Lange Kurbel bei kleinem Kettenblatt

Ist das heutzutage tatsächlich so bzw. seit wann? Bei Shimano gab es vor etlichen Jahren zwar unterschiedliche "Rotationsdurchmesser", aber die Kurbelarme waren alle gleich lang. Ob 170 oder 175mm wurde nur durch eine veränderte Bohrung für die Pedale erreicht. Da wurde der bodenkontakt nicht reduziert.
Leider habe ich keinen Vergleich. Fahre nur SRAM und an allen Rädern gleichlange Kurbeln. Würde mich aber tatsächlich interessieren ob da mitlerweile die Armlänge angepasst wird.
keine ahnung seit wann. aber wenn shimano so was schreibt, dann kann es nicht nur die unterschiedliche bohrung sein.
 
überbleibsel aus alten, rr-geprägten zeiten. mtb kurbeln werden nach und nach endlich kürzer.
Es waren die MTBler, die längere Kurbeln haben wollten. Es wurden so Geschichten mit von wegen etwas mehr Drehmoment verbreitet. Jeder hat daran geglaubt und heute ist es plötzlich Blödsinn bzw bald sogar völlig unfahrbar.

Bei Shimano gab es vor etlichen Jahren zwar unterschiedliche "Rotationsdurchmesser", aber die Kurbelarme waren alle gleich lang. Ob 170 oder 175mm wurde nur durch eine veränderte Bohrung für die Pedale erreicht.
Welche Shimanokurbeln sollen das gewesen sein?

Ich kenne das konkret von der SRAM Rival aus Zeiten von 10x. Die 180er war genauso lang, wie die 175er.

Interessant ist in dieser Hinsicht auch die SRAM Force 11fach 175mm vs 165mm. Mit den beiden Kurbellängen hatte ich ein interessantes Erlebnis mit den CrankShoes. Für die 175er mußte ich den Shoe nacharbeiten.
 
für rr gibt's kürzer und länger schon ewig. indurain fuhr angeblich 190er. da spielte halt die bodenfreiheit nicht die rolle wie bei der heutigen mtb geo.
 
Bei Shimano gab es vor etlichen Jahren zwar unterschiedliche "Rotationsdurchmesser", aber die Kurbelarme waren alle gleich lang.
Selbst bei den billigsten MtB Shimano Kurbeln sind die unterschiedlichen Längen angepasst gewesen ans Gewinde fürs Pedal.

175 mm Kurbel ist seit mindestens mitte der 90er am MtB die übliche Größe für alle gewesen.


Es waren die MTBler, die längere Kurbeln haben wollten. Es wurden so Geschichten mit von wegen etwas mehr Drehmoment verbreitet. Jeder hat daran geglaubt und heute ist es plötzlich Blödsinn bzw bald sogar völlig unfahrbar.
Diese 5 mm Unterschied sollte man eigentlich merken. Längere Kurbel bringt speziell berghoch etwas mehr Druck, so ähnlich wie ein oder zwei Zähne mehr am großen Ritzel.

Und jaha - es mag hier durchaus nicht wenige Leute geben, die merken eben nüscht.
 
für rr gibt's kürzer und länger schon ewig. indurain fuhr angeblich 190er. da spielte halt die bodenfreiheit nicht die rolle wie bei der heutigen mtb geo.
Das ist eine absolute Ausnahme. Die Kurbel war wohl eine Sonderanfertigung beim Dorfschmied. Im Laden hat man zu seiner Zeit ein Rennrad so ziemlich ausschießlich mit einer 170er bekommen. Es war Shimano mit seiner XT die plötzlich mit der 175er dahergekommen sind. Den Rennradlern hat die längere Kurbel auch gefallen.

Diese 5 mm Unterschied sollte man eigentlich merken ... Leute geben, die merken eben nüscht.
V.a. kann man mit einer 175er im Vergleich zur 170er um knapp 3 % langsamer treten, um bei gleicher Kraft die gleiche Leistung zu haben. Das sind je nach Trittfrequenz 2 bis 3 UPM je Minute. Bei langen und muskulös schweren Beinen kann eine um 5 mm längere Kurbel den Puls senken.

Selbstverständlich spielt das bei den heute so angesagten Pedelec keine Rolle.
 
V.a. kann man mit einer 175er im Vergleich zur 170er um knapp 3 % langsamer treten, um bei gleicher Kraft die gleiche Leistung zu haben. Das sind je nach Trittfrequenz 2 bis 3 UPM je Minute. Bei langen und muskulös schweren Beinen kann eine um 5 mm längere Kurbel den Puls senken.

Selbstverständlich spielt das bei den heute so angesagten Pedelec keine Rolle.
Du hast zwar einen längeren Hebel, aber die Kreisbahn ist auch größer. Die Winkelgeschwindigkeit ist vielleicht die selbe, aber der Fuss muss sich mehr bewegen.

