Der Weg zur Nachhaltigkeit: Wie Endura CO2-negativ werden möchte

Der Weg zur Nachhaltigkeit: Wie Endura CO2-negativ werden möchte

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Aktuell findet der COP26-Klimagipfel im schottischen Glasgow statt, nur einen Katzensprung von Enduras Firmensitz entfernt. Dass die Weltgemeinschaft handeln muss, ist mittlerweile – zumindest den Reden der führenden Politiker*innen nach – scheinbar allen klar. Auch Endura ist schon länger für das Engagement in puncto Nachhaltigkeit bekannt und präsentiert hier in der Pressemitteilung die bisherigen Erfolge und zukünftigen Pläne.

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Der Weg zur Nachhaltigkeit: Wie Endura CO2-negativ werden möchte

Was sagt ihr zur Nachhaltigkeitsinitiative von Endura?
 
Ich finde die Pläne/Ziele von Endura super. Und wenn sie so bis in die hinterste Ecke der Produktion umgesetzt werden, dann ist das doch Klasse für uns alle.

Vielfach hört das Engagement der Unternehmen ja bei irgendeiner Stufe der Produktionskette auf bzw. beginnt erst mittendrin. Da wird dann geschaut, dass Klamotten sozialverträglich, ohne Kinderarbeit etc. hergestellt werden, die Produktion der Ausgangsstoffe (Farben, Stoffe usw.) wird dann oft vergessen. Da geht Endura tiefer rein.
Je mehr Unternehmen das machen, umso besser.

Das Problem bleibt dann beim Kunden bestehen. Inwieweit kann ich den Aussagen eines Unternehmens Glauben schenken, ist wirklich jeder Produktionsschritt, jede Fertigung geprüft? Dies ist für den Endverbraucher gar nicht leistbar. Vor Ort, im Sportgeschäft oder Supermarkt gleich dreimal nicht.
Hier bräuchte es unabhängige Zertifikate, die einheitlich für Labels/Produkte vergeben werden und auf die man sich weltweit verlassen kann.

Da der Mensch von Natur aus eher bequem veranlagt ist, müssen die Hürden so niedrig wie möglich sein, die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Das Problem an der Sache, was ja auch Enduras Bemühungen ad absurdum führt: unser gesamtes wirtschaftliches System basiert auf fortlaufendem Wachstum. Das schließt Nachhaltigkeit per se aus. Denn wenn ein Kunde ein Produkt dank hoher Langlebigkeit und guter Reparierkeit ewig nutzen kann, dann kauft er nicht mehr neu. Das ist schlecht für das Wachstum. Also gibt geplante Obsoleszenz, sich ständig ändernde Standards, Modelljahre etc.pp.

Eigentlich alles, worüber aktuell als "Lösung" nachgedacht wird, ist nüchtern betrachtet nutzloser Hokuspokus, solange wir die Regeln, nach denen wir leben, nicht gravierend ändern. Die Stellschrauben für die ersten Schritte wären ja da. Z.B. in der Landwirtschaft müssten bloß die Milliarden an Subventionen umgelenkt werden von der industriellen Massentierhaltung hin zu traditionellerer Landwirtschaft. Biogasanlagen müssten eher mit Abfallprodukten "gefüttert" werden als mit extra hierfür angebautem Mais aus Monokulturen.

Man könnte Lebensmittelpanscherei mit Aromen, Ersatzstoffen etc.pp. viel stärker reglementieren bzw. verbieten.

Man könnte die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien durch eine Vereinfachung des Regelwerks vorantreiben und so auch den autarken Privathaushalt stärken, der aktuell von kostenintensiven Genehmigungsverfahren und überbordender Verwaltung eher verhindert wird.

Wird aber alles nicht gemacht. Stattdessen pflanzen wir irgendwo Bäume. Würde mich nicht einmal wundern, wenn die Fläche dafür vorher extra abgeholzt wurde... Und verantwortlich ist natürlich der Konsument und keineswegs Politik und Industrie...
 
