Die Aussage kann ich so unterstreichen. Ich sehe das ähnlich.
Dennoch wünsche ich mir (gerade weil nicht jeder selbst alles testen kann), dass gerade von der Fachpresse (also auch Euch) viel mehr differenziert und kritisiert wird. Gerade zu Beginn.
650B+ wurde zu Beginn, auch hier von der Redaktion, ziemlich gehyped. Es wurde sogar in manchen Magazinen von einer Revolution gesprochen. Ein völlig neues Fahrerlebnis, viel mehr Sicherheit und überhaupt besser.
Kurze Zeit später ist von diesem Hype nicht mehr so viel übrig. Die Reifen sind schwer, fahren sich also schwerfällig, der geringe Druck führt zu indirektem Fahrverhalten und zu Durchschlägen. Der Bounce-Effekt ist ebenfalls störend und für mich zum Beispiel ein KO Kriterium.
Die Negativpunkte wurden aber viel zu spät und zu wenig ausgearbeitet. Und das ist das, was viele Leser stört. Zu Beginn wird gerne alles über den grünen Klee gelobt, später kommt es dann zu einer Korrektur. Das verunsichert und sorgt dafür, dass Misstrauen entsteht.
Zu Plus habe ich selbst noch nichts geschrieben. Tests habe ich schon Verschiedenste gemacht. Das Thema Plus halte ich persönlich aber für derart komplex, was die Interaktion zwischen Felgenbreite, Reifenaufbau und Fahrwerk sowie die jeweiligen Vorlieben und das Gelände angeht, dass ich da noch keine (finale) Aussage dazu veröffentlichen möchte, bis ich noch weitere Varianten davon getestet habe.
Ich habe einen Artikel angefangen in dem ich meine Eindrücke sammle. Der Arbeitstitel lautet aktuell: "Plusgrößen – ich mags nicht aber ich kann mir vorstellen wer es mag." Soweit ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.
Ich bin nicht so schnell wie ein WC Pro, wieso brauche ich dann eine 1:1 Kopie seines Bikes? Ich brauche keine 4 Kolbenbremse die einen 120 kg Menschen perfekt ohne Fading eine steile 1000 Hm Abfahrt runterbringt, und vielleicht bin ich materialschonender unterwegs und kann deshalb auch eine "AM Felge" am Enduro fahren. Erst denken, dann informieren, dann kaufen.
Das unterschreibe ich voll und ganz! Auf der einen Seite begrüße ich den Umstand, dass man "reinrassige" Racebikes "von der Stange kaufen kann... im Gegenzug kaufen die aber auch Mountainbike-Neulinge aufgrund des Images von "Downhill" und sind komplett überfordert was dieses Rad vom Piloten abverlangt. Hier gab es von Top-Gear ein wunderbares Beispiel mit einem Formel 1 Rennwagen. Den Leuten ist nicht bewusst wie viel Können notwendig ist einen solchen Rennwagen (oder Racebike) sicher über die Strecke zu bewegen und am Ende beraubt sich diese Klientel des Spaßes am Fahren und bringt sich damit teilweise sogar in Gefahr. (Wer mal in BadWilbad am Streckenrand gestanden hat im Bikepark-Betrieb wird wissen was ich meine.)
Hier liest sich das dann doch so ein bisschen, als hieltest du länger grundsätzlich für besser, wenn man sich nur lange genug darauf einstellt und anpasst. Dabei gibt es ja durchaus auch Stimmen, die beides probiert haben und kürzere Räder bevorzugen. Ich glaube dir auch sofort, dass für deine Fahrweise die längeren Geometrien sinnvoll sind, bin mir da aber nicht für jeden Fahrer oder jeden Einsatzzweck sicher.
Bei den letzten Aussagen stimme ich dir aber wieder zu: Jeder soll das fahren, was ihm am besten passt, aber ruhig auch mal unvoreingenommen nach links und rechts schauen. Kritisches Hinterfragen ist dabei sicher auch erlaubt, aber durch ein pauschales Verteufeln von Neuerungen entwickelt sich unser Sport sicher nicht weiter. Und wenn wir uns ansehen, wieviel besser die Räder allein in den letzten fünf bis zehn Jahren geworden sind, dann kann man auch mal den einen oder anderen Irrweg in der Entwicklung in Kauf nehmen.
