Kommentar: E-Bikes auf Radwegen – ja oder nein?

Vor einigen Wochen drückte mir jemand einen Flyer in die Hand, es ging um Fahrradstraßen in unserer Stadt. Wir kamen ins Gespräch und ich fragte nach, ob auf diesen Straßen die Vorrang-Regelung auch für E-Bikes gelte. „Klar – das sind ja Fahrräder!“ Damit öffnete sich die Büchse der Pandora.


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Grund: ich verwende den Motor nur bei Steigungen, viel Gegenwind, auf langen Geraden ohne Radweg und bei Steigungen (300 Höhenmeter am Stück oder lästige Stiche, die ohne Motor 1min und mit motor mit 25km/h durch gedrückt werden). Ich verwende einen kleinen Hebel, um mit dem Daumen (wie Schalthebel) zusätzlich Schub dazu zu geben. Beim Pedelec wird IMMER unterstützt, außer man tippt ständig am Display herum und ist abgelenkt. Ich finde die Lösung mit einem Daumenhebel erstens praktischer, auch vernünftiger hnd vor allem sicherer, weil man nicht abgelenkt ist mit Displays und nicht immer eine Unterstützung hat. Ein Pedelec ist für viel Verkehr ja manchmal auch zu schnell, weil immer unterstützt wird. wieso sind die bei euch nicht gleichgestellt?

Ich verwende mein Pedelec ähnlich wie Du. Ich verwende kein Display, bei dem ich die Hand vom Lenker nehmen müsste. Beim Scott/Bosch, habe ich anstelle Deines kleinen Hebels, einen Taster mit Plus und Minus. Hier kann ich nicht nur die Unterstützung ein oder ausschalten, ich kann sie auch in ihrer Intensität bestimmen. Beim Rotwild/Brose ist das in der Tat ein Display. Es ist ein Minidisplay; sozusagen ein beleuchteter Taster. Die beiden beschriebenen Taster, ob mit Minidisplay oder ohne, sitzen links am Griff. Man kann sie ähnlich betätigen, wie beim MTB den Schalter für den Umwerfer, oder die versenkbare Sattelstütze. Man hat den Lenker immer im Griff, und ggf. auch den Zeigefinger an der Bremse. Man ist nicht abgelenkt. Das Pedelec wird NICHT immer unterstützt* . Es unterstützt nur, wenn man den Motor aktiv zuschaltet. Und es unterstützt nur so stark, wie es analog zur Eigentrittleistung und der Unterstützungsstufe passt. Mal ein fiktives Beispiel, ohne Anspruch auf 100%tige Richtigkeit !!!!!!!!!!!!: Ohne Pedelec fährt eine Person X mit einem MTB eine Steigung von bsp. 5% bei bsp. 200 Watt Trittleistung mit 6 Km/h hinauf. Mit ausgeschaltetem Pedelec fährt die Person X bei gleichen Parametern, unter Berücksichtigung des Mehrgewichtes des Pedelec, die Steigung mit 5 Km/h hinauf. In Stufe 1 mit bsp. 7 Km/h, in Stufe 2 mit 9 Km/h in Stufe 3 mit 10 Km/h in Stufe 4 (analog Stufe 3 Brose, weil der nur drei Stufen hat) mit 12 Km/h. Das sind fiktive Beispiele um die Verhältnismäßigkeit zu erklären!!!!!!!!!

Ein Pedelec ist so schnell, wie man damit fährt. Ich kann damit eine kurze Zeit, ohne Füße auf dem Boden, an der roten Ampel balancieren, ich kann damit nahe des Stillstandes fahren, ich kann darüber jede Geschwindigkeit fahren, die ich körperlich schaffe, oder die die Geografie zulässt. Das können bergab auf einer Teerstraße, ohne zu treten und ohne Motor auch mal über 50 Km/h sein. Ein Pedelec ist so schnell wie jedes andere Fahrrad auch; zwischen 0 und unendlich. Der Fahrer bestimmt die Geschwindigkeit. Wer beispielsweise Mühe hat, 200 Watt Eigentrittleistung aufzubringen - und das wird wohl auf eine nicht unbeträchtliche Zahl der hier im Thread als Bedrohung empfundenen älteren Menschen zutreffen - wird zwar in der Ebene mit viel Anlauf und höchster Unterstützung die 25 Km/h erreichen, doch bereits wenige Prozent Steigung werfen diese Pedelec Fahrer in Geschwindigkeitsbereiche zwischen 10-15 Km/h zurück. Natürlich kann dann der [plakativ] Pedelecrentner mit 120 Watt Trittleistung im Turbomodus den "Bio"-Radler der mit 8 Km/h und 220 Watt Trittleistung den Berg hinauf fährt, mit etwa 12 Km/h überholen. Das ist 1/3 schneller. Und das kommt dem Menschen beim überholt werden, sehr schnell vor.

