Tag 0 27.04.2019 Anreise und Vorgeschichte
Endlich ist es soweit, die langersehnte Reise zu den Sixdays (
www.ssdt.org) in Fort William geht los!!
Als Jugendlicher erzählte ich in der Zeit wo das noch gar nicht möglich war, daß ich am liebsten mal nach Schottland zu den Sixdays im Trial in Fort William fahren möchte. Damals am liebsten auch noch teilnehmen, das hätte mein fahrerisches Können aber auch da schon überfordert. Vom Material reden wir an dieser Stelle lieber nicht, ich fuhr damals wie alle meiner DDR Sportfreunde natürlich einen Eigenbau...
Hier mal ein Video aus dieser Zeit:
An dieser Stelle will ich kurz auf die Faszination dieser Veranstaltung eingehen. Es ist eine sehr lange Tradition, schon seit 1909 werden in den schottischen Highlands Mensch und Maschine auf Herz und Nieren geprüft. Anders als bei allen nationalen und internationalen Meisterschaften werden nicht ein oder zwei Tage gefahren sondern 6. An jedem dieser Tage gilt es für die ca. 280 Teilnehmer 30 verschiedene Sektionen zu bewältigen und wie beim Trial üblich möglichst keinen Fuß absetzen. Diese Sektionen sind auf einem Rundkurs von bis zu 160km angeordnet und müssen in einer bestimmten Zeit von ca. 6h bewältigt werden. Am Motorrad darf nur der Fahrer selbst arbeiten, über Nacht wird es im Parc Fermé eingeschlossen. Ein großer Reiz für die Fahrer sind auch die Zwischenstrecken durchs Moor und die Highlands.
Wir hatten auch schon mal mit meiner Frau dran gedacht mit dem Auto mal nach Schottland zu fahren, aber die Linksfahrerei war mir nicht geheuer.
Nachdem ich ja jetzt schon das 2. Jahr mehr Urlaub habe, kam letzten Herbst der Entschluss zustande mal mit dem Mountainbike die Reise zu wagen. Selten habe ich soviel recherchiert und über Optimierung nachgedacht wie vor dieser Reise. Was wurde nicht alles neu angeschafft, wasserdichte Schuhe und Socken, eine superleichte Matte, ein Minikocher und auch viele Verschleißteile fürs MTB.
Die erste Idee war mit der Fähre überzusetzen. Diese wurde dann aber doch durch preiswerte Flugangebote abgelöst. Nun musste auch noch ne Flugtasche her. Im IBC Bikemarkt erstand ich eine gebrauchte und rüstete diese mit einem Haltegestell und Rollen auf. Die Rollen haben heute schon gute Dienste geleistet.
Momentan sitze ich nämlich im Intercityhotel in Berlin Schönefeld um den Stress morgen früh zu vermeiden. Der Tag war schon nochmal anstrengend, aber vieles war schon lange in Ruhe bereit gelegt oder verstaut. Meine liebe Frau fuhr mich bis Dresden Neustadt da die Lage beim Schienenersatzverkehr nicht durchschaubar war. Ich genoss die Zugfahrt mit herrlichen Wolken über den Radebeuler Weinbergen und beobachtete meine Mitreisenden mit ihren Handys... Alles verlief pünktlich, einchecken kein Problem, das Licht im Hotelzimmer geht nur mit einer Karte an und auch der Fahrstuhl bewegt sich nur mit der Zimmerkarte. Abendessen dann nach Flughafenspaziergang beim Italiener. Kalbsnierchen mit Spaghetti.
Somit freue ich mich aufs Frühstück im Hotel und hoffe dann auf eine guten Flug.