Kaufberatung: weniger Hardtail, mehr Gravel

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16. September 2020
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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Gravelbike und brauche noch ein paar Gedanken und Ideen von außen.

Zunächst ein paar einleitende Sätze: Vor 2 Jahren habe ich angefangen, regelmäßiger Rad zu fahren. Damals noch mit meiner alten 26er Möhre. Vor 1,5 Jahren habe ich mir dann ein aktuelleres Hardtail (Spec. Chisel) gekauft und wieder richtig Spaß am Radfahren bekommen.

Warum jetzt Interesse an einem Gravelbike?

1. Ich fahre deutlich mehr auf der Straße und auf leichten Forst- und Schotterwegen als in ruppigem Gelände und auf Trails. Das liegt auch daran, dass meine Alltags-Haus-Touren (ca. 3-5 pro Woche) am Abend sind. Momentan: Streckenlänge zwischen 40 (wenn ich sehr spät loskomme) und 85km (wenn ich früher loskomme). Die Touren sind sportlich orientiert, also keine gemütlichen Feierabendtouren. Verhältnis Forst-Schotter zu Asphalt-Fahrradweg etwa 40/60.

2. Für lange Strecken, 100km und mehr (habe dieses Jahr eine 3-Tage-Bikepacking-Tour gemacht und ein paar 100+Touren), ist das MTB nicht die beste Wahl. Hier ist die Haltung am Lenker doch etwas limitierend und auch die Anschraubpunkte fürs Bikepacking sind sehr begrenzt vorhanden. Da ich bisher aber ehrlicherweise noch keinen Dropbar gefahren bin, kann ich nicht sagen, wie viel das in dieser Hinsicht bringt und ob mir ein solcher Lenker taugt.

Das Gravelbike würde zu 85% für die genannten Strecken bei Punkt 1 genutzt werden. Es geht mir um ein sportliches, schnelles Rad, das ich bei Dämmerung und Nacht sicher über Straßen und Forstwege heizen kann. Übrigens der Grund, warum ich mir ein reines Rennrad nicht so vorstellen kann. Außerdem soll es die anderen 15% für 100+km Tagestouren und Bikepacking genutzt werden.

Zur Geometrie: Hier habe ich die meisten Fragen, weil ich keine Erfahrungen habe. Ich habe den Thread mit den Infos dazu gelesen, aber ehrlich gesagt, kann ich mir praktisch da nicht viel drunter vorstellen. Deswegen ist Probefahren für mich entscheidend. Reine Versender fallen daher raus.

Zum Rahmenmaterial:

Wenn ich nur Radreisen damit machen würde, käme durchaus Stahl für mich in Frage. Ich mag den Look und die Rahmen sind je nach dem auch günstiger. Für die sportlichen Runden am Abend scheint mir Aluminium und Carbon jedoch besser geeignet zu sein. Bei Carbon bin ich nach wie vor skeptisch (eigentlich unbegründet), auch was das Bikepacking angeht. Außerdem ist der Preis ein Argument dagegen. Da fühle ich mich bei Aluminium irgendwie besser aufgehoben. Titan ist mir zu teuer.

Zur Schaltung:

Von der Übersetzung würde ich 2x11 bevorzugen, da ich wie gesagt mehr auf der Straße, als auf richtig ruppigem Gelände unterwegs bin. Außerdem will ich eine etwas größere Bandbreite haben, um auch mal in den Bergen unterwegs zu sein (wohne 1h Autofahrt von den Alpen entfernt).

Am liebsten GRX 600 aufwärts.

Bremsen: definitiv hydraulische Scheibenbremsen.

Zu meiner Person: 35 Jahre, 183cm (SL: ca. 86cm), 79kg.

Budget für das neue Bike: am liebsten unter 2000€.

Natürlich habe ich bereits einige Forenbeiträge, Testberichte und Co. gelesen. Da ich keine Radkollegen zum Austausch habe (bisher bin ich meistens allein unterwegs oder mit einem Freund, dessen Wissensstand auch nicht viel höher ist als der eigene), bin ich hier auf die virtuelle Community mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen angewiesen. Bei Händlern bin ich immer etwas skeptisch, da sie mir logischerweise ein Bike aus ihrem Laden verkaufen wollen.

