Gründe: Ferse vorderer Fuß hängend (zu wenig verbreitet)

Hi Delphi1507,

ja, sag dann Bescheid :) Ich möchte zum Abschluss noch ein paar Quellen bieten, die nicht von mir sind, sondern anderen hauptberuflichen Akteuren in dem Bereich (da ich wie gesagt, hier den internationalen Standard vertrete für dieses Thema).

In diesem Video sieht man ab der Mitte des Clips eine Coach-typische Übung für das Finden des zentralen Stehen mit heavy feet light hands und hängender Ferse vorne, man kann für mehr Steilheit noch größere Steine etc. nehmen (es ist eine Static Hold Übung):

 
Hier sieht man ein Video von den höchsten Coach-Lehrgang von Shaums mit steilen Stellen mit heavy feet light hands gefahren:

 
Ich denke auch dass die Kommunikation in geschriebener Sprache über ein solch komplexes Thema viele Fallstricke für Missverständnisse bietet.
Trefft euch. Tut dieses biken zusammen und habt Spass! Ihr werdet euch gut verstehen.
:bier:
Es ist dennoch ein interessanter Faden...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Marc B Ich erkenne Ähnlichkeiten zu deinen Videos ;) Nur diese Videos zeigen für mich genau das was hier viel kritisiert wurde:
1. Video, 0:37: Leider istes von der Seite nicht gut zu erkennen, aber die Arme sehen sehr gestreckt aus, dadurch ist das Kinn weit weg vom Vorbau wodurch es für mich so wirkt als ob der Fahrer sehr weit hinten hängt. Auch wenn der Bauchnabel wohl über dem Tretlager ist. Aber für mich wirkt es als ist man in dieser Position mehr Passagier (um mal die Fahrtechniklehrer Begriffe aufzugreifen ;)).
Grundsätzlich der Aussage bzg. Armpump im Video stimme ich zu.

2. Video: Ich finde viel sieht überraschend "stiff" aus. Bei 1:19 mag es noch der gestellten flachen Parkplatz-Situation geschuldet sein, aber als intuitiv würde ich die Haltung auf der Geraden nicht beschreiben. Später, bei 1:53 sieht es für mich nach "starrer Lehrbuchposition" aus und eben nicht nach dynamischem reagieren aus einer Grundposition. So würde ich da nicht runter fahren wollen. Sieht für mich viel zu stiff und angespannt/verkrampft aus um reagieren zu können. Was bei 03:00 bei den Drops gemacht wird irritiert mich zumindest. Es fängt an mit der stiffen Lehrbuch Position während der Anfahrt und danach vermisse ich viele Punkte dich ich mit Droptechnik verbinde: tief gehen, Schwerpunkt verlagern, gefolgt von einem Absprung der nichts halbes und nichts ganzes ist. Ich sehe ein, dass es verschiedene Techniken gibt aber klar erkennbar ist für mich keine (ok scheint kein Floater Drop zu sein).
Hingegen die Szenen auf dem Pumptack sehen für mich flüssig (und eben nicht stiff) und gut aus.

Mein Referenzen für (meiner Meinung nach) gute Youtube Fahrtechnik Trainer wären:

  • Kyle Warner (wurde schon erwähnt, auch von dir) Offiziell glaube ich noch Racer und kein Trainer
  • Fluidride Insb. die Practice Like a Pro Serie mit Simon Lawton
  • Rich Drew
Ich würde behaupten bei allen oben genanten einen Unterschied zu den Fahrtechniken in den obigen (und deutschsprachigen) Fahrtechnik Videos zu erkennen. Dabei müssten die drei sehr genau deiner Idee des intuitiven Fahrens entsprechen.

Wenn die von dir verlinkten Videos ein offizielles Ausbildungsangebot ist wirkt es für mich seeehr abschreckend.
 
Nachtrag nachdem ich mich etwas durch die MBTC Videos geklickt habe: Imho leiden auch diese unter der übertriebenen Vorführfahrtechnik. Für (blutige) Anfänger ist davon vieles sicher hilfreich nur ist hier (insb. in diesem Unterforum) eine sehr undankbare Zielgruppe die über die Stufe hinaus ist und sich bewusst mit Fahrtechnik beschäftigt (sonst würden wir ja nicht diskutieren). Da werden für Anfänger hilfreiche* aber eben nicht 100%ig richtige Punkte angesprochen und kritisiert solange sie als richtig dargestellt werden.
(Ist auch so ein Muster was sich in beiden Threads wiederholt ;))

[*] Hilfreich aus verhschieden Gründen, z.B.: Funktioniert fast immer, insb. auf den Anfangertrails, didaktisch hilfreich, offizielles Wording,...
 
