Woran merke ich ob ich neue Bremsbeläge brauche?

Wenn man mit bloßem Auge erkennen kann dass sie verschlissen sind
Wenn man sie mit Kettenöl eingesaut hat
Wenn sie komplett fehlen und gestohlen wurden
 
...wenn sich in der Felge umlaufend schon eine tiefe Nut eingefräst hat... (nur bei Felgenbremsen natürlich, wenns bei Scheibenbremsen so ist, dann haste echt nen Problem
lol2.gif
)
 
@97mifu97: was für eine bremse hast du? Also hersteller typ... , denn bei scheibenbremsen magura zb. kann man von hinten die belagsdicke erkennen, sprich ob man mehr oder weniger als 1mm belagsdicke auf der trägerplatte hat.
 
wenn du die Bremsbeläge umdrehst, und die gleiche Bremsleistung wie davor hast, würd ich sagen die sind runtergefahren. Neue kaufen musste nicht, der Kolben passt super in die Löcher der Bremscheibe, dann geht das besser wie davor.

Nein Scherz.
Man sieht es einfach, wenn die Beläge runter sind, das du kaum noch Belag hast. Klingt logisch und ist auch so. Es soll keinesfalls etwas von der "Halterung" zu sehen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also gut, dann nochmal ernsthaft:

Die Beläge sitzen auf einer Trägerplatte. Man kann normalerweise sehr gut sehen, wo das eine aufhört und das andere anfängt. In der Bedienungsanleitung deiner Bremse müsste stehen, wie dünn der Restbelag minimal sein darf. Auf keinen Fall darfst du bis auf die Trägerplatte runterbremsen.

Wenn man das Rad rausnimmt, sollte man das bei den meisten Bremsen schon gut erkennen können. Schau dir die Beläge aber ringsrum an, es kann sein, dass sie nicht ganz gerade sitzen und sich demzufolge nicht gleichmäßig abgenutzt haben.

Ansonsten müssen/sollten die Beläge getauscht werden, wenn sie bröckelig sind und Teile rausgebrochen sind oder wenn die Bremsleistung massiv nachlässt (Verglasung, Öl auf den Belägen etc.)
 
Guck in die Bedienungsanleitung deiner Bremse, die erklärt dir das.

Ich wechsel immer wenn der Belag auf einer Seite komplett runter ist, ich also die Trägerplatte "höre" ;). (Das ist natürlich Böse, lt. Hersteller muss man immer früher tauschen ;)).

grüße,
Jan
 
Also gut, dann nochmal ernsthaft:

Die Beläge sitzen auf einer Trägerplatte. Man kann normalerweise sehr gut sehen, wo das eine aufhört und das andere anfängt. In der Bedienungsanleitung deiner Bremse müsste stehen, wie dünn der Restbelag minimal sein darf. Auf keinen Fall darfst du bis auf die Trägerplatte runterbremsen.

Wenn man das Rad rausnimmt, sollte man das bei den meisten Bremsen schon gut erkennen können. Schau dir die Beläge aber ringsrum an, es kann sein, dass sie nicht ganz gerade sitzen und sich demzufolge nicht gleichmäßig abgenutzt haben.

Ansonsten müssen/sollten die Beläge getauscht werden, wenn sie bröckelig sind und Teile rausgebrochen sind oder wenn die Bremsleistung massiv nachlässt (Verglasung, Öl auf den Belägen etc.)

:daumen:

Als kleine Ergänzung: Unter normalen Fahrbedingung (also z.B. nicht 30% Gefälle) sollte eine Scheibenbremse immer genug Power bieten, dass du das Gefühl hast, dich nötigenfalls über den Lenker zu werfen zu können, wenn du das willst/wolltet.

Ist das nicht der Fall, sollte man die Bremse mal überprüfen. Als erstes würde ich die Bremsscheiben mit Bremsscheibenreiniger (!) säubern. Wenn keine Besserung eintritt, die Bremsbeläge mehrmals kurzfristig stark belasten (Vollbremsung aus hoher Geschw.). Ein schwammiges Gefühl im Bremshebel kann auf Luft im System deuten, hier hilft entlüften. Bei ältern Hayes-Bremsen hat es außerdem geholfen, die Beläge ohne Scheibe/eingebautes Rad etwas weiter nach innen zu stellen (Hebel ziehen). Die automatische Belagnachstellung war zu grob. Bei Bremsen mit DOT-Füllung (alle außer Shimano und Magura) muss die Flüssigkeit regelmäßig gewechselt werden, das sie Wasser bindet. Das kann den Siedepunkt herabsetzen.
 