Meine Gedanken zu Rädern, die ich mir bisher angeschaut habe (die üblichen Verdächtigen):
  • Specalized Diverge: die 2021-Variante scheint mir stärker fürs Gelände konstruiert zu sein; in den kommenden Wochen will ich es auf jeden Fall mal Probe fahren; der Preis gefällt mir aber nicht ;) Wäre für mein Einsatzgebiet die Vorgängerversion geeigneter?! Vielleicht bekomme ich da was auf dem Gebrauchtmarkt...
  • Backroad AL: gefällt mir optisch gut, ist aber leider nicht in 2x11 verfügbar, was sich ja aber mit einem Umbau lösen lassen sollte; ich würde es auf jeden Fall Probe fahren, da es zu meinem Einsatzgebiet gut passen sollte; Problem könnte hier nur die Verfügbarkeit meiner Größe sein (57cm Rahmen oder?)
  • Cannondale Topstone: Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl. Habe auch schon einiges im Erfahrungsthread gelesen, was mich irritiert. Andererseits sind aber auch viele zufrieden.
  • Cube Nuroad: scheint durchaus Mainstream zu sein. Jeder zweite hier in der Gegend fährt ein Cube. Aber das langweilt mich. Lass mich gerne aber noch einmal argumentativ bequatschen, wenn es das optimale Rad für mich sein sollte.
  • Stevens Prestige 2021: das soll ja jetzt mehr Gravel sein als Cyclo-Crosser. Hier fehlt mir aber Geometriewissen, um das beurteilen zu können. Meine Frage hierzu wäre auch: Wie verhält sich eine Alu-Gabel zu einer Carbon-Gabel? Und sind 10,3kg nicht etwas zu viel?
  • Canyon Grail. Versenderbike, das ich nicht Probe fahren kann. Von daher raus.
  • Decathlon kommt nicht in Frage.
Welche Räder sollte ich unbedingt in die Auswahl nehmen?

Welches Rad passt am besten zu meinen Einsatzbereich?

Welche Tipps habt ihr für die Probefahrt?

Bin für jeden Rückmeldung dankbar.
LG tamiasci
 
Hi,

das beliebte Backroad AL gibt es auch in 2fach; allerdings mit GRX 400. Dafür etwas günstiger, was dir die Möglichkeit gibt, ein paar Upgrades einzubauen, wo es dir notwendig erscheint.

Das Cube Nuroad kommt nur nicht in Frage, weil es jeder fährt? Dann kauf doch einen Pott Farbe dazu und individualisiere es. Gibt auch fertige Decals zu kaufen, die du aufbringen kannst. Das Nuroad hat auf jeden Fall ein gutes P/L Verhältnis.

Würde ich nicht in Richtung Jobrad schielen, käme für mich (bis vor kurzem) auch ein Titus Goldrush in Titan von planetx.co.uk in Frage. Die hatten lange Zeit ihre Angebote Pfund=Euro. Die überarbeiten gerade die Titan-Palette und bringen da was neues. Das könntest du auch mal im Auge behalten.
 
Ich kann dir nicht viel raten, aber kennst Du ritzelrechner.de? Da kannst Du unterschiedliche Übersetzungen miteinander vergleichen. - Und ja, du hast recht. Mit keiner Einfach-Schaltung bekommt man so eine Bandbreite wie mit zwei- oder dreifach. Zusätzlich sind die Sprünge von Gang zu Gang merklich kleiner, das läßt sich mit Einfach nicht bewerkstelligen.

Edit: Ich würde nichts anderes akzeptieren als Stahl, wenn es um längere Strecken geht als jene, die man zum Einkaufen fährt. Carbon ist eh indiskutabel für den Normalgebrauch (und der Sondermüll von morgen), und die Bocksteifigkeit von Aluminium geht mir auf so manches Körperteil. Ich fahre mal das eine, mal das andere, aber Alu auch nur, weil mein Vater so eines hinterlassen hat, und jetzt ist es nun mal da.
 