Das mit dem Armpump ist für mich ne Steilvorlage...sorry...

Also Biken ist Sport. Und das darf anstrengend sein. Und wenn es sich anstrengend anfühlt, ist es nicht notwendigerweise irgendwie verkehrt.

Da könnte man auch gleich ein Video "How to avoid sore quads" drehen.

Ich sag nur Klettern und Bouldern, Fitnessstudio und v.a. Körperspannung, unterer Rücken, Brust, Trizeps.

Und wenn man die ganze Abfahrt nicht durchhält, dann macht man kurz Pause und gibt danach wieder Gas! Das trainiert auch.

Mann ehrlich, ausruhen tut man sich auf dem Sofa.
 
Das mit dem Armpump ist für mich ne Steilvorlage...sorry...

Also Biken ist Sport. Und das darf anstrengend sein. Und wenn es sich anstrengend anfühlt, ist es nicht notwendigerweise irgendwie verkehrt.

Da könnte man auch gleich ein Video "How to avoid sore quads" drehen.

Ich sag nur Klettern und Bouldern, Fitnessstudio und v.a. Körperspannung, unterer Rücken, Brust, Trizeps.

Und wenn man die ganze Abfahrt nicht durchhält, dann macht man kurz Pause und gibt danach wieder Gas! Das trainiert auch.

Mann ehrlich, ausruhen tut man sich auf dem Sofa.
Dem muss ich jetzt (teilweise) wieder sprechen: Armpump kann verschiedene Gründe haben:
  • Wenn sich jemand den Trail runter Death-Grippt und alles zwischen Schulter und Handgelenk angespannt hat kommt der Armpump sicher durch falsche Technik
  • Bin ich locker und beweglich und der Trail wird einfach zu lang: ja, da hast du recht dann gehört es dazu man kann dagegen antrainieren.
Wenn man selber eine gute Technik hat vergisst man möglicherweise den ersten Punkt, Da hilft es sich mal 10 Minuten im Park an einen anspruchsvollen Trail zu stellen und zu schauen wie sich manche da runterkrampfen.
(Blackline in Winterberg würde ich zwar nicht zu den super anspruchsvollen Tails zählen, aber genügt schon - mit voller Körperspannung über die Wurzeln)
 
Das mit dem Armpump ist für mich ne Steilvorlage...sorry...

Also Biken ist Sport. Und das darf anstrengend sein. Und wenn es sich anstrengend anfühlt, ist es nicht notwendigerweise irgendwie verkehrt.

Da könnte man auch gleich ein Video "How to avoid sore quads" drehen.

Ich sag nur Klettern und Bouldern, Fitnessstudio und v.a. Körperspannung, unterer Rücken, Brust, Trizeps.

Und wenn man die ganze Abfahrt nicht durchhält, dann macht man kurz Pause und gibt danach wieder Gas! Das trainiert auch.

Mann ehrlich, ausruhen tut man sich auf dem Sofa.
Das ist ne Trailshredder-Einstellung. Will man aber den ganzen Tag lang unterwegs sein, muss man sich energiesparend bewegen. Erst recht, wenn man vielleicht mehrere Tage in Folge körperliche Anstrengungen absolvieren möchte. Gute Technik bedeutet auch Energie nicht unnötig zu verschwenden. Ich würde eine grundsätzlich entspannte Körperhaltung mit nur minimaler Vorspannung als beste Ausgangsposition einstufen. Bei so ziemlich jedem Sport.
 
Bei mir stellt sich mehr und mehr das Gefühl ein, dass es ein kommunikatives/didaktisches Problem ist.
Eine nicht immer 100% richtige Aussage wird verallgemeinert weil sich so "Das richtige Gefühl " einstellt. Wobei in Kauf genommen wird, dass die Aufgabe gar nicht mehr richtig umgesetzt werden kann solange die Fahrtechnik am Endegut ist.
So etwas Didaktik vs Physik.

(Da würde ich die Kraft vs Gewicht Sachen auch einsortieren. Ich vermute zu wissen was gemeint ist - aktiv Kraft ausüben - aber physikalisch ist es doch eigentlich das selbe)
Scyllas analyse ist sehr präzis und dieser kommentar trifft m.e. den nagel auf den kopf. Dazu kommt, dass jeder sein eigenes bild zum gesprochenen oder geschriebenen text erzeugt. Für wesentlich halte ich auch, dass ich je nach situation unterschiedlich fühle und das dann verschieden beschreibe.

