Da es eine geraume Zeit ist, die ich lese aber nicht schreibe, ein Text von mir, der in einer Höhle oder ähnlich trockenem Ort gelesen werden kann.
Vor Jahren habe ich am Höhentraining des Jugendkaders teilgenommen. Beim Aufstieg zum Mattmarksee im Saaser Tal war mir der Ciclo HAC4 verloren gegangen. Wer erinnert sich an das Teil?
Die anderen fuhren kurzerhand wieder runter, ich fluchte. Stunden der Arbeit im Radladen und das gesamte Trainingsprofil befanden sich in dem Gerät!
Jedenfalls hab ich es dann auf und ab gesucht, auf der Staumauer, am See, links, rechts. Es war ein heisser Sommertag mit beißend blauem Himmel und gleissende Luft. Ich war verwundert, als plötzlich mein Blick verdunkelt wurde, hatte ich doch die letzte Stunde vor allem den Blick zwischen die ganzen Steinen gesenkt.
Als ich mich umdrehte und den Blick aufrichtete, sah ich eine schwarzdunkle Wolke über den Kamm rollen, grollend und blitzend.
Von der italienischen Seite war eine Schlechtwetterfront angerauscht, gegen die hohen Berge im Südwesten geprallt und dann doch über den Kamm gedrückt worden.
Und wie! Innerhalb von Augenblicken kam ein heftiger Wind auf, dann schauerliche Stille und dann heftig Hagel, der laut einschlug. Die Temperatur sank von leichtem Sommerdress zu langen Handschuhen. Links und Rechts schlugen viel zu nah grelle Blitze ein. Der Donner töste in meinen Ohren, kein Knall sondern ein unentwegtes Beben.
Das Rad habe ich stehen gelassen und mich selbst einige Meter entfernt an einen Felsen gekauert.
Da sass ich dann noch immer, triefend nass und zitternd, als mein Trainer gefühlte Ewigkeiten später mit dem Auto kam, um zu schauen, ob ich wohl noch am Leben sei.
Fazit der Geschichte? Falls jemand dort einen HAC4 findet, freue ich mich über eine späte Zusammenkunft.
Damit genug der Ablenkung von deiner Reise
@stuntzi und gewittrige Grüsse aus Aínsa!