Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Die "Balancearbeit" wird weniger, je höher man auf dem Bike sitzt, je höher der Schwerpunkt ist. Das wurde früher oft als Grund genannt, warum sich beispielsweise ein Pedersenrad wunderbar leicht fährt (das tut es in der Tat, ich hatte mal eins bis zum Diebstahl).
Ich hätte jetzt gedacht daß man umso mehr balancieren müsse, umso höher das Tretlager liegt.. :ka:
 
Nein, nimm einen Hammer mit dem Kopf nach oben und balanciere ihn auf dem Finger. Dann Kopf nach unten gleiches Spiel, das wird wesentlich schwieriger.
 
Dass ich heutzutage so viele Mountainbiker sehe, die sich kurze Kurbeln an ihr Bike gebaut haben, sagt mir, dass die Tretlagerhöhe an heutigen Bikes zu niedrig ist.

Bei ausreichender Tretlagerhöhe hat man Bodenfreiheit und volle Leistung,
bei kurzen Kurbeln hingegen kosten Drehmoment, was sich dann beim Antritt und insbesondere am Berg bemerkbar macht.
Pro 5 mm Kurbellänge gehen 4% davon verloren habe ich mal gelesen.
Bei ner 155 Kurbel (statt 175er) wären das schon 16% Verlust. Statdessen ein 2 cm höheres Tretlager ist doch viel sinnvoller.
 
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Da ich keinen Bunnyhop kann, interessiert mich die Tretlagerhöhe meines 3x9 26"ers eigentlich gar nicht. Mir ist der Abstand des großen 44er Kettenblatts zum Boden wichtiger, um abschätzen zu können, ob ich beim Überrollen von kleinen Baumstämmen mit VR-Anlupfen riskiere, mit dem Kettenblatt aufzusetzen.
Häh? Kapier ich nicht.
Wenn du einen Bunnyhop könntest, dann könntest du einfach über einen Baumstamm hüpfen und nichts würde aufsetzen. Wenn du drüber rollst setzt du mit niedrigerem Tretlager eheŕ auf. Und zwar mit dem Kettenblatt, da der Abstand desselben zum Boden direkt mit der Tretlagerhöhe zusammen hängt. Oder anders gesagt. Wenn dich der Abstand des Kettenblatt zum Boden interessiert, dann muss dich die Tretlagerhöhe interessieren, weil die den Abstand bestimmt.
Und da ich im Sitzen gern die Pedalen vertikal und nicht horizontal stehen hab, erfordert der Pedalabstand - auf rumpeligen Trails - auch immer mal meine Aufmerksamkeit.
Auch der Pedalabstand zum Boden ist, neben der Länge der Kurbel, abhängig von der Tretlagerhöhe...
 
Häh? Kapier ich nicht.
Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt.
Du hast natürlich Recht, daß "mein" Kettenblattabstand zum Boden (auch) von der Tretlagerhöhe abhängt. Aber eben nicht nur, je nachdem, was ich für Kettenblättergrößen fahre.
Hier wurde ja generell über unterschiedliche Tretlagerhöhen diskutiert. Macht aber schon nen Unterschied - für mich - aus, ob ich 33 cm Tretlagerhöhe habe und ein 30er Kettenblatt oder 35 cm und ein 44er.
Und klar ist auch, mit tieferem Tretlager - bei fester Beinlänge - sitz ich tiefer im Bike als mit höherem.
Ob das höhere Sicherheitsgefühl aber vom absolut tieferen Tretlager kommt oder eventuell eher vom relativ tieferen (nämlich in Bezug zur Höhe der Lenkergriffe) wäre vielleicht noch zu klären. Ich tippe mal auf Letzteres. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, daß ein höheres Tretlager bei höherem Lenker ein ähnliches Fahrgefühl vermittelt wie ein tieferes Tretlager mit gleichzeitig tieferem Lenker.
Deshalb wär mir ne rein theoretische Diskussion für ne Kaufentscheidung zu heikel. Ich würds immer erst in der Praxis erfahren wollen. Und deshalb und wegen meiner begrenzten Fahrkünste interessiert mich eigentlich nur, wie ich mit meinem großen Kettenblatt so gerade noch über höhere Hindernisse ohne Verletzungen drüberkomme.
 