Hi,
ich bin nach rund 30 Jahren und aktuell 3 MTBs im Stall auch erst vor 2 Wochen aufs Gravel umgestiegen.
Weil ich nicht allzu viel Geld in die Hand nehmen wollte nur um zu schauen ob´s mir taugt, habe ich mir hier im Bikemarkt zu einem echt schmalen Taler ein Canyon Inflite slx (Alu Rahmen mit Carbon Gabel, Bj. 2018) gekauft. War ein echter Glücksgriff. Nach den ersten 200 km würde ich Dir bei Deiner Topografie auch zu 2fach raten, mir reicht in unserer Region 1fach, trotz einiger Anstiege (allerdings kein Alpen Niveau).
Andererseits kannst Du ja häufig auch von 1fach auf 2fach umbauen.
Zumindest der Inflite Alurahmen ist in Kombination mit einer Syntace P6 Carbon Sattelstütze (aus der Restekiste) und der Carbon Gabel deutlich komfortabler, als ich es erwartet hatte. Ich hatte auch schon Alu-Hardtails, deren Härte überhaupt nicht vergleichbar waren mit dem Canyon.
Insofern ist Alu m.E. durchaus ein Thema.
Ich habe lediglich einen 80er, statt des 100er Vorbaus montiert, weil ich einen eher kurzen Oberkörper habe und fühle mich jetzt pudelwohl auf dem Rad.
 
Allgemein: Der Rennradlenker ist gerade für längere Touren perfekt. Die verschiedenen Möglichkeiten die Hände abwechslungsreich zu positionieren vermisse ich bei meinen MTB immer wieder.

Zur Rahmenwahl: Im Bereich Cyclocross/Gravel bin ich bisher 2 x Alu gefahren und aktuell fahre ich 1 x Titan und 1x Stahlrahmen. Carbon ist mir als Rahmenmaterial auch irgendwie nicht geheuer.

Müsste ich mich auf ein einziges Material festlegen, dann wäre es definitiv der Stahl. Deinem Eingangspost entnehme ich, dass Du nicht komplett abgeneigt wärest.

Ich kann Dir nur empfehlen noch mal in Dich zu gehen und Dich für einen Stahlrahmen zu entscheiden. Du wirst mit Komfort belohnt.
 
Schon mal vielen Dank für die schnellen Reaktionen. Den Ritzelrechner kenne ich. Damit habe ich auch schon etwas rumgespielt. Bin mir ziemlich sicher, dass ich 2fach möchte.

Zum Thema Stahl: hm, das ist so eine Sache. Für die längeren Touren wäre Stahl wahrscheinlich eine gute Variante. Für die sportlichen Ausfahrten am Abend bin ich unsicher. Da ist dann doch etwas mehr Gewicht und zu viel Komfort nicht hilfreich. Da darf es gerne steifer und sportlicher zugehen. Bei Stahl habe ich auch den Eindruck, dass es eher interessante Rahmensets zu kaufen gibt anstelle von interessanten Komplettbikes. Auf der einen Seite interessant, auf der anderen Seite fehlt mir das KnowHow, das Werkzeug und der Platz.
 
Für die sportlichen Ausfahrten am Abend bin ich unsicher. Da ist dann doch etwas mehr Gewicht und zu viel Komfort nicht hilfreich.
Nun ja, ich habe so ein altes MTB, was nach heutigen Maßstäben gar nicht mehr so genannt werden dürfte: die Starrgabel spricht dagegen. Das hat einen (Stahl-)Rahmen aus den zweitbesten Rohren (von unten), die Tange mal angeboten hat, es ist objektiv also nicht gerade leicht. (Die Gelegenheit, es zu wiegen, als ich es mal komplett demontiert habe, habe ich leider ausgelassen.)

