Badlands 2024 – Mitgefahren!: „Ich war nicht bereit für Badlands“

Badlands 2024 – Mitgefahren!: „Ich war nicht bereit für Badlands“

Die Route quert zwei Wüsten, man kämpft mit Temperaturen weit über 40 Grad am Tag und im einstelligen Bereich in der Nacht und das alles auf 780 km mit 16.000 Höhenmetern: Das ist das Badlands Gravel Ultracycling Event in Spanien. Und Nathalie Schneitter ließ es sich nicht nehmen, es anzutesten. Hier ist der Gastbericht von Rennrad-News.de.

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Badlands 2024 – Mitgefahren!: „Ich war nicht bereit für Badlands“
 

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Re: Badlands 2024 – Mitgefahren!: „Ich war nicht bereit für Badlands“
Keine Fehleinschätzung. Das ist eine Leistungssportlerin, die eine falsche Strategie genutzt hat. Und das hat nix mit Whataboutism zu tun. Nicht jeder Vergleich ist gleich Whataboutism.

Sie hat sich nach eigener Aussage überschätzt 🤷‍♂️

Whataboutism oder Whataboutismus ist ein rhetorisches Verfahren, das einen Missstand durch den Verweis auf einen anderen relativiert bzw. vom eigentlichen Thema ablenkt.
Finde ich treffend. Ist aber auch egal, nur um Boxen, Skisport, Fussball ging es mir nicht. Auch nicht um Ernährungsprobleme, nur um Schlafmangel 😂
 
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:ka: Siehst Du das anders? Wenn ja, warum?

Hast Du das CX-Rennen mit dem Ziel betrieben Spitzenleistungen im internationalen Maßstab zu erzielen?
Ja, ich seh das anders.
CX ist eine sehr anspruchsvolle Disziplin.

Und natürlich versuche ich Spitzenleistungen auf internationalem Niveau zu erzielen. Klappt nur leider nicht.😁
Es sollte aber hier nicht um mich gehen sondern um Frau Schneitter.
 
Machst du auch Leistungssport?
Nach meiner Definition nicht mehr.

Und natürlich versuche ich Spitzenleistungen auf internationalem Niveau zu erzielen.
Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Betreibst Du Hochleistungsspitzenleistungssport (wie auch immer Du den Sport oberhalb des Freizeitsport bezeichnet) oder bist Du Freizeitsportler, mit welchen Ambitionen auch immer.

Ich habe "Leistungssport" betrieben. Kajak-Rennsport. So im Verein, internationale Wettkämpfe, mit Ranglistenpunkten, Trainer usw.

Auf dem Rad betreibe ich Freizeitsport. Auch, wenn ich dort an Rennen teilnehme. Nicht im Verein, nicht an internationalen Wettkämpfen usw.
 
Es ging ja konkret um das event-typische und leicht lösbare Schlafmangel-Problem. Und dieses Problem ist auch ziemlich einzigartig im Leistungssport.

Nein, es ist nicht einzigartig, aber hat eben hier diese Ausprägung.
Die reine Leistungsfähigkeit zu messen, das ist ohnehin nicht möglich. Beim Boxen verliert der technisch bessere und fittere Boxer auch mal, weil der Gegner eine höhere Schmerztoleranz hat, bei der Ramapage gewinnt nicht zwingend der beste Fahrer, weil es noch einen im Feld gibt, der vielleicht nicht so gut fährt, aber dafür den Kopf besser ausschalten kann.

Die Komponente Kopf und Psyche ist immer eine Variable, die zur körperlichen Konstitution und zum Skill mit hinzukommt. Insofern wird diese Komponente immer Teil der Gleichung sein, sobald sich Menschen miteinander messen.

Ich stelle mal die kühne These auf, dass die Person, die am besten mit Schlafmangel umgehen kann, auch mit zu denjenigen gehören wird, die stundenlang durch den Regen fahren ohne sich unterzustellen oder ihr Bike mit kurzen Hosen durch knietiefen Schnee wuchten. Auch das ist Qual und Selbstkasteiung und es profitiert die Person mit der größten Leidensbereitschaft/dem größten Durchhaltevermögen und nicht die, die auf dem Papier am besten oder stärksten ist.

