Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

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„You like it? Bike it“ – so klingt der Werbeslogan des österreichischen Tourismusverbandes. Etwas verwunderlich, denn Österreich genießt nicht gerade den Ruf als die mountainbike-freundlichste Destination. Zeit also, einen Blick in das Nachbarland zu werfen und zu schauen, was sich nach einer Saison als touristisch geförderte Bikedestination getan hat und was man alles so wissen sollte, wenn man den nächsten Bike-Urlaub in Österreich verbringen möchte.

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Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch meinen Wohnort (südlich von München) bin ich natürlich viel in den bayrischen Alpen unterwegs, und da kommt man auch öfters "aus Versehen" nach Tirol. Manchmal auch absichtlich, weil es dort super Trails gibt.

Als die "You like it? Bike It!"-Werbung aufgekommen ist, habe ich an die Österreich-Werbung eine Mail geschrieben, warum ich nicht nach Österreich zum biken gehe. Eine wunderschöne E-Mail ist zurückgekommen, wo noch mal alle "Vorzüge" der Bike-Destinationen und dem legalen Streckennetz geschildert wurden. Daraufhin habe ich noch mal erklärt, warum die Bikedestinationen für mich uninteressant sind (Strecken im S2-S3 Niveau), dass sie auch der Gastronomie in den Almhütten dadurch schaden und dass trotz dem legalen Streckennetz weiter 99,9% illegal sind. Darauf ist keine Antwort mehr gekommen.

Entsprechend versuche ich, nicht nach Tirol zum biken zu kommen. Urlaub gibt's dann in I oder CH, und Österreich wird nur zum Transit genutzt (was sie ja auch nicht wollen).

Vielleicht könnt ihr ja auch alle an die Österreich-Werbung mailen, warum ihr nicht nach Österreich zum biken geht. Ich meine, solche Aktionen bringen schon was, wenn die Masse stimmt.
 

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Re: Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
Ja ist wirklich lustig bei uns. Vor allem wenn man dann die Wüsten sieht, die der Harverster hinterlässt.

Wobei ich sagen muss, dass ich mittlerweile mit meinem örtlichen Oberjäger - nach anfänglicher Verstimmung - sehr gut auskomme. Auf meiner Hausrunde gibt es aber auch kaum Biker, da geht das. Richtung Graz wird die Problematik anders. Da wird sehr viel geduldet, aber andererseits gibt es auch mehr Probleme durch die große Anzahl an Bikern und Wanderern. Diese zu Kanalisieren funktioniert zwar schon ansatzweise, aber es wird viel Potenzial verschenkt.

So lange sich an der Gesetzeslage nichts ändert, wird auch diese Kanalisation nicht funktionieren. Es sollte reine Wanderwege, reine Biketrails und Wege mit gemischter Nutzung (der Regelfall) geben. Leider gibt es keinen politischen Willen hier irgend etwas zu ändern. Von keiner Partei.
 
Welche Online-Maps und Router haben alle legale Wege und Trails?
Für Tirol diese hier:
https://maps.tirol.gv.at/synserver?user=guest&project=tmap_master
dort bei "Ansicht" den Berreich "Sport/Kultur" und dort "Mountainbiken" auswählen, etwas reinzoomen.

Klar eine Albrecht-Route oder eine Marvin-Route bestehen wohl nur aus legalen Abschnitten (?)
Da wäre ich mir nicht so sicher. Es sind private Ersteller von Touren, die nicht unbedingt die rechtliche Situation berücksichtigen (müssen).

Ich hab mal von etwa 10 Jahren als Guide für Alpenüberquerungen gearbeitet, und da war eine der größten Probleme, eine legale Strecke durch Österreich zu finden, die auch noch fahrtechnisch interessant ist und einer Zielführung (also z.B. weiter Richtung Süden) führt. Da ist die rechtliche Situation definitiv ein Torismus-Verhinderungs-Gesetz gewesen.
 
"Der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt in Österreichs Wäldern und Natur hat großen Stellenwert. Deshalb besteht keine generelle Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker.

Forststraßen dienen als Arbeits- und Transportflächen für die Waldbearbeitung. Privat- und Forstwege dürfen ohne explizite Freigabe nicht befahren werden."

Sind die so blöd das denen das nicht mal selbst auffällt wie die mit Harvestern den Wald kaputt machen?
 
"Der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt in Österreichs Wäldern und Natur hat großen Stellenwert. Deshalb besteht keine generelle Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker.

Forststraßen dienen als Arbeits- und Transportflächen für die Waldbearbeitung. Privat- und Forstwege dürfen ohne explizite Freigabe nicht befahren werden."

Sind die so blöd das denen das nicht mal selbst auffällt wie die mit Harvestern den Wald kaputt machen?

da geht es halt um massiv kohle! klar wissen die dass die harvester alles kaputt machen!
 
