Kommentar: E-Bikes auf Radwegen – ja oder nein?

Vor einigen Wochen drückte mir jemand einen Flyer in die Hand, es ging um Fahrradstraßen in unserer Stadt. Wir kamen ins Gespräch und ich fragte nach, ob auf diesen Straßen die Vorrang-Regelung auch für E-Bikes gelte. „Klar – das sind ja Fahrräder!“ Damit öffnete sich die Büchse der Pandora.


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Pedelecs sind zwar KEINE E-Bikes, werden aber leider so bezeichnet:
wiki schrieb:
Ein Pedelec (Kofferwort für Pedal Electric Cycle) ist eine Ausführung eines Elektrofahrrads, bei der der Fahrer von einem Elektroantrieb nur dann unterstützt wird, wenn er gleichzeitig auch selbst die Pedale tritt. Der Begriff Pedelec wurde zur Abgrenzung von E-Bikes geschaffen, bei denen der Antrieb etwa per Drehgriff gesteuert wird.
Und weiter
Die Bezeichnungen Pedelec, E-Bike und Elektrofahrrad werden in Deutschland und in Österreich jedoch oft synonym verwendet, in der Schweiz ist die Bezeichnung E-Bike die verbreitetste. Eine rechtliche Definition der Begriffe gibt es nicht. Die verkehrsrechtliche Einordnung dieser Fahrzeuge unterscheidet sich in den drei genannten Ländern deutlich.

In Deutschland ist ein Pedelec einem Fahrrad rechtlich gleichgestellt, wenn es erstens mit einem maximal 250 Watt starken Motor ausgestattet ist und zweitens die Motorunterstützung konstruktiv auf eine Geschwindigkeit von maximal 25 km/h begrenzt wird. In diesem Fall besteht keine Kennzeichen-, Haftpflichtversicherungs-, Führerschein- und Helmpflicht. Dagegen ist für Fahrräder mit Elektroantrieb über 25 km/h ("S-Pedelec") die rechtliche Gleichstellung mit dem Kleinkraftrad vorgesehen, sie benötigen somit eine Betriebserlaubnis und sind versicherungs-, kennzeichen- und fahrerlaubnispflichtig. Wenn der Motorbetrieb den zusätzlichen Pedalantrieb nicht erfordert, handelt es sich um ein Fahrrad mit Hilfsmotor.

Deshalb ist die Definition einfach, klar und deutlich:
Pedelec sind Fahrrädern gleichgestellt und dürfen auf Radwegen gefahren werden.

E-Bikes und S-Pedelecs haben Versicherungs- und Kennzeichenpflicht
und dürfen deshalb nicht auf Radwegen gefahren werden.
Außer der Weg ist mit einem Zusatzschild versehen:
"AUCH FÜR MOFAS"
 
Ich habe 8 Jahre in Bonn gewohnt und war dort jeden Tag mit dem Stadtrad unterwegs - gemütliches Tempo zumeist (Einkaufen oder mit der Freundin radeln).

Wenn ich mich dabei etwas zu rücksichtslos überholt fühlte, war das zu 95 % durch sportliche Fahrer/innen (RR / MTB) oder Fixie-Vollgasfahrer. E-Biker waren da kein Problem, ich rede dabei von normalen Pedelecs, die bis 25 Km/H unterstützen.

Also finde ich die Frage nicht soooo wichtig. Gegenseitige Rücksichtsnahme, eine gute Kommunikation und alles wird easy :)

Ride on,
Marc
 
Also bei uns gab es schon brenzlige Situationen mit Senioren, die mit weit mehr als 25km/h einen abschüssigen Fahrradweg hinunterrauschten – ohne Pedelec-Anschub wären die aber gar nicht erst bis 25km/h gekommen. Keinen Finger an der Bremse, kein Helm auf. Oft war es sehr knapp, was die Lenkerberührung anging – und wäre im Fall eines Sturzes definitiv sehr schlecht für den Fahrer ausgegangen.

Das hatte ich jetzt ein paar Mal, so ganz wohl fühlt sich das nicht an. Abgesehen von diesen Situationen kommt es eigentlich nicht vor, dass E-Biker schneller sind. Aber grundsätzlich ist es ein ungutes Gefühl, wenn man Seniorenpärchen sieht, die nicht mehr wirklich schnell gehen können, aber mit 25km/h nur so halb kontrolliert über die Fahrradwege fahren.
was ist los, müssen für ein gutes Jahresergebnis noch ein paar Klicks generiert werden?
Ja, unsere Agenda sieht das vor. Wird dieser Artikel kein Erfolg, muss MTB-News leider zum Jahresende geschlossen werden. ;)