Was meine persönliche Vorlieben angeht – die stehen auch in meinem Testerprofil unter den Testartikeln damit man die Ausführungen entsprechend bewerten kann – ist es zwischenzeitlich wirklich so, dass ich eher lange Bikes bevorzuge. Dennoch komme ich auch von sehr viel kürzeren Bikes und habe für "Spezialanwendungen" wie "Bikebergsteigen" schon einige Experimente mit sehr kurzen Bikes mit sehr hohen Lenkzentralen etc gemacht. Mir ist absolut bewusst, dass es in unterschiedlichem Terrain Sinn machen kann ein sehr spezielles Bike zu haben. Vor allem in der Vertriding Szene gibt es da ja sehr extreme Varianten. Grundsätzlich gilt – erlaubt ist das was für den Fahrer funktioniert.
Die allermeisten hier sind aufgeschlossen und auch kritisch, bekommen aber nun mal nicht das Material zum testen vor die Tür gestellt oder werden zum testen um die halbe Welt geflogen. Viele stellt ein Bike zu 'testen' vor recht große Herausforderungen, sei es die fehlende nötige Zeit, die Möglichkeit an sich oder auch finanzieller Natur. Oft eine Mischung aus allem irgendwie.
Da empfinde ich dann immer die Aussage bzgl. Tellerrand von den Privilegierten ziemlich überheblich, wird einem dadurch doch immer durch Captain Subtext eine gewisse Hinterwäldlerhaftigkeit suggeriert.
Zum Artikel, ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Ja, ist mir durchaus klar, ebenso attestiere ich
@Grinsekater entsprechende Kompetenz, keine Frage. Wäre auch jmd, den ich zu Rate ziehen würde, allerdings passt er nicht zu meinem Profil. Dafür bin ich einfach zu schlecht unterwegs.
Mir ging es nur um den berühmten Tellerrand, der wird hier in letzter Zeit subjektiv häufiger verwendet. Damit wird einem grundsätzlich jede Kompetenz abgesprochen, frei nach dem Motto, du bist es nicht gefahren, also halt die Fresse, Kritik unerwünscht. Klar, mag manchmal so sein, aber ich muss nicht erst auf ne heiße Herdplatte fassen um zu merken, dass das keine gute Idee ist.

Keine Ahnung, ob es jetzt klarer wird, war jedenfalls kein persönlicher Angriff oder sowas
Hier spielt – wie du auch schreibst – sehr viel persönliche Empfindung eine Rolle. Wir reden hier über sehr komplexe Sportgeräte die auch innerhalb einer Rahmengröße extrem breit abstimmbar und anpassbar sind. Am Ende wird es immer so sein, dass nur und ausschließlich eine Probefahrt darüber entscheiden kann ob einem ein bestimmtes Konzept eines Herstellers passt oder nicht. Das schreibe ich auch i.d.R. zu den Testeindrücken dazu.
Früher hielt ich kurze Kettenstreben für eine gute Idee. Warum ich bei etlichen meiner Specialized Rädern oft Probleme mit untersteuern hatte war mir früher nicht bewusst. Aber Räder in deren Geometrie-Tabelle lange Kettenstreben aufgeführt wurden hielt ich direkt für unpassend. Die Zeit hat mich das Gegenteil gelehrt.
Ohje, wo anfangen?
1. ein schöner artikel gegen die ewigen wahrheiten gemünzt.
2. Das rad mit der invertierten lenkbewegung gab es schon einmal in den grob geschätzt 70 jahren in einer deutschen quizschow /sportshow.
3. Der kommentar im video ist irreführend. Es geht nicht um verstehen sondern um eintrainieren von reflexen. Wenn für solche bewegungen irgendein verstehen nötig wäre, würden wir dauernd auf der nase liegen. Bei diesen stark koordinierten feinen bewegungen liegt ein teil des abgerufenen programms im netzwerk der muskelnerven gespeichert. Über den kopf dauert das viel zu lange. Und deswegen ist das invertierte bike ein schlechts beispiel für das angesprochene problem der geistigen trägheit oder selbstbeschränkung..
