Ja is klar. Wo ist das Problem, dass "schon wieder diskutiert wird? War und ist das nicht das Ziel derer Hersteller die darauf setzen?
Die Behauptung 32" macht ungeachtet der Körpergröße Sinn, müsste erstmal bewiesen werden. Kann mir nicht Vorstellen, dass das Überrollverhalten das erhebliche Mehrgewicht kompensiert, insbesondere bei kleineren und leichteren Fahrern. Mann muss auch beachten, dass die Gewichte der MTB in den günstigeren Preisklassen teils erheblich höher sind. Nicht nur die Laufräder an sich sind ja schwerer, sondern die Rahmen benötigen mehr Material durch längere Ketten und Sitzstreben, die Gabeln sind schwerer, auch die Kette ist wohl etwas länger. Es ist, unter Berücksichtigung dessen, auch anzunehmen, dass der Gewichtsunterschied dann zwischen 29" und 32" noch größer sein wird als im Highend Bereich.
Somit haben es kleine, leichte Fahrer echt schwer diese hohe Rotierende Masse zu beschleunigen, insbesondere bei niedrigen Gescwindigkeiten bergan tritt das bessere Überollverhalten in den Hintergund.
Somit sieht 32" für mich derzeit, nach einer geschickt vermarkteten zu erwarteten erheblichen Preissteigerung mit recht überschaubaren Nutzen für den Verbraucher aus.
Den Nutzen sehe ich nur bei sehr Großen Fahrern jenseits der 195cm Körpergröße, für die die Vorteile wirklich erlebbar sind.
Wie immer geht es doch um Kompromisse , aktuell deckt der 29" Kompromiss für die allermeisten Menschen die besten Eigenschaften ab.
Wir brauchen in dieser Marktlage sicher keine neue Laufradgröße am MTB. Die Verkaufszahlen sind seit Jahren rückläufig, auch weil das MTB immer komplexer geworden ist. Neukunden sind damit teils überfordert, allein schon ob der Vielfalt der Kategorien , Hardtails, Fullys, Downcounty, Trailbikes,Enduro usw. Unter anderem deshalb läuft das Gravelbike, in seiner (noch?) relativen Einfachheit, dem MTB in den Verkaufszahlen langsam den Rang bei Muskelbetriebenen Fahrrädern ab.
32" verschlechtert den niedrigschwelligen Zugang zum MTB Sport nochmals.
Wird in ausführlicher Länge in jedem Beitrag diskutiert, wenn man nur 32" in irgendeinem Zusammenhang sieht. Überraschenderweise gibt es keine neuen Erkenntnisse, da kein durchschnittlich großer Tester oder gar Privatperson ein fertiges 32" Rad für unter 195cm große Menschen gefahren ist
Wenn du den zweiten Link ansiehst, wirst du lesen, dass ein Alu 32" trotz Mehrgewicht (über 2kg) und Prototypengeomtrie schneller als ein 29" Race XC Bike auf der selben Strecke ist, solange es jetzt kein gelutschter Flowtrail ist. Kannst du mir glauben, musst du nicht. Wenn man 32" auch in Rahmengröße S umsetzen kann, werden die Race XC Fullys und Hardtails in 32" kommen, Stichwort faire Bedingungen für alle. Bei langhubigeren Anwendungen (siehe erster Link von mir, beschreibe ich relativ detailiert) denke ich, dass 32" wenn dann nur vorne kommt, hinten aus Platzgründen eher nicht und vorne auch nur bei entsprechend großen Rahmen, zbsp L aufwärts. Ich denke also, dass 32" 29" ergänzt und nicht ersetzt wie es bei 26" der Fall war. Eventuell gibts auch mehr Konfiguratoren, zbsp ein Propain Tyee kann man sich in M als 27,5", Mullet oder 29er bestellen
