Red Bull Rampage: Zwischen Wahnsinn, Fortschritt und Verantwortung

Die Red Bull Rampage beeindruckt jedes Jahr mit unglaublichem Mut und außergewöhnlicher Fahrtechnik. Doch genau diese Extremität macht es für mich immer schwerer, das Format zu genießen. Ich habe das Gefühl, dass Fahrer sich für das Event und die Erwartungen der Zuschauer immer weiter über ihre Grenzen hinaus pushen – mit einem enormen Risiko für schwere Verletzungen. Aus diesem Grund möchte ich dieses Format nicht mehr sehen. Die Gesundheit und Sicherheit der Athleten sollten immer Vorrang haben, und kein sportlicher Wettkampf ist es wert, dafür aufs Spiel gesetzt zu werden.
 
Ich schaue mir die Rampage nicht (mehr) an, da ich einfach Angst davor habe Tod oder Verletzungen live zu beobachten. Mir fiele aber auch nichts ein, wie man so ein Event entschärfen sollte. Ohne Red Bull würden die Sportler aber vermutlich ihre Gesundheit oder Leben für mehr Klicks auf Youtube etc. riskieren. Wirklich verändern kann man da vermutlich gar nix, da es in der freien Entscheidung der Athleten und vermutlich auch in deren Naturell liegt, sich den Risiken auszusetzen.
 
Die Red Bull Rampage beeindruckt jedes Jahr mit unglaublichem Mut und außergewöhnlicher Fahrtechnik. Doch genau diese Extremität macht es für mich immer schwerer, das Format zu genießen. Ich habe das Gefühl, dass Fahrer sich für das Event und die Erwartungen der Zuschauer immer weiter über ihre Grenzen hinaus pushen – mit einem enormen Risiko für schwere Verletzungen. Aus diesem Grund möchte ich dieses Format nicht mehr sehen. Die Gesundheit und Sicherheit der Athleten sollten immer Vorrang haben, und kein sportlicher Wettkampf ist es wert, dafür aufs Spiel gesetzt zu werden.
das sehe ich exakt identisch!
 
Toller Bericht!
Wegen mir kann das gerne wieder eine Big Mountain Veranstaltung ohne Rotationatricks werden. Krasse Linien, Flow und Style, bewertet vom Publikum und nicht dieser Woschtjury.
Aktuell ist mir das zu wild, Bier und Popcorn fallen mir aus dem permanent offenen Mund. Das möchte ich nicht!
 
Ich sähe nur die Möglichkeit, das Event maximal zwei Jahre an der gleichen Location stattfinden zu lassen um das Risiko zu senken. Hat man dieses Jahr gut sehen können - irgendwann ist halt alles vollgebaut und die Jungs müssen voll auf Risiko gehen um vorne rein zu fahren.. oder sie kommen auf wahnwitzige Ideen. Silvas Crash würde ich mal als Einzelfall betrachten. Er hat schon seit Jahren davon gesprochen mal einen Drop zu doubleflippen. Hätte klappen können, dann wäre es einer der krassesten Momente der Freeridegeschichte geworden. So wurde es leider einer der traurigsten Momente. Für mich ist die Rampage eines der "coolsten" Events überhaupt, ich war 2013 und 2014 zum Knipsen selbst dort und die Atmosphäre vor Ort ist wirklich einzigartig. Ich denke aber auch dass irgendeine Anpassung nötig ist. Abgesehen von allem anderen definitiv auch beim Preisgeld!! Zeit für einen Fond aus dem die Athleten bezahlt werden wenn sie sich verletzen.
 
Merci Dennis für den Bericht und das Hinterfragen dieser Art von "Rampage" Show. Ja - bin genau deiner Meinung und denke selber, dass dies in dieser Form nicht nötig wäre. Das Risiko ist (eigentlich) bei jedem Fahrer zu hoch. Eigentlich ein Wunder, dass bis jetzt nicht mehr solche Unfälle passiert sind. Das will NIEMAND weder Fahrer, noch Zuschauer. Für Sprünge und Tricks gibt es die Slopestyle-Events. Big Mountain "riding" ist dann halt fürs Format (Redbull) zuwenig actionreich? Ist das der Grund... :ka:
 
Anmerkung - auf dem Foto ist der Nicholi Rogatkin zu sehen, sein Crash - oder eher Absturz ging zum Glück relativ harmlos aus, er hat sich seitdem die Rampage als Teilnehmer jedoch auch nicht mehr angetan.
 
