Was Geschwindigkeit betrifft hab ich meine eigenen Theorien.
Fühlt man sich auf seinem Alteisen wohl und funktioniert es auch einigermaßen, was das Handling, das Fahrwerk, die
Bremsen und die
Reifen betrifft, dann kann man damit auch recht schnell unterwegs sein.
Moderne lange Räder mögen nicht unbedingt die Schnellsten auf winkligen Kursen sein, aber vielen vermitteln sie ungemein viel Sicherheit, was wiederum dafür sorgt daß sie sich damit Sachen trauen, die sie mit nem kurzen Alteisen sich nicht getraut hätten. Und so auch plötzlich die Kurven besser und schneller fahren. Um dann zu behaupten daß die extralangen Geos auch in Kurven besser funzen
Den Profi-Racern hingegen ist ziemlich schnuppe ob das Rad bei hoher Geschwindigkeit nervös wird, solange es sie nicht dazu zwingt es langsamer anzugehen. Weshalb viele Profi-Racer auch eher kurze Rahmen fahren, die ihnen erlauben besser und schneller einzulenken. Der nicht gerade kleingeratene Jack Moir
(1,90) beispielsweise fährt in der EWS das neue Canyon Strive in S
(Radstand 1.234mm), obwohl bei seiner Körpergröße ihm im weltbesten Forum vermutlich eher zu XL geraten würde
(Canyon selbst empfiehlt bei Jacks Körpergröße L oder XL).
Doch was hat das mit uns zu tun? Kann ich Euch sagen..
Unsere 26"-Alteisen sind überwiegend eher kurz geraten, der Radstand meines Alteisens #1 beträgt in L gerade mal 1.095mm, das besagte Strive ist in L mit 1.293mm knapp 20cm länger. Mich hindert der kurze Radstand jedenfalls nicht auch recht hohe Geschwindigkeiten zu fahren, auch wenn das Bike irgendwann dann schon etwas nervös wird. Aber es bleibt dabei noch recht lange einigermaßen berechenbar, von daher scheiß auf die extra Laufruhe von long, low and slack.
Solange die Federelemente noch halbwegs hinterherkommen und der Geradeauslauf immer noch als solcher zu bezeichnen ist, wird man nicht gehindert schneller zu fahren. Und in den Kurven hat man darüber hinaus auch noch zumindest theoretische Vorteile gegenüber Langholzlastern.
Klar hat das alles seine Grenzen, doch diese muß man erstmal erreichen. Und da ist, behaupte ich einfach mal, die Latte beim Alteisen #1 mittlerweile doch recht hoch
Mit der spindeldürren Manitou Skareb als Originalgabel am Alteisen beispielsweise wäre sowas nicht drin gewesen, weil die Gabel einen viel zu früh limitierte.
Es braucht also zumeist einfach einen besseren Fahrer, wenn wer auf modernen Geröhr versucht nen solide aufgebautes Alteisen im wahrsten Sinne des Wortes stehen zu lassen.