Mal meine Erfahrungen von 25 Jahren zum Thema Bike-Navi:
Angefangen mit 4 Garmins vom GPS II (nur Pfeile, keine Karten) bis GPS 64, über ROX 12.0 (wurde geklaut) und diverse Handys von CAT S61 (zu klobig) bis Atom L (kürzlich verstorben), fand ich eigentlich Größe und Gewicht des
Sigma Rox 12.0 ganz gut. Jetzt war ich auf der Suche nach Ersatz.
Sigma hat keinen Nachfolger für’s Rox,
Wahoo und
Garmin sind zu teuer und haben Features, die ich nicht benötige. Ich kenne mein Pulsverhalten, Trittfrequenz kann ich selbst zählen, die GPS-ermittelte Strecke reicht mir und einen Leistungsmesser habe ich nicht eingebaut. Bin zufrieden, wenn ich ein ordentliches Display mit der Karte und Streckenparametern vor mir habe und anschließend eine ordentliche Auswertung. Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinung will ich auch kein großes Display. Ich lege Wert auf Kompaktheit.
Die Wahl fiel aufs Jelly 2. Es ist winzig, aber mit sensiblen Fingerchen und etwas Eingewöhnung ist auch die Tastatur bedienbar, es ist ausreichend schnell (Locus, Komoot und Strava laufen prima), hat genügend Speicher (6/128GB plus SD-Karte) und der Bildschirm ist hell genug. Die Auflösung mit erst einmal abschreckenden 854x480 ist alles andere als grobpixelig, denn man muss das im Verhältnis zur Displaygröße von gerade mal 3 Zoll sehen, denn es hat 324 dpi. Zum Vergleich:
Wahoo Bolt 2: 200x300px für 300€,
Garmin Edge 830: 246x322px für 400€.
Der Akku hat 2000mAh, auch das ist nicht schlecht, weil der kleine Screen auch wenig Strom benötigt. Wenn Komoot so eingestellt ist, dass das Display nur bei Abbiegehinweisen für 60sec angeht, habe ich 10-Stunden-Trips ohne Nachladen geschafft. Und unterwegs kann man auch noch mit NFC bezahlen.
Nachteile: Die Kamera ist mies und wasserdicht ist es auch nicht. Abhilfe: Das Superhandy für Fotos steckt im Trikot und wenn es doch einmal regnet, ziehe ich die ZipLock-Tüte aus der Hosentasche. Gegen Sturzschäden ist das Jelly schon durch sein geringes Gewicht und die fette Hülle gefeit. Herkömmlich Handyhalter funktionieren nicht – sind einfach viel zu groß.
Für Schraubbackenhandyhalter habe ich erst mal Distanzteile gedruckt. Das funktionierte zwar, war aber immer noch zu klobig. Optimal war dann ein selbst konstruierter und gedruckter Halter für den Ahead incl. dicker Schutzhülle. Die Heavy-Duty-Schutzhülle dazu gibt’s bei
Thingiverse.
Das Jelly 2 gibt’s ab 160€ (4/64GB) oder 200€ (6/128GB; optimal). Finger weg vom Jelly pro.