoffmann Group, da wurde ganz großartig der neue lasergesinterte Wendeschneidplattenbohrer mit übergroßen Kühlkanälen vorgestellt, mit der Aussage "in 5 Jahren sind alle Fräser arbeitslos, weil jedes Teil nurnoch gelasert wird".
Das der WSP Bohrer allerdings per CNC gedreht, geschliffen und alle Plattensitze und Gewinde gefräst werden, erzählt dann keiner.

Und was kommt heute aus dem Laser raus? Ein Klotz, der in der Fertigungstoleranz kaum mit einem Feingussbauteil mithalten kann.

Sinnvoller wäre es dann vll. doch, das beste aus allen Fertigungsarten zu kombinieren, anstatt immer nur die Lasersinterei an die große Glocke zu hängen. Aber das ist dann wohl eher eine Marketingsache ;)

Und dann kommt Pole daher und fräst ihren neuen Eimer gleich ganz aus dem vollen :lol:
 
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