Bei Bremsen mit DOT-Füllung (alle außer Shimano und Magura) muss die Flüssigkeit regelmäßig gewechselt werden, das sie Wasser bindet. Das kann den Siedepunkt herabsetzen.

Dazu hätte ich noch eine Frage. Wenn ich richtig informiert bin, ist DOT extra so designt, Wasser zu binden, damit sich keine Wasserbläschen in der Leitung bilden, die bei Erhitzung verdampfen und zu einem Totalausfall führen würden. Wie wird dieses Problem dann bei Mineralöl gelöst? Und wie groß ist die Gefahr bei einem komplett geschlossenen System - wie es die meisten Scheibenbremsen sind - überhaupt?
 
Dazu hätte ich noch eine Frage. Wenn ich richtig informiert bin, ist DOT extra so designt, Wasser zu binden, damit sich keine Wasserbläschen in der Leitung bilden, die bei Erhitzung verdampfen und zu einem Totalausfall führen würden. Wie wird dieses Problem dann bei Mineralöl gelöst? Und wie groß ist die Gefahr bei einem komplett geschlossenen System - wie es die meisten Scheibenbremsen sind - überhaupt?

Such diesbezüglich mal unter dem Stichwort "Hygroskopie".

http://de.wikipedia.org/wiki/Hygroskopie

Das heißt so viel wie "wasseraufnehmend".
-> Es diffundiert durch die Gummileitung, Schraubstellen, Kolbendichtungen, Ausgleichsvolumina in Ausgleichsbehältern usw. Luft in die Bremsflüssigkeit, wo aus dieser dann die in der Luft vorhande Flüssigkeit in die Bremsflüssigkeit aufgenommen wird. (deshalb nach Bremsfüssigkeitswechsel vorbeiglaufene Flüssigkeit einfach mit Wasser binden)

Wenn das Wasser dann in der Breflü ist, und du ne hammerharte krasse Bremsung hinlegst und sich die Bremsbeläge, Bremskolben und so richtig aufheizen, dann verdampft das Wasser in der Breflü und es entstehen Wasserdampfblasen.

Und da Gas kompressibel ist hast du keinen Druckpunkt mehr und kannst keine Kraft mehr vom Bremshebel über die Breflü auf den Bremskolben/Scheibe übertragen.

(Ich hoffe das ist verständlich)


Edit:
Noch aus Wikipedia/Bremsflüssigkeit:

Ein zu hoher Wasseranteil (> 3 %) kann bei zu starker Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Wenn der Siedepunkt erreicht ist und das Bremspedal kurz losgelassen wird, bilden sich Dampfblasen, die die Bremsflüssigkeit aus den Leitungen zurück in den Ausgleichsbehälter drücken. Beim nächsten Betätigen des Pedals wird dann zuerst die Dampfblase im System komprimiert, ohne Bremsdruck und damit Bremswirkung zu erzeugen, was sich in einem „Durchfallen“ des Bremspedals äußert (das Bremspedal kann bis zum Bodenblech durchgedrückt werden).
 
Zum Thema Mineralöl kann man sagen, dass zwar Öl Wasser aufnimmt, sich mit diesem aber nicht verbindet.
Daher ist hier der Wechsel nach ca. 2Jahren (zumindest beim Auto) nicht erforderlich.
 
Danke. Das mit der Hygroskopie war mir schon klar. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum das Problem bei einer mit Mineralöl befüllten Bremse nicht besteht. Denn wenn

Öl Wasser aufnimmt, sich mit diesem aber nicht verbindet

habe ich doch gerade ungebundene Wassertropfen in der Leitung, die genauso verdampfen können. Wo ist mein Denkfehler?
 
.......

habe ich doch gerade ungebundene Wassertropfen in der Leitung, die genauso verdampfen können. Wo ist mein Denkfehler?


Das liegt daran, dass Breflü das Bestreben hat sich mit Wasser zu verbinden und Mineralöl das Wasser "egal" ist.

Wenn du das Öl und Wasser in einen Topf kippst, dann ist unten Wasser und oben das Öl.
Bei Bremsflüssigkeit und Wasser würde es dann eine weiß-gelbe trübe Brühe ergeben, weil sich die Breflü das Wasser aufnimmt.
 