Und schlussendlich wird es auch nicht ohne die Abkehr von einem Wirtschaftsmodell gehen, dass strukturell auf Wachstum und Expansion ausgelegt ist und nicht ohne die immerwährende Zufuhr von Ressourcen bestehen kann.
Vielen Dank für diesen Satz!
Ich würde soweit gehen, dass das eig der Anfang ist und unsere westliche Welt sich auf dieses Modell stützt. Also ich will sagen, dass soziale Fragen eig sogar nachgelagert zu betrachten sind, mMn. Bestimmte soziale Entwicklungen sind aus meiner Sicht eine Folge gewisser Systeme.
Aber solang man ewiges Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen wie eine Religion lebt, wird sich auch nichts ändern...
...alte, weiße Männer und so.... ;-)
 
@Buberino Du schiebst die Verantwortung einfach wo anders hin, als ob es keinen Unterschied macht, ob ich meine Hütte mit Heizöl oder Erwärme heißen würde oder statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würde, usw usw usw. natürlich macht das persönliche Verhalten einen Unterschied und natürlich ist es egal, was ich mache, im Vergleich zu den 300 Mio Amis, denen es schei* egal ist. Aber was willst du dann? Es ist ja nicht nur eine Frage der realen Auswirkungen, sondern wohl auch eine der Moral.
Diese Diskussion haben wir ja derzeit auch bei anderen, wichtigen Themen und irgendwie entziehen sich die Menschen immer stärker ihrer persönlichen Verantwortung. Schuld sind eh immer die anderen.

Das Ergebnis unserer Arbeit war übrigens: Jeder einzelne Betrieb muss isoliert bilanziert werden. ;)
 
Nö, noch fahre ich damit, die Hose hat ne Innenhose also fällt nix durch.
Werde sie wohl nähen da der Rest bis auf die verblasste Farbe noch tip top ist und sie einfach perfekt passt.
Wurde schon ein paar mal gefragt ob ich nur die eine Hose hätte :D
Finde ich sehr gut! :) Hatte schon die Befürchtung, dass das ein Grund zum entsorgen sei, denn diese Personen gint es ja leider zu Hauf - auch auf dieser Plattform....
 
Man könnte die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien durch eine Vereinfachung des Regelwerks vorantreiben und so auch den autarken Privathaushalt stärken, der aktuell von kostenintensiven Genehmigungsverfahren und überbordender Verwaltung eher verhindert wird.
Es sei noch gesagt, dass es (Stand heute) in DE so ist, dass du noch Abgaben zu leisten hast, möchtest du dich autark (mit Strom) versorgen.
Das muss man sich mal geben, wo die Perversion in diesem Land gipfelt: Da wird man noch dafür bestraft, wenn man etwas für die Umwelt tut...
...reales politisches Interesse und realer politischer Wille sehen nach meinem Verständnis jedenfalls anders aus, aber da haben wahrscheinlich die richtigen Leute an den richtigen Stellen wieder gute (Lobby-)Arbeit geleistet....
 
...irgendwie entziehen sich die Menschen immer stärker ihrer persönlichen Verantwortung. Schuld sind eh immer die anderen.
Ich nehme es anders wahr. Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und nachhaltiges Verhalten wächst in der Gesellschaft.
Zum Teil bilden sich aber auch konträre Extreme. Die Einen schreien "Rettet den Wald!", die Anderen denken "Niemand verbietet mir meinen SUV!" und kaufen schon aus Trotz einen noch größeres (siehe auch "Rolling Coal").
Das immer die anderen Schuld sind, ist aber ein ganz natürlicher (und schädlicher) Schutzreflex. Jeder ist sich selbst am nächsten. Alles andere wäre evolutionär ungesund. Nur wenige durchbrechen dieses Schema.
 
Du schiebst die Verantwortung einfach wo anders hin, als ob es keinen Unterschied macht, ob ich meine Hütte mit Heizöl oder Erwärme heißen würde oder statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würde
Ne das mach ich nicht. Und selbstverständlich macht das einen Unterschied. Nur wie sehr der dann in einer globalen CO2-Bilanz ins Gewicht fällt, ist die wesentliche Frage.
Kleines Beispiel: Die Pro-Kopf-Emissionen in Deutschland liegen lagen bei ca. 9,7t CO2. In Frankreich sind's 5,5t CO2. Zahlen aus 2017, aber ich hab grad keine Lust die aktuellen nachzuschlagen. So, sind die Franzosen jetzt so viel umweltbewusster, fahren mehr Fahrrad und benutzen nur Jutebeutel? Spoiler-Alarm: Nope. Was Wirtschaftsleistung, Wohlstandsniveau, Industrialisierungsgrad und weitere Kennziffern angeht, mit denen man Unterschiede in den Pro-Kopf-Emissionen erklären könnte, sind die beiden Länder weitestgehend vergleichbar. Aber in Deutschland stammen 55% der Energieproduktion aus fossilen Energieträgern, in Frankreich nur ca. 6% (wieder bezogen auf 2017). Der Löwenanteil der französischen Energieproduktion stammt aus Atomkraft. (Soll jetzt hier bei Gott kein Plädoyer für die Atomenergie sein, ganz im Gegenteil, ich bin leidenschaftlicher Atomkraftgegener. Die Atomenergie hat einen ganz anderen Rattenschwanz an Problemen und Katastrophenpotenzial - aber es soll ja hier nur ein Beispiel sind und etwas verdeutlichen). Also wir sehen: strukturelle, politische und technologische Rahmenbedingungen haben einen ganz wesentlichen Einfluss auf die CO2-Bilanz.

