Welches Powermeter fürs MTB (und Straßentraining mit MTB statt RR)?

Shefffield

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Moin!

Die Auswahl bei Leistungsmessgeräten wird zwar immer größer, aber irgendwie scheint mir das genau passende zu fehlen.

Meine Situation: Ich habe Lust, wieder etwas öfter XC-Rennen, MTB-Marathons und sowas zu fahren. Daher ist ein wenigstens ein bisschen strukturiertes Training keine schlechte Idee. Außerdem erhoffe ich mir mehr Motivation hierfür durch ein Powermeter.

Die Frage ist: Womit trainieren?!

Ich bin in der angenehmen Situation, mit dem Rennrad zur Arbeit fahren zu können (18 km einfach, Dusche in der Firma), was ich derzeit auch fleißig nutze. Dafür bin ich in der unangenehmen Situation, in einer Gegend ohne geeignetes MTB-Gelände zu wohnen (Münchner Umland nördlich Dachau, keine Berge, kaum Trails).

Ich würde also gerne einen guten Teil des Trainings mit dem Rennrad auf der Straße und auf Feldwegen durchführen, die Rennen aber ausschließlich mit dem MTB fahren. Ein wechselbares System wäre sahne.

Was gibt's?

Powermeter in der Hinterradnabe. So ein Laufrad wäre theoretisch wechselbar zwischen verschiedenen Rädern, aber niemand wechselt auch den Reifen dafür. Schon gar nicht den schlauchlosen.

Powermeter in der Kurbel. Wechselbar? Wohl eher nicht. Zumal die Kettenblattgrößen zwischen RR und MTB auch ziemlich abweichen.

Powermeter im Pedal. Hier sehe ich am ehesten eine Chance zum einfachen hin- und herwechseln. Das Problem ist: Meines Wissens haben alle diese Pedalmesser Rennrad-Systeme. Look Keo. Für einen Schönwettermarathon kan ich mir das noch gut vorstellen, aber im Schlamm?


Ich sehe also das Dilemma: Entweder mit Rennradpedalen und Rennradschuhen MTB fahren, oder mit dem MTB und irgendwelchen Slicks auf dem zweiten Laufradsatz auf der Straße trainieren müssen. Die Investition in zwei Leistungsmesser für die beiden Fahrräder ist mir zu heftig.

Wie löst Ihr das für Euch?
 
Es gibt noch Stages, mit den bekannten Vor- und Nachteilen. Dieselbe Kurbellänge vorausgesetzt, lässt sich das an MTB und Rennrad nutzen (mit der Einschränkung, dass der Q-Faktor am Rennrad leicht größer wird und die Kurbel nicht ganz symmetrisch läuft, was man aber in der Praxis nicht merken wird).
 
Ansonsten mal die nächsten Monat den Markt der gebrauchten Geräte sondieren.
Es ist nicht unmöglich 2 Kurbelsysteme für zusammen 1000€ zu schießen. Man braucht aber etwas Geduld.

Mein erster Powermeter hat etwa 3-4x so viel gekostet wie mein Rad wert war.
 
Ansonsten; das MTB ist im Straßentraining nicht wirklich viel langsamer als ein Rennrad.
Dafür braucht es auch keine Slicks.
Bei mir sind es bei gleicher Wattzahl ca 1.5-2km/h Unterschied bei Conti Race King auf 2bar
 
Danke für die schnellen Antworten!

Es gibt noch Stages, mit den bekannten Vor- und Nachteilen. Dieselbe Kurbellänge vorausgesetzt, lässt sich das an MTB und Rennrad nutzen (mit der Einschränkung, dass der Q-Faktor am Rennrad leicht größer wird und die Kurbel nicht ganz symmetrisch läuft, was man aber in der Praxis nicht merken wird).

Stages arbeitet mit einem Messgerät an der Kurbel, richtig? Ich habe das aber so aufgefasst, dass dieses fest mit der (linken) Kurbel verbunden ist. Muss ja eigentlich, wenn die Verformung der Kurbel gemessen wird. Wenn ich also zwischen zwei Rädern wechseln will, muss ich mindestens die linke Kurbel abschrauben - oder verstehe ich das falsch?

Was den Einsatz von zwei Messgeräten angeht - ich plane jetzt erst mal die Anschaffung eines Hardtails für die Rennen. Mein Enduro ist dafür weniger geeignet. Dazu käme dann der Leistungsmesser und zusätzlich ein geeigneter Computer, und schon die beiden letzten Positionen machen zusammen durchaus 1000 € aus. Irgendwo muss ich die Linie ziehen, mehr Geld ins Hobby stecken geht immer...