Letztendlich ist es nicht wichtig wo diese Prozesse stattfinden. Fakt ist, dass wir Menschen Gewohnheitstiere sind und oft ungern aus Verhaltensmustern ausbrechen. Bewegungsabläufe sind da keine Ausnahme. Wenn ich jahrelang eine Wasserkiste aus dem Rücken und nicht aus den Knien hoch hebe und dann wegen Rückenschmerzen vom Physio eine Anleitung bekomme wie ich mein Verhalten ändern soll, dann ertappt man sich bei der nächsten Wasserkiste dabei, dass man sie eigentlich wieder falsch hoch heben würde. Es ist eine Zeitspanne notwendig um aus diesem Muster auszubrechen.
Die im Artikel gewählten Beispiele passen mMn nicht sonderlich gut zur These.
Besseres Beispiel:
ovale Kettenblätter. Da gibts keinen Menschen der sich draufsetzt und sagt :"Oh das fühlt sich jetzt aber lässig an.". Es ist grauslich und unnatürlich weil wir im Kleinhirn einen ganz bestimmten runden Tritt und im Großhirn eine ganz bestimmte Erwartung hinsichtlich muskulärem Input und Bewegung als Konsequenz eingespeichert haben. Und plötzlich haut das nicht mehr hin. Erst wenn wir dem Hirn und den Muskeln Zeit geben die Koordination an die neuen Umstände anzupassen, können wir einen Vorteil generieren.
Bei der Geometrie seh ich das ein bisschen anders, wenn man nach 1 Ausfahrt nicht mit der Geo warm geworden ist, dann glaub ich nicht, dass man sich je auf dem Rad wohl fühlt. Schnell fahren vielleicht ja, aber wohl fühlen eher nicht.
Schnell sollte man generell nur fahren wenn man sich wohl/sicher fühlt.
Ich bin etwas hin- und her gerissen. Einerseits ein guter Grundgedanke im Artikel, gut geschrieben. Andererseits für meinen Geschmack zu einseitig und "radikal" betrachtet.
Wir sollten offen sein und uns an Neues herantrauen und mit Neuem vertraut machen ohne Vorurteile. Aber nicht alles, an das man sich gewöhnen kann, ist gut oder besser als vorangegangenes. Wir müssen auch bewerten, und das ist was ganz individuelles. Nicht jeder, der auf "Neuerungen" in der Bike-Industrie schimpft tut das, weil er es nicht probieren möchte, oder weil er sich nicht darauf einlassen möchte. Manchmal passt es auch einfach nicht, ganz individuell. Oder es ist objektiv Murks, was dann meistens darin endet, dass es nach einer gewissen "Erprobungsphase" keiner haben will - Schwarmintelligenz.
(...)
Was ist jetzt mein Fazit aus der Story?
Ja, ich kann mich an vieles gewöhnen, ich kann meine Gewohnheiten bewusst und unterbewusst umstellen, und es macht auch Spaß das ab und an mal zu tun und zu testen, was man alles "bezwingen" kann und wie anpassungsfähig der menschliche Körper, vor allem die unterbewussten motorischen Reflexe sind.
Aber auch wenn ich es geschafft habe, mich vollkommen umzustellen, und etwas "Neues" zu adaptieren, muss das nicht mein Optimum bleiben, ich möchte es nach wie vor hinterfragen und mit Altbekanntem vergleichen. Das Neue muss nicht immer das Bessere sein, auch wenn ich mich daran gewöhnen kann und Vorteile daraus schöpfen kann. Vielleicht weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist und die alten Gewohnheiten zu schnell durchschlagen? Vielleicht, weil das Alte tatsächlich besser ist? Letztendlich ist es mir egal warum, ich bewerte das als positiv, was sich letztendlich besser anfühlt. Ganz subjektiv. Und das kann eben auch manchmal das Alte sein. In anderen Fällen ist es das Neue, das sich auch dauerhaft und im Vergleich besser anfühlt, und das ist dann wohl das, was man unter "Fortschritt" verbucht. Anderenfalls ist es eine interessante Erfahrung.
Wer immer wieder mal Neues probiert wird daher nie komplett falsch liegen. Vielleicht leicht daneben aber sicher nicht komplett. Dazu gibt es zu wenig "Revolutionen" in der Bikeindustrie, nicht mal Laufradgrößen sind das. Und eine Vorliebe kann schon mal per se nicht falsch liegen, weder komplett noch unvollständig, weil eine Vorliebe einfach eine subjektive Bewertung darstellt. Was subjektiv gut ist, ist einfach gut, nicht falsch, weil es dazu beiträgt, dass ich mich wohlfühle auf/mit einem Rad, und ich nur dann gut fahren kann wenn ich mich wohlfühle.
