Kaufberatung für Bremse für schweren Fahrer benötigt

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Wegen Beruf und anderem Erwachsenenscheiß bin ich leider in den vergangenen drei Jahren nur recht selten aufs MTB gekommen und habe mich mit neuen Produkten, Technik, aktuellen Trends etc. wirklich überhaupt gar nicht befasst. Ich habe zumindest das Gefühl, dass ich mit meinem Produktwissen echt nicht mehr auf der Höhe bin.
Weil ich für eins der Bikes jetzt eine neue Bremse anschaffen möchte, würde ich deshalb gerne auf euer Know How zurückgreifen und euch gern um Vorschläge bzw. Beratung bitten.

Zum Einsatzzweck: Die Bremse soll an ein Norco Sight, mit dem ich hauptsächlich Trails, technisches Gelände und kurze Abfahren hier im Ruhrgebiet rocke, ab und an wird das Radl aber auch (trotz vorhandenem DH Bike) im Bikepark gequält.

Was ich brauche: Ich bin groß und mache viel Krafttraining, deshalb bin ich ein schwerer Junge (immer irgendwo rund um 105kg).
Die Bremse sollte in Anbetracht meines Gewichts und des Einsatzzwecks also kräftig zupacken und auch sehr standfest sein. Geht wahrscheinlich eher in Richtung vier Kolben. Gewicht der Bremse spielt (angesichts deutlich größerem Einsparungspotential beim Fahrer :D) für mich erstmal nicht die riesige Rolle.

Was ich nicht brauche: Teure Edel-Bremsen mit CNC-Porno und Eloxal-Bling-Bling.
Ausgeben würde ich jetzt erstmal gerne so bis max. 300-350€ für VR und HR zusammen (aber natürlich ohne Scheiben), sofern es da was Gescheites gibt....

Ich würde mich über eure Empfehlungen freuen 8-)
 

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Re: Kaufberatung für Bremse für schweren Fahrer benötigt
Danke schonmal für eure Tipps! Die Saint hatte ich auch schon auf dem Schirm, die Maven kannte ich aber überhaupt nicht. Ich hatte jetzt lediglich optisch so ein bisschen Assoziationen mit der Code, die ich mal hatte. Die hätte ich damals am liebsten aus dem Fenster geschmissen, weil sie zwar geankert hat wie Sau, aber meeeega nervig war, weil ständig irgendwas dran zu schrauben/warten war. Die habe ich aber auch gebraucht übernommen, war vielleicht einfach "durch".

Im Budgetrahmen wären, soweit ich sehe, auch ne Cura 4 oder ne TRP DH-R Evo, aber bei beiden habe ich absolut keine Ahnung, ob sie was taugen für mich.
 
Danke schonmal für eure Tipps! Die Saint hatte ich auch schon auf dem Schirm, die Maven kannte ich aber überhaupt nicht. Ich hatte jetzt lediglich optisch so ein bisschen Assoziationen mit der Code, die ich mal hatte. Die hätte ich damals am liebsten aus dem Fenster geschmissen, weil sie zwar geankert hat wie Sau, aber meeeega nervig war, weil ständig irgendwas dran zu schrauben/warten war. Die habe ich aber auch gebraucht übernommen, war vielleicht einfach "durch".

Im Budgetrahmen wären, soweit ich sehe, auch ne Cura 4 oder ne TRP DH-R Evo, aber bei beiden habe ich absolut keine Ahnung, ob sie was taugen für mich.
Sind alles sehr gute Bremsen. Beläge und Scheiben sind da entscheidender.
Egal welche Bremse, hol dir große TRP Scheiben, R1 ist gut, RS05e sehr gut.
Dazu Galfer Schwarz oder Sinter Green(die Marke heißt Sinter, die Beläge sind organisch :spinner:)

Die Bremse selbst ist eher für das Hebelgefühl entscheidend, aber nicht die Standfestigkeit.
Bei Shimano z.B. sind alle 4-Kolben Bremsen fast identisch. Kannst auch ne Deore nehmen. Auf dem Trail merkst keinen Unterschied.
Cura 4 finde ich fühlt sich sehr ähnlich wie Shimano an, der Druckpunkt ist etwas weicher, aber härter als bei der Code.
 
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Von einem anderen Kraftsportler der mit 115-120kg auf dem Bike sitzt: ob Shimano 4 Kolben (slx, xt…) oder alte Code, oder Saint - werden alle reichen und kommt mehr auf die persönlichen Vorlieben zum Bremsgefühl an. Scheiben mit 220mm vorne und 200mm hinten dagegen waren der Gamechanger, damit passts für mich perfekt.
 