Schuld sind eh immer die anderen.

Sorry, aber das steht da einfach nicht und mein Kommentar impliziert das auch nicht. Der Verweis auf die Verantwortung anderer ist auch kein Freispruch von der persönlichen Verantwortung. Das ist kein Widerspruch. Aber wir brauchen auch nicht so tun, als hätten wir es hier mit einer Gleichverteilung zu tun.
 
Es sei noch gesagt, dass es (Stand heute) in DE so ist, dass du noch Abgaben zu leisten hast, möchtest du dich autark (mit Strom) versorgen.
Das muss man sich mal geben, wo die Perversion in diesem Land gipfelt: Da wird man noch dafür bestraft, wenn man etwas für die Umwelt tut...
...reales politisches Interesse und realer politischer Wille sehen nach meinem Verständnis jedenfalls anders aus, aber da haben wahrscheinlich die richtigen Leute an den richtigen Stellen wieder gute (Lobby-)Arbeit geleistet....
Man muss z.B. die "entgangene EEG-Umlage" nachzahlen. Die Höhe ist dem Netzbetreiber dadurch bekannt, dass man seinen selbst erzeugten Strom gar nicht direkt selbst verbraucht, sondern in's Netz einspeist und seinen Bedarf dann wieder aus dem Netz bezieht. Für den "Überschuß" gibt's dann eine Einspeisevergütung, für das Delta zahlt man EEG nach. Ist übrigens besonders toll, wenn es mal einen Stromausfall gibt. Denn dann steht man trotz eigener Erzeugungsanlage ohne Strom da, weil man ja zu 100% einspeist...

Je nach Erzeugungsart fallen zusätzlich noch unterschiedliche Grade der Bürokratie an. Der "Witz" an der Sache ist dann der, dass sich Nachzahlung EEG-Umlage, Energiesteuerrückerstattung, Einspeisevergütung, vermiedene Netzentgelte etc.pp. in Summe beinahe gegenseitig aufheben. Es ist ein reines linke Tasche-rechte Tasche-Spiel, beschäftigt ein Heer von Bürokraten und das macht das ganze so teuer.

Ein wenig so, als müsse man den Gebrauch eines Fahrrades für den Arbeitsweg durch Fahrtenbuch, Kaufnachweis und mittels Registrierung bei einer Behörde nachweisen, um am Ende des Jahres für die gefahrenen Kilometer die entgangene Mineralölsteuer nachzuzahlen, dafür gibt es aber im Gegenzug eine Vergütung in ähnlicher Höhe als Anreiz für die Fahrradnutzung.
 
Ein wenig so, als müsse man den Gebrauch eines Fahrrades für den Arbeitsweg durch Fahrtenbuch, Kaufnachweis und mittels Registrierung bei einer Behörde nachweisen, um am Ende des Jahres für die gefahrenen Kilometer die entgangene Mineralölsteuer nachzuzahlen, dafür gibt es aber im Gegenzug eine Vergütung in ähnlicher Höhe als Anreiz für die Fahrradnutzung.
Guter Vergleich - vielen Dank! :)
Aber das zeigt doch schon, wie idiotisch sowas bei uns in DE abläuft und das lässt mich dann echt an einem realen Veränderungswillen seitens gewisser Entscheidungsträger zweifeln.
Über die Gründe kann man natürlich wild spekulieren, aber ich find's einfach nur noch traurig was abgeht...
...hoffe, das ist verständlich!
 
