Touren: Fotos, Berichte

Nächstes Jahr werde ich mir ein paar Brevets raus suchen glaube ich.
Ich muss dich warnen.
Es kann Folgendes passieren.
-Du stehst am Start zu deinem ersten 600km Brevet.
-Hast keine Ahnung was dich in den nächsten Stunden erwartet und bist voller Selbstzweifel.
-Findest dich irgendwann in einer Gruppe erfahrener Randoneuere die dein Tempo fahren.
-Was besseres kann dir nicht passieren, denn die werden dich, als Anfänger, auf jeden Fall unterstützen.
-Irgendwann in der Nacht, nach 499 non-stop durchgefahrenen Kilometern, springt dein Tacho auf die 500 und Du fühlst dich immer noch wohl.

Dann hat er dich erwischt - der Langstreckenvirus.
 
Kein Bericht, stattdessen ein Link
Kurt Refsnider (TourDivide-Veteran) und Partnerin 2014 auf 30-Tage-1.300km-Bikepacking-Tour durch die Alpen. Westalpen Süd --> Nord mit Colle del Sabbione und anderen bekannten Highlights. Mont Blanc - Umrundung, Ende in Zürich.
Auf 29er Hardtails. Nur Aussenübernachtungen, bis auf 1x Rifugio in Demonte. Angeblich bis zu 5.500 hm pro Tag; Durchschitt sei 1.800 hm täglich gewesen.
3 oder 4 Verpflegungsdepots mit amerikanischem Futter entlang der Strecke. Das Ganze (ohne Details zum Streckenverlauf, dafür umso peniblere Packliste) in etlichen kurzen Videoclips, von Salsa schön bebildert aufbereitet.
Meines Erachtens sehr interessant wegen der Sicht von aussen auf sattsam bekannte Dinge, und wegen der Vorsichtsmassnahmen in Sachen Essen oder Elektronik-Equipment, oder eben die selbst in Regenphasen durchgezogenen Zelt-[Tarp-??] Übernachtungen.

Edit: Rechenfehler ft-->m korrigiert; die mittelalterlichen Masseinheiten sind nicht so geläufig
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Das 2Souls Cylces Quarterhorse bleibt für mich das optimale Do-it-all Bike. Bei der Tour waren beträchtliche Teile der Abfahrten auf S3 Niveau. Ich glaub es gibt nicht viele Bikes derart tourentauglich sind und trotzdem auf S3 Trails gut performen (auch mit Gepäck). Ich sitze auch sehr gut drauf und hab nicht mal bei längeren Asphaltpassagen den Drang die Handposition zu variieren. Kurz: ich liebs!

Ist schon 'ne Weile her dein Beitrag. Du schreibst etwas von einer sehr technischen Abfahrt und danach ist dein Rad zu sehen, wo die Satteltasche am Lenker hängt. Nimmst du die Satteltasche bei technischen Abfahrten also ab und machst sie (irgendwie?) vorne fest?
 
Nach all den Brevet- und Langstreckenfahrtenberichte mal was ganz anderes. Ich hab es am Wochenende in 31h total gerade mal auf 12h30min Bewegungszeit gebracht und bin dabei 71km weit gekommen :lol: Dafür hab ich in der Zeit 3x gekocht, mein Tarp kreativ aufgebaut, 8h geschlafen (herrlich war's), viel fotografiert, etwas gelesen und scheinbar auch sonst noch einiges an Zeit verplempert :bier:

Das fängt damit an, dass ich in Airolo merke, dass mein Garmin den Track, den ich hochgeladen habe, irgendwie nicht anzeigt. Also muss ich mir den Weg auf den Berg auf dem Minibildschirm nochmals zusammensuchen. Das klappt mehr oder minder und ich stosse auf Platte, so dass ich mich in die Grenzsteintrophy versetzt fühle, von der ich hier immer wieder lese.

