Misst BIKE Federwege mit dem Hintern? (... beim Fusion Raid SL)

Up&Down

Reigschmeckter
Registriert
8. Januar 2005
Reaktionspunkte
14
Ort
Schwoabeland
Hi,
schon in der BIKE 11/2005 ist der Federweg des Raid SL - lt. Hersteller 130 mm - mit "satte 149 mm am Heck" angegeben.

Bodo Probst hat in diesem Forum dazu richtiggestellt, dass das Raid SL 130 mm Federweg am Hinterbau hat.(Link).
Seine Begründung für den Irrtum der Herren Redakteure ist "lustig" - der "gefühlte" Federweg soll mehr sein als 130 mm (Link). Das ist freilich von der Art her beste BIKE-Redakteurslyrik - und unterstellt indirekt, die Messergebnisse würden mit dem Hintern erzielt.

Inzwischen hat die BIKE ein neues Testsystem, bei dem es angeblich mit wissenschaftlicher Genauigkeit zugehen soll. Alles wird mit exakten Prüfständen vermessen - auf Gramm und Millimeter genau - und dann gewichtet. Was in einem solchen Test war, sollte also definitiv nicht nur mit dem Hintern gemessen worden sein.

Und siehe da: das Raid SL hat in Ausgabe 2/2006 145 mm Federweg am Hinterbau.

Was ist da faul? Wird da nur behauptet, dass gemessen wird? Oder liegen die mehr als 10% Abweichung zwischen BIKE-Messung und Herstellerangabe an unterschiedlichen Vorstellungen dazu, was ein Federweg ist? Geht Fusion hier etwa einen Sonderweg und ist mit anderen Bikes bei den Herstellerangaben zum Federweg somit nicht vergleichbar? Kaum vorstellbar.

Vielleicht sollte Bodo Probst das mal wirklich abklären, er zahlt ja genug für seine Anzeigen in der BIKE (eine ganzseitige, farbige Anzeige kostet da um die 10.000 EUR, auf der letzten Umschlagseite nochmal mehr! Anzeigenpreise BIKE)

Und schließlich soll das Bike ja lt. dem neuen Fusion Bike-Konfigurator (Link EDIT: s. auch Attachment) bis zu 8053 EUR kosten ;-)

Gruß
up&down
 

Anhänge

  • teures_raid_sl.GIF
    teures_raid_sl.GIF
    31,1 KB · Aufrufe: 199
Up&Down schrieb:
Hi,
schon in der BIKE 11/2005 ist der Federweg des Raid SL - lt. Hersteller 130 mm - mit "satte 149 mm am Heck" angegeben.

Bodo Probst hat in diesem Forum dazu richtiggestellt, dass das Raid SL 130 mm Federweg am Hinterbau hat.(Link).
Seine Begründung für den Irrtum der Herren Redakteure ist "lustig" - der "gefühlte" Federweg soll mehr sein als 130 mm (Link). Das ist freilich von der Art her beste BIKE-Redakteurslyrik - und unterstellt indirekt, die Messergebnisse würden mit dem Hintern erzielt.

Inzwischen hat die BIKE ein neues Testsystem, bei dem es angeblich mit wissenschaftlicher Genauigkeit zugehen soll. Alles wird mit exakten Prüfständen vermessen - auf Gramm und Millimeter genau - und dann gewichtet. Was in einem solchen Test war, sollte also definitiv nicht nur mit dem Hintern gemessen worden sein.

Und siehe da: das Raid SL hat in Ausgabe 2/2005 145 mm Federweg am Hinterbau.

Was ist da faul? Wird da nur behauptet, dass gemessen wird? Oder liegen die mehr als 10% Abweichung zwischen BIKE-Messung und Herstellerangabe an unterschiedlichen Vorstellungen dazu, was ein Federweg ist? Geht Fusion hier etwa einen Sonderweg und ist mit anderen Bikes bei den Herstellerangaben zum Federweg somit nicht vergleichbar? Kaum vorstellbar.

Vielleicht sollte Bodo Probst das mal wirklich abklären, er zahlt ja genug für seine Anzeigen in der BIKE (eine ganzseitige, farbige Anzeige kostet da um die 10.000 EUR, auf der letzten Umschlagseite nochmal mehr! Anzeigenpreise BIKE)

Und schließlich soll das Bike ja lt. dem neuen Fusion Bike-Konfigurator (Link EDIT: s. auch Attachment) bis zu 8053 EUR kosten ;-)

Gruß
up&down


da kannste mal sehen wie flexibel FUSION ist. Und zum Preis das Motto, jedes Rad ein Unikat:lol:
 
Na ich würde mal laienhaft formuliert sagen: das ist die Distanz zwischen zwei waagerechten Geraden, die jeweils durch die unterste und oberste Position der HR-Achse laufen, die die Achse bei fixiertem Rahmen bei einem bestimmten Dämpfer einnehmen kann (bei verstellbaren Dämpfern: bei einer bestimmten Dämpfereinstellung/ -einbauposition).