Im Ernst: Das war für Jens grad ein aktuelles Thema, weshalb er da spontan seine Gedanken zu aufgeschrieben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den 25 km/h e-bikes (pedelecs) sehe ich diese Gefahr noch nicht, weil Rennradfahrer oder ambitionierte Radfahrer meistens sogar schneller als 25 km/h unterwegs sind. Sehr wohl sehe ich aber die Gefahr bei e-bikes, die (getuned) ohne Speed-Limit gefahren werden. Die sind von der Geschwindigkeit her dann mit Mopeds vergleichbar, bewegen sich aber lautlos auf Radwegen. Und das ist dann wirklich nicht der Sinn der Sache. Klar ists verboten, aber wie will man solche Gefährte und deren Fahrer aufhalten? Geschwindigkeitskontrolle oder Fahrzeugkontrolle gibt's am Radweg (zum Glück) nicht und somit bleibt nur, an die Vernunft der Fahrer zu appellieren. Da habe ich aber wenig Illusionen, denn jemand, der sein e-Bike illegal tuned wird nicht offen für Argumente zum Schutz von Radwegen sein.
 
Ich dachte auf mtb-news soll es keine Themen mehr zur e-Mobilität geben und jetzt so eine "Hetze"... Kommt als nächstes ein Aufruf für die Ausweitung der 2m Regel über ganz Deutschland? :lol:

Ich habe mit egoistischen eBikern genauso schlechte Erfahrungen gemacht wie mit egoistischen MTB Fahrern. Ich hab schon erlebt das jemand mit nem 45kmh eBike und Vollspeed ohne Rücksicht durch die Fußgängerzone gedonnert ist und mir sind beim gemütlichen Uphill auf der Forststraße auch schon "normale" Biker mit ähnlichem hohem Tempo und ohne Abstand entgegen gekommen. Dagegen gibt's unendlich viele positive Erfahrungen. Es liegt nicht am Verkehrsmittel sondern am Verkehrsteilnehmer. Ich bin definitiv für die Gleichstellung von eBike und Fahrrad. Von mir aus kann man Tempo 25kmh Schilder an kritischen Fahrradwegen aufstellen, dann gäbe es eine sinnvolle Möglichkeit um eBike Raser und "normale" Fahrradraser gleichermaßen zu tadeln. Ich fahre übrigens kein eBike, falls das jemand annimmt.
 
Ich bin der Meinung, dass ein Fahrrad ein Fahrzeug ist und die gehören eigentlich auf die Straße. Radwege die auf der Straße gekennzeichnet/aufgemalt sind erlauben ein ordentliches Tempo auch für nicht E-Bikes mit sportlichen Fahreren. Ich selbst fahre oft mit dem Cyclocrossrad zur Arbeit dort schaffe ich problemlos 30km/h (auf der Straße). Einige Radwege werden aber extrem zu Bremse da an Querstraßen die Autos trotz gekennzeichnetem Radweg immer bis vorne hin fahren und einen zwigen bis zum Stillstand abzubremsen. Auch die Ständigen Randsteine zwingen einen zum Reduzieren des Tempos.

Zudem Sind Radwege oft viel zu schmal Ausgeführt. An Brücken und Unterführungen sind Stangen die es einem zum Teil unmöglich machen mit dem Kinderanhänger durch zufahren/schieben.

Es gibt auch jede menge Radwege die einfach im nichts Enden. Beschilderungen fahren......

Isngesammt gibt es für Radwege kein sinnvolles Konzept in Deutschland. Aber auf der Straße ist man aus Radfahrer dafür sehr sehr unbeliebt. In anderen Ländern sieht das ganz anders aus.
 
Ja.

Ich seh zwar auch regelmäßig ungeübte Radler auf zu flotten e-bikes, aber das ist mir immer noch lieber, als würden sie im auto sitzen.
Davon abgesehen gehts langsamen Radlern nicht anders mit so manchen hirnlosen sportskanonen auf Rennrädern. Da überwiegt auch nur die illusion alles unter Kontrolle zu haben, wenn sie mit 20km/h Differenz 5cm knapp vorbei schießen.
 
E-Bikes oder richtiger pedelecs sind per Definition Fahrrädern gleichgestellt. Das könnte man natürlich versuchen zu kippen...o_O.

Ich fände es von daher wichtiger, Fahrradstrassen und -wege dem gesteigerten Verkehrsaufkommen anzupassen und ggfs wie in Holland eben regelnde Verkehrszeichen aufzustellen (für Radler und E-Biker).
Letzten Endes ist ein Fahrrad ein Verkehrsmittel und bei entsprechendem Aufkommen braucht es verdammt viel Platz!

