Remoladix - Von Slovenien nach San Remo

28.07. 16:30 Hotel Papa in San Pellegrino, im Valle Brembana, 350m

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So ist's, das Schild hat recht. Für die Abfahrt von Selvino runter nach Westen ins nächste Tal müssen mal wieder die Stravapixel herhalten.

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CAI 514 klingt schon mal gut, ist auch ziemlich verpixelt.

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Obenrum passt's.

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Nach wenigen Tiefenmetern verlassen meine Pixel allerdings den markierten Weg und folgen einem schmalen Pfad steil bergab durch dichten Brescia-Wald. Scheint ein bisserl von Bikern für Biker gemacht und flufft sich recht manierlich talwärts. Etwa vierhundert Tiefenmeter verspeise ich auf diese angenehme Weise...

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... und den Rest dann auf einer auch nicht unhübschen Straße.

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Im Valle Brembana flutschen noch ein paar Kilometer angenehm auf einer Ciclovia dahin, bis wir mit San Pellegrino der Ort des bekannten Mineralwassers erreichen.

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Man könnte auch wieder mal Hotel?! Die preiswerten booking-specials sind einfach schlecht für den Bikepackingschnitt, aber bei 30 Euro ÜF pro Nase ist fast schon der Break-Even-Punkt zum zelten erreicht. Bei letzterem hängst du halt vorher meist noch ewig in ner Bar ab oder kaufst großes Picknick im Supermarkt ein. Dann musst du am nächsten Morgen Frühstück besorgen... und Mittagessen vom Buffet einpacken geht auch nicht. Anyway, Weichei strikes back. Außerdem ist die Nacht mal wieder mit Gewittern zugekleistert, so what.
 
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Letztlich ist es beim Zelten doch die Flexibilität, die man gewinnt. Man ist nicht auf Unterkünfte angewiesen.
Aber wenn sowieso eine vor der Nase ist, würde ich die auch nehmen. Passt scho.
 
29.07. 14:05 Moggio-Trail Nr 724 am Pian di Artavaggio, 1600m

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Ein paar Kilometer oberhalb von San Pellegrino verlassen wir das Valle Brembana bereits wieder und biegen bei San Giovanni Bianco links bergauf in ein Seitental ab. Der Torrente Enna hat sich hier ein durchaus hübsches Schluchterl gegraben, das man als Radler auf einer alten Straße abseits neuer Tunnel genießen darf.

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Die alpinere Bergmusik spielt natürlich weiter oben im Norden, aber da war ich halt schon zu oft. Also bleibt für den Remoladix nur eine südlichere Route durch etwas niedrigere Gebirge. Unhübsch ist's hier allerdings auch nicht.

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Höhenmeter zum fressen gibt's auch im Süden zur Genüge: Bis zum Pian di Artavaggio sind's aus dem tiefen Tal immerhin Fünfzehnhundert davon. Romantische Badegumpen sind heute allerdings etwas spärlich gesagt, aber ein bisserl was findet man doch.

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Gruppenkuscheln?

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Powernappen? Oder gleich den Nachmittag durchschlafen? Hatten hier oben eigentlich für heute noch einen Klettersteig geplant, aber die Sommergewitter sind mal wieder schneller. Muss man auf Morgen verschieben.

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Alternativprogramm: Siebenhundert Tiefenmeter auf dem 724er hinab nach Moggio.

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Hat zwar nicht wenige Stravapixel, ...

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... ist aber durchaus knüpplig.

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Dreihundert Tiefenmeter Grobschottermassaker...

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... sind schon fast ein bisserl fragwürdig. Immer gibt's dazu auch dreihundert Tiefenmeter Flowtrail, also kann man's schon mal machen.

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Vor allem, wenn die freundliche Seilbahn danach den Uphill zurück auf den Berg erledigt.

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Später regieren Donner, Blitz und Regen...

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... und zwar nicht zu knapp. Zelten fällt wohl mal wieder aus, ...

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... das Dach überm Kopf und der heiße Ofen im Rifugio Castelli ist einfach zu gemütlich.

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Abendstimmung zum Sonnenuntergang.
 
30.07. 09:30 Sentiero degli Stradini beim Zuccone Campelli, 1900m

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Der Nino vom Rifugiuo Castelli ist ein richtig netter Hüttenwirt. Aber warnen hätte er uns vielleicht mal können, denn mein Plan für heute stellt sich schon bald als ein wenig deppert heraus.

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Erst läuft's noch friedefreudekuchenmäßig, nur zweihundert kurze Höhenmeterchen über der Hütte beginnt der...