Sind die so blöd das denen das nicht mal selbst auffällt wie die mit Harvestern den Wald kaputt machen?
Das eine wird als unvermeidbarer Schaden bei der Waldbewirtschaftung gewertet (Waldbauern im Neben- oder Haupterwerb müssen ja davon leben und wollen diese Schäden ja nicht) und das andere ist vermeidbarer Schaden durch die Spaßgesellschaft. So etwa lauten da die Begründungen. Ist nicht immer komplett falsch, aber halt unverträglich mit Biken.
 
Hmm wäre ja im Sommer eine Woche in der Nähe von Sölden. Aber als Bündner lasse ich wohl das Bike lieber zu Hause.. Die Österreicher tun mir schon leid. Haben die gleichen tollen Berge und Trails wie wir in Graubünden und dürfen kaum was davon befahren. Da bekommt man nicht mal mehr Lust das Bike in den Urlaub mitzunehmen..
 
1 Million MTB machen nicht soviel Schaden wie ein Harvester der 10m in den Wald fährt. Der Boden wird dann auch noch dermaßen aufgewühlt das da ewig nichts mehr wächst. Im Wald gibts schon mehr solcher Wege als in Deutschland Straßen!
Aber ich brauche euch nix sagen...
 
Sehr informativer Bericht. Wobei ich Österreich verstehen kann, dass sie erst einmal vom kompletten Verbot ausgehend, dann gezielt öffnen. Umgekehrt von der generellen Erlaubnis auszugehen und dann das notwendige zu sperren, ist in der Landschaft wohl schwieriger.

Wieso? Genau so ist es hier in Bayern. Im Zweifel wird halt was gesperrt. Das entscheidet aber nicht der Grundeigentümer, sondern das Landratsamt.
Funktioniert ziemlich gut, und hier ist aufgrund der Nähe zu München sehr viel los.

Bikegetto gibts weit und breit keines
 
"Der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt in Österreichs Wäldern und Natur hat großen Stellenwert. Deshalb besteht keine generelle Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker.

Forststraßen dienen als Arbeits- und Transportflächen für die Waldbearbeitung. Privat- und Forstwege dürfen ohne explizite Freigabe nicht befahren werden."

Sind die so blöd das denen das nicht mal selbst auffällt wie die mit Harvestern den Wald kaputt machen?
Du kannst grölend und Bier saufend mit dem Bollerwagen zur Alm laufen, kein Problem. Aber wehe Du fährst mit 7-Gang Cityrad und Puky auf dem gleichen Weg, da laufen die rot an und brüllen irgendwas von Naturschutz, während der Motor der G-Klasse selbstverständlich weiter vor sich hin blubbert.
 
Das eine wird als unvermeidbarer Schaden bei der Waldbewirtschaftung gewertet (Waldbauern im Neben- oder Haupterwerb müssen ja davon leben und wollen diese Schäden ja nicht) und das andere ist vermeidbarer Schaden durch die Spaßgesellschaft. So etwa lauten da die Begründungen. Ist nicht immer komplett falsch, aber halt unverträglich mit Biken.

Nicht zu vergessen die Neidkomponente. Wurden mal von einem Waldbesitzer der grad Holz aufgeladen hat angehalten. In der anschließenden Diskussion fragt er uns ob wir nicht ausgelastet seien weil wir hier zum Spass durch den Wald fahren. Wenn wir wollen können wir ihm gerne mal beim Holz ernten helfen. Was sollst da erwarten, wenn denen außer hackln und Kohle machen nix wichtig ist....? :rolleyes:
 
Du kannst grölend und Bier saufend mit dem Bollerwagen zur Alm laufen, kein Problem. Aber wehe Du fährst mit 7-Gang Cityrad und Puky auf dem gleichen Weg, da laufen die rot an und brüllen irgendwas von Naturschutz, während der Motor der G-Klasse selbstverständlich weiter vor sich hin blubbert.
Versetz Dich doch einfach mal ins Gegenüber: Diese wie immer historisch auch zustande gekommene Regel schließt die ganze Radfahrergemeinde aus, egal ob MTB oder City-Bike oder was auch immer und vor allem die E-Bikes/Pedelecs. Das ist doch super, die hat man vom Hals. Vor allem, wenn man selbst gar nicht zu der Gruppe gehört und sie eh nicht mag. Und zur Almbewirtschaftung muss man halt mit dem Geländewagen hinfahren, macht sicher mehr Sinn als auf dem Ku'damm in Berlin damit rumzufahren. Aber mit dem Bike muss man nicht hochfahren. Sind sowieso nur komische Bekloppte :D. Das passt schon alles zusammen.
 