Unterschreib ich.
Ich finde, der Artikel legt einen grundsätzlichen Aspekte des Lernens völlig falsch: Eine erworbene Grundfähigkeit wird durch solche "Oberflächlichkeiten" wie andere Reifen, andere Geo nicht untergraben - es bedarf einer gewissen Anpassung.
Ich versuche es mit der Analogie: Ich habe Klarinette gelernt, bin irgendwann vom Griffsystem "deutsch" auf "böhm" umgestiegen - eigentlich eine riesige Umstellung, da ist ein Lenkerwechsel nichts gegen

War es schwierig? Anfangs ja, aber ich musste ja nicht musizieren neu lernen.
Eher einfach für mich zu erlernen wären Saxophon und andere Holzblasinstrumente, hart wären die anderen Sorten, aber machbarer als für jemanden, der nie musiziert hat ganz sicher!
So ungefähr ist das auch mit dem biken. Wundert es denn jemanden, dass Leute, die früher viel auf dem BMX unterwegs waren, besonders auf dem MTB abgehen?
Leider lässt der Artikel es so erscheinen, als wäre das "Instrumentarium" das, was den guten Biker macht! Unsinn! Es geht NUR, aber auch NUR um eine Anpassung des Rads an die Fahrer(wünsche) und die Grundaspekte werden in den nächsten 10-20 Jahren sich nicht ändern. Ein fetter Reifen ändert nur das Fahrgefühl, eine andere Geo das Fahrverhalten und die Ergonomie.
Es meinen allerdings viele aus Industrie und co., ständig mit neuen Ideen kommen zu müssen. Ich finde es oft gut, aber man darf sich hier nicht von angeblichen Revolutionen blenden lassen. Ich sehe auch nicht, was sich am Mountainbiken im Allgemeinen ändern soll, dazu müssten die Trails nochmal ganz anders gebaut werden. Es ist irgendwie schon anmaßend zu sagen, der Biker habe, nur weil es jetzt Fat und Forward Geo gäbe, zuvor die "konventionellen" Techniken gelernt und gefestigt und dabei zu übersehen, wie wenig eigentlich diese Dinge das Biken als Fähigkeit selbst beeinflussen.
"Falsch" mag etwas radikal ausgedrückt sein aber eine Veränderung der Parameter am Mountainbike fordert zumeist auch eine Anpassung am Beweguns/Reaktionsablauf des Fahrers. Plusreifen klappen bei mir in Kurven sehr schnell weg, da ich gerne schnell fahre. Um den Vorteil von Plus nutzen zu können müsste ich meine Kurvengeschwindigkeiten verringern. Unter Umständen könnte ein Plusbike irgendwann für mich bei Touren in der "Bikebergsteigen" Kategorie Sinn machen weil es da (für mich) eher um "Bergab-Trial" geht als um die Höchstgeschwindigkeit.
Das ist aber Bewegungslehre - Theorie von vorvorgestern.
Eine immer wiederkehrende exakt gleiche Bewegung gibt es nun mal nicht und wird es nie geben.
Wer mag googelt mal nach differentiellem Bewegungslernen und den Effekten, die teilweise bei Hoch-Leistungssportlern zu messen sind, wenn man sie mal ausserhalb ihrer eingeübten Bewegungsmustern trainieren lässt.
Das habe ich auch überhaupt nicht behauptet. Es geht darum eigene Bewegungen/Reaktionsmuster bewusst wahr zu nehmen, verschiedene Dinge auszuprobieren und dann auch mal zu ändern um (fahrtechnisch) auf ein höheres Level zu gelangen.
Wie schon oben beschrieben geht es mir nicht darum wo genau dieser Lernprozess statt findet (Hirn, Rückemark, Muskeln etc...) – man soll nur bewusst mal ausbrechen wie auch
@LIDDL schreibt.
ist es nicht das, worauf der Artikel hätte abzielen wollen?
einerseits, dass das wiederholen und gezielte Trainieren von Situationen zur Festigung und Verinnerlichung bis hin zur Routine von Bewegungsabläufen führt
andererseits, dass uns manchmal Bewegungen (vorallem unserem Hirn) gut tun die ausserhalb unserer normalen Bewegungsabläufe sind.
hab mal eine sehr schöne Metapher gelesen: unser Hirn baut "Datenautobahnen" in Regionen die er stark beansprucht, andere ungenutzte lässt er verkommen bis hin zu Trampelpfaden. es ist möglich durch verstärktes, über längeren Zeitraum nutzen dieses Trampelpfades diesen zu einer Autobahn auszubauen.