Schauen wir uns das bild von Lee Mccormack (von Scylla erweitert) an:

Lee Mccormack.png


1) Lee Mccormack´s beschreibung:
But your center of mass should be - you know where - right over your pedals.Like always.
Das ist definitiv nicht der fall. Es geht auch gar nicht mehr. Außerdem, über welchem pedal soll jetzt der schwerpunkt stehen? Wir haben zwei an verschiedenen orten, eines vorn, eines hinten. Wenn er den mittelwert meint, dann ist das das tretlager. Schwerpunkt über dem tretlager ist vielleicht für viele schon zu abstrakt.

2) but you should still be rigth over your feet.
Was ist jetzt mit you gemeint? Mein kopf, mein rumpf, alles zusammen, aber wo darin bin ich?
Physikalisch natürlich in meinem schwerpunkt. Aber wo treibt der sich rum? Für diesen begriff hat jeder in seinem körper ein eigenens gefühl, dass sich durchaus unterscheiden kann. Am besten versucht man auf einem balance board zu stehen und sich verschieden zu bewegen. Dann bekommt man ein gefühl dafür.

Schauen wir uns mal die rote linie durch den schwerpunkt bis zum untergrund (aufstandspunkt des vr) an. Da fehlen vielleicht noch 10 -15 cm und sie liegen zusammen. Die aufstandsbelastung vorderrad - hinterrad hat sich vertauscht. Das vorderrad ist jetzt vielleicht zu 90% belastet und hinten nur 10%. Deswegen rutscht das hintere immer so schön und schwänzelt den hang runter.
ABER der druck auf die unterlage beider räder ist bei 30° gefälle um 50% vermindert. Das liegt daran, dass die andere hälfte des gewichts als hangabtriebskraft wirksam wird. Und gegen die bremst man, um nicht schneller zu werden, wenn der hang lang ist. Dagegen stützt man sich ab. Diese kraft bringen die arme auf und sie trägt nichts zum druck auf das vorderrad bei! Man selbst nimmt sie durchaus als kraft gegen das rutschen nach vorn wahr (mal bewusst ausprobieren!), also tangential zur fahrfläche und nicht senkrecht dazu.
Wenn jetzt der gegenhang kommt, dreht sich das belastungsverhältnis von vorderrad zu hinterrad von 10% hinten auf 90% hinten und nur noch 10% vorn um. Da gibt es dann nichts mehr zu lenken.

Damit wir mal eine richtig falsche haltung auf dem bike sehen:

galgenberg_5.jpg

edit: ferse des vorderen fußes vorbildlich unten. ;)

... und von steil kann da nicht einmal die rede sein.
Aber mann kann gut die linie ziehen, bei der dieser haltung angebracht wäre. Einfach vom schwerpunkt durchs tretlager ziehen und dann das bild drehen, bis die linie senkrecht zum computer steht. Das wäre lt.
Lee Mccormack ideal, würde uns aber immer noch nicht gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke die Definition vom Schwerpunkt im Fachbereich Physik und wo er nicht liegt, ist nicht gemeint bei Lee. Eher salopp gesagt, wo hat man sein Körpergewicht mehr drauf, Füße / Pedale oder Hände/Lenker. Das soll wie gesagt meistens 100% auf den Füßen / Pedalen stehen bis auf Ausnahmen in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Manövern.

Macht doch JETZT mal folgendes: Stellt Euch ohne Bike in einer tiefen, aggressiven und aktionsbereiten Haltung hin als wärt Ihr Zentimeter von der Kante in die Steilpassage entfernt. Nun tut Ihr so, als wenn Ihr Euer VR in die Tiefe absackt, vorher hattet Ihr Euch ja klein gemacht und nun können die Arme gerader werden, ich bleibt sehr klein in der Hocke, aber lasst Euren Lenker (Luftlenker in dem Fall ;) immer tiefer runter sacken. Bei mir geht das easy bis zum Boden ohne, dass ich nach vorne zu drohen kippe, mein Körpergewicht steht voll auf den Beinen.