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Obwohl es nur etwa 1200hm hoch geht, erreiche ich den Passo Sassello, meinen ersten Pass für heute, erst nach der Mittagspause. Oben dann die bange Frage: Kann man da runterfahren. Jein. Stückchenweise ist es fahrbar, häufig leider auch zu steil oder zu steinig und manchmal auch nur zu nass.

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Viel los ist hier jedenfalls nicht. Nach einiger Zeit und etwas fluchen :aufreg: erreiche ich ein Minimalasphaltsträsschen im Val Sambuco. Hier verdrücke ich als erstes einen halben Zitronencake (Rührkuchen), denn nun geht's so richtig schön steil hinauf zum Lago del Narèt.

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An dessen hinteren Ende trage ich hinauf zum Passo del Narèt. Dahinter ist auf der Karte ein Haus eingezeichnet. Ich hoffe, dass es sich als Unterstand eignet, denn irgendwie hab ich nicht mehr allzuviel Lust, weiterzumachen. Die Hütte ist allerdings abgeschlossen. Darum ess ich den Rest des Cakes und fahr - respektive schiebe - weiter. Nach einer Minimalabfahrt trag ich hoch zum Passo di Cristallina.
Die kurze Abfahrt vom Pass zum See lässt hoffen. Doch nach dem See wird's gänzlich unfahrbar und schliesslich sogar unschiebbar. Ich hieve also mein Bike jeweils eine Steilstufe hinunter und kraxle dann hinterher. Ob dieser Tätigkeit :spinner: geht die Sonne unter. Dafür überrasche ich ein Steinbockpäärchen, das aber zügiger das Weite sucht als ich meine Kamera finde.
Nach viel :aufreg:erreiche ich das Strässchen, das nach Robièi führt. Ich rolle runter und mangels geeigneter Biwakplätze trag ich das Bike nochmals etwas den Berg hoch. Ich mag es halt nicht so, zwischen Seilbahnstationen, Parkplätzen und Staumauern zu nächtigen.

Nach etwas mehr als 100hm im letzten Dämmerlicht find ich ein Plätzchen, das mir zusagt. Ich bastle mir eine Unterkunft, koche mein Abendessen und krieche dann in den Schlafsack, um noch etwas zu lesen. Ich muss nächstes Mal unbedingt schauen, dass ich etwas früher am Camp bin, denn diese Lagerstunden geniesse ich fast am meisten.

Ich schlafe gut, was nicht immer der Fall ist und warte am Morgen sehnlichst auf den Sonnenaufgang. Bei leichtem Bodenfrost kriecht man halt nicht so gern aus dem Schlafsack. Schliesslich gebe ich auf und mach mir bei +1°C Frühstück: Pancakes :cooking:

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und dann kommt die Sonne doch noch. Genau hinter dem höchsten Berg hat sie sich versteckt.

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Bei der Körperpflege (Sitzcreme! Besonders wichtig, wenn man in Bikehosen so weit läuft) und beim Zusammenpacken werde ich aufmerksamst von ein paar Steinböcken beobachtet, die sich aber ausserhalb des Zoombereiches meiner Kamera befinden (hab nur 2.5x). Nach dem Zusammenpacken warten 600hm auf mich. Ein Klacks, sag ich mir und trage los.

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Die Sache zieht sich dann aber hin, denn es gibt grosse Blockfelder, die überwunden werden müssen. Und so balanciere ich mit dem Bike auf den Schultern von Stein zu Stein und hoffe, mir den Fuss nicht zu verknacksen. Ich hab längst kapituliert und statt zu :aufreg: bin ich schon längst in der :ka:-Phase.
Darum kann ich nicht widerstehen, als ich diesen Spielplatz mit bester Aussicht antreffe:

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Nach diesem kleinen Drop mit der kompletten Bikepackingausrüstung hab ich wieder genug Energie, die letzten 150hm hochzutragen. Es wird karg.

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Und dann hab ich endlich die Bocchetta di Valle Maggia und damit die Grenze zu Italien erreicht!