Nachhaltiger wäre es, nicht in China zu produzieren.
Das kam mir auch gleich in den Sinn. Vor allem, weil dort in der Textilindustrie starke Umweltsauereien gang und gäbe sind.
Und dann - Plastiktüten sollen jetzt hin- und hergeschickt werden? WTF??

Wie, zum Geier, hat man denn früher Klamotten eingepackt? Na, wie?
In Zellophantüten. Sieht fast aus wie Plastik, ist aber Zellstoff. Und solange man es nicht mit Kunststoff beschichtet (was ich für eine Perversion halte), ist es vollständig kompostierbar. Ganz im Gegensatz zu petrochemischen Kunststoffen.
 
Schön, dass mittlerweile so viel diskutiert wird!

Ich finde man kann und muss persönlich etwas beitragen und dadurch wird der Anreiz für Politik und Wirtschaft auch vergrößert. Und da können dann nochmal sehr wirksame Maßnahmen erfolgen, die auch sein müssen. Beides ist zwingend erforderlich.

Es ist auch nicht so, dass Klimaschutz und neue, nachhaltige Produkte und Strategien nicht auch Wohlstand sichern können. Wer in der Welt will in zehn Jahren noch auf fossilen Technologien basierende Produkte aus Deutschland kaufen?

Die Leute/Regionen, die das noch tun werden, werden viel günstigere Produkte aus anderen Herkunftsländern kaufen. Denn das sind dann ja alles gereifte Produkte im späten Produktlebenszyklus.
Und was will Deutschland/Europa dann exportieren?

Loewe, Grundig usw. haben auch mal behauptet, dass sich LCD-Fernseher nie im Leben durchsetzen, schlechte Farben und Schwarzwerte. Die waren überzeugt, dass immer größere und teurere Luxusröhrenfernseher der Schlüssel zum Erfolg sind. Hat geil funktioniert!

Warum also nicht mal wirklich innovativ sein? Man kauft bei z.B. Endura keine Regenhose mehr, die nach spätestens vier Jahren Nutzung dauerhaft undicht wird und auf den Müll fliegt, samt ein paar CO2-Kompensationszertifikaten, sondern die bringen eine Regenhose, die bei denen oder einer Servicestelle bei Bedarf wirklich wieder in den ursprünglichen Funktionszustand versetzt wird. Dafür zahle ich dann auch gerne nach angemessener Nutzungsdauer den Wiederbeschaffungswert. Endura darf daran verdienen, die wollen ja auch leben. Solange ich keinen unvermeidbaren Müll verursache…

Mein Raaw fahre ich jetzt bald die vierte Saison, weil es hält und ich alles problemlos warten kann. Und alle Ersatzteile gibts bequem im Onlineshop. Mit jeder weiteren Saison verringert sich in Relation gesehen der CO2-Abdruck für den Rahmen (weil ich keinen neuen kaufe). Sowas hat schon eine Auswirkung, wenn man es auf alle Produkte bezieht, die ich über mein Leben hinweg kaufe…
 
Knall dir eine PV Anlage auf's Dach. Das wäre mein Vorschlag.

Und damit ist die Klimakrise gelöst, ja? Indem ich mir eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach setze und damit meinen individuellen ökologischen Fußabdruck verringere (mal von der Prämisse ausgehend, dass das dann tatsächlich der Fall wäre). Gut, spielen wir das doch mal durch: Die Wohneigentumsquote liegt in Deutschland bei knapp über 50%. Da fallen aber auch Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern mit rein. Der Anteil an Wohneigentum mit Hausbesitz (wo ich mir also tatsächlich ohne Weites ne PV aufs Dach setzen lassen kann) ist dann nochmal geringer. Du siehst also, allein diesen Aspekt betreffend ist das schonmal keine mehrheitsfähige Lösung. Ach ja, das kostet auch noch Geld. Im Durchschnitt ca. 8.000€, gerne auch mehr. Muss man sich leisten können. Die Mehrheit der dt. Bevölkerung könnte das vermutlich nicht ohne Weiteres. Stichwort: Einkommens- und Wohlstandsverteilung.
Jetzt könnte man das natürlich auch ganz anders und groß aufziehen und nicht zur privaten Abwägungssache machen. Z.b. durch staatliche Förder- und Subventionsprogramme, großangelegte Sanierungsprojekte für städtische Mehrfamilienhäuser oder gar staatliche Bauprojekte, in deren Rahmen auf jedes verdammte Dacht so ein Ding kommt: Sprich, richtig viel Geld in die Hand nehmen und das ganze politisch und rechtlich rahmen und begleiten+absichern. Das ist dann aber der relevante Unterschied zwischen deiner Privatvariante. Also das, was ich versuche dir seit drei Posts zu erklären.