Nein, bin ich nicht.
Aber in dem von Dir verlinkten Artikel geht es weniger um die Höhe des Tretlagers, als um die Verteilung des Gewichts am Rahmen.
Also am Anfang des Artikels geht es um den Einfluss der Höhe des Dämpfers am Rahmen und damit um die Verteilung des Gewichts am Rahmen, das ist richtig.
Ab Absatz 7 geht er jedoch grundsätzlich auf die Höhe des Schwerpunkts und die Auswirkungen auf die Stabilität ein, u.a. eben genau auf die "Balancearbeit" die du und fiveelements besprecht. Die Fragestellung im Artikel ist wie folgt:
...so assuming you could lower the center of gravity by a noticeable amount, perhaps by ... lowering the bottom bracket height (and therefore the mass of the rider) by a couple of centimetres, wouldn't that improve the stability of the bike, at least a tiny bit?
Die Kurzfassung der Antwort ist folgendermassen (für die längere Version inklusive der Begründung und einem Video, welche das Grundprinzip gut erklärt, würde ich den relevanten Teil des Artikels empfehlen):
Niedrigerer Schwerpunkt ist besser um nicht über den Lenker zu gehen, erschwert aber die rechts-links "Balancearbeit" bzw. macht es schwieriger das zu kontrollieren. Gleichzeitig verbessert ein niedriger Schwerpunkt wiederum die Kurveneigenschaften. Fazit:
So, just like any other geometry measurement, the center of gravity height is a tradeoff between twitchy and slow handling responses. But counter-intuitively, a lower COG makes the bike more twitchy, not more stable.

Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt.
Du hast natürlich Recht, daß "mein" Kettenblattabstand zum Boden (auch) von der Tretlagerhöhe abhängt. Aber eben nicht nur, je nachdem, was ich für Kettenblättergrößen fahre.
Hier wurde ja generell über unterschiedliche Tretlagerhöhen diskutiert. Macht aber schon nen Unterschied - für mich - aus, ob ich 33 cm Tretlagerhöhe habe und ein 30er Kettenblatt oder 35 cm und ein 44er.
Ich hatte dich vor allem deshalb nicht verstanden, weil du gesagt hattest, dass dich der Abstand deines 44er Kettenblattes zum Boden interessiert und wenn die grösse des Kettenblattes gegeben ist, dieser Abstand nunmal durch die Tretlagerhöhe bestimmt wird. Aber klar, wenn es nicht zwingend ein 44er Kettenblatt ist, dann ist der Abstand des Kettenblatts zum Boden gewissermassen wichtiger als die absolute Höhe des Tretlagers. Da stimme ich dir zu.
Deshalb wär mir ne rein theoretische Diskussion für ne Kaufentscheidung zu heikel. Ich würds immer erst in der Praxis erfahren wollen. Und deshalb und wegen meiner begrenzten Fahrkünste interessiert mich eigentlich nur, wie ich mit meinem großen Kettenblatt so gerade noch über höhere Hindernisse ohne Verletzungen drüberkomme.
Rein theoretische Diskussionen für eine Kaufentscheidung sind oftmals etwas heikel und ein erfahren in der Praxis halte ich auch für sinnvoller. Insbesondere auch weil bei rein theroretischen Diskussionen immer irgendetwas wichtiges übersehen wird, was dann in der Praxis aber eine entscheidende Rolle spielt.
 
Also, ich hatte es schon mal geschrieben: mit dem 29er Raven (abgesenktes Tretlager) setze ich durchaus regelmäßig mit der Kurbel auf und wo das 26er F-9 und das 26er Hardtail gnadenlos durchgehen.
Ich finde das durchaus irritierend, da das vorzugsweise in Kurven passiert.
 