Trotzdem ist es mir das liebste meiner Räder, denn weil nichts dran ist, was das Gewicht erhöhen könnte, also Beleuchtung, Schutzbleche, Gepäckträger oder irgendeine Federung, ist es - gefühlt oder wirklich, ich weiß es nicht - mein leichtestes Rad. Also rein subjektiv.
Zusätzlich ist es mit seinen 26er Laufrädern bei einem Radstand von nur 1045 Millimetern (!) wendig beim Fahren und auch wenn man es irgendwo hineinstellen möchte (Keller, Aufzug, Straßenbahn), eckt man damit so gut wie nie an.

Sollte es also tatsächlich 300 Gramm mehr wiegen als irgend ein vergleichbares Rad - egal.
Soll heißen: Das objektive Gewicht ist das eine. Das Subjektive, das Gefühl, ist etwas ganz anderes, und es ist die einzig entscheidende Größe.

Natürlich kann man sich mit einem Alurahmen und einer Sammlung entsprechender Teile....

Edit meint, ich solle noch einmal betonen, daß die theoretisch möglichen 300 Gramm (oder auch 350) Minus ja auch immer zuerst alleine den Rahmen betreffen, das heißt, es betrifft nur einen Teil des Gesamtgewichts.
Alleine, was manche Reifen (heutzutage, oder gab es so etwas früher auch schon?) auf die Waage bringen. Da kann man schon nur durch die Wahl anderer Reifen 2x100, in krassen Fällen auch schon einmal 2x300 Gramm einsparen, selbst wenn die Reifen ähnliche Einsatzbereiche haben und vom selben Hersteller kommen.

Tip übrigens dazu: Faltbare Reifen sind in der Regel deutlich leichter als Drahtreifen desselben Modells. Nur leider gibt es von manchen Reifenmodellen nur Drahtreifen.

Außerdem ist es nicht in jedem Fall ratsam faltbare zu nehmen, weil bei diesen zumindest die Seitenwände dünner gehalten sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin nach rund 30 Jahren und aktuell 3 MTBs im Stall auch erst vor 2 8 Wochen aufs Gravel umgestiegen
Lustig, ich auch. Und habe Riesenspass. Es ist ein komplett anderes Fahren mit viel mehr Spass am Speed. Und ich erschliesse mir ganz andere Strecken als früher wo es praktisch nur immer in den Wald ging.
Jetzt machen Feldwege viel mehr Spass und man macht viel mehr Strecke.
Bei dem Preis fällt Carbon raus. Ich finde dann Alu schon toll, weil es sehr schöne mit Hydroforming ermöglichte Rohrformen gibt. Bei Stahl kenne ich nur überwiegend Rundrohre.
2x11 bevorzugen [....] liebsten GRX 600 aufwärts.
Ja, empfehlenswert sogar im flacheren Land.
GRX600 sollte wie 105 sein, also guter Standard
hydraulische Scheibenbremsen
Wenn man vom MTB kommt sowieso.

Trek Checkpoint ALR 5 passt knapp ins Budget. Kann ich auch empfehlen, Frau Systemgewicht fährt es.
Kona finde ich auch cool, kann aber nichts dazu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, ich erinnere mich an die Seite. War da mal bei einer Recherche gelandet, hatte sie dann aber wieder beiseite gelegt, weil ich nicht die Zeit hatte, alle Bikes durchzuschauen und ich nicht so auf Stahl fokussiert war. Wenn ich sicher wäre, dass ich Stahl will, wäre das auf jeden Fall die Anlaufstelle Nummer 1. Müsste dann schauen, welche Räder ich davon Probefahren kann.

Möchtest auch festes Licht und oder Schutzbleche ?
Da habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Du fragst wahrscheinlich wegen den Anschraubpunkten?! Am MTB habe ich batteriebetriebenes Licht + Kopflampe, vorne einen Mudhugger und hinten nur bei Schlechtwetter ein Schutzblech von SKS. Gibt es Vorteile bei festem Licht? Ich fahre ja schon viel abends und damit im Dunkeln. Aber ich bräuchte dann einen Nabendynamo, der wieder deutlich mehr Gewicht bringt als mein Stecklicht. Oder schätze ich das falsch ein?