MTB fürs Straßentraining - darüber denke ich ernsthaft nach. Allerdings mache ich mir vor allem wegen der Sitzposition Gedanken. Auf dem Renner wird meine Position aktuell immer tiefer und länger, eventuell baue ich den 120er-Vorbau wieder ab und montiere den originalen 140er. Auf dem MTB komme ich gar nicht so tief runter, oder ich muss mir abenteuerliche Konstruktionen mit Lenkerhörnern (innen?!) oder einem abnehmbaren Aero-Aufsatz ausdenken. Machbar ist sowas schon, aber ob's die beste Lösung ist...?
 
Gilt für Shimano bspw aber nicht.
Wieso nicht? Ich kann doch einen XT-Arm einfach an eine Ultegra Kurbel schrauben.

Danke für die schnellen Antworten!
Stages arbeitet mit einem Messgerät an der Kurbel, richtig? Ich habe das aber so aufgefasst, dass dieses fest mit der (linken) Kurbel verbunden ist. Muss ja eigentlich, wenn die Verformung der Kurbel gemessen wird. Wenn ich also zwischen zwei Rädern wechseln will, muss ich mindestens die linke Kurbel abschrauben - oder verstehe ich das falsch?

Ja, ein System bei dem man nicht ein wenig Schrauben müsste, gibt es imho (noch?) nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nutze den Stages GPX auch an zwei Rädern, auch wenn ich dafür bei einem Rad von FSA- auf eine Sram-Kurbel wechseln musste.
Der Wechsel des Kurbelarms zwischen den beiden Rädern dauert keine 2 Minuten.
1 Inbusschraube lösen uns wieder festziehen. Einfacher geht's nicht.
 
Nutze den Stages GPX auch an zwei Rädern, auch wenn ich dafür bei einem Rad von FSA- auf eine Sram-Kurbel wechseln musste.
Der Wechsel des Kurbelarms zwischen den beiden Rädern dauert keine 2 Minuten.
1 Inbusschraube lösen uns wieder festziehen. Einfacher geht's nicht.

Das hört sich gut an!

Beide Räder auf kompatible Kurbelsysteme umstellen scheint mir auch wenig Aufwand, so lange es nur um die linke Kurbel geht. So ganz hatte ich das noch nicht auf dem Schirm, vermutlich, weil ich immer noch auf beidseitig messende Powermeter geschielt habe. Braucht's aber wohl nicht.

Pedalbasierte Systeme scheinen hier ja kein Thema zu sein...
 
Gleich noch ne andere Frage zur gleichen Kurbel an verschiedenen Rädern (ich denke jetzt auch schon dran, auch das Enduro in die Planung einzubeziehen):

Ich muss bestimmt im Computer (Garmin 520 z.B.) die verschiedenen Räder verwalten, schließlich unterscheiden sich Übersetzungen und Gewichte ja erheblich voneinander. Ist das vorgesehen bei den üblichen Radcomputern mit ANT+?
 
Warum?
Der PM misst deine erbrachte Leistung, egal bei welchem Rad er montiert ist.
Willst du mit deinem Enduro auf ebener Strecke so schnell fahren wie mit deinem Renner, musst du mehr Leistung investieren.
Und die zeigt dir der PM.
 
benutze zwar keinen powermeter, aber wenn ich mir ein system für mehrere räder anschaffen wollen würde, dann wäre meine wahl das system von stages. und zwar in verbindung mit einer shimano kurbel.

warum shimano?

bei shimano schiebt man den kurbelarm auf die welle, stellt das lagerspiel ein und zieht die beiden schrauben abwechselnd fest.
der wechsel funktioniert komplett ohne großen kraftaufwand.
zudem sind die shimano lager relativ langlebig.


warum nicht sram?

bei sram, bzw. gxp muss der kurbelarm immer mit relativ "hohem" kraftaufwand montiert und demontiert werden.
zudem halte ich von den lagern nicht viel.
 
Das ist mal ne wertvolle Information! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das ist ein wichtiges Kriterium, da bin ic bei Dir.

Mein Enduro (mit BB30 Innenlager) kann ich wohl umrüsten. Am Rennrad habe ich sowieso schon Shimano. Beim noch anzuschaffenden Hardtail muss ich einfach aufs passende System achten.

Udo,
eine Nabe zur Messung scheidet für mich aus, denn ich will nicht andauernd den Reifen wechseln.
 
Eine ergänzende Frage an die Experten: Sind die verschiedenen Shimano Hollowtech II-Garnituren untereinander kompatibel? Kann ich also eine (gerade günstige) Stages-Version am Shimano 105 (5700) oder Shimano 105 (6700) kaufen und das - zum Beispiel - an eine aktuelle XT (M8000) montieren? Solange die Kurbellänge und -kröpfung übereinstimmen und der Vielzahn passt, müsste das doch problemlos funktionieren...
 