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Nein, nimm einen Hammer mit dem Kopf nach oben und balanciere ihn auf dem Finger. Dann Kopf nach unten gleiches Spiel, das wird wesentlich schwieriger.

Schon richtig, ich glaube aber nicht dass dies hier als Beispiel angeführt werden kann und ist eher ein Bauernfängerargument. Dazu eine Gegenbeispiel:

Was ist wohl schwerer, das Laufen auf Stöckelschuhen oder das Laufen auf hohen Stelzen?

Gerade beim 26er MTB ist nach meiner Erfahrung eine niedrige Tretlagerhöhe wichtig. Das habe ich gemerkt, als ich das erste Mal ein 29er gefahren bin, da sitzt man meistens "im" Bike, jedenfalls bei meinem Stumpjumper FSR von 2015.

Die Integration des Fahrers durch ein tiefes Tretlager in das Fahrrad ist der Hauptgrund, der häufig angeführt wird. Glaubt man den vielen Herstellern oder Rad-Wikis, soll dies ein stabilere und agilere Fahreigenschaften zur Folge haben. Der Nachweis dazu ist nirgends zu finden.

Was ich in Publikationen zum Thema Fahrradphysik diesem Zusammenhang gefunden habe, spielt die Höhe des Schwerpunktes beim Fahren bisher keine große Rolle.

Allerdings hat die Höhe des Schwerpunktes Einfluss auf Neigungen in Fahrtrichtung (Überschlag, Anheben des Vorderrades am Berg), daher ist eine höhere Integration des Fahrers in das Fahrrad in diesem Zusammenhang besser. Dies kann aber auch durch einen höheren Radstand oder anderen Maßnahmen erreicht werden. Daher ist die Tretlagenhöhe als alleiniges Merkmal dafür nicht geeignet.

Dagegen steht die Bodenfreiheit. Da ist nicht nur das Kettenblatt das eventuell aufsetzt sondern auch die Pedale in Kurven durch die Schräglage, Fahren in den Bergen am Hang, eventuelle Hindernisse im Trail (Killer Nummer 1 für meine Pedale). Hier gilt, höher ist besser.

Und dies kann wirklich gefährlich werden, so habe ich mich selbst mal fast einen Abhang hinunter gekickt, weil ich mit der Pedale beim Queren des Selbigen auf den Boden gekommen bin. Ähnliches ist mir schon bei einer schnelle Kurvenfahrt in der Ebene passiert.

Ein weiterer Nachteil von einem hohen Tretlager ist, man verliert den Bodenkontakt, d.H. man kommt im Stand nicht mehr mit dem Fuß auf den Boden.

bei kurzen Kurbeln hingegen kosten Drehmoment, was sich dann beim Antritt und insbesondere am Berg bemerkbar macht.
Pro 5 mm Kurbellänge gehen 4% davon verloren habe ich mal gelesen.

Die Kurbellänge sollte zur Beinlänge und der persönlichen Vorliebe (Trittfrequenz) passen, um optimale Leistungsübertragung von Mensch ans Fahrrad zu gewährleisten = anpassen der Technik an den Menschen, Ergonomie.

Auf die Übertragung der Leistung von Pedal auf die Straße hat die Kurbellänge keinen Einfluss und ist nur ein Teil der Gesamtübersetzung.
 
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Die Kurbellänge sollte zur Beinlänge und der persönlichen Vorliebe (Trittfrequenz) passen, um optimale Leistungsübertragung von Mensch ans Fahrrad zu gewährleisten = anpassen der Technik an den Menschen, Ergonomie.
Stimmt und hierbei liegt die "optimale" Kurbellänge für das Groß der Radfahrer so etwa zwischen 170 und 180 mm.
Man muss schon ein Zwerg sein, damit so eine 145er Kurbel die "optimale Kurbellänge für einen ist.
Ab 155 mm ist man bereits im Kinderrad-Bereich.