Trek Checkpoint ALR 5 passt knapp ins Budget. Kann ich auch empfehlen, Frau Check. fährt es.
Die 2021-Version sieht auf dem Papier gar nicht mal so uninteressant aus. Was bedeutet es, dass es sich beim Umwerfer um eine Anlötversion handelt?
An der Gabel erkenne ich einen Anschraubpunkt. Das ist mir jetzt schon bei einigen aufgefallen. Manche haben zwei Anschraubpunkte. Was sind da die Vor- und Nachteile?

Hm, muss mal schauen, wo ich ein Kona Probefahren kann. Die Marke ist mir hier jetzt schon hin under wieder begegnet. Die haben ja ne ganze Palette an Modellen.

Sollte es also tatsächlich 300 Gramm mehr wiegen als irgend ein vergleichbares Rad - egal.
Sind die leichtesten Stahlrahmen wirklich nur 300gr schwerer als die leichten Alu-Rahmen? Highend-Stahlrahmen werden vermutlich wieder mein Budget sprengen.
 
Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir ein "MTB-Gravel-Bike" (oder anders herum) aufzubauen. Mein Favorit ist aktuell dieses hier: https://www.ridefustle.com/collections/bikes/products/causeway-gr1-grx600
Das gibt es auch als Rahmen-Gabel-Set; dann ließe sich evtl. ein Aufbau in Deinem Budget realisieren. Mehr will ich eigentlich auch nicht ausgeben...
Die Geometrie gefällt mir gut, da der Lenkwinkel etwas flacher und der Reach etwas länger ist. Da kann man prima kurze Vorbauten fahren und hat (so hoffe ich) auch bei höheren Geschwindigkeiten ein gutes Sicherheitsgefühl. Zudem passen bis zu 50mm breite Reifen durch Rahmen und Gabel.
Zumindest Schutzbleche lassen sich wohl auch montieren; ob ein Gepäckträger auch möglich ist, weiß ich aktuell nicht sicher. Auf jeden Fall sind einige Anschraubpunkte für Bikepacking etc. vorhanden.
 
Ich fahre so ein Cube Mainstream Nuroad Race in Alu.
https://www.cube.eu/2020/bikes/road/cyclocross-gravel/nuroad/cube-nuroad-race-blackngreyblue-2020/
Größe 58 bei exakt gleicher Größe und Schrittlänge. Hab mich auch bewusst gegen Carbon entschieden und wenn ich die Einschläge der Steine bei schnellen Schotterabfahrten höre war es für mich die richtige Entscheidung .
Cube, weil es für mich das beste PL Verhältnis hatte. Ich wollte auf jeden Fall hydraulische Scheibenbremse, 2fach Schaltung vorne, unter 1500€ und hab mich sofort wohl drauf gefühlt.

Von mir eine klare Empfehlung für das Rad .
 
...Sind die leichtesten Stahlrahmen wirklich nur 300gr schwerer als die leichten Alu-Rahmen? Highend-Stahlrahmen werden vermutlich wieder mein Budget sprengen.
Mein IconX Rahmen ist jetzt nicht gerade oberste Liga, aber in L wiegt er knapp unter 2.300 gr., was ich durchaus als ok ansehe.

Ich schätze, dass Du Dich mit Deinem Budget in etwa in solcher Gewichtsklasse befinden würdest.

Aber Gewicht ist absolut nicht alles.
Ich habe gerade kürzlich meinem Pickenflick ein Upgrade von 8,2 auf 9,6 kg. verpasst. Trotz der knapp 3 Pfund Mehrgewicht fahre ich meine Hausrunden in der gleichen Zeit.

Alles reine Kopfsache
 
Sind die leichtesten Stahlrahmen wirklich nur 300gr schwerer als die leichten Alu-Rahmen? Highend-Stahlrahmen werden vermutlich wieder mein Budget sprengen.
Ich meine, mal etwas in dieser Art gelesen / gehört oder gesehen zu haben. Genaueres könnte dir ein Rahmenbauer sagen. Und selbst wenn es ein Pfund ist, wie gesagt, bei gewissen Teilen kann man im Handumdrehen mehr Gewicht einsparen oder draufpacken.