Pedelecs sind Fahrräder. Deshalb sind sie nicht gleichgestellt. Sie sind das Gleiche.

* Fußnote: Dies gilt nicht für das Specialized Turbo Levo. Es ist das einzige Pedelec, bei dem die Unterstützung einmalig am Akku im Unterrohr eingeschaltet wird, und dann auch die ganze Zeit an bleibt.
 
Ich denke das Hauptproblem ist nach wie vor, dass Pedelecs nicht drehmomentabhängig sind. Würde man die Motorkraft abhängig machen von der Kraft, welche auf die Kurbel ausgeübt wird, dann wären die meisten Argumente dahin. Technisch keine große Sache...

Pedelecs sind (meiner Kenntnis nach) ausnahmslos drehmomentabhängig. Wenig Eigentrittleistung = geringe Motorunterstützung = geringe Geschwindigkeit
 
Meines Erachtens sind gar nicht die 25er EBikes ein wirkliches Problem im Stadtverkehr, da sie vergleichbar schnell wie andere Radler unterwegs sind. Auch am Berg sind sie zwar schneller, aber noch nich unfassbar schnell unterwegs. Anders sieht das bei den richtigen Pedelecs bis 45km/h aus, die ja inzwischen (Bosch-Lobbyist Boris Palmer sei Dank) auch auf Radwegen fahren dürfen.
Damit besteht die Gefahr, dass sich auf Radwegen ähnliche Stresssituationen bilden werden wie bspw. auf den hiesigen Autobahnen, wo man mit 120-140 auch an vielen Stellen nur noch aus dem Weg gedrängt wird.
 
Würde ich so nicht sagen. Einer der bergauf vlt 5km/h schaffen würde schafft mit jedem "E-Bike" 25km/h. Jemand der 15km/h schaffen würde schafft auch 25km/h, obwohl er besser damit umgehen kann.

Da sollte man überlegen nicht mehr als 100% zuzugeben, dann würde Ersterer vereinfacht gesagt mit 10km/h hochfahren, was eher seinem Können entspricht.


...dazu hatte ich hier schon was geschrieben. Dem ist nicht so. Wieviel Watt Trittleistung benötigst Du, um eine 5% Steigung mit 25 Km/h zu befahren? Wie definierst Du "bergauf"? Nehmen wir einen trainierten Radfahrer. Der brächte dann 15 Km/h mit 250 Watt Trittleistung (Kadenz lass ich mal weg) bei etwa 3% Steigung? Könnte das hinkommen? Der 5 Km/h Radler dürfte dann etwa 90 Watt Trittleistung bringen? Nun unterstützt solch ein Pedelec im stromfressenden, Reichweitefressenden Turbomodus mit maximal 250 Watt. Wie schnell ist der "5er" Fahrer dann mit voller Unterstützung? 340 Watt Gesamtleistung werden für vielleicht 17 Km/h reichen. Also ähnlich schnell wie Du... ...und wie er selber, als er noch jünger/alternativ gesünder war.

Du schreibst, dass Du schon Pedelecs probiert hast, und einen "enormen" Schub erlebtest. Ja! Wenn Du mit 15 Km/h und 250 Watt als sportlicher Mensch den Berg hinauf fährst, und nun ein Pedelec bekommst, dass womöglich "freundlicherweise" noch auf die höchste Unterstützungsstufe gestellt ist, und Du nun für Dich "normal" mit 300 Watt und einer 80ger Kadenz antrittst, hast Du sofort ein Geschoss mit über 550 Watt. Das wird dem viel gescholtenem Pedelec Rentner mit einer 40ger Kadenz und 80 Watt Trittleistung nicht passieren. Da baut sich die Leistungskurve langsam auf, bevor die 250 Watt abgegeben werden. Das kann man bei bsp. Bosch programmieren.
 