Ganz vielen Dank für euren Input! Dann ist meine Entscheidung zwischen den genannten Modellen ja relativ frei. Mineralöl mag ich lieber als DOT, damit wäre die Maven dann eher raus, Shimano mag ich wegen der mega einfachen und schnellen Entlüftung. Außerdem mag ich einen sehr knackigen, definierten Druckpunkt, das kenne ich von SRAM Bremsen auch eher nicht so.

Zur Frage der Scheibengröße: Ich hatte das auch schon überlegt, weil mir die "neue" Möglichkeit von 220mm Rotoren schon zu Ohren gekommen war. Ich würde das sehr gerne machen, allerdings fürchte ich, dass meine DVO Sapphire am Radl dafür nicht freigegeben ist 😞
 
Ganz vielen Dank für euren Input! Dann ist meine Entscheidung zwischen den genannten Modellen ja relativ frei. Mineralöl mag ich lieber als DOT, damit wäre die Maven dann eher raus, Shimano mag ich wegen der mega einfachen und schnellen Entlüftung. Außerdem mag ich einen sehr knackigen, definierten Druckpunkt, das kenne ich von SRAM Bremsen auch eher nicht so.

Zur Frage der Scheibengröße: Ich hatte das auch schon überlegt, weil mir die "neue" Möglichkeit von 220mm Rotoren schon zu Ohren gekommen war. Ich würde das sehr gerne machen, allerdings fürchte ich, dass meine DVO Sapphire am Radl dafür nicht freigegeben ist 😞
Die Maven läuft mit Mineralöl. Ich hatte auch schon die Saint. Die Maven bremst weitaus bösartiger bei gleicher Scheibengröße.
 
Was ich nicht brauche: Teure Edel-Bremsen mit CNC-Porno und Eloxal-Bling-Bling.

Dann tut es auch ein günstige Shimano 6120/520/420 4-Kolben-Bremse.

Bei den Scheiben bist du nicht auf Shimano festgelegt, es passen auch andere (2 mm dicke) Scheiben in die Sättel rein. Hinten 203, vorne 203 oder 220/223 mm und dann sollte das passen.

Bei der Saint/XT Bremse sollte dir klar sein, daß die von der Charakteristik eher "bissig" sind, die Dominion A4 z. B. ist bei vergleichbarer max. Bremskraft viel besser zu dosieren. Die günstigeren Shimano 4-Kolben-Bremsen sind auch etwas "gnädiger" als die Saint/XT.

Ich hatte selbst ne Saint am Trailbike und kam nicht klar damit. Die Dominion taugt mir viel besser.

Versuch macht kluch...
 
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Ganz lieben Dank euch allen für den Input! Jetzt stehe ich natürlich vor einer sehr schwierigen Entscheidung, weil das Fazit ja wäre, dass eigentlich alle aufgezählten Bremsen geeignet wären. Dann müsste man wie gesagt so ein paar 'weiche Kriterien' mit einbeziehen.
Was mich, trotz aller guten Dinge auf Haben-Seite, an Shimano Bremsen sehr nervt, ist die Ersatzteilsituation. Letztens gerade wieder den Fall gehabt: SLX-Sattel am Radl der Freundin ist undicht und wenn man sich nicht auf irgendwelche Dichtungen von Alibaba (von denen man auch nur vage hoffen kann, dass sie passen) verlassen möchte, bleibt einem nur übrig, den Sattel wegzuwerfen und nen neuen zu kaufen. Finde ich schräg - nicht aus Geiz, sondern weil ich diese Teiletauscherei aufgrund eines kaputten Dichtungsrings einfach hirnrissig und dekadent finde. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht, bei welchen anderen Herstellern außer SRAM das besser ist.
 
Ich wiege deutlich mehr wie die veranschlagten 105kg und möchte auch noch etwas dazu geben.
Bitte keine pauschalen Aussagen wie: "Je größer die Scheibe um so besser".
Das System lässt sich absolut individuell abstimmen und aufbauen. Bei der Maven brauche ich mit voller Montur und mehr als 150kg selbst in den Alpen keine 220er Scheiben mit den organischen Belägen. Dazu kommt es ja auch auf persönliche Vorlieben an. Der eine mag es bissig und aggressiv der andere eher schön dosierbar und ausdauernd.