Bin gestern erst über so einen "wilden" Fahrradparkplatz in der Fußgängerzone im Wortsinn gestolpert. Zig Radler hatten praktischerweise ihre Räder an den Bauzaun einer Baustelle angeschlossen, der die eh schon enge Gasse weiter einengte.
 
Ich bin noch nicht in eine derartige Situation geraten da ich mit der Bahn zur Arbeit fahre und sonst wenn nur auf dem MTB unterwegs bin.
Allerdings kann ich die Gedankengänge voll und ganz nachvollziehen.
Der Motor grenzt die E-Bikes halt klar von normalen Fahrädern ab, die Leistung kommt hier halt aus der Steckdose und wird per "Knopfdruck" abgerufen da ist es natürlich ein leichtes etwas mehr Gas zu geben.
Letzten Endes hängt es dann aber auch wieder von den Nutzer selbst ab ob Sie sich hier ein Rücksichtsvoller Umgang findet oder nicht.
Wenn ich einen E-Biker sehe wundere ich mich meist eher dass Sie ohne Helm fahren und das recht zügig.
In Ballungsräumen wird das Problem aber ggf. auch in Zukunft in den vollgestopften Stadtwaldgebieten aufkommen. Siehe Siebengebirge oder ähnliches.
 
Ich persönlich sehe da gar kein Problem, gehöre aber auch zu den flotteren Fahrern. Meine Reiseradtouren verschlagen mich von Zeit zu Zeit auch gerne nach Holland wo wirklich ganz andere Zustände herrschen, die haben nämlich tatsächlich diverse Fahrradstraßen und das ist einfach Klasse. Ein überholen ist problemlos möglich und ich fände es Klasse wenn in deutschen Städten ähnliche Streckennetze entstehen würden. Ich finde das normale Pedelec bis 25 km/h gehört genauso zum Fahrradverkehr wie das 22 kg Damenrad mit 3 Gang Torpedo. Die gesamte E-Motion-Bewegung geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung, weil sie vielen das Pendeln mit dem Rad schmackhaft macht und so dauerhaft unseren Stadtverkehr positiv beeinflussen kann.

Greetz
 
Prinzipiell wäre es einfach sinnvoller wenn e-Bikes nur eine Unterstützung bis ca. 15kmh erhalten würden. Das ist "ausreichend" für Rentner und allen anderen Nutzern wird auch geholfen wenn mal eine Steigung kommt.
Für Personen welche eine Unterstützung brauchen wäre das vollkommen ausreichend und es würde Risiken im Stadtverkehr reduzieren.
Leute die sportlich unterwegs sein wollen brauchen sowieso keinen Motor.
 
Ich finde viel bedenklicher, dass die meisten (wenn nicht sogar alle) E-Bikes bei dem Gewicht und mit der Leistung teilweise, dann mit so unterirdischen Bremsanlagen ausgestattet sind. Kumpel hatte letztens son Teil. Da wird einem Angst und Bange wenn man in die Hebel greift und mal förmlich merkt, dass die Dinger dem Anspruch auf kurze Dauer nicht gewachsen sind und am liebsten wegbrechen wollen.

Und ich bin grad nur einmal 20m vorm Haus den Weg langgeiert und hatte noch keine 25km/h druff.


Sowas dann noch im Straßenverkehr und am Besten noch
Seniorenpärchen, die nicht mehr wirklich schnell gehen können, aber mit 25km/h nur so halb kontrolliert über die Fahrradwege fahren.

Das ist das gefährliche an der Sache. Dann noch, keine Übung/Gefühl für das Gerät, keine Ahnung von Bremswegen etc. keine Ahnung wie die Dinger reagieren in gewissen Situation..oder eben auch nicht usw usf.

Das Ganz kommt für meine Begriffe immer noch ziemlich halbgar daher. Obwohls das ja schon ne ganze Weile gibt.
Also die Technik der Ebikes bzw. deren Ausstattung.

Ich brauchs definitiv nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
weil Rennradfahrer oder ambitionierte Radfahrer meistens sogar schneller als 25 km/h unterwegs sind
das mag sein. nur wer ambitioniert sport betreibt gehört weder auf einen radweg und schon gar nicht auf einen fußweg. bei uns gibt es viele kombiwege (sowohl rad als auch fußweg) da fährt man als radler auch schon ungern drauf (kinder, kinderwagen, hundehalter, ...).
wenn ich schnell fahren wil, dann auf der straße, im gelände oder auf radwegen die das zulassen (sowohl bauartbedingt, als auch situationsabhängig).