Es haben alle schon gemerkt - ich bin eben ziemlich strikt für Stahl. Leider ist Stahl im Vergleich zu früher, als es der Standard-Werkstoff war, relativ teuer geworden. Allerdings gibt es auch kaum noch lieblos zusammengeschustertes Zeug wie es das früher häufig gab. Wenn man so etwas heutzutage sieht, dann halt eben bei Alu, weil das der Massenmarkt ist.
 
Ich fahre so ein Cube Mainstream Nuroad Race in Alu.
https://www.cube.eu/2020/bikes/road/cyclocross-gravel/nuroad/cube-nuroad-race-blackngreyblue-2020/
Größe 58 bei exakt gleicher Größe und Schrittlänge. Hab mich auch bewusst gegen Carbon entschieden und wenn ich die Einschläge der Steine bei schnellen Schotterabfahrten höre war es für mich die richtige Entscheidung .
Cube, weil es für mich das beste PL Verhältnis hatte. Ich wollte auf jeden Fall hydraulische Scheibenbremse, 2fach Schaltung vorne, unter 1500€ und hab mich sofort wohl drauf gefühlt.

Von mir eine klare Empfehlung für das Rad .

Ich habe ja von Komplettbikes keine Ahnung, aber bei dem genannten Einsatzbereich & Budget des TE paßt doch sowas wie Arsch auf Eimer. :daumen:
Grundsätzlich mal schauen, wo man bei der Geo für sich selbst am ehesten bedient wird.
Dann wäre es für mich ganz klar 2-fach, max. Reifenbreite ca. 40 mm, vermtl. Alu mit Carbongabel. Carbonrahmen wird in der Preislage eher noch nicht zur Wahl stehen, oder im Sale und dann aber "minderer" Ausstattung. Für den Einsatzzweck und 1 x pro Jahr 3 Nächte unterwegs tut es auch die Arschrakete und das Lenkertäschchen, für was brauch ich da 18 Ösen an der Gabel ?
Wenn es nicht für echtes Bikepacking ist oder ein Brutalopackesel für die Weltumrundung ist, wäre Stahl bei mir raus. Das wird zur Zeit derartig gejazzt, die billigsten Rohre zu einem ganz lustigem Preis angeboten und oft auch sackschwer. Wenn Du dann noch Stahlgabel hast, bist Du mal schlank 1 - 1,5 kg über Alu/Carbon... Gutes Gelingen !
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stahllieberhaber sind hier stärker vertreten, als ich vermutet hatte ;)

@schlaffe wade Eine Weltumrundung kommt aufgrund von Familie momentan nicht in Frage. Die Bikepacking-Tour in diesem Jahr war quasi ein Testlauf. Kann sehr gut sein, dass das in Zukunft mehr wird ;) Extremer Bikepacker mit wochenlangen Touren werde ich aber trotzdem nicht. Lässt sich mit den gewählten familiären und beruflichen Lebensumständen nicht so leicht in Einklang bringen...

@Mojo25 Ich suche eher nach einem Rennrad-Gravelbike. Schlussendlich ist das Rad ein Kompromiss, da ich ein Rennrad für meinen Gebrauch als unpraktisch empfinde. Ich bin ein Allwetterfahrer und mit Rennrad würde ich mich sehr wahrscheinlich nur bei schönem Wetter auf die Straße trauen. Ein Gravel ist einfach etwas vielseitiger, dadurch aber natürlich auch weniger Spezialist...
 
