Südix - Über Süditalien nach Albanien und Griechenland

Die Herbstfärbung ist der Hammer. Scheint mir viel bunter zu sein als bei uns? Oder machts der blaue Himmel? Kurz/kurz in der Sonne auf dem Radl Im November hat was :)
 
01.11. 13:45 Mazedonischer Grüngrenztrail bei Gorna Belica, 1500m

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Wir gurken zunächst ein wenig durchs grüne Niemandsland am namenlosen Grenzpass unterm Blackstone Mountain. Die Richtung ist allerdings halbwegs klar, immer geradeaus das Tal runter. Zarte Wegspuren sind auch vorhanden.

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Wenig später steht dann sogar ein Wegweiser in der Gegend: "Gorna Belica" wäre das erste Dorf auf mazedonischer Seite.
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Damit dürfte die experimentell halblegale Grenzüberquerung in trockenen Tüchern sein.

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Das Wegerl wird auch immer deutlicher und immer besser, man könnte beinahe schon S1-Flowtrail dazu sagen. Dazu ein paar Felsenberge, tolles Panorama zum Ohridsee, Mazedonien liefert ab.

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Gorna Belica Trail: Nur kahle Bäume sind gute Bäume. Und ihre sterbenden Blätter rascheln so schön.

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Gorna Belica Trailselfie.

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Gorna Belica Trailwasser.

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Gorna Belica Trailherbst.

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Nacht achthundert Tiefenmetern erreichen wir mit Gorna Belica das erste mazedonische Bergdorf. Einreise abgeschlossen, keiner Grenzstreife begegnet, alles in Butter.

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Später sind Cappuccino und Leckerlis auf der Flaniermeile in Struga am Ohridsee. Nach drei Tagen in der albanischen Bergeinsamkeit ist hier richtig was los, auch mal wieder angenehm.

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Struga: https://en.wikipedia.org/wiki/Struga

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Moment... ich komm ja schon. Bitte Aufstellung nehmen zum obligatorischen Hinternselfie.

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Erledigt. Grüße vom Ohridsee...

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... und Prost aus der "Republik Nordmazedonien", um das kleine hübsche Land mal bei seinem korrekten Namen zu nennen.
 
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Habt ihr wirklich einen Reisepass dabei? Oder nur Personalausweis?
Auf dem Balkan reicht der Perso. Trotzdem sind wir seit fast drei Jahren immer mit Reisepass unterwegs. Man weiss ja nie, ob man nicht plötzlich ganz kurzfristig in einen Last-Minute-Flieger nach Neuseeland steigen möchte.
 
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@stuntzi am Ohrid See, falls ihr auf der Albanischen Seite nach Süden fahrt: Lin is voll nice
Oberhalb is eine Basilika, dort den Kamm bis zum Ende wär ein cooler Zeltplatz… falls ihr das bei dieser Tour macht. Unterkunft in Lyn is ja auch voll günstig

Ganz vorne sind super Badeplätze
https://maps.app.goo.gl/NES2XAVqWEo9vdu97?g_st=ipc
Sind bei den Mazedoniern drüben gefahren. Die ohridische Albanerseite ist glaub ich ne blöde Hauptstraße mit Autos drauf. Und du musst dreihundert Höhenmeter zum Grenzübergang hoch. Und nen offiziellen Grenzübergang in Mazedonien benutzen dürfen wir nach gestern sowieso nicht.
 
02.11. 12:00 Schifferl von Ohrid nach Sveti Naum, 690m

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Sonnenaufgang in Struga am Ohridsee.

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Dann weiter am spätherbstlich leergefegten Ufer des Ohridsees entlang...

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... bis nach Ohrid. Hier ist schon etwas mehr los, die Stadt am See ist halt auch eine von Mazedoniens Hauptattraktionen.

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Trotzdem noch sehr entspannt.

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Wir machen heute Vormittag auch einen auf entspannt: Ein kleines Touristenboot fährt uns den gesamten langen See entlang bis ans Südende. Dauert zwar länger als mit dem Bike und die Uferstraße auf der mazedonischen Seite ist sehr hübsch und verkehrsarm, aber wir kennen's halt beide schon mit dem Radl... mehrfach.

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Einhundert PS sind zur Abwechslung auch nicht so verkehrt. Außerdem gibt's Touristopps unterwegs.

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Ohridsee: Bay of Bones.