Nach deiner Rechnung könnte man ja mit einer 200er Kurbel knapp 20% langsamer treten...
 
Du hast zwar einen längeren Hebel, aber die Kreisbahn ist auch größer. Die Winkelgeschwindigkeit ist vielleicht die selbe, aber der Fuss muss sich mehr bewegen.
Bei entsprechender Beinlänge ergibt sich die Kreisbahn genauso wie die Bewegung der Füße ganz von alleine.

Nach deiner Rechnung könnte man ja mit einer 200er Kurbel knapp 20% langsamer treten...
Ja! Mit einer 200er kann man 20% langsamer treten. Wenn ich gehe, dann mache ich auch etwa 20% Schritte weniger, als die nicht so Großen um mich herum. Lt. den ganzen theoretischen Formeln ist mir eine 200er deutlich zur kurz.
 
Selbst bei den billigsten MtB Shimano Kurbeln sind die unterschiedlichen Längen angepasst gewesen ans Gewinde fürs Pedal.

175 mm Kurbel ist seit mindestens mitte der 90er am MtB die übliche Größe für alle gewesen.

@Raumfahrer @sharky ;
Race Face macht das heute noch so, zum Beispiel bei der Aeffect Kurbel, da ist 170er genau so lang wie die 175er, nur das Pedalgewinde an anderen Stelle.
Und die Aeffect kommt Serie in einer ganzen Menge an Rädern ...
 
V.a. kann man mit einer 175er im Vergleich zur 170er um knapp 3 % langsamer treten, um bei gleicher Kraft die gleiche Leistung zu haben. Das sind je nach Trittfrequenz 2 bis 3 UPM je Minute. Bei langen und muskulös schweren Beinen kann eine um 5 mm längere Kurbel den Puls senken.
Bei solchen Aussagen halt ich mich mal besser zurück.

Die Formel "lange Beine, lange Kurbeln - kurze Beine, kurze Kurbeln" sollte mA völlig ausreichend sein.



@Raumfahrer @sharky ;
Race Face macht das heute noch so, zum Beispiel bei der Aeffect Kurbel, da ist 170er genau so lang wie die 175er, nur das Pedalgewinde an anderen Stelle.
Und die Aeffect kommt Serie in einer ganzen Menge an Rädern ...
Schon möglich, dass Raceface das machen und damit versuchen viel Geld zu sparen. :)

Sachs hatten das auch mal bei ihren Kurbeln gemacht.
Ich finde so etwas unschön, zumal diese Kurbeln kein Schnäppchen sind.
Bei Shimano hat es das mW nicht gegeben. ;)
 
Ich kann mich noch an die Aerozine Kurbel erinnern. Die hatte ein Langloch mit einen dazu passenden Insert, je nachdem wie man den einlegte hatte man eine 170 oder 175 Kurbel
 
Die hatte ein Langloch mit einen dazu passenden Insert, je nachdem wie man den einlegte hatte man eine 170 oder 175 Kurbel

Look hatte bei ihrer ZED Kurbel sogar ein dreieckiges Insert, so dass sich je nach Stellung eine effektive Kurbellänge von 170mm, 172,5mm oder 175mm ergab.

Look-03.jpg


Look-01.jpg
 
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V.a. kann man mit einer 175er im Vergleich zur 170er um knapp 3 % langsamer treten, um bei gleicher Kraft die gleiche Leistung zu haben. Das sind je nach Trittfrequenz 2 bis 3 UPM je Minute. Bei langen und muskulös schweren Beinen kann eine um 5 mm längere Kurbel den Puls senken.
Theoretisch ja, praktisch nein. Du musst die Entfaltung berücksichtigen und die ist nicht beliebig skalierbar, sondern hängt am Kettenblatt und an den Gangsprüngen der Kassette. Der Sprung von 30 Zähnen am Kettenblatt auf 32 bewirkt mehr als doppelt so viel wie der Sprung von einer 170er Kurbel auf eine 175er Kurbel. Gangsprünge sind noch viel größer. Das bedeutet, wenn du die Leistung gleich halten willst und die Kurbellänge änderst, wirst du wahrscheinlich Kraft UND Kadenz ändern müssen.

Andererseits zeigt das irgendwie auch, dass da die Unterschiede fürs MTB in der Praxis nicht riesig sein werden, was die Leistung betrifft (mag beim Zeitfahren auf meist ebener Straße anders sein). Wo die Auswirkungen wahrscheinlich spürbarer sind, ist die Ergonomie, und das betrifft einerseits das Treten und andererseits das Stehen bei der Abfahrt. Da kann ja jeder Ausprobieren, was ihm besser passt, und das ist sehr wahrscheinlich wie ja oft bei Ergonomie-Themen höchst individuell.
 
