Ich muss dich leider enttäuschen. So einfach ist es nicht.

Insbesondere nicht wenn jemand am absolut oberen Ende der Könnerstufen versucht zu verstehen mit welchen Problemen wir hier unten zu kämpfen haben. Zusätzlich sind die Fahrstile der Pros ebenfalls komplett unterschiedlich. Ratboy ist auch so groß wie Greg, fährt aber zwei Rahmennummern kleiner. Nach deiner Theorie wäre das ja grundlegend falsch.
Jeder Fahrer ist unterschiedlich und man kann ein Bike von vorn oder hinten fahren. Je nach Geometrie ist das dann dem einen oder anderen "Stil" zuträglich und dementsprechend funktioniert ein Bike mit Geometrie und Setup X besser für den einen Fahrer als ein Bike mit Geometrie und Setup Y.
Denk mal zurück ans Team Honda (auch mit Greg Minnaar). Honda dachte damals: "Alles klar – wir bauen das beste Bike und damit gewinnen wir dann alles." Aber das ist nicht möglich weil wir alle unterschiedlich sind. Es wurde hier schon ein paar mal erwähnt, dass es auch auf Beinlänge, Armlänge... ankommt. Ein schwerer Fahrer kann mehr Anpressdruck/Grip generieren als ein leichterer Fahrer und wirkt sich völlig anders auf das Gesamtsystem aus (Flex, Druckstufe etc) als ein leichter Fahrer.
Ein perfektes System das generalistische Regeln ermöglicht, würde bedeuten alle Fahrer wären gleich groß, schwer und hätten die gleichen körperlichen Voraussetzungen und fahrerischen Fähigkeiten.
Kennst du von Jerome alle Maße wie Beinlänge und Armlänge? In einem vorherigen Post beriefst du dich auf den "
Ride the pros Bikes" Artikel bei dem mir das Rad von Jared Graves zu klein war. Nach deiner Argumentation wäre es auch Jared zu klein. Er kommt aber aus dem BMX Bereich und fuhr jahrelang auch 4X. Am Ende muss es schlichtweg für jemanden funktionieren. Diese Werte sind dann mit keiner "Messmethode" vergleichbar.
Auf jeder Ausfahrt die ich mache experimentiere ich.

Gerade heute bei der rutschigen Matsche draußen machte ich wieder Experimente welcher Suspensionsetup mir mehr Grip und Balance auf dem Untergrund bietet. Gestern bekam der Hightower einen 40er statt dem originalen 50er Vorbau usw...
Ich sage gar nicht das Dinge wie "Forward Geometry" oder ähnliche Konzepte (Geometron) für alle funktionieren müssen. Aber es ist schön diese Optionen zu haben. Ob solche eher jungen Konzepte für jede Könnerstufe funktionieren? Das wird die Zeit zeigen. Aber wir haben es natürlich auch mit eingeschliffenen Bewegungsmustern zu tun die auf langen Vorbauten beruhen. Wie wäre das alles wenn wir Fahrrad fahren nicht mit 120er Vorbauten gelernt hätten? Würden wir heute nur Stummelvorbauten fahren?
Solch einen niedrigen Luftdruck kann ich das erste mal auf einem Bike mit solchen Reifen fahren. In der Regel bin ich bei leichten Reifen eher in der Region 2,4 hinten und 2,2 vorne. Die Enve HV Felgen stützen den Reifen nicht nur breiter ab, auch die (EXO) Karkasse hilft zusätzlich Stabilität zu erzeugen. Heute bin ich auf einer Strecke ohne Anlieger und den Bedingungen runter auf 1,7 an der Front und 1,8 am Heck gegangen und hatte weder Burping noch abklappende Reifen. Der rutschige Boden hielt einfach nicht so viel dagegen. Allerdings hatte ich einen immensen Gripzuwachs. Je nach Strecke und Bedingungen muss man das natürlich anpassen – das steht außer Frage. In Patagonien gab es keine ernsthaften Steinfelder im Stile von Finale Ligure (im Artikel auch erwähnt). In Finale wäre solch ein Druck mit meinem Gewicht eine gewagt Angelegenheit.