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... Sentiero degli Stradini als Querung zwischen den Pianis Artavaggio und Bobbio.

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Das isohypsige Wegerl fängt wirklich ganz gut an, ...

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... nur um sich dann nach und nach in eine Art Klettersteig zu verwandeln.

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Ziemlich deppert mit nem Bike, ...

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... und fast immer auch absturzgefährdet.

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Aber unser eigentliches Ziel liegt nun mal an diesem Weg, nur fünfhundert Meter Luftlinie entfernt. Das werden allerdings ziemlich lange und ziemlich abenteuerliche (um nicht ärgerlich zu schreiben) fünfhundert Meter.

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Nach einer halben Ewigkeit erreichen wir endlich das Zwischenziel, ...

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... nämlich den Einstieg zur Ferrata Pesciola. Hätte man ohne Bike auch leichter haben können, aber es hilft ja nix. Hinterher ist man immer schlauer. Jetzt bleiben die bisher weitgehend nutzlosen Karbonesel jedenfalls erst mal ein paar Stunden in der Wiese liegen, bis der Kletterkringel beendet ist.
 
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Könnte man mir bitte jedes Essen in der Pfanne servieren? Ich mag einfach keine Teller. Da wird das Zeug sofort kalt, egal was man tut. Essen muss aber immer brutzelnd heiß sein und während des essens auch heiß bleiben, so sieht's aus. Mit lauwarmem Gourmetzeugs damit sich angeblich der Geschmack besser entfalten kann, kannst' mich übrigens jagen.
Sehe ich genauso!

Das Grillgut direkt vom Grill, die Pizza direkt aus dem Ofen/Pizzastein ohne Umwege!

Sehr schönen Urlaub den ihr wieder macht.
Ich hoffe, in 2 Jahren ( wenn ich wie geplant "in den Ruhestand" wechsel ), mache ich auch mal solche längeren Touren und nicht nur 2-3 Wochen mit "Termindruck".
Bis dahin schaffe ich es bestimmt mich mit Strava zu beschäftigen, davon habe ich noch gar keine Ahnung.
 
Na, da kann ich wieder mal etwas beitragen :)

Den Weg vom Idrosee weiter talauswärts am Fiume Chiese entlang bin ich letztes Jahr in die Gegenrichtung gefahren. Ich bin von einer schönen, langen Bike-Tour gekommen und schon ziemlich auf dem Zahnfleisch gekrochen.
Dann wurde mir in Vestone die EC-Karte ohne Grund eingezogen und auf dem Weiterweg auf dem von Dir angesprochenen Weg am Fiume Chiese entlang musste ich ca. 2 km nach dem Hängebrückchen wieder umkehren wegen dem Privatgrundstück und einer Warnung vor den Hunden (ich hatte genug von Hunden, da ich auf der Tour bereits von 4 Hunden umringt war). Also wieder Schieben und Tragen und dann über die enge Talstraße mit ziemlich viel LKW-Verkehr zum Idrosee zurück.
Das erste Bier hat dann ziemlich gut geschmeckt... ;-)
Die EC-Karte durfte ich immerhin am nächsten Tag dann persönlich abholen.
 
30.07. 14:00 Via Ferrata Pesciola, 1900m

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Ferrata Pesciola: https://www.bergsteigen.com/touren/klettersteig/via-ferrata-pesciola/ . Hatte in einer Beschreibung auf klettersteig.de was von Schwierigkeit C/D gelesen, richtig ist eher D/E, wie auch anderswo behauptet.

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Jedenfalls ist das Ding quasi konstant sacksteil bis überhängend, künstliche Tritte sind rar. Oft hängt man mit den Armen an der Kette und hangelt sich irgendwie rauf. Und überhaupt... Ketten statt Drahtseile sind schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ständig bleiben die Karabiner irgendwo hängen.

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Ferrata Pesciola: Sacksteil.

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Ferrata Pesciola: Sackrattensteiler.

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Ferrata Pesciola: Geschafft. Hartes Stück Arbeit, hart aber geil. Und immerhin dreihundert Höhenmeter quasisenkrecht geklettert auf den "Zucco di Pesciola". Unter uns das kleine Skigebiet vom Pian di Bobbio, tiefer unten die Po-Ebene und irgendwo ganz weit hinten das Mittelmeer.

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Und vom Comersee sieht man auch schon ein Stückerl. Grüße vom Gipfel.
 