So sieht diese Trockenübung dann mit Bike aus und mit jemanden, der festhält - wie Shaums auch in dem Clip gezeigt hat, kann man so die TN fühlen lassen, ob sie zentral auf den Füßen stehen (der TN spürt in der Hand wo er ist -> zu weit vorne = Druck am Lenker | zu weit hinten "Zug am Lenker")

Wenn man das bei dieser Übung spürt, kann man es gut auf die Trails und steile Sachen übertragen, dann hat man "möglichst viel Gewicht auf den Füßen und nichts bis wenig auf den Händen. Die vordere Ferse muss dabei hängen!

p4pb19868266.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die botschaft ist das, was beim empfänger ankommt.
Wenn man worte mit anderem sinn benutzt, kann das missverständlich werden.
Mir persönlich ist es lieber, jemand sagt mir: "... mach das mal so und so und schau, ob es dann besser wird."
Dann kann ich mich auf mein gefühl konzentrieren und bewerte die aktionen meines körpers.
Bekomme ich einen haufen kausale zusamenhänge serviert, arbeitet mein kopf sich daran ab und die konzentration auf die aktion kann stark verringert werden. Jemand anderes kann sich kein klares bild draus formen und vollführt mäßig sinnvolle aktionen, die wenig bringen.
Mit dem bike auf dem trail vis à vis kann das vielleicht sehr gut geklärt werden. Mit worten beschrieben, ohne etwas vom anderen zu wissen, ist eine unsichere sache. Manchmal wertvoll, manchmal nutzlos.
 
Jap, individuell lernen Menschen schon auch verschieden, aber mit Bike und Spüren ist auch mein Favorit. Kontextabhängiges Lernen ist da ein spannendes Thema! Ein Coach sollte neben dem Wie auch das Warum kennen und mitliefern können. Zusätzlich helfen Videoanalysen auch sehr im Coaching.

Delphi wird Euch dann berichten können, wir er das international bewährte Konzept zu dem Thema findet.

LG und cheers,
Marc
 
Genau da ist das Problem es wird ein definiertes Wort mit fest stehender Bedeutung benutzt, aber etwas anderes gemeint ;).
ich würde nicht mal sagen was anderes, nur schwammiger. und genau in den Situationen wo es nicht mehr passt fleigt es einem um die Ohren.
Es gib sicher viele Situationen wo die aussage nicht präzise aber richtig (genug) ist.
 
Und jetzt lass ihn mal das HR in einer 90 Grad Drehung von der Bank heben und sanft auf den Boden absetzen...oder lass ihn mal das VR anreißen. Wo muss dann wohl der Körperschwerpunkt kurzzeitig hin, um solche Impulse zu geben oder Bewegung anzusetzen?

p4pb19868266.jpg


Das ist eine Haltung, aus der heraus man in jede Richtung aktiv werden kann:

2020-06-07 16-44-18 (IMG_20200607_144417882)~2.jpg


Da ist Druck auf dem Lenker, da ist Druck auf dem VR. Er kann aus dieser Position heraus Bremsen, Pushen oder das HR heben.

(Und im Übrigen sieht man hier sehr schön, welchen Bewegungsraum ein großes Bike gibt. Daher sieht die passende Haltung auf einem modernen Bike auch anders aus als auf einer kurzen Kiste von 2005)
 
Ich sage ja in meinem Videos, dass man auch in sehr steilen Trails sein Gewicht so gut wie ganz auf den Pedalen haben kann, das funktioniert durch die Körper-Bike-Trennung. Ein bisschen Druck kann am Lenker kommen, wichtig ist es, dass man weiterhin zentriert auf den Pedalen steht und dann klappt auch das heavy-feet-light-Prinzip weiterhin. Lastenfrei wäre dann kein passender Begriff, da gebe ich Dir recht, aber heavy-feet-light-hands trifft es gut.

Dazu hätte ich dann gern einmal eine praktische, von der Seite aufgenommene Demonstration von Dir, und die Betonung liegt natürlich auf dem rot dargestellten Text.


Dass eine solch eingeforderte Diskussion zur Endlosschleife oder zum Eigentor werden kann/wird, ist doch vorprogrammiert.

Hat wohl damit zu tun, dass es einfach zu viele Variablen in der theoretischen wie praktischen Betrachtungsweise und in deren Kombination gibt.
  • jeder hat eigenen Standpunkt, eigene Befindlichkeiten
  • jeder nutzt z.T. zutreffende wie auch unzutreffende Formulierungen, die wiederum unterschiedlich verwurstet und gedeutet werden
  • jeder hat fahrtechnisch andere Vorrausetzungen
  • der eine fährt lieber nur Trails und verzichtet auf's Stolperbiken, umgekehrt oder fährt eben ganz was anderes, z.B. Zwift ;););)
  • jeder hat eine andere Sicht auf das Gelände, ein anderes Gespür dafür - Tagesform nicht vergessen
  • jeder fährt unterschiedliche Bikes mit unterschiedlichen Vorlieben für die Geo, ätere Bj. und/oder jüngere eben mit unterschiedlicher Geo, unterschiedliche "Bikegattung"
  • jeder hat seine eigenen Erfahrungen, die sich eben nicht immer mit denen derer decken, die über eine fundierte und über alles erhabene Fahrtechnikcoachausbildung verfügen ;)
  • eine Fahrsituation allein aus Bildern oder Videos zu beurteilen, ist ohnehin recht schwer, da die Perspektive meist täuscht und dem Betrachter eine komplett andere Sicht vermittelt, als sie sich dem Fahrer bietet, der wiederum alle Parameter, die er beim Fahren vorfindet, irgendwie auf dem Schirm behalten muss, um nicht auf die F...e zu fallen ;)

Die Liste kann man sicher um viele Punkte erweitern.