Aha? Wie ist es denn? Vielleicht sind dann ja meine beiden Pedelecs und all die anderen Pedelecs, die ich je fuhr, kaputt?

...und kennst Du die Möglichkeiten eines Bosch Nyon?

Ja, scheinbar. Bei meinem serienmäßigen Boschpedelec gibts auch bei geringem Eigentrittleistung volle Power...ganz serienmäßig.
So wie bei jedem anderen Mountainpedelec das ich kenne. Und um mal bei der 5% Steigung zu bleiben, bei der Steigung von Eigenleistung zu sprechen, um mal schön so zwischen 23 und 25 zu fahren, ist ansich schon vermessen. Da gibts höchstens Knieprobleme wegen Kurbelns mit zu wenig Widersatnd.

G.:)
 
Die E Biker Manie zeigt uns IN JEDEM FALLE das Biker scheinbar keine Biker sind sondern im E Fail einfach nur das "schwache Geschlecht " sind. Egal ob m oder w......sorry

Ich nehme den Viertaktcrosser demnächst auch für den Stadtwald wenn alle Motoren haben.....
 
Ich fahre seit neben Rennrad und Mountainbike auch seit einigen Jahren ein normales E-Bike und ein S-Pedelec. Ich sehe hier kein grundsätzliches Problem. Klar sind mir auf dem Rennrad die vielen Pedelec Renter auch ein Dorn im Auge, aber nicht weil die schneller fahren als ich sondern langsamer und mit ihrer unsicheren Fahrweise die Radwege verstopfen. Aber was soll man machen? Die Zeit zurückdrehen, weil ja früher alles besser war? Für jede Fahrzeugkategorie eine eigene Straße bauen? Wohl kaum. Eine ähnliche Diskussion findet ja auch im Wald statt. Da stören sich die Wanderer an uns MTBlern. Soll jetzt neben jedem Wanderweg auch noch ein MTB-Trail gebaut werden? Oder die MTBler sollen wieder auf die Forstautobahnen? Das wird sicher niemand von uns wollen. Ich fahre mit meinem S-Pedelec auch nicht schneller als mit dem Rennrad, dafür aber eben unverschwitzt. Muss aber auf die Straße. Und dort werden Fahrradfahrer bekanntlich gnadenlos abgedrängt, angehupt, ausgebremst und bekommen an Kreuzungen die Vorfahrt genommen. Daher plädiere ich dafür dass auf Radwegen schlicht Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt werden und alles was keinen stinkenden Auspuff hat sollte dort auch fahren dürfen. Damit wäre jedem geholfen. Will man's krachen lassen muss man eh auf die Straße. Egal ob mit dem MTB, Rennrad oder dem E-Bike. Zumal wenn es gemischte Rad-/Fusswege sind. Und es geht auch nicht darum, dass die Polizei jetzt auf Radwegen Dauerblitzen soll. Dran halten werden sich eh nicht alle. Ist aber auch nicht anders als vor unserer Haustüre in der 30er Zone. Wichtig ist nur, dass jeder weiss: wenn's kracht und man war zu schnell wird's halt dumm.

Wenn wir weiter außerhalb von Trailcentern MTB fahren wollen sollten wir größtmögliche Toleranz zeigen und nicht noch innerhalb der Fahrradgemeinde anfangen solche Grabenkämpfe zu führen! Damit will ich nicht sagen, dass ich die Masse von E-MTB Fahrern toll finde die plötzlich in Regionen vordringen die wir früher noch für uns hatten, aber Verbote zu fordern ist sicher der falsche Weg!
 
Ja, scheinbar. Bei meinem serienmäßigen Boschpedelec gibts auch bei geringem Eigentrittleistung volle Power...ganz serienmäßig.
So wie bei jedem anderen Mountainpedelec das ich kenne. Und um mal bei der 5% Steigung zu bleiben, bei der Steigung von Eigenleistung zu sprechen, um mal schön so zwischen 23 und 25 zu fahren, ist ansich schon vermessen. Da gibts höchstens Knieprobleme wegen Kurbelns mit zu wenig Widersatnd.