Derartige Kurbeln werden nur durch die zu niedrige Tretlagerhöhe von zahlreichen Bikes aus der heutigen Zeit überhaupt angebaut, denn ansonsten bräuchte sie ja keiner.
Früher ist kein Mensch damit rumgefahren, weil's einfach nicht notwendig war.
Auf die Übertragung der Leistung von Pedal auf die Straße hat die Kurbellänge keinen Einfluss und ist nur ein Teil der Gesamtübersetzung.
Falsch ! Durch eine kürzere Kurbel verkürzt sich der Hebelarm und damit das Drehmoment, das in den Antriebsstrang eingeleitet wird.

Insbesondere am Berg macht sich der Unterschied zwischen kurzen und langen Kurbeln deutlich bemerkbar. Mit einer langen kurbel kannst du leichter bergauf fahren, da durch den längeren Hebelweg kraftsparender. Auch die Beschleunigung aus Kurven heraus ist merklich besser.

Deswegen gibt's bei den Bosch Sportmotoren ja auch extra eine "kurze Kurbel Software", die man sich aufspielen lassen kann, wenn man eine kurze Kurbel verbaut hat.
Diese senkt die notwenge Eigenleistung, um eine bestimmte Motorleistung abzurufen.
Durch das durch die kurze Kurbel eingeleitete geringere Drehmoment könntest du sonst weniger Leistung abrufen.
 
Mit einer langen kurbel kannst du leichter bergauf fahren
Mit einem kleineren Gang auch.

Drehmoment (M) = Kraft(F) * Hebellänge (r)

Gesamtsystem eines Fahrades:

MTretlager = FMensch * rKurbel
FKette = MTretlager / rKettenblatt
MRadlager = FKette * rRitzel
FStraße = MRadlager / rReifen

Alles eingesetzt:

FStraße = FMensch * rKurbel / rKettenblatt * rRitzel / rReifen

Oder anders
FStraße = FMensch * rKurbel * rRitzel / (rKettenblatt * rReifen)

FStraße ist die Kraft die der Reifen auf die Straße bringt, also die Kraft nach Vorne, also die wir wollen. Das Drehmoment im Tretlager is schnuppe, wenn man nicht gerade Tretlagerachsen konstruiert.

Und schaut man sich die Gleichung an, so stellen man fest, die Gesamtübersetzung von F
Mensch zu FStraße ist abhängig von allen Radien, also rKurbel, rKettenblatt, rRitzel und rReifen, aber nicht von irgendwelchen Drehmomenten.

Man kann also eine kürzere Kurbel haben und zugleich auf einem größeren Ritzel fahren und damit die gleiche Gesamtübersetzung haben.


Deswegen gibt's bei den Bosch Sportmotoren ja auch extra eine "kurze Kurbel Software", die man sich aufspielen lassen kann, wenn man eine kurze Kurbel verbaut hat.
Das hat mehr mit der Elektronik zu tun als mit der Übersetzung. Der Motor muss wissen, wie stark der Radfahrer reintritt, um die entsprechende Unterstützung zu wählen. Dies kann er aber nur an der Tretlagerwelle messen. Damit misst er also das Drehmoment im Tretlager und dann muss er noch wissen, wie lang die Kurbelwelle ist, damit er Rückschlüsse auf die Kraft des Radfahrers schließen kann.

Die Länge der Kurbelwelle ist also fest in der Software parametrisiert, wenn es dazu gleich eine neue Software braucht. Dies hat aber sehr wahrscheinlich mit dem geforderten Schutz vor Manipulation zu tun.
 
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Schon richtig, ich glaube aber nicht dass dies hier als Beispiel angeführt werden kann und ist eher ein Bauernfängerargument. Dazu eine Gegenbeispiel:

Was ist wohl schwerer, das Laufen auf Stöckelschuhen oder das Laufen auf hohen Stelzen?



Die Integration des Fahrers durch ein tiefes Tretlager in das Fahrrad ist der Hauptgrund, der häufig angeführt wird. Glaubt man den vielen Herstellern oder Rad-Wikis, soll dies ein stabilere und agilere Fahreigenschaften zur Folge haben. Der Nachweis dazu ist nirgends zu finden.

