Unfall ohne Helm im Straßenverkehr - Gericht sieht Teilschuld!

Als Fahrradfahrer ist man im Straßenverkehr in unruhigem Gewässer. Einerseits ermöglicht das Fahrrad eine schnelle, gesunde und umweltschonende Mobilität, die gerade durch die zunehmende Elektrifizierung und den Verkehrskollaps der Innenstädte nochmals an Fahrt aufnimmt. Andererseits ist das Fahrrad nach wie vor ein unsicheres Fortbewegungsmittel, das den Fahrenden keinen Schutz bietet und von seinem größten Gegner - dem Auto - gerne einmal übersehen wird. Wer auch immer daran Schuld hat: In deutschen Gerichten werden viele Fahrradunfälle verhandelt. In einem neuen Fall ist kürzlich entschieden worden, dass ein Fahrradfahrer auch ohne Helmpflicht eine Teilschuld an seinen Verletzungen trägt, wenn er sich im Straßenverkehr ohne Helm Kopfverletzungen zuzieht.


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Die Fahrerin in diesem Fall (und nur um den geht es) war zu , 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig, 100% unschuldig100% unschuldig, 100% unschuldig,100% unschuldig, 100% unschuldig.
Das du das so oft wiederholen musst, spricht nicht dafür, dass es auch stimmt.
Ja, die Frau ist an dem Unfall unschuldig. Allerdings ist sie nicht an allen Unfallfolgen unschuldig. Das sind zwei verschiedene Sachen, und das scheint hier nicht jeder verstanden zu haben.
Jeder, der Unfallfolgen oder den Unfall an sich hätte verhindern können, trägt in seinem Maße mit Verantwortung. Natürlich und an erster Stelle steht da derjenige, der die Tür aufgemacht hat, ohne zu schauen. Und natürlich steht da auch die Frau, die ohne ausreichenden Abstand zum stehenden Auto ohne Helm daran vorbei gefahren ist. Es gibt keinen Unfall, der nur einen Grund hat, und den wird es auch nie geben. Und es gibt, ausser in der Rechtsprechung, auch keinen Unfall, der nur einen Schuldigen kennt. Das gibt es nicht, und jede Argumentation in diese Richtung ist falsch. Nicht nur a priori. Die Luftfahrt hat das schon vor Jahrzehnten erkannt, aber im Auto- oder Fahrradverkehr ist das noch nicht durchgedrungen.
 
Nur die Wirklichkeit. Dort, wo die Radhelmpflicht eingeführt (und die Resultate untersucht) wurde, hat sie zu einem Rückgang des Radverkehrsanteils geführt.


@NoIDEaFOraNAme: Ebenfalls aus 2004, ebenfalls von der Hannelore Kohl Stiftung:
hks2.jpg


ich habe so das Gefühl das die die Anzahl der Menschen die Fahrrad fahren wichtiger ist als deren Wohlergehen.
 
Das ist ja auch völlig in Ordnung und sei jedem zugestanden. Nur sollte man dann eben nicht verlangen, im Falle eines Unfalls Schäden erstattet zu bekommen, die mit Helm wahrscheinlich nicht entstanden wären.

Da es keine Helmpflicht gibt: Doch!

Wenn dir einer über die Füße fährt, wird auch nicht verlangt, dass du Sicherheitsschuhe getragen hast. Ist doch zumutbar!

Wenn du angeschossen wirst, kriegst du nicht vollen Schadensersatz, weil du hättest eine Schutzweste tragen können!

Merkst du, wohin das Urteil führt? Man darf nicht davon ausgehen, dass sich jeder so schützt wie der im besten Fall hätte machen können. Was ist mit Handschuhen? Gibt's auch keine Pflicht zu.
 
@NoIDEaFOraNAme: Da sich die HKS mit Schädigungen des Zentralen Nervensystems beschäftigt, wird es wohl darum gehen. Der Geschäftsbericht wurde leider schon längst offline genommen.
 
@NoIDEaFOraNAme: Da sich die HKS mit Schädigungen des Zentralen Nervensystems beschäftigt, wird es wohl darum gehen. Der Geschäftsbericht wurde leider schon längst offline genommen.

Gut... ich bin aber kein Freund von Kuchendiagrammen in Prozent... 1% von wieviel Fällen?

@tranquillity

Dann brauch ich mich auch nicht mehr im PKW anzuschnallen... oder?
 
Keine Ahnung. Rechne es doch einfach aus.

0 : 0 = ... ?

Genau. Also wenn keiner fährt gehen die Verletzungen zurück und wenn viele fahren gehen die Verletzungen zurück. Aber wenn alle einen Helm tragen steigen die Verletzungen.


Sorry aber das ist Deine Logik! Deine Logik die du versuchst uns einzureden.
 
Helm tragen befürworten und helmpflicht befürworten ist nicht das selbe!

unfassbar, dass sich die diskussion alle 2 seiten wiederholt. respekt an die, die sich trotzdem immer wieder die finger wund tippen.
 
@Zelasus: Die 0 passt unendlich viele Male in die 0 rein. Wenn Keiner mehr Fahrrad fährt, beträgt das Unfallrisiko nicht nur 100%, sondern ∞%. Oder man ist so intelligent wie (hoffentlich) jeder Grundschüler, und geht davon aus, daß die mathematische Funktion für 0 nicht definiert ist. Und ein grober statistischer Zusammenhang erst Recht nicht.
 
erkenntnis des abends:

bei ca. 90% der user, die in diesem thread schreiben, wäre ein helm so oder so komplett überflüssig.
 
Normaler Menschenverstand:confused: Dann hätte es ja z.B. eine Gurtpflicht nie gebraucht:rolleyes:...