Außerdem gibt es ja noch andere Anwendungen außer MTB, zbsp Gravel wäre eine tolle Anwendung für 32". Man hat einige Nachteile nicht (Achserhebungskurve, Abstand Poppes-Hinterrad, nicht vorhandene Großserien Federgabeln) und die Geländetauglichkeit würde davon profitieren. Die Geometrie müsste zwar neu gedacht werden, da man jetzt schon mit den Zehen am Vorderrad ansteht, oft auch noch in M, keine Ahnung wer sich das einreden lassen hat. Das könnte man ganz einfach machen, indem man einfach keine 90-100mm Vorbauten mehr verwendet sondern eher um die 50mm und/oder steilere Sitzwinkel verwendet, damit würde man mehr als genug Platz schaffen um nicht schlechter oder gar besser als aktuell zu werden. Außerdem gibt es dort auch den Trend wieder weg von den 175mm Kurbeln zu gehen, entsprechend gibt es dort auch nochmals mehr Platz. Sprich mehr oder weniger MTB Geometrie in einer Rennrad-like Verpackung. Das ganze Rad wird aber relativ lang im Gegensatz zu jetzt, was jetzt aber nichts Schlechtes für ein Reise oder Offroad Gravel wäre. Mehr Platz für Rahmentaschen, schlechte Wege werden besser weggebügelt ohne Federelemente zu brauchen, beides Sachen, die man gerne am Reiserad sieht. Wenn ich mir ein Gravel als Reiserad aufbauen würde, wäre es definitiv ein eine Nummer zu großer Rahmen mit kürzerem Vorbau, oder gar ein MTB Hardtail Rahmen eine Größe kleiner als ich normalerweise bräuchte (weil Dropbar, weil mehr Reach bei kürzerem A2C) mit längerer Starrgabel (Super/Mega Mullet mit 32" vorne in Zukunft?). Im Gelände traut man sich auch mehr (weniger OTB Gefühl), meistens traut man sich was nicht zu, obwohl man es könnte, zumindest geht es mir so. Theoretisches Produktportfolio: Reise/Bikpacking Gravel in 32" für Komfort und Platz, Race Gravel in 28" für Agilität und spritziges Antreten, Offroad Gravel mit 32" Starrgabel oder 28" Federgabel und 28" hinten für Grip im Gelände bei dennoch guter Agilität, Allroad/Commuter in 28" als Zwitter zwischen Gravel und Rennrad. Würde es sogar noch klarer für Einsteiger machen welches Rad für was gemacht ist, aktuell erkennt man den Unterschied nur an der Geometrie, Anschraubpunkten an Rahmen und Gabel oder ob das Rad eine Federgabel hat.
Beim Graveln ist meistens der Weg das Ziel, im Idealfall genießt man meistens die ganze Strecke und legt auch ganz andere Strecken zurück, 200km und 2500hm gingen wahrscheinlich nur mit TQ und 700+Wh bei geringer Unterstützung. Eigentlich finden alle MTBiker den Downhill super, viele könnten aber auf den anstrengenden Uphill, der eher mehr Mittel zum Zweck ist, verzichten, entsprechend die Beliebtheit von eMTBs, damit macht man sich den anstrengenden und weniger spaßigen Teil einfacher. Zumindest habe ich noch keinen sagen gehört, wie geil den der Trailanstieg war, höchstens Kommentare zur Steilheit oder Landschaft. Außerdem fährt man da ganz andere Geschwindigkeiten. Während man mit dem Gravel auch auf der Ebene über 25km/h fährt macht man das eher selten mit dem MTB wenn man nicht gerade auf Asphalt oder feinem, kompaktem Schotter unterwegs ist, entsprechend hat man viel weniger von den Vorteilen des Motors beim Gravel oder gar Rennrad als beim eMTB.
Wenn man sich auf eine Laufradgröße beschränken müsste, wäre es definitiv 29", da bin ich bei dir, einfach weil es bei jeder Anwendung und Körpergröße funktioniert. Mehr als ein 32" XC Bike werde ich wahrscheinlich auch nicht fahren können mit meinen 172, 29" Enduro funktioniert top, 32" mit 7,5cm weniger Platz zum Hintern wird sehr spannend