Was ich in Publikationen zum Thema Fahrradphysik diesem Zusammenhang gefunden habe, spielt die Höhe des Schwerpunktes beim Fahren bisher keine große Rolle.

Allerdings hat die Höhe des Schwerpunktes Einfluss auf Neigungen in Fahrtrichtung (Überschlag, Anheben des Vorderrades am Berg), daher ist eine höhere Integration des Fahrers in das Fahrrad in diesem Zusammenhang besser. Dies kann aber auch durch einen höheren Radstand oder anderen Maßnahmen erreicht werden. Daher ist die Tretlagenhöhe als alleiniges Merkmal dafür nicht geeignet.

Dagegen steht die Bodenfreiheit. Da ist nicht nur das Kettenblatt das eventuell aufsetzt sondern auch die Pedale in Kurven durch die Schräglage, Fahren in den Bergen am Hang, eventuelle Hindernisse im Trail (Killer Nummer 1 für meine Pedale). Hier gilt, höher ist besser.

Und dies kann wirklich gefährlich werden, so habe ich mich selbst mal fast einen Abhang hinunter gekickt, weil ich mit der Pedale beim Queren des Selbigen auf den Boden gekommen bin. Ähnliches ist mir schon bei einer schnelle Kurvenfahrt in der Ebene passiert.

Ein weiterer Nachteil von einem hohen Tretlager ist, man verliert den Bodenkontakt, d.H. man kommt im Stand nicht mehr mit dem Fuß auf den Boden.



Die Kurbellänge sollte zur Beinlänge und der persönlichen Vorliebe (Trittfrequenz) passen, um optimale Leistungsübertragung von Mensch ans Fahrrad zu gewährleisten = anpassen der Technik an den Menschen, Ergonomie.

Auf die Übertragung der Leistung von Pedal auf die Straße hat die Kurbellänge keinen Einfluss und ist nur ein Teil der Gesamtübersetzung.

Ich schreibe zum Thema Tretlagerhöhe ausschliesslich von meinen Erfahrungen. Theorie ist hier für mich irrelevant.
 
Leute schlagt euch doch nicht die Köppe ein!
MCSA_3.jpgMCSA_2.jpgMCSA_1.jpg
Wenn hoch, dann Mountain Cycle :aetsch:
 
Mit einer langen kurbel kannst du leichter bergauf fahren...
Mit einem kleineren Gang auch.
Richtig, aber der Langkurbler ist schneller oben, da er mit gleichem Kraftaufwand einen größeren Gang fahren kann.
Und schaut man sich die Gleichung an, so stellen man fest, die Gesamtübersetzung von FMensch zu FStraße ist abhängig von allen Radien, also rKurbel, rKettenblatt, rRitzel und rReifen, aber nicht von irgendwelchen Drehmomenten.
Es freut mich, dass du dir die Mühe gemacht hast, die entsprechenden Formeln aufzüführen, denn diese bestätigen ja, was ich geschrieben hatte, also dass das Drehmoment entscheidend dafür ist, was am Ende hinten rauskommt.

FStraße = FMensch * rKurbel / rKettenblatt * rRitzel / rReifen

Was am Ende aus dem System rauskommt, sprich F Straße, ist also direkt abhängig von der auf die Kurbel gegebenen Kraft x Kurbellänge, also F Mensch x r Kurbel.
Und was ist Kraft x Kurbellänge (Hebelarm) ? Richtig, das Drehmoment (M Tretlager).

Man kann also eine 20% kürzere Kurbel haben und zugleich auf einem 20% größeren Ritzel fahren und damit die gleiche Gesamtübersetzung haben.
Nur dass du mit dem 20 % größeren Ritzel in einem erheblich keineren Gang unterwegs bist als der Langkurbler und damit bei gleicher Trittfrequenz erheblich langsamer unterwegs bist.

Und damit wären wir dann beim entscheidenden Punkt, denn entscheidend für das, was am Ende überhaupt rauskommen kann, ist, was am Anfang ins System eingeleitet wird, also die Eingangsleistung.