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Ab hier wird hoffentlich alles besser! Besonders freut mich, dass von weitem die Berner Alpen rübergucken :winken:

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Nichts wird besser... zumindest die ersten knapp 300hm muss ich wieder runtertragen und kann praktisch nur auf dem Schneefeld fahren.

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Doch dann ist's geschafft. Ich cruise runter zu den Staumauern bei der Alpe Toggia.

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Da hau ich mich erst mal in den Windschatten einer solchen Mauer und koch mir mein höchst verdientes Mittagessen. Anschliessend kurble ich gemütlich wieder hoch zum Passo San Giacomo, wo unverkennbar auch die Landesgrenze verläuft (man beachte die Hochspannungsleitungsmasten).

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Ja, und dann folgen Trails erster Güte. So gut, dass ich mal falsch abbiege und das erst 100hm weiter unten merke. Egal. Trag ich eben wieder hoch. Das nächste Missgeschick besteht dann darin, dass es mich mit voller Wucht vom Weg in den steilen Abhang daneben katapultiert, weil ich mit der Pedale an einem Stein hängengeblieben bin. Ich staune über meine Reaktionsfähigkeit, denn instinktiv klammere ich mich an allem, woran man sich festklammern kann. Wieder oben auf dem Weg meine ich zuerst, ich hätte mich ernsthaft verletzt, doch das Blut stellt sich als Heidelbeersaft heraus.

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Nachdem ich den Weg dann ein weiteres Mal verpassen, beschliesse ich, dass ich wohl etwas erschöpft bin :o So lasse ich verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten rechts liegen und fahr ab ins Tal und zurück nach Airolo. Im Zug bin ich dann etwa so zwäg, wie dieser Computer: :crash:

Trotz der wenigen Kilometer habe ich immerhin 5,5 Täler besucht: Valle Leventina - Val Sambucco - Val Torta (Seitental des Val Bedretto) - Val Bavona - Val Toggia - und Val Bedretto.
 
Kein Bericht, stattdessen ein Link

Danke @keinTrinkwasser für den Link. Das ist wirklich interessant bis amüsant, wie Amerikaner sich an die Alpen heranmachen. Man müsste meinen, für die wäre das alles sehr dicht besiedelt im Vergleich zu ihren eigenen Weiten, doch so, wie sie es beschreiben, könnte man meinen, sie hätten sich in die Wildnis begeben.
Ich als Alpenbewohner schüttle da etwas den Kopf, denn ich mach mich meist mit sehr wenigen Informationen auf und guck dann mal, es ist ja wirklich alles recht gut erschlossen (auch in den Westalpen). Wahrscheinlich würden dafür sie den Kopf schütteln, wenn ich so unbeschwert bei ihnen in den Rocky Mountains rumkurven würde. Aber Essensdepots mit amerikanischem Food in Europa - womöglich im Piemont? Geht's noch :lol:
 
@olev Ich bewundere deine Leidensfähigkeit! Das gehört wohl dazu, wenn man in der Landschaft Unterwegs ist. Ich wohne leider oberhalb vom Weißwurstäquator.

Die Salsa Leute finde ich interessant.
Ich kann nicht alles nachvollziehen (Den Versand von Essen vorher, den Batterieverbrauch).
 
Der Beitrag hat jetzt nichts direkt mit Tourbericht/bikepacking zu tun. Falls er stört lösche ich ihn wieder.

Dennoch! Interessant könnte er für diejenigen sein, die bereits unterwegs Gedanken notieren, sortieren wollen.
Als technische Voraussetzung verwende ich ein S2 Galaxy und die faltbare Tastatur von EC Technology ( http://www.amazon.de/EC-Technology®-Tastaturlayout-Eingebaute-Smartphone/dp/B00QRQKJAM/ref=sr_1_1?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1443243473&sr=1-1&keywords=faltbare+tastatur ) . Die Tastatur (185 g) ist nicht viel größer als das Smartphone selbst und lässt sich zu einer kpl. Tastatur mit QWERTZ-Layout aufklappen. 10 Finger tippen ist möglich. Die Verbindung zum Smartphone findet über Bluetooth statt.