Ach und wie groß dann die Emissions- und Ressourceneinsparung ist, ist an der Stelle leider noch nicht geklärt. PV-Anlagen wachsen nämlich auch nicht auf Bäumen, sondern ihre Herstellung benötigt Ressourcen und setzt THG-Emissionen frei. Der Aspekt des Recyclings muss auch betrachtet werden. Wenn's blöd ist, hat man am Ende einen ganzen Haufen an Additions- und Verlagerungseffekten. Dazu ginbt's allerdings bislang kaum Forschung und auch kein wirkliches Langzeitmonitoring, weshalb man die Fragen kaum abschließend beantworten kann und das soll auch kein Argument gegen PV-Anlagen sein. Aber so einfach, wie du's hier darstellst, isses halt leider nicht.
 
Guter Vergleich - vielen Dank! :)
Aber das zeigt doch schon, wie idiotisch sowas bei uns in DE abläuft und das lässt mich dann echt an einem realen Veränderungswillen seitens gewisser Entscheidungsträger zweifeln.
Über die Gründe kann man natürlich wild spekulieren, aber ich find's einfach nur noch traurig was abgeht...
...hoffe, das ist verständlich!
Es ist ja auch zum verzweifeln. Die bei uns geplante Mobilitätswende wird ohne fundamentale Energiewende überhaupt nicht funktionieren können. Denn Wind- und Solarkraft können Kohle- und Atomstrom eben nicht vollkommen ersetzen im Sinne von "das brauchen wir nicht mehr, das kann dann jetzt weg", solange unser Stromnetz so funktioniert, wie es das nun einmal tut und solange wir keine vernünftigen Speichermöglichkeiten haben. Wasserstoff wird aber im Gegensatz zur E-Mobilität immer noch ziemlich stiefmütterlich behandelt und Pumpspeicherkraftwerke mussten teils aus Umweltschutzgründen (!!!) abgeschaltet werden, weil ein Ansaugen kleinster Lebewesen nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann.

Wie wollen wir all die E-Autos eigentlich nachts laden, wenn alle schlafen und die Sonne nicht scheint? Der Gaspreis geht aktuell so durch die Decke, weil wir in großem Stil Kohle- und Atomkraftwerke stilllegen, bei Windflaute aber zwingend Regelkraftwerke benötigen, die in Echtzeit zu- und abgeschaltet werden können, um den Bedarf zu decken und die 50 Hz des Netzes stabil halten. Das machen jetzt eben Gaskraftwerke. Und um Nordstream 2 zu pushen, liefert Russland kaum noch über die Überlandpipelines Erdgas nach Europa. Für die Akkuproduktion wird Natur in Afrika, Asien und Südamerkia vernichtet, für die energieintensive Verarbeitung betreiben die ach so sauberen Energiekonzerne Europas in Südamerika Kohlekraftwerke ohne jedwede Filtertechnik, in diesen Gebieten mit den Minen und Kraftwerken ist es ganz normal, dass Teenager an Lungenkrebs sterben.

Und hier wird sich darüber gestritten, das Discounterkäufer die Welt kaputt machen und Enduro mit Baumpflanzungen in Afrika den Planeten rettet. Lächerlich.
 
Doch @Buberino so einfach ist das. Wenn du zur Miete wohnst, bau ich für mich einfach die doppelte PV Fläche auf's Dach und wenn das noch immer nicht reicht - ich habe 300 m² nutzbare Dachfläche. Und wenn ich den Acker nebenan auch noch voll mache, da sprechen wir dann von 10 ha PV Fläche und damit könnte ich schon mal unsere gesamte Ortschaft versorgen. Wird eh so kommen; ist schon in Planung.
Zur Ökobilanz von PV Anlagen muss man noch immer diskutieren?
 
Wer würde WIRKLICH ein lokal (in Schottland) gefertigtes Trikot kaufen, das 20-30€ mehr kostet als bei der Konkurrenz, deren Preise für ein Plastik-Shirt sowieso schon abgedreht sind? Wohl die allerwenigsten...