Sicher gibt es da noch Details, die man diskutieren kann, z.B. ob die Geraden sein müssen oder ob die Distanz zwischen oberstem und unterstem Achspunkt direkt vermessen werden sollte (dann würde auch die evtl. vorhandene horizontale Verschiebung der Achse eine Rolle spielen und der Federweg etwas länger).

Aber dort eventuelle Diskrepanzen festzustellen ist das Problem von BIKE und Meister Probst. Und wenn der sagt, es sind 130 mm, und die Angabe in der BIKE liegt am "gefühlten" Federweg, unterstellt er damit, die BIKE würde nicht messen (abgesehen davon ist das für die "technische Referenz" nicht gerade eine rühmliche Erklärung ...)

<polemik>Aber das hier ist ja nur ein Bikerforum mit ein paar tausend Mitgliedern, die sich von den Herstellerforen substanziellere Infos erhoffen als von den Bike-Zeitschriften, bei denen meist zwischen redaktionellen und werblichen Texten kein Unterschied mehr festzustellen ist - da kann man so eine Frage ja mit "gefühlter Federweg" beantworten, anstatt sich etwas Mühe zu geben.</polemik>

Gruß
up&down
 
Up&Down schrieb:
...Aber dort eventuelle Diskrepanzen festzustellen ist das Problem von BIKE und Meister Probst.
wenn aber zwei verschiedene methoden (und da gibt es mit sicherheit noch viel mehr fakoren als die, die du aufzählst*) zu zwei verschiedenen mm-angaben führen, dann ist es gar kein problem.
ausser für dich.

ich verstehe wirklich nicht, wieso bodo p. dafür sorgen soll, dass seine angaben mit magazin x übereinstimmen.


* die unterschiedlichen magazine kommen ja auch auf deutlich unterschiedliche federwege. die bike ist nicht maßgeblich.
 
Dafür soll er ja gar nicht sorgen. Aber wenn es bei solchen Angaben wiederholte, erhebliche Abweichungen gibt - und es ist ja bei weitem nicht bei allen getesteten Bikes so, dass gemessener und Herstellerwert so erheblich abweichen - dann möchte ich nach den Gründen im Herstellerforum fragen dürfen.

Zudem er schon einmal auf dieses Thema reagiert hat - siehe die Links zu den entsprechenden Beiträgen im ersten Posting - und zwar auf eine wie ich finde recht unprofessionelle Weise - wie ist ja oben nachzulesen. Das hat mich schon geärgert, als das Thema das erste Mal aufkam.

Ich finde das Ganze kann auch als ein Beispiel für die Abhängigkeit zwischen Herstellern und Magazinen dienen (die ja immer wieder beschworen wird), wenn auch auf sublime Art. Schließlich hätte Meister Probst auch zu dem BIKE-Messwert einfach etwas kritisch Sachliches sagen können. Aber auf entsprechende Fragen mit solchen "die BIKE hat recht - der gefühlte Federweg ist größer als 130 mm"-Sprüchen zu kommen, das riecht danach, dass er 1. mit windiger Argumentation dem Magazin doch irgendwie recht geben will statt Kritik zu üben und 2. so einen Messfehler auch noch zur Eigenwerbung auszunutzen versucht. Und falls es daran liegt, dass Fusion so sehr anders misst als die meisten anderen, dann will ich das wissen, denn Federweg ist doch wohl ein erhebliches Verkaufsargument.

So ein Geeier finde ich :kotz: - und bringe daher das Thema aus gegebenem Anlass (BIKE 2/2006) halt nochmal auf den Tisch.

Gruß
up&down
 
der herstellerwert ist ja auch ein irgendwie gemessener.
den wahren wert gibt es nicht.
und niemand nimmt stellung zu der tatsache, dass jedes mag was anderes rauskriegt.

und es kann ja auch einfach sein, dass bodo p. die kasper von der bike nicht ernstnimmt.
 
Naja aber so ganz kann das ja auch nicht hinkommen, es muss doch eine allgemeingültige Norm geben.

Interessieren würde mich das auch mal wie das nun genau ist
 
Ich weiss zwar auch nicht genau wie man das misst, aber am einfachsten wär doch den Abstand vom Boden zu den hinteren Ausfallenden je einmal in ausgefederten und in eingefederten Zustand zu messen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man so grosse Abweichungen hinkriegt. Das geht doch mit Augenmass genauer :D

Johnny
 
Hmmm.... klingt gut, Abstand der Ausfallenden aus- und eingefedert zu messen. Die Veränderung dürfte die Komprimierung des Hinterreifens sein.... ;) Oder meinst Du das anders??
 
Ich meine natürlich ohne Feder, bzw ohne Luft im Dämpfer. Ist ja auch wurscht, ich ich kann mir nur nicht vorstellen, dass man den Federweg nicht genau messen kann.