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Live gibt's eher das Problem, das man nirgends hier irgendwo irgendwelche Shimano-Pedale kaufen kann... die billigen... XT... XTR... alles überall ausverkauft. Die Zeiten sind echt verrückt.
Tröste dich. Wir haben es in Valberg in 5 Bikeshops nicht geschafft, neue Klick-Schuhe zu kaufen.
Aber mit E-Bikes hätten wir einen Laster vollmachen können. Die Zeiten sind echt verrückt.
 
Kennt eigentlich jemand die Abfahrt vom Passo Monte Moro zum Mattmark-Stausee im Saastal? Kann man da wenigstens ein bisserl was fahren oder ist das komplett runtertragen?
 
So sieht also der Ledrosee aus. Da war ich tatsächlich noch nie.

Aber hier ist ein Schmankerl.
Wer kennt die Ponale noch in diesem Zustand? Einfach weggebaggert. Das waren harte Zeiten.

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Dann bring ich noch die Opa Story. Anfang der 70er, okay da fuhr ich auch noch auf der Rückbank mit, war Ponale noch durchgehend mit Gegenverkehr fahrbar. Ich glaube nur unten der Einstieg hatte ne Ampel. Mich haben die italienischen Autohupen, die vor jeder Kurve zu hören waren, sehr beeindruckt.

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oh, die war tatsächlich in mittelferner vergangenheit noch geschottert, vor dem teer?

und überhaupt, wie winzig (schmal) die autos waren - ein aktueller mittelklasse wagen wie der rekord damals würde wohl fast die gesamte breite beanspruchen...
 
Wo du @stuntzi alles dein Heftpflaster dran knallst :lol: .. lässt sich damit nun auch tubeless fixn und Bremsbeläge befestigen :p

Wenn es bei mir bikepackn geht, hab ich auch eure erprobte Lenkerrolle am Start, das funzt echt mega. :daumen: Ich mag auch die ergonomischen Griffe mit Handballenablage und Hörnchen fürn entspannten uphill, jedoch bei stolpernden S2++ abwärts wünsch ich mir nen schlanken Griff um gescheit steuern zu können - dich @Goldkettle scheint, dass ja ni zu stören!?

Schöne Tour euch weiterhin..
 
Wo du @stuntzi alles dein Heftpflaster dran knallst :lol: .. lässt sich damit nun auch tubeless fixn und Bremsbeläge befestigen :p

Wenn es bei mir bikepackn geht, hab ich auch eure erprobte Lenkerrolle am Start, das funzt echt mega. :daumen: Ich mag auch die ergonomischen Griffe mit Handballenablage und Hörnchen fürn entspannten uphill, jedoch bei stolpernden S2++ abwärts wünsch ich mir nen schlanken Griff um gescheit steuern zu können - dich @Goldkettle scheint, dass ja ni zu stören!?

Schöne Tour euch weiterhin..
Das braune Leukoplast hilft gegen alles... und fixiert sowohl Triple-Maxalamis in Riesenschlitzen und Teelichterstreifen an Bremskolben als Druckpunktverschieber.
 
30.07. 16:30 Rifugio Stella am Pian di Bobbio, 1680m

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Das Rifugio Stella am Pian di Bobbio ist Endstation. Ein langer, schwerer Klettersteig, bescheuert mühsame Querung mit viel Radl zerren vom Pian di Artavaggio rüber, eine Terasse mit Liegestuhl, da bleibt man halt. Sch... auf den Bikepackingsternenschlafdurchschnitt.

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Darauf einen Strudel.
 
31.07. 10:00 Pian di Bobbio Dreckstrails, 1200m

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Pian di Bobbio Bergstation: Nicht geraden alpine Bergeinsamkeit, aber immerhin soll's hier ein paar Bikeparkstrecken für die Abfahrt in Richtung Comersee geben.

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Pian di Bobbio Bikepark?!

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Eher eine kaputte Frechheit. Weder die "black line" noch die "blue line" scheinen noch vernünftig zu existieren. Es gibt eigentlich nur verwilderten Quatsch oder uninspiriert mit Grobschotter zugeschissene Kurven auf einer Skipiste.

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Irgendwelche anderen Wegerl durch den Wald suchen funktioniert auch nicht... die sind genau so kaputt wie alles andere. Fazit zum Pian di Bobbio? Bullshit hoch drei... das hat sich mal nicht gelohnt.
War auch nicht anders zu erwarten, schon mein letzter Besuch auf dem Pian di Bobbio beim Heraklix 2001 war eher Quatsch: https://www.mtb-news.de/forum/posts/6331786
 
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