Ja, wirklich viel machts gar nicht aus preislich gar nicht aus was in Europa produziertes zu kaufen. Weil die anderen schon so hohe Preise verlangen.


https://leiwandwear.eu/pages/uber-uns
https://www.local-outerwear.eu/cat/herren/herren-bikewear/
https://triple2.de/
https://www.directalpine.com/company-profile

Bei Helmen und Goggles aus DE bzw. CZ auch nicht.
https://www.uvex-sports.com/de/radsport/radhelme zB Quatro, Quatro Integrale, Finale aus der Nähe von Passau
https://www.bike24.de/p1347872.html aus der Nähe von Spicak



Aber Produktion(-sort) ist ja auch nicht der Hauptteil des späteren Verkaufspreises, erst recht nicht bei Produktion in einem Low Cost Country.

http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/hintergrund-wo-bleibt-das-geld--29423509.html
Eine Kinderjeans mit bunten Nähten, klitzekleinem Reißverschluss und winzigen Taschen für 4,99 Euro? Das kann nicht mit gerechten Bedingungen zugehen, denkt sich der aufgeklärte Verbraucher. Aber was bleibt der Näherin von einem Hemd, das in Deutschland für 130 Euro verkauft wird?

Die Kalkulation ist ein wohl gehütetes Geheimnis: "Betriebsgeheimnis" heißt es in aller der Regel. Der Hemdenhersteller van Laack aus Mönchengladbach zeigt mehr Offenheit. Er hat Medien in die Bücher schauen lassen und offengelegt, wie er den Preis kalkuliert.

Van Laack gehört zu den Herstellern der oberen Preisklasse. Für ein Herrenhemd wird im Schnitt ein Ladenpreis um die 130 Euro verlangt. Von diesem Preis gehen gut 20 Euro als Mehrwertsteuer an den Staat. Der Nettopreis beträgt demnach 106 Euro. Auch daran verdient das Finanzamt – 13 Euro führen Händler und Hersteller an Lohn- und Ertragssteuern ab.

Van Laack lässt seine Hemden in Vietnam herstellen. Stoffe, Knöpfe, Faden werden deshalb von Italien nach Hanoi transportiert. Das fertige Hemd wird später nach Deutschland zurückgeschickt. Transport und Zollabgaben kosten pro Hemd vier Euro.

Verkauft wird das Hemd im Handel. Der Einkaufspreis beträgt um die 40 Euro. An die 50 Euro schlägt der Handel drauf. Das entspricht natürlich nicht dem Gewinn, auch im Geschäft fallen Kosten zum Beispiel für Personal und Miete an.

Die Hemden gehören zum hochwertigen Angebot: 18 Euro zahlt der Hersteller seinen Lieferanten für den Baumwollstoff, die Perlmuttknöpfe und Fäden.

Gefertigt wird das Hemd in Fabriken, die Van Laack in Vietnam betreibt. Der Mindestlohn einer Näherin in Vietnam liegt bei 55 Dollar (41 Euro) im Monat; Van Laack zahlt nach eigenen Angaben das Doppelte, um die Belegschaft zu halten. Die Fertigung eines hochwertigen Hemdes dauert an die 100 Minuten, das entspricht einem Euro reine Lohnkosten. Mittelklasse-Hemden sind bereits nach 50 Minuten fertig, Billigware braucht lediglich zehn Minuten.

Aber wie erkennt der Verbraucher, ob es sich bei dem begehrten Hemd um ein Billigteil oder um hochwertige Ware handelt? Die Stichzahl ist eines der Kriterien: Während das Billighemd mit vier Stichen pro Zentimeter auskommt, müssen es in der Edelklasse neun Stiche sein. Im oberen Preissegment sind die Knöpfe auf Stil genäht, das heißt bei jedem Knopf wird das Garn noch von einem Nylonfaden umwickelt. Diesen – und viele andere Arbeitsgänge sparen sich die Hersteller von Massenware. Und damit viel Geld.