Wenn ich mir vorstelle, mich jedesmal so verkopft auf einem Trail mit unterschiedlichsten Ansprüchen bewegen zu müssen/zu wollen, wäre dass für mich reine Zeitverschwendung, da für mich der Spass an sich im Vordergrund steht und ich eine Bike-Karriere bei den Senioren 3 für mich nicht mehr als erstrebenswert empfinde.
 
Und jetzt lass ihn mal das HR in einer 90 Grad Drehung von der Bank heben und sanft auf den Boden absetzen...oder lass ihn mal das VR anreißen
Naja, das sind dynamische Bewegungen. Natürlich kann man die nicht aus jeder Position ausführen sondern muss die vorbereiten. Genauso wie man vor einem Sprung erst tief gehen muss bevor man sich wieder streckt.
Das hat @Marc B auch häufiger wiederholt:
Wie gesagt, es geht bei den krass steilen Sachen nicht darum, dass man da komplett 100% immer lastenfrei am Lenker ist, aber dass man meistens möglichst wenig Gewicht auf dem Lenker hat und von da aus situativ für die Traktionskontrolle agieren kann.
 
Ich denke, bei 100% Gefälle sind wir uns einig, dass es steil ist
Das ist steil



Das ist noch "mäßig steil" ,circa 40 Grad, und da ist der junge Mann schon voll am Limit , um den Körperschwerpunkt über dem Tretlager halten zu können. Und auch sein vorderer Fuß ist stärker belastet als der hintere, damit ihn die Hangabtriebskraft nicht vornüber schmeißt.
Diese Position kann imho für das Abrollen von Stufen durchaus Sinn machen, aber mehr als wenige Meter möchte ich so nicht konstant in (mäßig steilem bis steilem) Gelände unterwegs sein, da ist nichts mehr mit aktivem Fahren. In steilerem Gelände ist es physikalisch eh nicht mehr möglich

Aber letztendlich glaube ich, dass der theoretischen Argumente jetzt genug gewechselt sind, man müsste das zusammen ausprobieren.

Ich möchte aber noch was zu dem Coaching Aspekt sagen:
Das meiste mountainbiken findet eher in mäßig steilem Gelände statt. Die meisten MTBler fahren nicht auf dem Niveau, dass z. B. @MTB_Daniel oder @scylla hat. Auch bei uns im Verein oder bei der Klientel, die bei Fahrtechnikkursen im Fortgeschrittenenbereich so kommt, ist das nicht der Fall. Die allermeisten MTBler wollen auch nicht fahren wie Remy Metailler.
Da geht es erstmal darum, sicher und entspannt zu fahren. Insofern hat es beim Coaching bis weit in den Fortgeschrittenenbereich imho seine Berechtigung, mit dem "light hands heavy feet" Prinzip zu arbeiten, damit die Leute sich nicht krampfhaft am Lenker festhalten. Für Leute, die über dieses Stadium hinaus sind bzw überhaupt kommen wollen, bietet man dann einen Kurs an, den ich z. B. aktives Fahren nenne, geht erstmal auf eine pumptrack etc... und dann vergessen wir das mit den light hands und es fällt gar niemand auf.

Auch die Diskussion darüber, wie Marc die Passagen oben fährt, finde ich müßig. Wie @oldiepaul kommentiert hat, bleibt sein Kopf ruhig, er fährt locker, lässt das Rad unter sich schön arbeiten. Mehr Tempo ist aufgrund fehleneden Auslaufs eh nicht möglich.
Das ist sicher, kraftsparend und macht... und jetzt kommt es tatatatam... super Spaß. und darum geht es den meisten MTBlern.

@MTB_Daniel würde da halt in doppeltem Tempo aktiv runter moshen. Also auf level 3 von Lee McCormack "pumping every backside for free speed" etc. Kann man machen, macht auch sau Spaß und ist sicher, wenn man es kann. Es verlangt aber sehr viel Erfahrung, hohe Fitness, gute Reaktion und auch eine hohe Risikobereitschaft. klar, das verändert sich gerade immer mehr, aber die meisten Leute da draußen bringen diese Voraussetzungen nicht mit.