Es liegt nicht am Verkehrsmittel sondern am Verkehrsteilnehmer.
jein. viele der von dir als egoistische ebiker bezeichneten radler könnten mit einem rein muskelbetriebenen fahrzeug weniger anrichten!
vorallem auch ältere sind eben gerade damit in der lage geschwindigkeiten zu erreichen, die sie ohne e nie fahren würden. manch einen reizt dass und stachelt sie an. das erlebe ICH öfters.

aber klar, grundsätzlich liegt es an der person und nicht an der spezies. deshalb könnte man jetzt auch argumentieren: besser auf dem ebike als im auto. vermutlich stimmt das auch. viele bräuchten für das was sie gerade bewegen ohnehin eher einen waffen- als führerschein; zumindest erweckt es oft so den eindruck.

schwierig wird es in der tat bei vielen senioren, die unter umständen schon länger nicht mehr im sattel saßen und jetzt ebiken. da fehlt es an erfahrung und oft motorischen fähigkeiten. 25km/h sind schon recht zügig und nicht wenige ältere herrschaften scheinen damit auch überfordert ... was bei uns hier im letzten sommer zu einem tödlichen zusammenstoß zweier ebikes führte ...
 
Meine Meinung:

Alle sollten auf Radwegen fahren dürfen! Es muss einfach ein "Tempolimit" her (ja, gerne soll auch kontrolliert werden), bzw. VERNUNFT! Und die Radwege gehören verbessert (besonders in Österreich/Graz).

In NL dürfen Mopeds auf Radwegen fahren und es ist kein Problem. Hirn einschalten! Ein Rennrad hat keinen Max Speed. Nur weil ein S-Pedelec bis 45km/h unterstützen darf, heißt das ja nicht, dass man 45km/h schnell fahren muss. Ich darf mit meinem Auto auch in der 30er Zone fahren, obwohl es schneller ginge. Darum noch einmal: Hirn einschalten!

Das Hauptproblem ist, dass viele mit E-Bikes (egal welche Form! Jedes E-Rad ist für mich ein E-Bike) überfordert sind. 25km/h sind einfach zu viel. Das kann man aber ebenfalls nur das Verwenden des eigenen Hirns in Griff kriegen. Es gibt Skater, die können mit 40 Sachen am relativ leeren Radweg entlang düsen. Dann gibt es welche, die räumen mit 5km/h jeden Feind weg.... Nur mit Vernunft wird es funktionieren. Die Zeiten in denen man einfach regulieren kann sind vorbei. Es wird in einigen Jahren kaum einer mehr ohne Motor am Radweg unterwegs sein. Zulassungen, Führerscheine blablabla...das führt zu nix.
 
Also finde ich die Frage nicht soooo wichtig. Gegenseitige Rücksichtsnahme, eine gute Kommunikation und alles wird easy

Genau das finde ich auch. wenn jeder Rücksicht nimmt, egal ob im Wald oder auf der Strasse, wird es keine Probleme geben.

Ich selbst eingefleischter Ebiker (eMTB), halte lieber an, als draufzuhalten.....
 
E-Bikes und S-Pedelecs haben Versicherungs- und Kennzeichenpflicht
und dürfen deshalb nicht auf Radwegen gefahren werden.
Außer der Weg ist mit einem Zusatzschild versehen:
"AUCH FÜR MOFAS"

Interessiert keinen, kontrolliert keiner und ist wahrscheinlich auch nicht gewollt. Dabei wäre es ein Einfaches, jedem Händler, der solche Dinger zu verkauft die Pflicht aufzuerlegen, dass seine Kunden einen Versicherungsnachweis binnen einer angemessenen Frist vorzuweisen haben. Tun sie das nicht, müsste der Händler tätig werden. Die Realität sieht momentan so aus, dass solche Räder unzulässig au Radinfrastruktur benutzt werden und dass sie oftmals kein Versicherungskenzeichen haben und sich wirklich niemand darum schert.
 
Rücksichtnahme schön und gut - es müssen ordentliche Radwege her. Breiter, sinnvoll geführt, getrennt oder abmarkiert auf der Fahrbahn.
Das ist in vielen Großstädten immer noch nicht der Fall!

Definitiv! Aber das wird nicht passieren, wenn man sich streitet.... Je mehr Leute mit dem Rad unterwegs sind, desto größer die Zielgruppe für gute Radwege und desto interessanter wird's für die Politik.

Ich wäre ja dafür, dass sich alle ein E-Bike für die Stadt kaufen und ihr Auto öfter stehen lassen. Das passiert aber eh zwangsläufig, wenn man eines besitzt. Es ist einfach lustig damit zu fahren. So schnell kannst gar nicht schauen, gibt's dann plötzlich gute Verkehrskonzepte für Radfahrer!
 
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