Die Fertigungsminute kostet inklusive Maschinen und Energie in Vietnam an die sieben Cent. In Deutschland wären pro Minute 51 Cent fällig. Für Verwaltung und Gewinn veranschlagt der Hersteller pro Hemd 15 Euro. Davon werden Designer, Produktentwickler, die Mitarbeiter im Vertrieb und in der Logistik bezahlt.


https://www.brandeins.de/archiv/2015/handel/van-laack-kontrolle-ist-besser/
Bei einem Ladenverkaufspreis von im Schnitt 139 Euro pro Hemd ist sozialer Mehraufwand leichter drin als bei Billigware, könnte man meinen. „Bullshit“, widerspricht der Chef – gute Arbeitsbedingungen könne sich jeder Hersteller leisten. Er rechnet vor, dass die höheren Produktionskosten bei ihm pro Hemd gerade mal mit 1,50 Euro zu Buche schlagen. Für ein solches Teil würden aber auch 100 „Prozessminuten“ aufgewendet. Bei billigeren Textilien, von denen in kürzerer Zeit mehr produziert werden, betrügen die Mehrkosten daher nur wenige Cent pro Teil, die Kunden auch gern zu zahlen bereit seien.
 
Für die Akkuproduktion wird Natur in Afrika, Asien und Südamerkia vernichtet, für die energieintensive Verarbeitung betreiben die ach so sauberen Energiekonzerne Europas in Südamerika Kohlekraftwerke ohne jedwede Filtertechnik, in diesen Gebieten mit den Minen und Kraftwerken ist es ganz normal, dass Teenager an Lungenkrebs sterben.
 
der Energieverbrauch muss drastisch runter,
und der Flächenverbrauch auch.

egal ob Wind Wasser Sonne Fossiel Bio Atomar ..... (Nachteil hat alles)
obwohl man iwas, aber wenn, das sinnigste nutzen muss.

wir können nix für alle ausgleichen,
oder ham wir iwo ne zweite Erde kreisen ?!
 
Doch @Buberino so einfach ist das. Wenn du zur Miete wohnst, bau ich für mich einfach die doppelte PV Fläche auf's Dach und wenn das noch immer nicht reicht - ich habe 300 m² nutzbare Dachfläche. Und wenn ich den Acker nebenan auch noch voll mache, da sprechen wir dann von 10 ha PV Fläche und damit könnte ich schon mal unsere gesamte Ortschaft versorgen. Wird eh so kommen; ist schon in Planung.
Zur Ökobilanz von PV Anlagen muss man noch immer diskutieren?

Du gibst dir wirklich allergrößte Mühe meine Argumente nicht zu verstehen. Das ist ermüdend.
 
Doch @Buberino so einfach ist das. Wenn du zur Miete wohnst, bau ich für mich einfach die doppelte PV Fläche auf's Dach und wenn das noch immer nicht reicht - ich habe 300 m² nutzbare Dachfläche. Und wenn ich den Acker nebenan auch noch voll mache, da sprechen wir dann von 10 ha PV Fläche und damit könnte ich schon mal unsere gesamte Ortschaft versorgen. Wird eh so kommen; ist schon in Planung.
Zur Ökobilanz von PV Anlagen muss man noch immer diskutieren?
Bei den steigenden Roh- und Baustoffpreisen fällt es mittlerweile sogar Gutverdienern schwer, umweltfreundlich zu bauen oder zu sanieren. Durchschnittimmobilien gehen für 600.000 € weg und dann soll da noch PV auf das marode Dach geknallt werden?

Du hast massig Fläche für PV über? Herzlichen Glückwusch! Warum steht da noch nichts drauf? Am Geld kann es doch unmöglich liegen?!
 
Doch @Buberino so einfach ist das. Wenn du zur Miete wohnst, bau ich für mich einfach die doppelte PV Fläche auf's Dach und wenn das noch immer nicht reicht - ich habe 300 m² nutzbare Dachfläche. Und wenn ich den Acker nebenan auch noch voll mache, da sprechen wir dann von 10 ha PV Fläche und damit könnte ich schon mal unsere gesamte Ortschaft versorgen. Wird eh so kommen; ist schon in Planung.
Zur Ökobilanz von PV Anlagen muss man noch immer diskutieren?
In Deutschland ist es nicht so einfach. Akzeptiere das bitte einfach. Hier ist einer flexiblen, pragmatischen Herangehensweise durch Verwaltungs- und Ordnungsrecht ein fetter Riegel vorgeschoben. Und gena DAS meint @Buberino wohl damit, dass das Inidividuum nicht so viel alleine beeinflussen kann, solange die vorgegebenen Regeln das nicht hergeben.