Falls man ein Gorilla Pod sein eigen nennt. Dieses kann man so hinbiegen, dass man das Smartphone dort ablegen kann.

Die Texte selbst verfasse ich in der Wordpress App. Ich kann damit offline arbeiten und Texte kategorisieren.
 
Och, solche Tipps sind doch immer hilfreich und wenn man von unterwegs die "Welt" auf dem laufenden halten möchte, können solche Gadgets das Ganze schon vereinfachen. Danke dir!
 
Ich traue mich fast gar nicht, das Ding als Overnighter laufen zu lassen, könnte genausogut "Kurzschläfertrip" genannt werden. Aber trotzdem, Kurztrip Schwerin-Insel Poel-Schwerin (mit ein paar Schlenkern).

So sollte es sein: Sonntag, 27.09., 20:00 Start, 70km/2h Anreise, Overnighter am Strand, Montag 04:20 Weckerklingeln zum Mondfinsternis gucken, gemütliche Abreise mit 90km/3h.

So IST es gewesen: Sonntag, 27.09., 20:00 Start, 68km/1,5h Anreise, Overnighter am Strand, Montag 02:18 wachgeworden, gemütliche Abreise mit 83km/2,5h, dabei Mondfinsternis gucken, 04:53 @ Home, Frühstück gemacht, 06:00 Familie geweckt.

Danach hätte ich zur Arbeit fahren können. Hätte ich nicht frei gehabt. ;)

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Ja, dann...

Ich hab auch eine Tour geplant, die dann anders rausgekommen ist. Naiv, wie ich bin, hab ich das Aostatal für einen Hort des schönen Wetters gehalten, wurde aber auf meiner Tour vor einer Woche eines besseren belehrt:

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Links Wallis - rechts Aostatal

Bei Ostwind bläst es am Abend Nebel von der Poebene ins Tal, der dann bis über 2500m aufsteigt. So war unser Biwak auf der Landesgrenze nur kurz nebelfrei und es dauerte am anderen Morgen recht lang, bis sich der Nebel aufgelöst hatte.

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Als das dann geschehn war, wartete ein perfekter Tag auf uns.

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Das zweite Mal übernachtet haben wir zuunterst im Tal bei Aosta, 2300hm tiefer als der Pass. Da war es zwar mild, doch über Nacht bildete sich erneut Nebel, so war nix vom Blutmond zu sehen. Der Nebel stellte sich dann als sehr hartnäckig heraus, sodass wir die Sonne kaum sahen. Trotzdem überquerten wir unseren ersten 3000er Pass.

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Am Abend begann es zu regnen - kein Wunder bei so viel Feuchtigkeit in der Luft! Und am Morgen folgte das böse Erwachen: Als wir aus dem Zelt schauten, schneite es! So mussten wir den zweiten 3000er Pass ausfallen lassen und wir fuhren wieder ab nach Aosta. Intensives Onlinewetterstudium ergab, dass es keinen Sinn macht, auf der Alpensüdseite zu bleiben. Darum beschlossen wir, ins Wallis zurückzuwechseln. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, doch eine sticht besonders hervor, weil man sowas normalerweise mit dem Bike nicht macht.
Doch zuerst mussten wir uns in eine gute Ausgangsposition bringen.

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Am andern Morgen hatte sich das Wetter beruhigt und wir starteten voller Elan das Unternehmen Alpenhauptkammüberquerung. Zunächst aber wurden wir von Einheimischen gebremst.

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Dann folgte ein Auf- und Ab, das mehr Zeit in Anspruch nahm als geplant. Doch gegen Mittag waren wir dem Hauptkamm schon recht nahe. In der Zwischenzeit begann sich die Luftfeuchtigkeit auch schon wieder bemerkbar zu machen.