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Ohridsee: Herbstkettle.

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Ohridsee: Schaukelkettle.

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Ohridsee: Sveti Naum. Das berühmte Kloster markiert das Südende vom See ist unsere Endstation. Hier steppt der mazedonische Touristenbär, einen Besuch sparen wir uns. War eh schon mal drin, außerdem haben wir für heute Nachmittag noch ein kompliziertes Mazedonien-Projekt geplant: Grüne Grenze rein war gestern, grüne Grenze raus soll dann heute folgen.
 
02.11. 12:00 Schifferl von Ohrid nach Sveti Naum, 690m

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Sonnenaufgang in Struga am Ohridsee.

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Dann weiter am spätherbstlich leergefegten Ufer des Ohridsees entlang...

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... bis nach Ohrid. Hier ist schon etwas mehr los, die Stadt am See ist halt auch eine von Mazedoniens Hauptattraktionen.

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Trotzdem noch sehr entspannt.

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Wir machen heute Vormittag auch einen auf entspannt: Ein kleines Touristenboot fährt uns den gesamten langen See entlang bis ans Südende. Dauert zwar länger als mit dem Bike und die Uferstraße auf der mazedonischen Seite ist sehr hübsch und verkehrsarm, aber wir kennen's halt beide schon mit dem Radl... mehrfach.

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Einhundert PS sind zur Abwechslung auch nicht so verkehrt. Außerdem gibt's Touristopps unterwegs.

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Ohridsee: Bay of Bones.

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Ohridsee: Herbstkettle.

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Ohridsee: Schaukelkettle.

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Ohridsee: Sveti Naum. Das berühmte Kloster markiert das Südende vom See ist unsere Endstation. Hier steppt der mazedonische Touristenbär, einen Besuch sparen wir uns. War eh schon mal drin, außerdem haben wir für heute Nachmittag noch ein kompliziertes Mazedonien-Projekt geplant: Grüne Grenze rein war gestern, grüne Grenze raus soll dann heute folgen.
Ja ja, uns den Mund mit dem Balkan wässrig machen, und dann die Pfahlbauten von Überlingen hier reinstellen 😅
 
02.11. 13:30 Grüner Grenzpfad von Mazedonien nach Albanien bei Sveti Naum, 850m

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Der Plan: Etwa zweihundert Meter oberhalb des offiziellen Tushemisht-Grenzübergangs auf der Uferstraße bei Sveti Naum führt ein sattelitig leidlich erkennbarer Pfad durch den Wald. Auf OpenStreetMap ist da auch was eingezeichnet, da ist schon mal ein gutes Zeichen. Freilich wäre es den Nordmazedonien vermutlich völlig egal, wenn wir einfach normal ausreisen, ohne vorher offiziell eingereist zu sein. Aber man weiss ja nie... wenn der Grenzer an der Straße nen schlechten Tag hat... außerdem ist ein zweites halblegales Grüngrenzabenteuer sowieso viel spannender. Die Uferstraße ist für langweilige Gepäcktaschenreiseradler und Gravelbiker. Und halt für Autos.

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Auf Krawall gebürstete Bergradler dagegen schlagen sich einen Kilometer vor der Grenze in die Büsche...

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... und singletracken sich...

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... bald schon ziemlich zugewuchert...

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... den illegalen mazedonischen Grenzberg hinauf. Die Hälfte ist fahrbar, die andere Hälfte schieben wir durch's Gestrüpp. Der Weg allerdings verschwindet nie ganz, die Richtung passt, mit der Karte stimmt's auch meistens überein.

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Nach ner halben Stunde im Dickicht stehen wir auf einmal vor einem uralten Grenzstein. Albanien ist erreicht!

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Jetzt nur noch irgendwo das Gestrüpp verlassen...

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... und auf feiner albanischer Piste den Grenzberg westseitig runtercruisen.

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Sveti Naum Grenztrail?

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Der leistet absolut!

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Nach einer kurzen Weile erreichen wir Äcker und Schafweiden oberhalb der Bucht von Pogradec...

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... und sind zurück in der Zivilisation.

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Zweite grüne Grenze ohne besondere Vorkommnisse erfolgreich eingetütet. War ein abenteuerlich cooles Wochenende mit dem kleinen Schlenker über die Republik Nordmazedonien, die gefundene Route kommt direkt in die leckere Balkansuppe.
 
