Hallo,
ich hatte hier vor einiger Zeit auch mal meine "Geschichte" berichtet, nun würde ich gerne mal ein Update geben.
Mein Problem:
Korpelschaden mit Knochenödem retropatellar, 4. Grad
Meine OPs:
Erste OP im Nov 2021 (Mikrofrakturierung) in der Hessingparkklinik in Augsburg.
Hat nichts gebracht ausser Muskelverlust und Frustration.
Zweite OP im Nov 2023 im EOC Lugano, also jetzt beinahe eineinhalb Jahre her. Knorpelimplantat MaioRegen und Tuberositasosteotomie. Die Schrauben im Schienbein sind noch drin und bleiben da vermutlich auch, habe damit keine Probleme. Generell ist das Schienbein komplett schmerzfrei und verheilt.
Zum Knie:
Also, was ich auf jeden Fall sagen kann und ich glaube, das hab ich hier auch schon sehr häufig gelesen: Es ist / war ein laaanger Weg und vermutlich ist er auch nie wirklich zu Ende. Aber dennoch möchte ich auch ein bisschen Mut machen, weil ich auch so semi-positives berichten kann
Bei mir war der Muskelverlust im Oberschenkel nahc der OP wirklich enorm (selbst der Physio war beeindruckt) und man sieht auch heute noch ein DEUTLICHER Unterschied zum gesunden Bein. Die Probleme, die ich heute habe, sind vermutlich grösstenteils darauf zurückzuführen.
Ich hatte 9 Monaten Post-OP eigentlich alle Sportarten wieder aufgenommen (Rennradfahren, wandern, schwimmen sowieso, sogar ein bisschen Joggen). Zugegebenermassen, nie ganz schmerzfrei. Nach ca. 12 Monaten wurde es wieder deutlich schlechter. Also bin ich wieder zum Arzt, der mich operiert hatte. Der hat mir wieder Physio verschrieben und mich noch einmal ins MRT geschickt, um zu sehen, ob es sich verschlechtert hat. Am vergangenen Montag bekam ich dann das Ergebnis. Siehe da, es ist extrem erfreulich (was ich niemals erwartet hätte). Das Knorpelimplantat hat sich gut eingefügt, die Patellasehne, die vor einem Jahr noch sehr verdickt war, ist auch etwas schlanker geworden und das Knochenödem ist nicht vorhanden. Aus MRT-Sicht also alles "gut"!! Dennoch hab ich sehr nervige Dauerschmerzen. Sowohl Arzt als auch Physio erklärten mir, dass die vermutlich vom Schmerzgedächtnis kommen. Ich habe diese Knieschmerzen nun eben schon seit gut 4 Jahren und das Gehirn versteht nicht, die wieder abzustellen. Klingt komisch und ich kann es leider auch nicht gut erklären, aber ich kann nur sagen, dass es Sinn machte, als ich die Erklärung bekam. Ein weiterer Grund für die Schmerzen sei Eindeutig die fehlende Muskulatur. Auch das macht für mich absolut Sinn.
Beispielsweise war ich vergangenes Wochenende zwei Tage beim Skifahren. Schnee extrem weich und das Fahren wahnsinnig anstrengend (der Kategorie: Oberschenkel brennen wie Feuer!). Am ersten Tag morgens beim Skifahren hatte ich noch ziemliche Knieschmerzen, die dann aber tatsächlich im Laufe des Tages besser wurden, am zweiten Tag waren sie praktisch weg. Und am Tag darauf bin ich morgens aufgewacht und habe festgestellt, dass ich seit vielen Monaten nicht mehr so wenig Schmerzen hatte. Vermutlich ist es übertrieben zu sagen, die Therapie lautet also Skifahren Skifahren Skifahren
Aber mit Sicherheit lautet die Therapie Muskelaufbau.
Long story short: Da ich nun dank des positiven MRTs weiss, dass ich nichts kaputt gemacht habe / nichts kaputt mache mit meinem aktuellen Lebensstil, werde ich wieder fleissig zum Physio gehen und alles daran setzen, die Muskulatur auf Vordermann zu bringen. Und abgesehen davon meinen Sport weitermachen, mich nicht einschränken. Das ist übrigens nicht mein erfundener Behandlungsplan, sondern der von Arzt und Physio. (Der Arzt ging soweit, zu sagen: "Wenns mal weh tut, scheiss drauf, nimm notfalls ne Schmerztablette, aber hör nicht auf!" Was ich dann doch etwas übertrieben fand

)
Ich hab jedenfalls die Hoffnung noch nicht veloren, dass es noch besser werden kann und dass die OP nicht umsonst war.
VG