Eigene Erfahrung, eigenes Fahrgefühl: mit knapp 190cm Körpergröße sowie nochmals korrekt gemessener Schrittlänge von 94cm bin ich mit 175er Kurbeln glücklicher, als mit den 170ern, die ich mal hatte. Zum einen war es damals ein ,,Notkauf" für mein Bike: 170er LX wegen Pedalarmbruch bei der alten Kurbel. Hatte immer das Gefühl, es tritt sich...wie soll ich es ausdrücken 🤷🏻‍♂️ zu kurz? Das zweite Mal die Erfahrung gemacht beim Neukauf eines Crossbikes. Dort waren, warum auch immer, bei einer Rahmengröße von >~65cm 170 er Kurbeln verbaut. Zunächst gar nicht bemerkt/beim Kauf nicht explizit darauf geschaut (wer rechnet bei diesen Größen auch mit sowas?). Nach einer Weile hatte ich aber wieder das Gefühl, dass da was ,,zu kurz" ist, bis mein Blick bei der Bike-Pflege auf die Innenseite des Kurbelarms fiel: 170mm! War dann natürlich etwas spät, das beim Händler zu monieren
Das wurmte mich so sehr, bis ich die bildhübsche LX-Kurbel (letzte LX-Serie bevor sie von SLX abgelöst wurde) gegen eine schnöde Deore mit 175er Armen ersetzt habe. Nicht mehr so hübsch, aber seit dem tritt es sich besser. Vielleicht Kopfsache, aber vielleicht auch tatsächlich ergonomisch besser für mich🤷🏻‍♂️ Zumindest kann ich mir für mich nichts kürzeres als min. 170mm am Bike vorstellen. Schon gar nicht 165 oder weniger. Diese kurzen Kurbeln machen wohl eher an Downhill/Freeride Bikes Sinn, wo ich 😉 tunlichst vermieden werden sollte. Will man aber den Berg selber hochtreten, sollten die Kurbeln doch den notwendigen Hebelarm liefern. Meine 50¢🤷🏻‍♂️
 
Theoretisch ja, praktisch nein.
Theoretisch, wie auch praktisch.

... wahrscheinlich ... Ausprobieren ... sehr wahrscheinlich ...
Das hört sich alles irgendwie nur nach Vermutung an.

... Schrittlänge von 94cm bin ich mit 175er Kurbeln glücklicher ...
Selbstverständlich. Hier im Forum dürfte der Großteil der Leute eine Schrittlänge von +- 80 cm haben. Wenn man eine 170er Kurbel entsprechend von 94:80 skaliert, dann müßten genau diese Leute eine 145 Kurbel fahren. Interessanter weise tun sie das aber nicht. Sie verlangen nichteinmal nach so einer so kurzen Kurbel.

Ich habe mal im Radlladen gefragt, ob ich das Rad mit einer 180er Kurbel haben könnte. Der etwas kleinere Verkäufer, der entsprechend keine Notwendigkeit für eine längere Kurbel sah, meinte: "Eine 180er Kurbel braucht kein Mensch".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine absolute Ausnahme. Die Kurbel war wohl eine Sonderanfertigung beim Dorfschmied. Im Laden hat man zu seiner Zeit ein Rennrad so ziemlich ausschießlich mit einer 170er bekommen. Es war Shimano mit seiner XT die plötzlich mit der 175er dahergekommen sind. Den Rennradlern hat die längere Kurbel auch gefallen.


V.a. kann man mit einer 175er im Vergleich zur 170er um knapp 3 % langsamer treten, um bei gleicher Kraft die gleiche Leistung zu haben. Das sind je nach Trittfrequenz 2 bis 3 UPM je Minute. Bei langen und muskulös schweren Beinen kann eine um 5 mm längere Kurbel den Puls senken.

Selbstverständlich spielt das bei den heute so angesagten Pedelec keine Rolle.
Dann wirst du allerdings auch um 3 % (oder einen anderen Wert?) langsamer fahren. Dem Hinterrad ist egal, wie groß der Kreis ist, den die Pedale machen.
 
Ja! Mit einer 200er kann man 20% langsamer treten. Wenn ich gehe, dann mache ich auch etwa 20% Schritte weniger, als die nicht so Großen um mich herum. Lt. den ganzen theoretischen Formeln ist mir eine 200er deutlich zur kurz.

Was für'n Quatsch. Die Kadenz hat mal gar nichts mit der länge der Kurbel sondern einzig und allein mit der Zahnanzahl des Kettenblatts und der daraus reslutierenden Entfaltung zu tun.