Letztendlich sollten wir wissen was wir mit unserem Bike wollen und vor allen Dingen auch können könnten!
Um das raus zu finden muss ich nicht Tretroller oder "umgekehrt Bike" fahren, das wäre völliger Blödsinn weil ich damit der Beantwortung meiner Frage nicht näher komme. Die Beschäftigung mit einem Einrad wäre garantiert sinnvoller, weil wir damit wesentliche Fähigkeiten trainieren, die sich auf dem Bike auch auswirken.
Das Video war nur der Denkanstoß für den Artikel. Es soll nicht dazu aufrufen solch ein Bike zu fahren um besser auf einem "normalen" Bike fahren zu können. Innerhalb des Artikels sowie im Fazit sollte dies eigentlich nachvollziehbar sein.
Wer die nötige Kohle hat und gerne einkauft kann sich doch gerne ein oder mehrere Bike(s) mit elektronischer Schaltung und Federung, Radgrößen usw hin stellen und fährt am Ende doch meist mit seinem Lieblingsbike, freut sich aber am Besitz der anderen.
Ansonsten stehe ich doch vor der Frage: Langstrecke auf dem Trail mit Rucksack oder Donwhill oder CC oder eventuell sogar viel im tiefen Sand?
Jeder, der seine Erfahrungen gesammelt hat und über eine mindestens mittelprächtige Beherrschung seines Bikes verfügt wird bei der ersten Begegnung und zweimal durch den Hometrail wissen ob ihm das Ding taugt oder nicht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Bike, welches mir in der Papierform schon völlig widerstrebt in der Realität eine traumhafte Performenc entwickelt.
Ich muss kein Fatbike fahren um erst dann zu erfahren, dass ein fetter Reifen mit wenig Luft zum Pumpen und schaukeln neigt usw.
Hierfür war der Artikel eigentlich gedacht. Genau solche Vorurteile sollte man abbauen und Dinge ausprobieren ohne vorher eine Meinung dazu zu haben. In der Vergangenheit bin ich manche Bikes probegefahren ohne vorher auf die Geometrie-Tabelle zu schauen. Einfach aus dem Grund weil man dann bereits gewisse Vorurteile hat die man dann beim Testfahren zu bestätigen sucht.
So beeinflussen aber weit mehr Parameter ein Fahrverhalten als bloß die Zahl die da beispielsweise beim Lenkwinkel steht. Vorlauf gibt kaum ein Hersteller mit an und die wenigstens Radfahrer haben sich je damit beschäftigt. Aber ein kürzerer Vorlauf kann bedeuten, dass sich ein steilerer Lenkwinkel laufruhiger anfühlt als ein 3 Grad flacher Lenkwinkel mit längerem Vorlauf.
zu 2.) Ich behaupte jetzt mal (nicht so ganz ernst): Wer nur auf den Reach schaut ist es selber schuld! Um den Reach wird in letzter Zeit ein Hype veranstaltet der den Blick auf die Komplexität eines Fahrwerks vernebelt. Deswegen schrieb ich auch "zweimal über den Hometrail" und dann weiß man ob die eigene Theorie stimm.
Trotzdem vielen Dank für deine Kritik und viel Spaß mit dem Foxy
Reach ist wirklich leider nicht der Weisheit letzter Schluss... Aber immerhin etwas aussagekräftiger als die bloße Buchstabenkennung bei der Größenangabe. Wenn man da die Werte von einigen Herstellern vergleicht was sie unter einem "Medium" verstehen dann birgt dies eine Spanne von mehreren Rahmengrößen. Das wurde weiter oben im Thread auch sehr schön beschrieben mit dem Beispiel wo der Kunde sich auf dem (vergleichsweise) kurzen XL wohler gefühlt hat als auf dem (vom Hersteller für seine Größe empfohlenen) Medium und dann auf die Barikaden ging als seine Freunde fragten warum er denn jetzt ein XL fahren würde.
Ganz genau von diesen Schubladen – was Größen angeht – sollte man sich lösen und genau darum (und einiges mehr) ging es mir in dem Artikel.
Open your mind!