Versteh mich nicht falsch, ich sehe das mit dem Schlafmangel auch durchaus problematisch, weil sie dabei Menschen in richtig große Gefahr bringen können. Ich denke aber auch, dass es für viele gerade den Ausschlag zur Teilnahme an solchen Events gibt, dass eben kein sehr eng gesteckter Rahmen existiert und man selbst festlegt, wie weit man gehen möchte.
Ein bisschen vergleichbar mit dem Top-Manager, der zu einer Domina geht, um sich rumkommandieren und erniedrigen zu lassen. Geplanter Kontrollverlust eben, oder: Darauf vorbereitet zu sein, unvorbereitet zu sein.
 
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Nach meiner Definition nicht mehr.


Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Betreibst Du Hochleistungsspitzenleistungssport (wie auch immer Du den Sport oberhalb des Freizeitsport bezeichnet) oder bist Du Freizeitsportler, mit welchen Ambitionen auch immer.

Ich habe "Leistungssport" betrieben. Kajak-Rennsport. So im Verein, internationale Wettkämpfe, mit Ranglistenpunkten, Trainer usw.

Auf dem Rad betreibe ich Freizeitsport. Auch, wenn ich dort an Rennen teilnehme. Nicht im Verein, nicht an internationalen Wettkämpfen usw.
Ja, ich betreibe Leistungssport. Weil ich die selben Trainingsingalte wie Profis trainiere. Und dazu aber noch einen Job, Familie und Haus wuppe.
Aber du hast Recht, wir reden aneinander vorbei.
 
Hochleistungssport


Ja was denn nun? Leistungssport, Hochleistungssport oder meinst du eigentlich Spitzensport oder Profisport?

Der Bereich, ab dem's kritisch wird, ist je nach Sportart ganz unterschiedlich. Rennrad oder Mountainbike kann man jedenfalls bis auf ein sehr hohes Level ohne gesundheitliche Nachteile betreiben. Bei Fußball sieht das zb ganz anders aus.


Ob man die Menschen vor sich selbst schützen muss - nette Fragestellung.

Die große Frage ist ja eigentlich, warum Menschen das machen. Dazu gibt's sicher Studien.
Andere gehen in die Wüste und essen Pilze.
 
Schmerztoleranz, Kopf ausschalten, stundenlang kurze Hosen, Qual und Selbstkasteiung, Top-Manager, Domina, erniedrigen lassen, geplanter Kontrollverlust
Reden wir wirklich noch über Leistungssport? Da will ich jedenfalls nicht wirklich zuschauen 🥴

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Zuletzt bearbeitet:
Vor Kurzem gab's hier den Bericht Arden2Eifel, auch ein Ultra-Race, bestritten und berichtet von einem männlichen Teilnehmer - der Tenor der Kommentare: Durchweg positiv und anerkennend.

Knapp drei Wochen später berichtet eine weibliche Teilnehmerin von ihrer Teilnahme an einem Ultra-Race und die Reaktionen sind - ... ?

Wo ist der Unterschied, ob eine männliche oder weibliche Person ein Ultra-Event bestreitet?
Nach den ersten Kommentaren fiel mir das auch auf, kann mich aber auch erinnern das es viele positive Kommentare zu dem Schreibstil gab und da sehe ich diesmal den Unterschied. Der Bericht hier ist ehrlich, ernst, recht auf Leistung fokusiert aber auch recht deprimierend
 
Nach den ersten Kommentaren fiel mir das auch auf, kann mich aber auch erinnern das es viele positive Kommentare zu dem Schreibstil gab und da sehe ich diesmal den Unterschied. Der Bericht hier ist ehrlich, ernst, recht auf Leistung fokusiert aber auch recht deprimierend

Vielleicht macht das tatsächlich den Unterschied:

Während in dem Bericht über Badlands steht, daß aufgrund von Schlafmangel während einer Abfahrt zweimal fast der Sekundenschlaf zugeschlagen hätte, steht bei Arden2Eifel, daß aufgrund von Schlafmangel Udo Jürgens auf dem Gepäckträger mitgefahren ist.

Für mich ist durchaus nachvollziehbar, warum beides gänzlich unterschiedliche Reaktionen hervorruft.

Unterm Strich berichten beide, bei gänzlich unterschiedlichem Schreibstil, jedoch vom gleichen:
Die Belastung bei einem solchen Event ist derart hoch, daß Körper und Geist ab einem gewissen Punkt nahezu ständig kurz vor dem Not-Aus stehen.