Nicht zu vergessen die Neidkomponente. Wurden mal von einem Waldbesitzer der grad Holz aufgeladen hat angehalten. In der anschließenden Diskussion fragt er uns ob wir nicht ausgelastet seien weil wir hier zum Spass durch den Wald fahren. Wenn wir wollen können wir ihm gerne mal beim Holz ernten helfen. Was sollst da erwarten, wenn denen außer hackln und Kohle machen nix wichtig ist....? :rolleyes:
Ha, das hab ich auch schon mal an den Kopf geworfen bekommen, im südlichen OÖ. Ich hab mir zum Glück dann ein "Hättst halt was glernt ..." verkniffen, der Kollege hatte auch so schon einen ausreichend hohen Puls. :D

Grundsätzlich beschreibt der Artikel die Lage bei uns ja recht gut. Was bei uns fehlt, ist eine Lobbyorganisation wie die DIMB, die da mit einer gemeinsamen Stimme auftreten und Druck ausüben kann - aber denen kommt die Rechtslage in Deutschland natürlich auch sehr entgegen. Upmove hats da schwieriger, die haben das zwar eine Zeit lang versucht, aber meiner Meinung nach mit ein paar kontroversen Aktionen (Veröffentlichung illegaler Touren, Trutzpartien usw.) dann doch zuviel verbrannte Erde hinterlassen. Mittlerweile wird man von manchen Zeitgenossen ja direkt gefragt, ob man "Upmover" sei, weil dann kannst dich vermutlich eh sofort von deren Grund und Boden schleichen.

Ich hab jedenfalls mittlerweile nicht mehr viel Hoffnung auf eine Änderung der Rechtslage bei uns - aber auch egal, bin ich halt weiter illegal unterwegs. Zu 90 % verlaufen die Begegnungen bei uns eh problemlos, den Rest muss ma halt aushalten.
 
nee... lass mal. österreich muss echt nicht sein. waren mal im sommer zum klettersteig gehen da, das hat mir gereicht. als kräftig zahlender tourist erwarte ich zumindest einen rudimentären grad an höflichkeit. weder der campingplatzbetreiber, noch sämtliche gastwirte waren angenehm. ist aber kein spezielles österreicher problem. die bayern könnens nicht besser.

da bleib ich doch lieber in unseren mittelgebirgen, gerne mal tschechien, vogesen usw... österreich bitte nicht
 
Versetz Dich doch einfach mal ins Gegenüber: Diese wie immer historisch auch zustande gekommene Regel schließt die ganze Radfahrergemeinde aus, egal ob MTB oder City-Bike oder was auch immer und vor allem die E-Bikes/Pedelecs. Das ist doch super, die hat man vom Hals. Vor allem, wenn man selbst gar nicht zu der Gruppe gehört und sie eh nicht mag.

Es ist mir ein Rätsel, wie man Leute nicht mögen kann weil sie "nicht zu der Gruppe gehören" oder weil sie Rad statt Auto fahren. Kleinkarierter geht's nicht.
 
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Als die "You like it? Bike It!"-Werbung aufgekommen ist, habe ich an die Österreich-Werbung eine Mail geschrieben, warum ich nicht nach Österreich zum biken gehe. Eine wunderschöne E-Mail ist zurückgekommen, wo noch mal alle "Vorzüge" der Bike-Destinationen und dem legalen Streckennetz geschildert wurden. Daraufhin habe ich noch mal erklärt, warum die Bikedestinationen für mich uninteressant sind (Strecken im S2-S3 Niveau), dass sie auch der Gastronomie in den Almhütten dadurch schaden und dass trotz dem legalen Streckennetz weiter 99,9% illegal sind. Darauf ist keine Antwort mehr gekommen.

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Vielleicht könnt ihr ja auch alle an die Österreich-Werbung mailen, warum ihr nicht nach Österreich zum biken geht. Ich meine, solche Aktionen bringen schon was, wenn die Masse stimmt.


Guter Ansatz! Lasst die Verantwortlichen wissen wie die Realität aussieht.

Das fehlt mir übrigens auch im Artikel. @mtb news, warum wurde denn nicht mit den Verantwortlichen der Kampagne gesprochen bzw. der Ministerin, um a) die Seite der MTBler darzustellen und um Antworten zu fordern und b) genauer zu hinterfragen, welche Pläne es gibt, die Situation zu verbessern. Mit wem arbeiten die denn zusammen, damit die Kampagne nicht nur inhaltslose Werbung bleibt, sondern auch umgesetzt wird?

So ist mir der Artikel zu einseitig und ohne Dialog passiert gar nix. Ein Medium wie mtb-news könnte da einiges an Aufmerksamkeit bei den Verantwortlichen schaffen.

Servus!
 
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