Wenn man die Kurbellänge verändert, müsste man auch das Kettenblatt anpassen. Bei einer längeren Kurbel hat man mehr Hebel. Kann also ein größeres Kettenblatt fahren. Um die gleiche Geschwindikeit zu erreichen würde die Kadenz sinken. Der Weg, den der Fuß dabei zurücklegt ist aber länger auf Grund der größeren Kreisbahn. Und ja, der Fuß wird dabei von den Pedalen "geführt" und hat nichts mit der Beinlänge zu tun.
 
allerdings hat er dann weniger Bodenfreiheit
je länger, desto eher hab ich mal bodenkontakt? :rolleyes:

Wie schräg muss die kurve gekratzt werden um die Kurbel, besser Pedale, auf den Boden zu bekommen?
Wenn´s um kleine oder größere Bodenwellen, ala Pumptrack oder gar um Kicker zum Springen, geht müssen die Kurbelarme eh in die Horizontale gebracht werden.
Lustig wird´s wenn´s nicht gemacht wird, das geht dann immer seitlich runter und sieht nach Bullenreiten aus.

Längere Kurbeln sind für größere Fahrer, denk ich (vielleicht denke ich auch Zuviel) . . . stell dir mal einen 2m Menschen mit kurzen (165mm) Kurbeln vor, sieht aus als ob er ein Kinderrad fährt.

Längere Kurbeln in Verbindung mit einen kleinen Kettenblatt lässt sich auch leichter treten.
Aber das hattet ihr schon 😎
 
Wie schräg muss die kurve gekratzt werden um die Kurbel, besser Pedale, auf den Boden zu bekommen?

Naja, es gibt da schon ein paar Stellen, da möchte man (bergauf) tretend das Pedal nicht zum falschen Zeitpunkt unten haben...

pedal-02.jpg


pedal-04.jpg


pedal-05.jpg


Da haben die hier beispielhaft gezeigten Fahrerinnen, die auf Grund ihrer Körpergröße tendenziell eher kürzere Kurbeln fahren, einen Vorteil gegenüber einem 2 Meter Mann, der was das reine Treten anbelangt, mit einer längeren Kurbel besser fahren würde, dann aber zu Lasten der Bodenfreiheit, so dass es eben auf den Kompromiss rausläuft.
 
Ohh, na gut, okay, hast recht . . .
Bin mehr Bergab und in der Luft orientiert.
Hab ehrlich gesagt nicht an die Bergauftreter gedacht . . . macht das überhaupt Spaß? Ist ja anstrengend . . . Frage für einen Freund 8-)
 
Theoretisch, wie auch praktisch.
Praktisch zumindest nicht einfach.
Das hört sich alles irgendwie nur nach Vermutung an.
Ja, weil ich das Komplizierte nicht durchrechnen wollte.

Dazu folgende einfache Überlegung:
Dein Ausgangspunkt war konstante Leistung. Konstante Leistung bedeutet bei gleichen Bedingungen gleiche Geschwindigkeit, oder anders gesagt gleicher zurückgelegter Weg pro Zeit. Wenn du denselben Gang fährst - einfache Variante -, dann bedeutet das auch für die Kette den gleichen zurückgelegten Weg pro Zeit. Dazu war deine Überlegung, die Kadenz um 3% zu verringern (wohl in Analogie zur Änderung der Kurbellänge um 3% zwischen 170 und 175 mm). Wenn die Kette nun denselben Weg zurücklegen soll, dann muss der Umfang des Kettenblatts um 3% zunehmen. Beim Kettenblatt geht aber nur ein Zuwachs von 2 Zähnen, allein schon wegen Narrow-Wide (gerade Anzahl von Zähnen). Der Zuwachs von zB 30 auf 32 Zähnen ist aber 7%. Du könntest also die Kadenz um 7% verringern bei konstanter Leistung, aber nicht um 3%. Nun könntest du natürlich hinten einen anderen Gang fahren und vorne dann das Kettenblatt ebenfalls ändern und so vielleicht auf die gewünschte Änderung von 3% kommen. Das kannst du gerne mal mit realen Kassetten durchrechnen und präsentieren, aber ich denke, das ist eher nicht im Sinne des Erfinders.

Ich könnte mir vorstellen, dass du gedacht hast, wenn sich die Kurbel um so und so viel ändert, dann ändert sich auch der Hebel um dasselbe und damit auch das Drehmoment bei konstanter Kraft. Der Haken ist aber, dass du für eine konstante Leistung auch das Kettenblatt wegen der Entfaltung anpassen musst und die Kraft eben nicht nur von der Kurbellänge, sondern auch vom Kettenblattradius abhängt. Da der Kettenblattradius aber nicht beliebig gewählt werden kann, ist das mit der beliebigen Anpassung nicht so einfach.
 
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