G.:)
...jetzt wird´s off topic. Doch dazu noch einen Link mit Bildern des Nyon Displays.
https://www.google.com/search?q=Bosch+Nyon+Display&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjkztWh35nQAhWCDiwKHa9lDZcQ_AUICigD&biw=1464&bih=939#imgdii=LDxdcQxLQes97M:;LDxdcQxLQes97M:;b67H8WRv9F45bM:&imgrc=LDxdcQxLQes97M:
Der blaue Bogen ist die Motorunterstützung und der graue Bogen ist die Eigentrittleistung. Der blaue Bogen "wächst" abhängig vom grauen Bogen anhand der Eigentrittleistung, die auch durch die Kadenz bestimmt wird. Dies natürlich immer in der Verhältnismäßigkeit der Unterstützungsstufen und der Geschwindigkeit. Das ist beim Intuvia genau so. Man sieht es nur nicht. Trete ich langsam und mit wenig Kraft in die Pedale, sind blauer und grauer Bogen recht kurz. Ich fahre langsam. Trete ich schnell mit gleich wenig Kraft, wie eben, dan wachsen beide Bögen, weil die erhöhte Trittfrequenz ja in der Zeit X mehr Kraft gibt. Trete ich nun mit noch mehr Kraft, wachsen die Bögen noch weiter.

Diese Antwort und auch meine Antworten davor, beziehen sich auf die Ursprungsaussage, auf die ich antwortete.

Nachtrag: http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm Gib da mal Deine Werte ein. Wenn 250Watt Eigenleistung für Dich Kurbeln ohne Widerstand ist... ...bist Du Olympiateilnehmer im Bahnradfahren?


...off topic Ende und keine weitere Einlassung dazu. Wer sich genauer dafür interessiert kann im Pedelec-Forum schauen.
 
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Ohne dass ich jetzt die anderen Kommentare gelesen habe: ich finde diese Frage absolut überflüssig. Fakt ist, dass die Fahrrad-infrastuktur deutlich verbessert werden muss. In Holland fahren sogar Mofas auf dem Radweg. wieso jetzt noch Unterschiede zwischen verschiedenen Radfahren provozieren? Sollen wir uns noch gegenseitig den Radweg streitig machen? Nötig ist genau das Gegenteil, nämlich weniger und einfachere Regelungen für Radfahrer.
 
Ja, scheinbar. Bei meinem serienmäßigen Boschpedelec gibts auch bei geringem Eigentrittleistung volle Power...ganz serienmäßig.
So wie bei jedem anderen Mountainpedelec das ich kenne.

Der Bosch gibt nicht einfach volle Power, sondern es ist ein "multiplikator" zur Eigenleistung. Abhängig der gewählten Stufe.. +50% der Eigenleistung bis aktuell glaube ich um die +300%. Aber ist stimme zu, 5% Steigung mit dem Bosch ist nicht nennenswert, aber bei 10% und mehr geht auch Dein Puls in die höhe wenn Du versuchst 22-25km/h zu erreichen.
 
Der Bosch gibt nicht einfach volle Power, sondern es ist ein "multiplikator" zur Eigenleistung. Abhängig der gewählten Stufe.. +50% der Eigenleistung bis aktuell glaube ich um die +300%. Aber ist stimme zu, 5% Steigung mit dem Bosch ist nicht nennenswert, aber bei 10% und mehr geht auch Dein Puls in die höhe wenn Du versuchst 22-25km/h zu erreichen.

Bei 10% muß man natürlich langsamer fahren, damit man selber so gut wie nichts tun muß.
Zum Beispiel, die 380Hms auf meinen Hausberg bin ich mit dem E-Fäti im "Nichtstumodus" genau doppelt so schnell oben, als wie mit dem normalen Rad an meiner Leistungsgrenze im "Fasttotmodus".
Also für mich ist das nicht das Gleiche wie Radfahren...eher was für den Radweg :D

G.:)
 
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