Leistung = Kraft x Hebelarm x Drehzahl

Oder anders ausgedrückt:

Leistung = Drehmoment x Drehzahl

Wenn wir also 2 Radfahrer mit der gleichen Kraft nehmen, die gleich schnell kurbeln, so kann der Langkurbler durch den längeren Hebelarm automatisch eine höhere Leistung ins System einleiten.
Der Langkurbler kann also mehr Kraft auf die Straße bringen als der Kurzkurbler.

Alle anderen Faktoren sind dann nebensächlich, denn die kann der Langkurbler genauso verändern, wie der Kurzkurbler, indem er die Gänge wechselt oder sich andere Reifen aufs Rad baut.

Die einzige Möglichkeit für den Kurzkurbler, die Eingansleistung zu erhöhen, ist, die Trittfrequenz zu erhöhen.
Dadurch kann der die durch den kürzeren Hebelarm verringerte Drehmoment, die dadurch veringerte Eingansleistung ausgleichen.
Die Sache ist nur, der Langkurbler kann ebenfalls schneller kurbeln, wenn er will und ist damit am Ende wieder vorne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mal ein Fahrrad für 250,- €, Kross oder so, dem hatte ich eine Schaltung (14-Gang) spendiert, nachdem zum dritten Mal ein Ast das Schaltwerk rausgerissen hatte.
Das hatte sogar Beleuchtung.
Und Räder, die sich allein vom Durchmesser (26") her heute gar nicht mehr drehen würden.
Und damit habe ich ein paar Touren gemacht, die mir noch in schöner Erinnerung sind, Schachenalm, Karwendelrunde, auf letzterer besonders die Abfahrt über die Schotterstrecke mit den faustgroßen Steinen, teils fest im Boden teils lose.
Als ich wieder zuhause war und die Fuhre durchgecheckt habe, ist mir dieser Aufkleber auf der "Feder"gabel aufgefallen, dass man damit nicht abseits der Straße fahren soll.

Schon merkwürdig, wie viel Spaß man mal haben konnte, mit solchem Gerümpel.
Heute fahre ich ja ein richtiges Fahrrad, wenn auch immer noch mit dieser Radgröße, die nicht mehr lauffähig ist.
Funktioniert gar nicht so schlecht, wenn man den Dämpfern neue Dichtringe und frisches Öl verpasst.
Und das, obwohl die Räder viel zu klein sind.
 
Das Drehmoment im Tretlager ist eine Zwischengröße des Gesamtsystems, daher natürlich vorhanden, jedoch bei einer Ende zu Ende Betrachtung nicht relevant.

der Langkurbler ist schneller oben, da er mit gleichem Kraftaufwand einen größeren Gang fahren kann.
Wenn wir also 2 Radfahrer mit der gleichen Kraft nehmen, die gleich schnell kurbeln, so kann der Langkurbler durch den längeren Hebelarm automatisch eine höhere Leistung ins System einleiten.

Das Fahrrad ist ein passives System, da kommt keine Leistung aus dem Nichts.

Leistung = Kraft * Weg / Zeit

Der Weg ist die Strecke, die der Fuß auf der Kreisbahn zurücklegt. Dieser ist bei der längeren Kurbel auch länger.

Im Vergleich kurze Kurbel zu langer Kurbel bei gleicher Trittgeschwindigkeit kürzt sich die Zeit raus, eine Umdrehung dauert in beiden Systemen gleich lang.

Damit muss der Fahrradfahrer mit der langen Kurbel bei gleicher Kraft und gleicher Trittfrequenz mehr Leistung aufbringen, die hinten dann natürlich rauskommt.
 