Aus meiner Sicht geht es da nicht darum, was jetzt "besser" ist bzw die Diskussion geht endlos im Kreis. Aber ich amch ja gerade auch wieder mit...

Anyway, ich habe in dem thread wieder einiges gelernt, und nicht nur übers mountainbiken
 
Keinen Dauerliegestütz auf dem Lenker machen wird wohl nicht debattiert, aber es geht ja auch um spezielle Segmente, konkret sogar um sehr steile Passagen. Die sind naturgemäß eher kurz. Da kann eine gezielte aktive Beaufschlagung des Vorderrades sehr sinnvoll sein...wenn man überhaupt noch die Wahl hat. Und dann kümmert man sich als Fahrer nicht mehr um Druck auf dem Pedal, weil der ergibt sich schon oder man geht OTB. Das Problem ist die Kontrolle des Quasi-Nosewheelies, in dem man sich in dem Moment befindet, und die findet vorne statt. Auch im Kopf.

Fährt man eher zügig auf einem steilen aber nicht gar so schlimmen Gefälle muss man das Körpergewicht eh viel mit den Beinen abfedern. Jeder mit Erfahrung macht das automatisch und im Voraus, also mit etwas Vorspannung, weil man weiß ja was kommt. Größtenteils unterbewusst. Unerfahrene muss man vielleicht darauf Hinweisen, dass Vorspannung hilfreich sein kann. Denen sagt man dann "heavy feet" und "Ferse hängen lassen". Aber das spielt halt keine Rolle beim Kurz-vor-dem-Fallen-Nosewheelie.

Deswegen muss man den Anwendungsfall zur Erklärung passend beschreiben. Einige der Bergabfahr-Demo-Videos sahen für mich so aus, als könne man die auch im Sitzen fahren mit dem richtigen Rad dazu. Deswegen wirkte die Diskussion dazu irgendwie nicht ganz passend. Und ich glaube, deswegen wurde (wird?) hier viel aneinander vorbei geredet.
 
Kontrolle kommt über das Vorderrad. Gerade im Steilen und gerade im langsamen Gelände.

Und ja, es geht viel mehr um die Dynamik und wie man die reinbringt als wo man welches Körperteil "hinhält".

Daher ist's mit Fotos alleine auch nicht so einfach...

Beispiel:
Auf dem Bild ist ein Downhiller zu sehen, der im Steilen an einer Kante das VR anreißt um im nächsten (nicht zu sehenden Augenblick) zu droppen oder gar zu springen. Einen Augenblick davor war er also über dem Lenker um mit einem Push den Impuls am VR zu setzen. Auf dem Bild ist aber nur der Augenblick zu sehen, in welchem er sich mit dem Impuls nach hinten geworfen hat.

Und das Bild wird dann verwendet um zu demonstrieren, dass Downhiller auch so weit hinten drin hocken.
 
Das ist noch "mäßig steil" ,circa 40 Grad, und da ist der junge Mann schon voll am Limit , um den Körperschwerpunkt über dem Tretlager halten zu können. Und auch sein vorderer Fuß ist stärker belastet als der hintere, damit ihn die Hangabtriebskraft nicht vornüber schmeißt.
Diese Position kann imho für das Abrollen von Stufen durchaus Sinn machen, aber mehr als wenige Meter möchte ich so nicht konstant in (mäßig steilem bis steilem) Gelände unterwegs sein, da ist nichts mehr mit aktivem Fahren. In steilerem Gelände ist es physikalisch eh nicht mehr möglich

Der Witz ist nur: auch da funktioniert's schon nicht mit dem Schwerpunkt über dem Tretlager. Ich hab mal wieder die beiden Linien eingezeichnet (Rot = Schwerpunkt, bau = Tretlager)
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Wenn man jetzt noch beachtet, dass der Trainer den Lenker festzuhalten scheint und der Junge in dieser Simulation mit voll blockierer Hinterradbremse und Kettenzug theoretisch voll auf das vordere Pedal stehen könne (was normalerweise bei "freiem" Hinterrad garnicht geht weil die Kurbel dann einfach nach vorne rotiert), wird's wohl noch eindeutiger, dass auch bei dem hier simulierten Gefälle die Grenze von Heavy Feet bereits längst überschritten ist.