Ich schaue es nicht (mehr), weil mit die Sensationssucht zu weit geht.
Das was die überlebenden Fahrer mit ihren Räder da in den Staub zirkeln hat nix mit dem zu tun, was ich unter Mountainbiken verstehe.
Für mich so interessant wie Radball, Kunstradfahren oder Bahnrad.
Respekt für die, die es ausüben - aber ohne meine Klicks.
Auch die Brause kaufe ich nicht!
 
Konstruktive Maßnahmen:
Aus statistischer Sicht wäre eine Reduzierung der Events schon eine Maßnahme. Kein Event, keine Wahrscheinlichkeit für ein Unglück. Drop-Höhe und Weite begrenzen wäre auch möglich. Mehr Fangzäune wie im Skisport, Sicherstellung von Auslaufzonen und weichen Stellen in gefährdeten Sturzzonen. Netze über Schluchten. Rotationstricks begrenzen.

Oder mit dem Riskio leben. Am Ende ist es ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Bei jedem Flugzeugabsturz sterben in der Regel 200+ Menschen. Vor kurzem die UPS Maschine in den USA.... Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber nicht 0. Und dennoch setzt man sich alltäglich dem Risiko aus, obwohl man weiß, dass es passieren kann. Wer legt also fest, wie viel Risiko legitim ist?
 
Konstruktive Maßnahmen:

Aus statistischer Sicht wäre eine Reduzierung der Events schon eine Maßnahme. Kein Event, keine Wahrscheinlichkeit für ein Unglück. Drop-Höhe und Weite begrenzen wäre auch möglich. Mehr Fangzäune wie im Skisport, Sicherstellung von Auslaufzonen und weichen Stellen in gefährdeten Sturzzonen. Netze über Schluchten. Rotationstricks begrenzen.



Oder mit dem Riskio leben. Am Ende ist es ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Bei jedem Flugzeugabsturz sterben in der Regel 200+ Menschen. Vor kurzem die UPS Maschine in den USA.... Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber nicht 0. Und dennoch setzt man sich alltäglich dem Risiko aus, obwohl man weiß, dass es passieren kann. Wer legt also fest, wie viel Risiko legitim ist?
 
Darf ich mal kontrovers in den Raum stellen...

Ist das Problem, das Leute Sachen machen, die extrem gefährlich sind?
Oder das Zurschaustellen davon?
Für mich ganz klar das wie es zur Schau gestellt wird. Bei keinem Extremsport werden die krassesten Sachen in ein Event gepackt. Sowas wird geplant und nur gemacht, wenn das drumherum 100% passt. Da läuft keine Uhr, stört zweifelhafter Wind. Das muss einen irren Druck erzeugen. Dazu das Setup. Ja, sollte neu gedacht werden.
 
Darf ich mal kontrovers in den Raum stellen...

Ist das Problem, das Leute Sachen machen, die extrem gefährlich sind?
Oder das Zurschaustellen davon?

wie es schon Rainhard Fendrich richtig in seinem Lied 1982 besang:

...
Weltcup-Abfahrtsläufe machen eam a bisserl müd
Weil er is abgebrüht
Wenn eam dabei irgendwas erregt
Dann nur, wenn's einen ordentlich zerlegt
Ein Sturz bei 120 kmh
Entlockt ihm ein erfreutes "Hoppala"
Und liegt ein Körper regungslos im Schnee
Schmeckt erst so richtig der Kaffee
...
Wenn einer bei der Zwischenzeit
Sich zwanglos von an Schi befreit
Und es ihn in die Landschaft steckt
Dass jeder seine Ohrn anlegt
Wenn er es überleben tut
Dann wird er nachher interviewt

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich beobachte das ganze seit mehreren Jahren auch mit einem mulmigen Gefühl.
Ich denke das man das Wettkampf Format an sich ändern sollte.
Die Fahrer haben vor laufender Kamera nur zwei Runs in einem eng begrenzten Zeitfenster um auf ihrer kurz vorher mühsam gebauten Strecke Mountainbike Geschichte zu schreiben. Das ist für mich der eigentliche Wahnsinn daran.
Natürlich ist es für den Zuschauer so maximal spannend. Wobei es wegen Verzögerungen durch Wind in Vergangenheit auch schon maximal langweilig war…