Nehmen wir das Thema Fleisch: warum kriegt ein Landwirt, der 100 Viecher auf 180m2 einpfercht, Subventionen, damit sein Überschuß exportiert wird, die Gülle aber unser Grundwasser hier ruiniert und der Bio-Bauer muss strenge Auflagen erfüllen und darf nicht einmal winterfeste Rassen einfach so auf die Weide stellen, sondern muss extra Ställe und Unterstände bauen. Natürlich ohne Subvention und mit langwierigen Genehmigungsverfahren.

Was bei uns in D passiert, ist Wahnsinn. Und solange auch Frau Baerbock denkt, die Enerie könne man einfach im Netz speichern und Physik ist an sich ja gar nicht so streng, werden wir das hier alles mit Bravour an die Wand fahren. Das Schlimmste: in den Unternehmen sitzen schlaue Köpfe, die wissen das eigentlich besser. Aber sie wittern Geschäft und Beihilfen, also schielen sie auf kurzfristige Profite anstatt auf langfristige Verantwortung.
 
Es ist ja auch zum verzweifeln. Die bei uns geplante Mobilitätswende wird ohne fundamentale Energiewende überhaupt nicht funktionieren können. Denn Wind- und Solarkraft können Kohle- und Atomstrom eben nicht vollkommen ersetzen im Sinne von "das brauchen wir nicht mehr, das kann dann jetzt weg", solange unser Stromnetz so funktioniert, wie es das nun einmal tut und solange wir keine vernünftigen Speichermöglichkeiten haben. Wasserstoff wird aber im Gegensatz zur E-Mobilität immer noch ziemlich stiefmütterlich behandelt und Pumpspeicherkraftwerke mussten teils aus Umweltschutzgründen (!!!) abgeschaltet werden, weil ein Ansaugen kleinster Lebewesen nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann.

Wie wollen wir all die E-Autos eigentlich nachts laden, wenn alle schlafen und die Sonne nicht scheint? Der Gaspreis geht aktuell so durch die Decke, weil wir in großem Stil Kohle- und Atomkraftwerke stilllegen, bei Windflaute aber zwingend Regelkraftwerke benötigen, die in Echtzeit zu- und abgeschaltet werden können, um den Bedarf zu decken und die 50 Hz des Netzes stabil halten. Das machen jetzt eben Gaskraftwerke. Und um Nordstream 2 zu pushen, liefert Russland kaum noch über die Überlandpipelines Erdgas nach Europa. Für die Akkuproduktion wird Natur in Afrika, Asien und Südamerkia vernichtet, für die energieintensive Verarbeitung betreiben die ach so sauberen Energiekonzerne Europas in Südamerika Kohlekraftwerke ohne jedwede Filtertechnik, in diesen Gebieten mit den Minen und Kraftwerken ist es ganz normal, dass Teenager an Lungenkrebs sterben.

Und hier wird sich darüber gestritten, das Discounterkäufer die Welt kaputt machen und Enduro mit Baumpflanzungen in Afrika den Planeten rettet. Lächerlich.
Meine Rede seit Jahren! - Auch dafür nochmal vielen Dank!
Ich denke, dass wir eine ziemlich deckungsgleiche Sichtweise auf die Dinge haben. :)
 
Nehmen wir das Thema Fleisch: warum kriegt ein Landwirt, der 100 Viecher auf 180m2 einpfercht, Subventionen, damit sein Überschuß exportiert wird, die Gülle aber unser Grundwasser hier ruiniert und der Bio-Bauer muss strenge Auflagen erfüllen und darf nicht einmal winterfeste Rassen einfach so auf die Weide stellen, sondern muss extra Ställe und Unterstände bauen. Natürlich ohne Subvention und mit langwierigen Genehmigungsverfahren.

Ich glaube nicht, dass @Buberino das so meint.

Nebenbei ist das Paradoxon in Sachen THG-Reduktion gerade schön von dir umschrieben worden und zwar insofern, als in deinem Beispiel der konventionell wirtschaftende Betrieb möglicherweise sogar den weitaus niedrigeren THG Ausstoß pro kg Fleisch hat, als sein Öko-Kollege. Darum sage ich doch: Man muss das individuell nach rechnen!!! Landwirtschaft ist dafür das beste Beispiel. Die THG Ströme sind teilweise zu komplex, dass das nötig ist.
 
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