Ich denke die Definition vom Schwerpunkt im Fachbereich Physik und wo er nicht liegt, ist nicht gemeint bei Lee. Eher salopp gesagt, wo hat man sein Körpergewicht mehr drauf, Füße / Pedale oder Hände/Lenker. Das soll wie gesagt meistens 100% auf den Füßen / Pedalen stehen bis auf Ausnahmen in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Manövern.

Ich kann mich nicht mal im Schulunterricht daran erinnern, dass in der Sportstunde eine andere Definition von allgemein gebräuchlichen Begriffen wie "Schwerpunkt" oder "Gewicht" oder "Kraft" galt als im Physikunterricht. Aber sei's drum.

Auch unter der Annahme, dass mit den Begriffen was ganz anderes gemeint ist als jeder normal schulgebildete Mensch es versteht, und das alles nur symbolisch oder bildlich aufzufassen ist, finde ich es didaktisch immer noch fragwürdig.
Wenn mir als Anfänger ohne Vorwissen jemand erzählen würde, ich solle "meistens 100% auf den Füßen stehen", am besten noch mit dem (von dir weiter vorne mehrfach geäußerten) Zusatz, das würde "auch im sehr steilen" gelten, und meine Arme wären "dafür schon lang genug"... dann nehme ich das doch als oberstes Ziel wahr. Was dazu führt, dass ich als braver Schüler im Primärfokus habe genau das so gut es eben geht umzusetzen, und ziemlich schnell ziemlich lang auf dem Rad werde. Was dabei dann rauskommt, ist wahrscheinlich an passiver kontrollunfähiger Fahrtechnik kaum mehr zu überbieten ;)

Um mal konstruktiv zu werden:
Was mir persönlich am meisten geholfen hat, sowohl Stufen als auch Verblockt zu fahren, war die Beobachtung an besseren Mitfahrern und in Videos von Profifahrern, wie ruhig deren Oberkörper zu sein scheinen, egal was darunter mit dem Rad passiert. Sobald ich versucht habe, das so umzusetzen, folgte alles weitere, was dazu nötig ist (Arme und Beine als Federweg benutzen, Rad unter sich durchschieben, in den Pedalen verkeilen, zentral stehen, um nur mal ein paar Aspekte einzeln zu nennen), mehr oder weniger automatisch. -> im Fahrtechnikkurs würde mir die Anweisung "halte den Oberkörper ruhig und bleibe mobil in alle Richtungen" hierbei am meisten bringen.
Bei (wirklich) Steil haben mir Anweisungen von besseren Mitfahrern geholfen, die mich darauf hingewiesen haben, dass die Kontrolle über das Vorderrad und dessen Lenkung das aller wichtigsten ist, und alles im grünen Bereich ist solange ich diese behalte. Ebenso hilfreich waren diverse Vorführungen in der Praxis, bei welcher Steilheit man noch vollkommen unbeeindruckt auf dem Rad stehen (im Sinne von anhalten und balancieren) kann, wenn nur die Fahrposition auf dem Rad passt um den Grip und die Sicherheit am Vorderrad zu generieren. Auch hier folgt die dazu nötige Körperhaltung mehr oder weniger automatisch aus dem Versuch, das mit der Kontrolle des Vorderrads umzusetzen. -> im Fahrtechnikkurs würde mir die Anweisung, Grip am Vorderrad und eine aktive Position zu wahren, durch Belasten des Vorderrads und Lenkers "so viel wie nötig", am meisten bringen.

Detailausführungen wo in welchem Winkel welches Körperteil zu halten ist, garniert mit blumig bildlichen Vergleichen, die eventuell unter Umständen doch nicht ganz so zu verstehen sein könnten wie gesagt, und physikalisch falsch angewendeten Begriffen, würden mir hingegen in einem Fahrtechniktraining weniger als garnichts bringen. Höchstens dazu führen, dass ich vor lauter Verzweiflung über die Sinnlosigkeit der Anweisung mit Knoten im Hirn vom darüber Nachdenken vom Fahrrad falle ;)
Saloppe ungenaue Umschreibungen lasse ich mir ja gern gefallen, schließlich ist Fahrradfahren ja keine Raketenwissenschaft. Aber bitte nichts grob falsches, das ich erst gefühlsmäßig psychologisch umdeuten müsste, um dahinter zu kommen, was vielleicht gemeint sein könnte.
Noch schlimmer wird es dann nur noch, wenn ich eine schlechte Vorführung einer singulären "Technik" bekomme, bei der alles andere gleichzeitig vor die Hunde geht, also z.B. übertriebenes Durchschieben des Rads an einer Stufe, während Reaktionsbereitschaft und Kontrolle über das Vorderrad aufgrund zu langer Arme längst nicht mehr gegeben ist. Dass Negativ-Vorführung oder gezieltes Aufhalten mit "so geht es NICHT" beim Lernen negativen Einfluss haben, weil sich dadurch falsches festsetzen kann, ist ja eh schon länger bekannt.