Verstehe ich nicht.

...Für mich ist der Fall völlig klar;), gibt es eine Helmpflicht muß der Radfahrer bei Nichtanlegen mit beteiligt werden. Gibt es keine Helmpflicht, und hat er sich korrekt verhalten kann er nicht bestraft werden.


Und nochmal zum Vergleich, ein Auto mit Breitreifen hat einen kürzeren Bremsweg, ein neues Auto von 2013 hat alle aktuellen Sicherheitsfeatures. Ein altes Auto von 1995 und davor hat oft weder Airbags, ABS und schon gar kein ESP oder Spurassistent oder oder oder...
Dennoch wird bei einem Unfall dies nicht mitbewertet und dem Opfer eine Teilschuldmitaufgebrummt.

Ehrlich gesagt, nervt mich so ganz leicht langsam diese Geschichte mit der Teilschuld oder Vergleiche mit der Autoausstattung (ich lehne sogenannte "Sicherheitssysteme" in Autos fast komplett ab, und zwar aus Sicherheitsgründen, aber das ist eben nicht das Thema hier):
- die Radfahrerin hat keine Teilschuld bekommen,
- es geht um eventuell verhinderbare Folgen eines Unfalls, nicht um die Dinge, die zum Unfall geführt haben!
Bitte versuche du und alle anderen hier mal, diesen Unterschied zu akzeptieren!
Letztlich ein konstruiertes Beispiel: es lehnt ja wohl keiner ab, das ein Gurt im Auto sinnvoll ist, oder? Hätten wir nun also seit Jahren das funktionierende System Sicherheitsgurt und keine Pflicht, diesen zu nutzen, würde dort zwangsläufig ein ähnliches Urteil kommen: Autofahrer unverschuldet schwer verletzt. Hätte nicht sein müssen, wenn Gurt getragen.
Alle anderen Vergleiche sind irreführend und themenfremd.

Der konstruierte Widerspruch existiert nicht. Das Radfahren IST um so sicherer, je mehr Leute es machen (Stichwort "Safety in Numbers").

Eine sehr sehr zynische Haltung. Lieber viele Radfahrer einer erhöhten Gefahr aussetzen bzw. einzelne "opfern", um der Allgemeinheit zu dienen...hmmmm...
Ich glaube übrigens nicht, das es dauerhaft einen Rückgang der Radfahrer geben wird. Irgendwann gibt es Akzeptanz und wieder steigende Zahlen.
 
@Zelasus: Die 0 passt unendlich viele Male in die 0 rein. Wenn Keiner mehr Fahrrad fährt, beträgt das Unfallrisiko nicht nur 100%, sondern ∞%. Oder man ist so intelligent wie (hoffentlich) jeder Grundschüler, und geht davon aus, daß die mathematische Funktion für 0 nicht definiert ist. Und ein grober statistischer Zusammenhang erst Recht nicht.

Glaubst du eigentlich den misst den du schreibst?
 
@Hasifisch: Kann sein, daß die negative Nebenwirkung der Helmpflicht zeitlich begrenzt ist. Das lässt sich leider nicht feststellen.
Aber ich "opfere" Niemanden. Wer die Abwesenheit einer Helmpflicht für ein Helmverbot hält, und dann blöd verunfallt (was zum Glück sehr selten vorkommt), der hat sich selbst "geopfert".
 
Zurück zum Thema... die Fahrerin mag 100% unschuldig sein, was mich nicht daran hindert für eine Helmpflicht mich auszusprechen.


Die Ansicht ist ja ok, aber das war ja nicht das Thema;)


Jeder, der Unfallfolgen oder den Unfall an sich hätte verhindern können, trägt in seinem Maße mit Verantwortung.


Natürlich, wäre sie zu Hause geblieben wäre das nicht passiert:rolleyes:


Glaube mich auch zu entsinnen, dass ich irgendwo mal gelesen habe, dass ein Gesetz bei sportlicher Fahrweise auf Fahrrädern einen Helm vorschreibt. Leider weiß ich es jetzt nicht, ob das ein Bundes- oder Landesgesetz war und somit allgemeingültig ist in Deutschland.

Halbwissen war gestern:rolleyes:
 
Es gibt keinen Unfall, der nur einen Grund hat, und den wird es auch nie geben. Und es gibt, ausser in der Rechtsprechung, auch keinen Unfall, der nur einen Schuldigen kennt


Haha, das erinnert mich an einen Kumpel, den hat es gelegt, nachdem er an einen Laternepfosten gefahren war. Er hatte ein paar Mädels nachgeschaut und war vom Radweg abgekommen:D, außer einer Commotio und multiplen Prellungen (1 Woche krank) ist nichts passiert.
Mir war damals schon klar dass die Mädels eine Mischuld hatten:lol:
 
Verstehe ich nicht.


brauche ich für augenscheinliche, mit normalem Menschenverstand sichtbare Kausalitäten zwingend Gesetze oder ist es legitim, das ein Richter auf diese Kausalitäten hinweist und danach urteilt?

das war die Frage;)


Normaler Menschenverstand. Dann hätte es ja z.B. eine Gurtpflicht nie gebraucht...

das war die Antwort;)

Jetzt alles klar? Oder noch zu schwierig?
 
Als Konsequenz aus dem Urteil sollte es keine Helmpflicht, sondern eine Empfehlung geben, ähnlich der Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen. Hier haben die Richter dann auch eine Grundlage, dem Idioten, der mit 200 km/h in einen Unfall verwickelt wurde, während auf der rechten Spur genug Verkehr war, dass jederzeit jemand ausscheren könnte, eine Teilschuld zu geben. Und der oben ohne Fahrer, könnte dann im Schadensfall genauso herangezogen werden.
 
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