Ich pflichte jedem hier bei, der nach Schutz der Teilnehmenden ruft - sofern es Teilnehmer gibt, die von Dritten gezwungen werden, teilzunehmen!

Wer aber aus freien Stücken an einem solchen Event teilnimmt (und Berufssportler zähle ich durchaus auch zu 'aus freien Stücken', Stichwort Augen auf bei der Berufswahl oder - etwas weniger polemisch: Man kann sich auch entscheiden, einen anderen Beruf auszuüben), ist sich normalerweise bewußt, welche Belastung auf ihn zukommt und/oder hat jederzeit die Möglichkeit zu entscheiden 'ab hier mache ich langsamer, jetzt will ich mir nicht mehr zumuten'.

Wer für sich entscheidet 'das ist ungesund' muß nicht teilnehmen und sollte es auch nicht.
Wer es machen will: Go for it.
Das Risiko, sich gesundheitlich so zu überlasten, daß man bleibende, unter Umständen tödliche Folgen davonträgt, hat jeder von uns, die wir hier schreiben, auch. Wer von uns ist nicht schon mal 'mit einer kleinen Erkältung' trotzdem aufs Bike gestiegen, obwohl man besser erstmal geschaut hätte, wieder gesund zu werden. Und die aus sowas folgende Herzmuskelentzündung ist näher, als man denkt.
 
Wer von uns ist nicht schon mal 'mit einer kleinen Erkältung' trotzdem aufs Bike gestiegen, obwohl man besser erstmal geschaut hätte, wieder gesund zu werden. Und die aus sowas folgende Herzmuskelentzündung ist näher, als man denkt.
Wird extrem unterschätzt und kann ein Lied davon aus unserer Familie erzählen. Nicht vom biken, aber halbtot zur Arbeit, obwohl absolut vermeidbar und körperlich angestrengt, man ist ja unverzichtbar. Stichwort, künstliche Herzklappe!

Das ist und war mir schon immer eine Lehre, den Blödsinn fange ich gar nicht erst an; zuerst wird Fieberfrei auskuriert.
 
Ich stelle mir gerade vor, wie bei Neandertalers einfach mal 10 Tage die Erkältung auskuriert und ausgestorben wurde.

Das ist das Gemeine:
Nahezu alle denken, daß mit ner Erkältung 'noch was geht'. Oft ist das auch so, manchmal allerdings auch nicht.

Ich hab die Erfahrung selber mit gerade mal 20 Jahren machen müssen:
Viel Sport getrieben, topfit, durchtrainiert.
Aber irgendeine der Erkältungen, von denen ich dachte 'ach komm, klar kannst du zur Arbeit' oder 'nur so ein paar Meter locker joggen, wenigstens ein bißchen an die frische Luft' haben mir da die Grenzen aufgezeigt.

Ich kann mich nicht mal erinnern, daß ich wirklich fiebrig krank mich beansprucht habe, sondern wie oben geschrieben 'nur so ein bißchen angeschlagen' ...

Ergebnis:
Herzmuskelentzündung, Herzrhytmusstörungen.
Ein Jahr strikte Pause vom Sport, spazieren gehen ja, aber nur im Bummeltempo, sonst nix erlaubt. Beta-Blocker, anfangs mit der Aussage 'wir müssen mal schauen, wie sich das entwickelt'.

Am langen Ende hatte ich Dussel, konnte die Medikamente nach ungefähr einem Jahr langsam ausschleichen und merke heute fast nix mehr davon. Aber: Auf so ne Erfahrung kann jeder verzichten.

Darum: Leider ist ein blöder Infekt, Erkältung, Schnupfen, etc. doch nicht so harmlos, wie man leicht glaubt.
 
Wenn das so ist dürfen untrainierte keine Treppe mehr hochgehen.
Meine Arbeitskollegen haben beim Spazieren gehen einen höheren Puls als ich beim rumrollen mit dem Rad. Auch höhere Pulsspitzen.
 
Wenn das so ist dürfen untrainierte keine Treppe mehr hochgehen.
Meine Arbeitskollegen haben beim Spazieren gehen einen höheren Puls als ich beim rumrollen mit dem Rad. Auch höhere Pulsspitzen.
Es geht darum, dass bei Fieber Käfer in der Blutbahn sind, die sich festsetzen können. Hat überhaupt nichts mit dem Trainingsstand eines Gesunden zu tun.
 
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