Biken in den Alpen funktioniert in aller Regel so, wie du es in Kochel sehen kannst. Es gibt jede Menge Wege, teils gut, teils weniger gut mit dem Rad befahrbar. Darum bauen sich die Leute dann ihre Touren. Extra fürs MTB angelegte Wege gibt es in Tourismusregionen, insbesondere in den großen Skigebieten, die ihre Infrastruktur im Sommer nutzen möchten und wo im Sommer die Auslastung auch der Infrastruktur im Tal (Hotels etc.) selten so hoch ist wie im Winter. In Deutschland gibt es das praktisch nicht, auch weil es kaum große Skigebiete gibt und die zwei, die es gibt (Garmisch und Oberstdorf) haben genug klassischen Sommertourismus. Die Gebiete, die auf Sommertourismus ausgelegt sind, brauchen meist kein Zusatzangebot für Biker, zumindest nicht als Tourismus, weil die in den klassischen Saisonzeiten schon ausgelastet sind. Mountainbike-Trails im Sinne von Park gibt es daher oft nur als nicht genehmigte Eigenbau-Projekte, die dann oft genug zu Ärger führen und entsprechend ziemlich geheim gehalten werden. In der Schweiz, in Italien und Frankreich ist man dem Radfahren grundsätzlich aufgeschlossener gegenüber, sodass es dort zumeist Shared Trail Ansätze für Biker und Wanderer gibt, die auch gut funktionieren. In Deutschland und Österreich ist man dem Radfahren deutlich weniger aufgeschlossen gegenüber, wobei der große Unterschied ist, dass man in Österreich auf Wegen grundsätzlich nicht Radfahren darf (die Wege müssen extra freigegeben werden für MTB), während in Bayern das Radfahren auf Wegen grundsätzlich erlaubt ist und es entsprechend extra für jeden Weg verboten werden muss, was häufig versucht wird und sehr häufig ohne rechtliche Grundlage behauptet wird. Es gibt hier leider zunehmend ein Konfliktfeld, das durch den explodierenden Nutzungsdruck während Corona kurzzeitig eskaliert ist und sich jetzt langsam wieder ein wenig beruhigt, ohne dass dauerhafte positive Lösungen in Sicht wären.