01.11. 13:00 Blackstone Pass am Grenzkamm zwischen Albanien und Nordmazedonien, 1970m

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Ein Tag, der mit Katzen beginnt, kann nur gut werden.

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Ein Tag, der mit Schafen beginnt, kann auch nur gut werden.

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Der Plan für heute? Rauf in den Shebenik-Jablannice-Nationalpark und auf nicht vorhandenen Schmugglerpfaden illegal die grüne Grenze nach Mazedonien überqueren. Dann einen Singletrack zum Ohridsee finden. Stravapixel Fehlanzeige, auf OpenStreetMap gibt's auch nicht viel zu holen. Aber ein Balkanweitwanderweg namens "High-Skardus-Trek" geht dort oben lang, also irgendwas wird schon gehen. Experiment eben.
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Endlich kann ich auch mal Fotos zu Eurem tollen Bericht beitragen.Sind vom High Scardus Trail, im Südwesten vom Kosovo, Dragash hieß der Ort in der Nähe.
 
Wie illegal ist die grüne Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien?
Das liegt wohl im Ermessen des Grenzpolizisten, der dich aufgreift. Es kann der Theorie nach Geldstrafen geben, auch wenn's mir noch nie passiert ist. Ich lass mich aber auch nicht oft erwischen und versuche, die grünen Ein- und Ausreisen nach Möglichkeit korrekt auszugleichen. Das mach ich allerdings mehr als kleine "Challenge" für die Routenwahl denn aus Notwendigkeit. Glaube nicht, dass die Mazedonier gestern bei offizieller Ausreise nach grüner Einreise auch nur mit der Wimper gezuckt hätten... aber Offroad war's halt spannender.

Es gibt hier ja unter anderem die "Peaks of the Balkans" und 'High Skardus" Weitwanderwege, bei denen man öfters am Berg Grenzen überquert. Da musste man sich früher mal vorab bei den Behörden registrieren, keine Ahnung ob das immer noch so ist. Ist für meine ungeplanten Routen auch kaum praktikabel.

Der langen Rede kurzer Sinn, mit nem EU-Pass würde ich mir hier keine Gedanken machen. Der Balkan ist nicht Russland, da verschwindest du als Radler im Grenzwald ja gerne mal für zwei Monate hinter Gittern. Und damit hat er wohl noch Glück gehabt.

In den USA würde ich sowas allerdings auch nicht probieren wollen.
 
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In den USA würde ich sowas allerdings auch nicht probieren wollen.
Es gibt glaube die Möglichkeit bei der Great Divide Mountain Bike Route, wenn man sich voher registriert, auf der grünen Grenze aus den USA auszureisen und nach Canada einzureisen.

Am Peace Arch Border Crossing kann man zum Peace Arch gehen (bzw. radeln, was ich schon gemacht habe), es gibt auf CA Seite eine Provincial Park und auf US Seite einen State Park, die sind zum großen Teil zwischen den Grenzkontrollstationen, also quasi Niemandsland, nur sollte man nicht den zusammenhängenden Park auf der anderen/falschen Seite verlassen.

Irgendwo bei Langley, BC oder Aldergrove entlang der 0 Avenue gibt es Stellen, wo man mit dem MTB es rüber schaffen könnte auf die Parallelstraße, ohne abzusteigen, sind auch nur 2-3 Meter Gras/Erde, dann wäre wieder Asphalt ... es gibt bestimmt noch mehr solche Stellen.
 
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Irgendwo bei Langley, BC oder Aldergrove entlang der 0 Avenue gibt es Stellen, wo man mit dem MTB es rüber schaffen könnte auf die Parallelstraße, ohne abzusteigen, sind auch nur 2-3 Meter Gras/Erde, dann wäre wieder Asphalt ... es gibt bestimmt noch mehr solche Stellen.
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Ich meine es gab auch kurze Stellen ohne Graben, einmal glaube sogar mit Bank+Tisch oben drauf.
 
Joa, die Bilder sehen gut aus.
Holytrail klingt als käme der auch in die Suppe.

Spannendes Grüngrenzen Abenteuer in den letzten Tagen.
Wobei die Profis in den Sozialen Medien das viel Superlativer ausgeschlachtet hätten.
... oder halt auch nicht, weil mit ein paar Hunderttausend Zuschauern gibt es vielleicht auch wieder leichter Ärger.
 
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