Wenn du ne starke Bremse nimmst ala Maven, Trickstuff etc. kann die Scheibengröße durchaus kleiner sein. Auch die Paarung aus Scheiben und Klötze macht viel aus. Da kommt dann noch die Scheißengröße hinzu.
So ist eben wirklich das tolle die individuelle Abstimmung.
Ich fand die Code RSC mit Centerline und Standard Belägen zum kotzen und absolut überfordert mit meinem Gewicht. Aber mit Brakestuff Scheiben und Galfer Schwarz war sie super dosier- und berechenbar.

Ich würde empfehlen dir die Bremsen mal anzusehen und zu drücken und nach Hebelform und Druckpunkt zu entscheiden. Den Rest kann man wunderbar über Größe der Scheiben, Scheibenart (gelocht, geschlitzt, gemischt) und Beläge anzupassen. Dazu gibt es einen spitzen Thread im Nachbarform https://www.emtb-news.de/forum/threads/bremsscheiben-design-vs-funktion.11971/

Aber Achtung. Das ist ne lange Lektüre mit wertvollen Infos.


Gruß Holger
 
Was mich, trotz aller guten Dinge auf Haben-Seite, an Shimano Bremsen sehr nervt, ist die Ersatzteilsituation. Letztens gerade wieder den Fall gehabt: SLX-Sattel am Radl der Freundin ist undicht und wenn man sich nicht auf irgendwelche Dichtungen von Alibaba (von denen man auch nur vage hoffen kann, dass sie passen) verlassen möchte, bleibt einem nur übrig, den Sattel wegzuwerfen und nen neuen zu kaufen.
Und bei der nächsten Reparatur fehlen dann die Teile, die weggeworfen wurden.
Meines Wissens ist bei dem Standardkram vieles gleich.
 
Und bei der nächsten Reparatur fehlen dann die Teile, die weggeworfen wurden.
Meines Wissens ist bei dem Standardkram vieles gleich.

Das war auch eher im übertragenen Sinne gemeint, der Sattel kommt natürlich nicht in die Tonne, sondern wird als Ersatzteilspender aufgehoben.
Ist halt nur blöd, wenn man irgendwann drei oder vier Sättel in der Kiste im Keller rumliegen hat, weil immer zuerst die blöden Kolbendichtungen kaputt gehen und Shimano sich weigert, sowas als Ersatzteil anzubieten. :troll:
 
Egal was.
Aber wer SRAM im Aftermarket kauft ist nicht ganz sauber.
(Ich fahre aktuell Code und G2)
Kann ich so nicht bestätigen, aber da macht auch jeder andere Erfahrungen oder hat mal Pech. Hab mein Lehrgeld mit anderem Hersteller bezahlt, andere würden das Pech nennen. Und jetzt mit 2 Maven bin ich sehr glücklich, wobei die Shimano auch gut ist. Alle Code Bremsen ab Werk waren leider Mist und mussten trotz Werkstattnachbesserungen und eigenen Versuchen gehen. Die G2 RS am Vado läuft auch absolut vorbildlich.
 
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Ich kann über Shimano Bremsen nur Gutes berichten und bin mit meinen 2 Metern Größe auch automatisch schwerer als der Durchschnitt.
Erste Scheibenbremse XT BRM765 (2 Kolben) mit vorne und hinten jeweils 180er Scheiben völlig ausreichend.
Dann XT BRM 775 (2 Kolben) zunächst vorne 180er und hinten 160er auch sehr gut. Spätere Umrüstung auf 200er Scheibe unumgänglich, da ich zugenommen hatte...leider.
Aktuell am Hardtail XT BRM 8020 mit 180er vorne und 8000 hinten mit 160er...auch mehr als ausreichend.
Neuanschaffung mit Hayes Dominion A4 vorne mit 200er und hinten Dominion A2 mit 160er Scheibe...Probefahrt steht noch aus.
Die Bremsen von Shimano hatten noch nie einen Defekt o.ä. und bis auf Wartungsarbeiten komplett sorgenfrei.
Als Medium in der Leitung ist Öl mMn auch wartungsfrei.
Glasklare Empfehlung.
Ich hoffe, ich konnte helfen :winken:
 
Ich kann eine Lanze für die Cura4 brechen. Gute Bremsleistung, vom Hebelgefühl zwischen Shimano und SRAM. Von der Bremskraft kein Vergleich zur Code (RS). Shimano ist nochmal einen Tick stärker.
Ich fahre die mit den Monolothic Scheiben in 202mm, dann sind die 2,3mm dick. Für die zweite Cura4 überlege ich gerade ob ich die TRP oder Trickstuff Scheiben verwenden soll.
 
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