Fazit: unabhängig von der Physik (die ja hier bereits oft genug durchgekaut wurde), finde ich deine wiederholten Ausführungen hier im Thread auch "didaktisch" oder "bildlich" aufgefasst sehr unglücklich.

PS: vorbeugend vor der Kreisel wieder los geht ... Marc, du hast natürlich absolut mit allem Recht, Schande über mich Tastaturtheoretiker, der nicht vom Fach ist und daher nichts verstehen kann. Rad gefahren bin ich heute auch noch nicht. Diskussion mit Laien lohnt sich eh nicht :)

Jetzt ist aber wirklich Schluss, ich weiß garnicht warum ich hier immer noch poste :lol:
 
Für Leute, die über dieses Stadium hinaus sind bzw überhaupt kommen wollen, bietet man dann einen Kurs an, den ich z. B. aktives Fahren nenne, geht erstmal auf eine pumptrack etc... und dann vergessen wir das mit den light hands und es fällt gar niemand auf.
Für mich wäre Pumptrack nicht wirklich fortgeschritten, wenn auch kein absolute Grundlage, sondern kommt irgendwo nach: zügig und flüssig einen Flow-Trail fahren können (so von wegen viele Gemeinsamkeiten). Interessant wie die Wahrnehmungen auseinander gehen, vltl Fahre ich zu viel Pumptrack und zu wenig mit Anfängern ;)

Deswegen muss man den Anwendungsfall zur Erklärung passend beschreiben. Einige der Bergabfahr-Demo-Videos sahen für mich so aus, als könne man die auch im Sitzen fahren mit dem richtigen Rad dazu. Deswegen wirkte die Diskussion dazu irgendwie nicht ganz passend. Und ich glaube, deswegen wurde (wird?) hier viel aneinander vorbei geredet.
Volle Zustimmung. Auch wenn als Entschuldigung folgendes beachtet werden sollte: je anspruchsvoller der Trail, desto schlechter eignet er sich zum "didaktischen sinnvollen" Vormachen. Auf flacherem (zu flachem) Gelände ist das einfacher.

Vllt sollte man nicht nur die gelehrten Techniken hinterfragen sonder auch die Methoden und Didaktik. Scheint für mich das größere Problem zu sein.
Wenn man jetzt noch beachtet, dass der Trainer den Lenker festzuhalten scheint und der Junge in dieser Simulation mit voll blockierer Hinterradbremse und Kettenzug theoretisch voll auf das vordere Pedal stehen könne (was normalerweise bei "freiem" Hinterrad garnicht geht weil die Kurbel dann einfach nach vorne rotiert), wird's wohl noch eindeutiger, dass auch bei dem hier simulierten Gefälle die Grenze von Heavy Feet bereits längst überschritten ist.
Einfach mit blockierendem HR steile Stellen fahren. dann kannst du wieder vorne drauf stehen ;)
 
...
Wenn ich mir vorstelle, mich jedesmal so verkopft auf einem Trail mit unterschiedlichsten Ansprüchen bewegen zu müssen/zu wollen, wäre dass für mich reine Zeitverschwendung, da für mich der Spass an sich im Vordergrund steht und ich eine Bike-Karriere bei den Senioren 3 für mich nicht mehr als erstrebenswert empfinde.

Dieser vorstellung muss ich einfach mal widersprechen.
Wenn man lernt, sollte man sich auf einen aspekt konzentrieren. Nur so erfährt man, was die veränderung ausmacht. Dabei muss man gewärtig sein, dass andere teile der ausführung schlechter werden. Das muss man in dieser phase erst einmal akzeptieren. In späteren runden, wird man an diesem teil wieder arbeiten, und dafür andere aus dem blick lassen, um sie später wieder aufzugreifen. So führt man die koordination allmählich zusammen. Es sollte ja als automatismus laufen, damit der kopf frei ist, die linie zu scannen.
Das ist keine zeitverschwendung, sondern kann richtig spaß machen und man hat hinterher noch mehr spaß, weil man noch andere anforderungen auf dem trail angehen kann.
Und eine bike-karriere bei den serioren 3 (sind das die, die nicht mehr pukky fahren?) ist einfach grandios, weil man so herrlich beim radler danach die heldentaten gemeinsam analysieren kann.
Warum tu ich mir das sonst alles an? :D
 
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