Aber nur für uk-made Teile von Hope, Superstar, etc - nicht für das ganze Sortiment von CRC und Co aus Asien.
Der Handel zwischen Großbritannien und den EU-Staaten wird erheblich schwieriger als bisher. Für Unternehmen auf beiden Seiten werden deutlich mehr Formalitäten zu erledigen sein. Zwar fallen für britische Waren durch den Handelspakt künftig keine Zölle an, doch britische Exporteure in die EU müssen vom Jahreswechsel an aufwendig nachweisen, dass ihre Produkte tatsächlich überwiegend im eigenen Land hergestellt wurden. Auch Nachweise für die Einhaltung der EU-Regeln zur Lebensmittelsicherheit und zur Einhaltung von Produktstandards müssen künftig erbracht werden.
Die britische Regierung hat angekündigt, vorerst einmal alles durchzuwinken, was aus der EU kommt. Erst nach und nach sollen Papiere vorgelegt werden müssen und Kontrollen stattfinden.
Doch auf EU-Seite sieht das anders aus. Die französische Regierung kündigte an, britische Waren vom Jahreswechsel an "massiv" zu überprüfen. Auch für die Dienstleistungsbranche, die rund 80 Prozent der britischen Bruttowertschöpfung ausmacht, wird der Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember erheblich schwerer.
https://www.tagesschau.de/ausland/fragen-und-antworten-brexit-handelspaket-101.html
Im Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU werden nun keine Zölle berechnet und wird es keine mengenmäßigen Import- und Exportbeschränkungen geben. Das ist mit großem Abstand der wichtigste Pluspunkt des Abkommens. Zölle hätten die Margen auf beiden Seiten des Kanals bedroht. Nun aber rechnen sich die Lieferketten in den Branchen der britischen Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrttechnik, in der Getränke- und Lebensmittelindustrie noch.
Für die Britinnen und Briten bleibt die EU als größter Exportmarkt bestehen. Gleichzeitig kann die EU das Vereinigte Königreich weiter als zweitgrößten Exportmarkt nach den USA und als Investitionsstandort nutzen. Allerdings profitiert das Vereinigte Königreich nicht mehr von den EU-Handelsabkommen mit Drittstaaten, sondern muss seine eigenen Abkommen schließen. Die meisten der bisherigen EU-Abkommen hat das Vereinigte Königreich bereits "umschreiben" lassen.
Es gibt aber auch Nachteile: Bei der Berechnung der Zölle gelten sogenannte Ursprungsregeln, die besagen, dass nur Produkte, die im Partnerland des
Freihandelsabkommens produziert wurden, Zollfreiheit genießen. Es müssen beiderseits Exporterklärungen mit Angabe des Herkunftslandes der Produkte abgegeben werden. Das allein bedeutet etwa 250 Millionen zusätzliche Formulare im Jahr.
Zudem gibt es zahlreiche technische Hindernisse: Britische Pharmaunternehmen müssen ihre Medizin zum Beispiel künftig noch einmal von Laboren in der EU testen lassen. Bei gegenseitiger Anerkennung der Standards kann darauf in Zukunft verzichtet werden. Auch der Chemiebranche droht die doppelte Registrierung ihrer Produkte.
Darüber hinaus wird es verschärfte Waren- und Viehkontrollen und Kontrollen von Lebensmitteln an den Häfen und an den Grenzen geben.
Großbritannien will diese Kontrollen in den kommenden sechs Monaten sukzessive einführen, Frankreich schneller. Welche Staus drohen, wenn die rollende Lastwagenlawine auch nur für kurze Zeit unterbrochen wird, zeigt sich derzeit gerade in Kent.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-12/brexit-grossbritannien-eu-abkommen-auswirkungen