Danke. Das mit der Hygroskopie war mir schon klar. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum das Problem bei einer mit Mineralöl befüllten Bremse nicht besteht. Denn wenn



habe ich doch gerade ungebundene Wassertropfen in der Leitung, die genauso verdampfen können. Wo ist mein Denkfehler?

Wär mal ne schöne Frage an die Technikabteilungen der Magazine.

Ich kann mir da mehrere Faktoren vorstellen. Zum einen ist Öl hydroskop, stößt Wasser also ab. Da die ganze Bremse mit Öl befüllt ist, kommt das Wasser evtl gar nicht bis in die Bremse. Ist aber fraglich.

Bei meinen eigenen DOT-Bremsen hab ich die Flüssigkeit noch nie gewechselt, ohne Probleme. Vielleicht ist das seitens der Hersteller eine reine Vorsichtsmaßnahme, DOT wurde nur genommen, weil es sich als Bremsflü. bewährt hat und die ganzen Dinge mit Dichtungen usw. mit den Erfahrungen aus der Automobilindustrie bzw. Motorrädern durchweg positiv sind. So nach dem Motto: keine Experimente.

Es scheint auch wohl so zu sein, dass DOT eine höhere Siedetemperatur hat, insgesamt (bei intakter Flüssigkeit) also die größeren Reserven hat.

Bin da aber nur interessierte Laie und kein Fachmann...
 
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Ich kann mir da mehrere Faktoren vorstellen. Zum einen ist Öl hydroskop, stößt Wasser also ab. Da die ganze Bremse mit Öl befüllt ist, kommt das Wasser evtl gar nicht bis in die Bremse. Ist aber fraglich.

Bei meinen eigenen DOT-Bremsen hab ich die Flüssigkeit noch nie gewechselt, ohne Probleme. Vielleicht ist das seitens der Hersteller eine reine Vorsichtsmaßnahme, DOT wurde nur genommen, weil es sich als Bremsflü. bewährt hat und die ganzen Dinge mit Dichtungen usw. mit den Erfahrungen aus der Automobilindustrie bzw. Motorrädern durchweg positiv sind. So nach dem Motto: keine Experimente.

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Im Allgemeinen werden Mineralöle eingesetzt, da bei denen die Wartungskosten durch die entfallenden Ölwechsel eingespart werden können.
Jedoch ist das hier wohl auch eine Philosophie-Frage, wie bei so vielen anderen technischen Einsätzen (Pumpe-Düse/Common-Rail; bzw. Bike-technisch: Luft-/Stahlfederfederung)
 
...wenn sich in der Felge umlaufend schon eine tiefe Nut eingefräst hat... (nur bei Felgenbremsen natürlich, wenns bei Scheibenbremsen so ist, dann haste echt nen Problem
lol2.gif
)


Beim Suff Rad konnte ich die Nut dann nur noch per Dremel etwas glätten.

Dachte echt, dass das leicht kreischende Geräusch irgendwelcher Dreck nach Regenfahrt auf ner schmutzigen Felge wäre :mad:
Dabei waren das schon die hervortretenden Trägerdrähte im V-Brake Gummi...wie gesagt Suff Bike, da bremst man wegen der nachlassenden Wirkung noch fester...;)

Ist aber ne massive Felge, Standzeit etwas kürzer nun, obwohl eigentlich ist die Rille nur nen 1/10 mm tief.

Wer ist nicht auch Mal saublöd :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Suff Rad konnte ich die Nut dann nur noch per Dremel etwas glätten.

Dachte echt, dass das leicht kreischende Geräusch irgendwelcher Dreck nach Regenfahrt auf ner schmutzigen Felge wäre :mad:
Dabei waren das schon die hervortretenden Trägerdrähte im V-Brake Gummi...wie gesagt Suff Bike, da bremst man wegen der nachlassenden Wirkung noch fester...;)

Ist aber ne massive Felge, Standzeit etwas kürzer nun, obwohl eigentlich ist die Rille nur nen 1/10 mm tief.

Wer ist nicht auch Mal saublöd :p


Das war auch eine Erfahrung von mir. Nur bei mir war es das "alte" Radl mit dem ich immer zur Schule gefahren bin. Ich habe allerdings nur neue Bremsbeläge dann angebaut und fertig wars :p
 
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