Das Rahmen Material ist nicht so wichtig aber günstige Alurahmen sind oft zu hart , das trifft aber auch auf Stahl zu und bei Carbon gleich doppelt weil die meistens totlaminiert werden um bei großen Stückzahlen einfach auf Nummer sicher zu gehen :) .
In der Preisklasse unter 2k findet man selten Raffinesse egal bei welchem Material .
Sprich , nimm einfach was dir gefällt , Stahl ist halt einfach schön , straight und unproblematisch .
Gewicht ist kein Totschlagargument zumal auf deinen Strecken .
Genauso die Schaltung ob 2x10 oder 11 ist ziemlich egal , hydraulische Bremen sind fein aber auch kein Muß .
Die 200-300g Unterschied bei einem Nabendynamo machen überhaupt nichts und du hast immer Licht dabei das ständig voll aufgeladen ist :)
Hinten reicht ja eine kleine LED an der Stütze oder unterm Sattel .
Feste Schutzbleche werden ab Mitte Sept langsam ein aktuelles Thema und im Spaß Faktor bei Siff nicht zu unterschätzen , gerade bei Mehrtagestouren .
Hast du dir mal das Breezer Radar angeschaut ? Das lässt genug Spielraum zum aufrüsten aber auch zum "erstmal" einfach so fahren .
 
Also 300g Unterschied zwischen Alu und Stahl ist unrealistisch - bei ähnlicher Preisklasse liegen zwischen Alu mit Carbongabel und komplett Stahl eher 1kg. Wenn es wirklich ums Gewicht geht, also kein Stahl, auch mit Carbongabel nicht. Ich ziehe aber trotzdem Stahl vor, ist einfach "elastischer", kann sich z.B. im Wiegetritt verformen, nimmt Energie auf und gibt sie dann wieder zurück, bei Alu habe ich den Eindruck, die Energie geht verloren, wenn der Rahmen nicht 100% steif ist.
Rahmen mit über 2700g und Gabeln mit 1.4kg, sind aber eindeutig zu viel des Guten, bei Kompletträdern aus Stahl aber leider oft zu finden.
 
OK, ich halte für mich fest, dass ich ein Stahl-Gravel auf jeden Fall mal probefahren werde. Dann habe ich mehr Gefühl für den Unterschied zu Aluminium und ob mir das ganze noch spritzig genug ist. In München werde ich dafür den ein oder anderen Laden finden.

Wegen dem Gewicht: Bisher war meine Devise, je leichter, desto besser... Da ich aber keine Rennen fahre (außer gegen mich selbst), ist das wohl tatsächlich kein entscheidender Punkt. Muss ich noch einmal in mich gehen und mein ehrgeiziges Ego bequatschen.

Wie ist das mit Stahl und Winterverhältnissen (viel Feuchtigkeit, Nässe und Salz)?
 
Ich kann da nur über meinen Rahmen sprechen. Veloheld macht es so:

"Nach dem Schweißen des Rahmens und der Gabel werden diese einer kathodischen Tauchlackierung (engl. ED-Black Coating, electrophoretic deposition paint) unterzogen. Bei diesem elektrochemischen Verfahren werden die Teile in einem Bad aus wässrigem, schwarzen Tauchlack unter einer Gleichspannung von 3.000 Ampere und von 220 bis ca. 290 Volt beschichtet. Nach dem Bad werden die Teile bei ca. 230 Grad kurz eingebrannt. Diese Grundierung ist frei von Schwermetallen, zwischen 10 und 40 µm dick und kommt auch gut an die Hohlräume in Rahmen und Gabel, um sie langlebig vor Korrosion zu schützen. "

Und wegen des Gewichtes: wie gesagt eher eine Kopfsache. Man kann natürlich aus der Reduzierung des Gewichtes auch ein (kostspieliges) Hobby machen, aber es führt nicht zwangsläufig auch zu einem besseren Fahrerlebnis.
 
Na dann werfe ich noch das Ragley TRIG ins Rennen. Hab das silber/blaue 2019er Modell und damit gehen lange Touren genausogut, wie schnelle Feierabendruns. Komfortabel heisst ja nicht schwabelig und das Trig ist steif und die Geometrie passt meiner Meinung prima auf die Strasse.
Die hier verlinkte Version hat sogar ne Bikepacking brauchbare Gabel aus Carbon, die deutlich leichter ist als die an meinem verbaute Stahlgabel. Rahmen gegen Rost innen mit z. B. Fluid Film behandeln.
 
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