Ich finde die Athleten brauchen erstens mehr Zeit und zweitens sollte das ganze ohne dieses konsequente Juging laufen.
Das es mehr darum geht eine geile Zeit zu haben und nicht um auf biegen und brechen zu gewinnen. Ich denke das Haupt Problem besteht darin das der Druck zu hoch ist.
Des Weiteren könnte man an besonders gefährlichen Stellen no Trick zones einführen, einfach um das Risiko etwas zu senken das jemand abstürzt. Natürlich ist das alles kein garant das nichts schlimmes mehr passiert, aber das was passieren kann muss ich mir bei meiner Hometrail Feierabendrunde auch bewusst sein.
 
Ich schaue es nicht (mehr), weil mit die Sensationssucht zu weit geht.
Wie in fast jeder Sportart, höher, weiter, schneller.
Das was die überlebenden Fahrer mit ihren Räder da in den Staub zirkeln hat nix mit dem zu tun, was ich unter Mountainbiken verstehe.
Viel hat es wahrlich nicht mit MTB zu tun, außer Bergräder und Berge (Mountain).

Meins ist es auch nicht, genau so wenig wie die anderen Veranstaltung, mit Sprüngen, Saltos, Rückwärts etc.
Aber hie und da mal die Zusammenfassung, egal ob mit dem MTB oder die mit ihren (Motorcoss) Maschinen.
Ist ganz nett anzusehen und natürlich beeindruckend, wie jede Sportart, wo die weltbesten Athleten trainieren und dann zusammen kommen oder aufeinander treffen.

In manchen Sportarten haben sich Verbände abgespalten und neu gegründet oder es wurden andere Wettkämpfe, zum Teil mit weniger zum Teil mit anderen Regeln, ausgetragen (Ultimate Fighting, Randoneur, Bickepacking).
 
Das Problem ist, das sich der Körper an alles gewöhnt und weiter gehen will.......Eindeutig weiter....denn wie es hier steht : ist jeder für sich selber verantwortlich

Motorsport....wird auch immer schnell
MotoGP ......mit 350kmh über die Wiese, ohne Knautschzone
Fallschirmspringen/skydiver...den Schirm falls zusammen gelegt , darüber sollte es mal ne Studie geben......mir war so als hätte ich mal gehört das gute 200-300 im Jahr sterben 😑
Drag-Race......mit 300 gegen gegen die Leitplanke
Motorsägen.......wo die Kette sich selbständig macht
StVO.......man muss nicht mal selber schuld sein




Und so weiter .....wenn es zu gefährlich ist , sollte man weiter schalten oder die Zeitung rausholen


Überall gibt es Risiken und wir setzten uns die aus .... gewollt und ungewollt
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Fest Serie zeigt doch wie es gehen kann. Ohne Zeitdruck, krasse Tricks und Lines zeigen. Das könnte man, meiner Meinung nach, auch bei der Rampage machen. Vielleicht in leicht abgewandelter Form, weil es ja schon was anderes ist. Alle habe zwei Wochen Zeit ihrer Line zu erstellen, zu fahren und zu filmen.

Das ganze wird dann als Zusammenschnitt an Tag X ausgestrahlt und das Publikum bewertet live während der Sendung. Klar gibt es dann nicht diesen "im Moment" Charakter aber wer tut sich den 8h live stream an? Also ich habe für sowas keine Zeit und Lust...
 
... Ich finde die Athleten brauchen erstens mehr Zeit und zweitens sollte das ganze ohne dieses konsequente Juging laufen.
Das es mehr darum geht eine geile Zeit zu haben und nicht um auf biegen und brechen zu gewinnen. Ich denke das Haupt Problem besteht darin das der Druck zu hoch ist.
...
Am Ende bekommt dann jeder ne Teilnahmeurkunde und das gute Gefühl dass alle gleich gut waren...

Solange niemand einen Zwang ausübt, ist das die Entscheidung jedes Einzelnen. Wenn man bei einer Abendtour in den Dolos runter fällt ist man auch Tod Q.E.D. .
 
Ich denke das Haupt Problem besteht darin das der Druck zu hoch ist.
Das glaube ich nicht. Rampage ist Leistungssport. Und jeder, der irgendwie in den Leistungssport gekommen ist, egal welche Sportart, hat doch den Ehrgeiz und Drive besser zu sein als die anderen oder besser als die Generation davor.
 
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