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Wir spielten schon mit dem Gedanken, die Nacht noch in Italien zu verbringen, doch erneutes Wetterschmöcken machte deutlich, dass der Pass noch an diesem Tag überwunden werden musste, weil für die Nacht schon wieder Schnee angesagt war. Also rannten wir die verbleibenden 1300hm hoch. Der Nebel kam erneut, doch oben stiessen wir wieder auf Sonne.

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Dank Minusgraden hatten wir zwar kalte Finger, doch die Skipiste auf dem Gletscher war in deutlich besserem Zustand als letztes Mal als ich hier im Hochsommer drüber bin.

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Nach dem Gletscher folgte ein feiner, sehr gepflegter Trail und schliesslich eine Zeltnacht unten im Tal fast 2000m tiefer als der Pass.

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Am Morgen sahen wir, dass der Wetterbericht recht behalten hatte: Der Hauptkamm war neu verschneit und von Süden wehten Wolken über die Pässe. So fuhren wir nach Norden und begannen bald wieder zu tragen.

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Der Föhn putzte die Wolken auf unserer Seite weg. Der Aufstieg dauerte dann aber ewig und zuoberst auf 2900m war es mit -2°C und sehr starkem Wind so empfindlich kalt, dass ich kaum mehr meinen Lenker festhalten konnte.

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Die Abfahrt war dann doch so fordernd, dass wir wieder warm wurden und Steine am Wegrand zum Spielen (miss-)brauchten.

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Auch diese Abfahrt war fast 2000hm lang. Unten verbrachten wir eine letzte milde Nacht im Zelt. In der Nacht verschob sich aber auch der Niederschlag eine Bergkette mehr nach Norden. Also flüchteten wir über unseren letzten Pass. Wieder hiess es tragen.

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Und dann folgte die letzte Abfahrt. Diesmal nur 1700hm dafür durch schönste Landschaft. Allerdings wurden wir von der Schlechtwetterfront, die immer wieder feinen Regen vorausschickte, förmlich gejagt.

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Schliesslich erreichten wir unser Ziel in Spiez. Den Finishersprung in den See liessen wir aus.

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Fazit: Dank konsequenter Beschränkung auf das Wichtigste hat das Gepäck unterwegs kaum gestört. Mit der Zeit hatten wir aber etwas Mühe mit der Kälte. Zwar hatten wir genug Kleider dabei, doch wäre es manchmal schlicht schön gewesen, wenn es etwas wärmer gewesen wäre.
Die Unabhängigkeit des Reisens mit Zelt haben wir voll ausgeschöpft. Wir mussten uns nie Gedanken um einen Schlafplatz machen und konnten so spontan umplanen. Ab dem 4. bis zum 7. Tag waren wir eigentlich immer auf der Flucht vor dem Schnee und schauten von Tag zu Tag, wo wir hin wollten. Mit gebuchten Unterkünften wäre das so nicht möglich gewesen.
Und schliesslich und einmal mehr: Reisen mit dem Bike ist einfach das Beste, das es gibt. Man kommt damit über hohe Berge, kann auf Skipisten fahren und auch mal 100km auf der Strasse schrubben, wenn es sein muss.
 
Ja, dann...

Ich hab auch eine Tour geplant, die dann anders rausgekommen ist. Naiv, wie ich bin, hab ich das Aostatal für einen Hort des schönen Wetters gehalten, wurde aber auf meiner Tour vor einer Woche eines besseren belehrt:

Und schliesslich und einmal mehr: Reisen mit dem Bike ist einfach das Beste, das es gibt. Man kommt damit über hohe Berge, kann auf Skipisten fahren und auch mal 100km auf der Strasse schrubben, wenn es sein muss.

Ich will auch hohe Berge:heul::heul::heul:
Müssen ja nicht gleich Alpen sein, eine Alpe würde mir schon reichen.
 