Die einzige Möglichkeit für den Kurzkurbler, die Eingansleistung zu erhöhen, ist, die Trittfrequenz zu erhöhen.
Richtig. Der Kurzkurbler kann die Trittfrequenz erhöhen und fährt dann gleichschnell wie der Langkurbler den Berg hoch, weil er nun wieder die gleiche Leistung erbringt.
Die Sache ist nur, der Langkurbler kann ebenfalls schneller kurbeln, wenn er will und ist damit am Ende wieder vorne.
Der Langkurbler kann das natürlich machen, er muss dazu aber eine höhere Leistung erbringen, weil:
Das Fahrrad ist ein passives System, da kommt keine Leistung aus dem Nichts.

Leistung = Kraft * Weg / Zeit

Der Weg ist die Strecke, die der Fuß auf der Kreisbahn zurücklegt. Dieser ist bei der längeren Kurbel auch länger.
Damit wäre der Langkurbler mit höherer Eingangsleistung wieder schneller. Welch ein Wunder...
Wenn jetzt aber der Kurzkurbler wieder die Trittfrequenz erhöht und so wieder die gleiche Leistung wie der Langkurbler erbringt, dann kann der Langkurbler irgendwann nicht mehr schneller kurbeln, weil er sein Leistungslimit erreicht hat. Und dann erbringen beide bei unterschiedlicher Trittfrquenz die gleiche Leistung und sind gleich schnell unterwegs.
 
Back too the Roots...oder wie auch immer.
Ich werde mit meinem 1,5 Jahre alten 29' 1x12 (Radon Jealous 10.0 AL) einfach nicht warm....
Sowohl die Pizzaräder als auch die Übersetzung sind nix für mich.
Nach rund 1000km und 10t Hm reicht es ständig Kompromisse machen zu müssen.
Vor allem zwei Dinge nerven mich, zum einen das Zirkeln beim DH und uphill das Spektrum.
Entweder ich fahr eine 28x51 fürs uphill dann wirds in der Ebene Grenzwertig, oder eben 32x50 oder ähnlich dann reicht mir das für 22%+ nicht mehr.
Mit meinem alten 26' 3x9 44/33/20 und 11 bis 34 konnte ich die Wände senkrecht hoch fahren.
Ich fahre im Anfang Juli wieder in die Dolomiten und nehme beide Bikes mit, werde mit beiden gleiche Runden fahren und entweder bilde ich mir nur alles ein,oder das Radon wird verkauft.
 
Mit meinem alten 26' 3x9 44/33/20 und 11 bis 34 konnte ich die Wände senkrecht hoch fahren.
Ich fahre im Anfang Juli wieder in die Dolomiten
Geht mir ähnlich, also mehr als zufrieden mit 3x10 44/33/22(20) und war in den Alpen locker die Pässe oder abseits der großen Straßen die fast senkrechten Anstiege hochgeradelt. Im leichtesten Gang - ganz entspannt - der Weg ist das Ziel. :)
Mein Motto: Don‘t change a running Gangschaltung. :D
 
Back too the Roots...oder wie auch immer.
Ich werde mit meinem 1,5 Jahre alten 29' 1x12 (Radon Jealous 10.0 AL) einfach nicht warm....
Sowohl die Pizzaräder als auch die Übersetzung sind nix für mich.
Nach rund 1000km und 10t Hm reicht es ständig Kompromisse machen zu müssen.
Vor allem zwei Dinge nerven mich, zum einen das Zirkeln beim DH und uphill das Spektrum.
Entweder ich fahr eine 28x51 fürs uphill dann wirds in der Ebene Grenzwertig, oder eben 32x50 oder ähnlich dann reicht mir das für 22%+ nicht mehr.
Mit meinem alten 26' 3x9 44/33/20 und 11 bis 34 konnte ich die Wände senkrecht hoch fahren.
Ich fahre im Anfang Juli wieder in die Dolomiten und nehme beide Bikes mit, werde mit beiden gleiche Runden fahren und entweder bilde ich mir nur alles ein,oder das Radon wird verkauft.
Die Dolomiten sind (aus eigener Erfahrung) ja nun auch teils extrem steil. Da braucht man in der Tat schon nen gescheiten Berggang.

Da hätte ich auch lieber 20/34 als 22/34 gehabt.
 
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