Wir reden ja hier von Ausdauersport, mit Betonung auf Sport. Die 2h Bummelrunde um den See ist für jeden halbwegs fitten Menschen z.B. keiner.
Und da ist am wichtigsten für die Regenration nach dem Sport, die Glykogenspeicher zu füllen. Das geschieht am besten über (kurzkettige) Kohlehydrate. Und da ist Eiweiß erstmal im Weg, weil es die KH Aufnahme hemmt/verlangsamt.
Natürlich braucht man auch Proteine für die Regeneration, aber eben nicht direkt nach dem Training und ganz sicher nicht in den ersten 30 Minuten danach.
Am wichtigsten ist da erstmal die Glykogenspeicher zu füllen und die verlorene Flüssigkeit wieder aufzufüllen.
Dann, so ca. nach einer Stunde kann man dann Proteine zuführen, z.B. fettarmes Fleisch wie Hühnchen mit Reis oder Nudeln mit Fisch. Später dann eine ausgewogene Mahlzeit mit viel Gemüse, Eiweiß und (langkettigen) Kohlehydraten und Fetten.
Der Open Window Effekt wirkt übrigens in beide Richtungen. Zum einen kann der Körper nach dem Training schnell Nährstoffe aufnehmen und sollte dies auch, zum anderen ist der Körper da aber auch am anfälligsten (für Infekte usw.).
Und da stellt sich mir die Frage, wie sinnvoll es für den Hobbyathleten ist, sich ausgerechnet in dem Zeitraum hochprozessierte Lebensmittel wie Proteinshakes und Co. reinzupfeifen. Gerade dann sollte man sich so natürlich wie möglich ernähren, denn dann ist der Körper eben am anfälligsten. Könnte mir vorstellen, dass dadurch z.B. das Krebsrisiko deutlich steigt, Darmerkrankungen, usw., weil dann der Körper Missbrauch einfach nicht so gut wegsteckt.
Aber grundsätzlich, wie immer im Hobbybereich machen sich die meisten viel zu viel Kopf, was Material, Training, Ernährung angeht. Ab 20h strukturiertem Training pro Woche ok, aber für die meisten gilt das, was einer der großen Philosophen unserer Zeit treffend gesagt hat: Radfahren kommt von Radfahren (Andre Greipel).