Olev, schöner Bericht. Da muss man sich schon auf seine Ausrüstung (und Erfahrung) verlassen können, um zu dieser Jahreszeit oben in den Bergen zu übernachten.
Wie habt ihr eure Rucksäcke an den Bikes befestigt?
 
Ich will auch hohe Berge:heul::heul::heul:
Müssen ja nicht gleich Alpen sein, eine Alpe würde mir schon reichen.

Ich unterhielt mich als Flachländler letzte Woche mit einem Freund über das Thema in den Bergen wohnen. Ich bin ja selbst auch voll fasziniert von den Bergen und bin wenn ich denn mal mehr als 2 Tage am Stück frei habe, immer in den Bergen. Nur weiß ich nicht ob diese Faszination dauerhaft bestand hätte, wenn ich denn direkt in den Bergen wohnen würde. Vielleicht würde ich dann meine Urlaube viel lieber im auch so tollen Flachland verbringen wollen?!

Wir sind auf kein wirkliches Ergebnis gekommen.

(Irgendwie fehlt uns hier im Forum der passende ohne Themenlose Thread... )


@olev ich mag dich nicht ! Deine Bilder lösen immer so viel Fernweh aus. :D

:winken:
Thomas
 
Vielleicht würde ich dann meine Urlaube viel lieber im auch so tollen Flachland verbringen wollen?!

Wir sind auf kein wirkliches Ergebnis gekommen.

(Irgendwie fehlt uns hier im Forum der passende ohne Themenlose Thread... )

Das ist wahrscheinlich das alte Problem: man will immer das was man nicht hat (und erst wenn man es hat weiß man, ob man es wirklich will! ). ;)
Mahlzeit!
 
Wir sind auf kein wirkliches Ergebnis gekommen.Thomas
Ja, manchmal ist man auch froh wenn man die Berge hinter sich gelassen hat.
Ein paar Berge gibt es ja auch nicht weit weg von Köln.


Nach der Regenwoche bin ich Samstag doch noch los zu einer kurzen Übernachtungstour auf die Nordhelle.
Ausserdem musste ich ja noch meinen neuen Schlafsack testen. Ich wollte mal sehen ob er, in Verbindung mit meinem Cumulus LiteLine200
warm genug hält. Als Matte hatte ich die Thermarest Neoair.
Auf 650m, kurz vor der Nordhelle, habe ich dann auf einer grossen Lichtung mein Tarp aufgestellt. Nachts waren es dann auch -3°C.
Die Schlafkombi hat den Test bestanden. Es war warm.

Unterwegs im Bergischen Land. Noch ist der Rucksack leer, Bier wird in Kirspe gekauft. Oben drauf der Carinthia Explorer.
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Aussicht vom Wienhagener Turm bei Kirspe
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Noch nicht da.
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Blick Richtung nebliges Sauerland.
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Die Nudeln Kochen schon.
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Am Morgen Eis unterm Tarp
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Ein weisses Fahrrad.
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Alles gepackt bis auf das Tarp, das muss erst mal auftauen.
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Dann wieder 75 km zurück nach Köln. Es wurde ein richtig sonniger Sonntag.
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Zuletzt bearbeitet:
An der Sattelstütze hat's einen Sattelstützengepäckträgerstummel, den Rucksack hab ich mit Riemen befestigt. Hält ganz gut und wenn's holpert, kommt der Rucksack eh auf den Rücken.

Daher kommt die Inspiration.

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Etwa so lange, wie um das zu schreiben: Brustklickverschluss hinter dem Rucksack zusammenklicken, damit die Schulterträger aus dem Weg sind, Rucksack auf dem Stummel positionieren, Kompressionsriemen locker mit den Riemen vom Sattel zusammenklicken, Hüftgurt um die Sattelstütze wickeln und schliesslich die Kompressionsriemen anziehen.

Es geht also schnell. Einzige Einschränkung: Menschen, die unter 170cm gross sind und/oder mehr als 120mm Federweg haben oder 29er fahren oder absenkbare Sattelstützen, könnten ein Platzproblem kriegen.
 
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