Eine ergänzende Frage an die Experten: Sind die verschiedenen Shimano Hollowtech II-Garnituren untereinander kompatibel? Kann ich also eine (gerade günstige) Stages-Version am Shimano 105 (5700) oder Shimano 105 (6700) kaufen und das - zum Beispiel - an eine aktuelle XT (M8000) montieren? Solange die Kurbellänge und -kröpfung übereinstimmen und der Vielzahn passt, müsste das doch problemlos funktionieren...

Ja, Hollowtech II ist immer kompatibel, die Kröpfung des Kurbelarmes vom MTB wird aber nie zu der RR-Kurbel passen, Du musst aber eine MTB-Kurbel kaufen, denn eine RR-Kurbel passt nicht an den Kettenstreben beim MTB vorbei. Eine 105er Stages billig erwerben fällt also schon einmal aus. Am RR wirst Du deshalb außerdem mit einer leichten Asymmetrie leben müssen. Ich habe auch Powertapnaben im Einsatz und die sind über jeden Zweifel erhaben, der Reifenwechsel ist aber tatsächlich nicht praktikabel, dafür haben die Naben andere Vorteile. Ich persönlich halte weder vom ständigen Wechseln noch von Stages sonderlich viel, aber da muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen.
 
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Wieso nicht? Ich kann doch einen XT-Arm einfach an eine Ultegra Kurbel schrauben.

Ja, Hollowtech II ist immer kompatibel ...

Eben nicht immer: ich habe am Renner und MTB Hollowtech II Kurbeln. Die Stages XT Kurbel ist 2,6mm breit, die am Renner 2,2 - das passt nicht. Da beim Renner Pressfit Lager vorhanden sind, gibts auch keine Spacer mit denen man experimentieren könnte.

Also vorher drauf achten.
 
Eben nicht immer: ich habe am Renner und MTB Hollowtech II Kurbeln. Die Stages XT Kurbel ist 2,6mm breit, die am Renner 2,2 - das passt nicht. Da beim Renner Pressfit Lager vorhanden sind, gibts auch keine Spacer mit denen man experimentieren könnte.

Also vorher drauf achten.

Was genau ist da wie breit?
 
Was genau ist da wie breit?

Die Kurbel an der Achsaufnahme ist bei der XT Kurbel zu breit um auf der Rennerachse durch die Kurbelkappe festgeschraubt werden zu können - wie oben geschrieben sinds zwar nur knapp 4 mm, aber das reicht schon dass bei der XT Kurbel auf der Rennerachse die Kurbelkappe nicht mehr ins Achsgewinde zum festschrauben greifen kann.

Also wenn dafür jmd ne Lösung hat, wär ich echt dankbar :)
 
Die Kurbel an der Achsaufnahme ist bei der XT Kurbel zu breit um auf der Rennerachse durch die Kurbelkappe festgeschraubt werden zu können - wie oben geschrieben sinds zwar nur knapp 4 mm, aber das reicht schon dass bei der XT Kurbel auf der Rennerachse die Kurbelkappe nicht mehr ins Achsgewinde zum festschrauben greifen kann.

Also wenn dafür jmd ne Lösung hat, wär ich echt dankbar :)

Einfach einen Spacer mit 24mm Innendurchmesser auf die Welle schieben :confused:
 
Einfach einen Spacer mit 24mm Innendurchmesser auf die Welle schieben :confused:

Houston, wir haben ein (Kommunikations)-Problem.

Nochmal: die XT-Kurbel passt doch jetzt noch nichtmal auf die Rennerachse - wenn ich da noch nen Spacer raufschiebe dann passts doch noch weniger.

Ich hab da mal was vorbereitet ...
 

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Tja, dann kann man wohl nichts machen. Das Problem ist mir jedenfalls von meinen Rädern unbekannt.
 
Hab oben mal ne Zeichnung hinzugefügt, vlt wirds dann klarer.

Wollt nur damit sagen, dass es eben nicht immer gilt, dass es passt - sollte der TE halt beachten.

Könnte sicher mit ner Kurbelkappe gehen, die nen längeres Gewinde hat, aber sowas hab ich nirgends gefunden und Shimano (Paul Lange) meinte auch, dass es das nicht gibt.
 
Verflucht. Dass es seine Tücken hat, hab ich mir ja schon gedacht, aber das wird ja ganz schön kompliziert...

Also sind MTB-Kurbeln gesetzt, weil die wegen der breiten Kettenstreben am MTB sein müssen. Wenn ich mir diese auch an den Renner schrauben wollte, müsste ich schauen, ob ich ein Kettenblatt mit mehr als 48 Zähnen dafür auftreiben kann. Das erscheint mir aber leichter machbar als irgendwelche Adapterlösungen zum Ausgleich zu kurzer Wellen o.ä.

Dank Euch für die viel wertvollen Hinweise!
 
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