Johnny
 
natürlich kannst du den federweg genau messen.
du kannst ihn halt auf x verschiedene arten genau messen.
das problem ist ja nicht, dass der, der misst, die skala falsch abliest oder das gerät falsch bedient,
sondern dass der eine mit x Newton belastet, der andere bis zum durchschlag, oder aber den theoretisch maximalen hub des dämpfers nutzt,
dass der eine den weg auf der kreisbahn auswertet, der andere den weg linear misst,
und dann ist die frage ob du die veränderung zum boden nimmst, oder die veränderung relativ zu einem anderen punkt, und welcher punkt ist das und...
 
Messmethoden und anderes Rumgeeier - da der ein oder andere hier einiges in den falschen hals bekommen hat und sich daraufhin sogar übergeben musste, möchte ich hier doch noch mal stellung nehmen. ich hoffe das die antworten nun etwas besser verdaulich sind:

die bike hat schlicht und ergreifend eine andere messmethode. ich entnehme den federweg unserer bikes den 3d-zeichnungen. im falle des raid sl sind es exakt 134mm bei 50mm hub. diese 134mm habe ich auch am rad ermittelt. wenn die bike in diesem falle mehr misst, mache ich mir eigentlich auch keine grossen sorgen. theoretischer federweg wird immer sehr hoch bewertet, ist in meinen augen bei weitem nicht alles und nur ein parameter von vielen. wichtig ist mir vor allem, dass das rad auch praktisch und als gesamtkonzept gut funktioniert - in diesem punkt hatte die bike ja keine einwände. hätte die bike allerdings nur 110mm gemessen, wäre das schon ein anderes ding.

und - ich nehme die kollegen von der bike ernst, alles andere ist interpretation. die redakteure haben in den tests sehr viele räder in kurzen abständen unterm hintern, was ein grosser vorteil ist - das sollte man nicht unterschätzen.

gruss bodo
 
vielen dank für die antwort.:daumen: nun kann ich besser schlafen. ;)

jetzt freu ich mich noch mehr auf mein bereits bestelltes raid sl!:love:

gruß
u&d

PS evtl. durch den polemikmodus abgeglittene äußerungen von mir weiter oben in diesem thread bitte ich zu entschuldigen (eifer des gefechts und so ...)
 
PS evtl. durch den polemikmodus abgeglittene äußerungen von mir weiter oben in diesem thread bitte ich zu entschuldigen (eifer des gefechts und so ...)[/QUOTE]


...macht ja nix. man hat eben so seine ups and downs.;)
 
BODO !!!

Musst dich nicht entsculdigen, if fande die Wortwahl genau richtig...
Lasst uns mal drüber nacjdenken, wieviele von uns diesen Waaaahnsins Unterschied an Federweg merken würden....

Bu Ll Shit !

Konn de Pappa net schwimme ischt Badhos kaputt
 
Hallo zusammen,
vielleicht kann ich ein wenig „Licht ins Dunkel“ der Federwegsfrage bringen.
Die Bike misst den Federweg am Hinterbau mit dem „gefahrenem“ Luftdruck im Federbein, bzw. mit der eingebauten Stahlfeder.
Das machen sie deshalb, weil sie gleichzeitig die Kennlinie aufzeichnen.
Der MTB Rahmen wird dazu in eine Vorrichtung gespannt, soweit ich das noch im Kopf habe am Tretlager. Dann wird eine massive Achse anstatt des Hinterrades eingebaut. An dieser Achse wird mittels einem Pneumatikzylinder „gezogen“. Damit der Rahmen sich nicht um das Tretlager „dreht“ wird ein zweiter Fixierpunkt benötigt. Dazu wird die Sattelstütze „missbraucht“. Die eingesteckte Sattelstütze „steht“ an einem Anschlag, der sich an der Vorrichtung befindet „an“ und dadurch kann sich der Rahmen beim aufbringen der Kraft nicht mehr „drehen“.
Der Anschlag ist fix an der Vorrichtung angebracht und muss einen gewissen Abstand zum Tretlager haben, ansonsten würden nicht alle Rahmengrößen in die Vorrichtung passen.
Und hier liegt die Federwegabweichung „begraben“.
Zum einen haben die gemessenen Rahmen unterschiedliche Sitzrohrlängen und zum anderen unterschiedliche Sattelstützendurchmesser.
Im Extremfall treffen also ein Rahmen mit kurzem Sitzrohr und 27.2er Sattelstütze und ein Rahmen mit langem Sitzrohr und 31.6er oder gar 34.9er Sattelstütze aufeinander.
Was passiert?
Da der „Anschlag“ für die Sattelstütze wie oben schon erwähnt immer auf gleicher Position ist, hat der kleinere Rahmen nicht nur die Stütze weiter ausgezogen, sondern auch noch den kleineren Stützendurchmesser.
Die eingeleitete Last am Hinterbau (mit ca. 200Kg – 250Kg) wird natürlich auch auf die Sattelstütz „übertragen“, und diese „biegt“ sich bei größerem Auszug und /oder kleinerem Durchmesser natürlich stärker durch wodurch natürlich ein größerer Federweg aufgezeichnet wird.
Ihr könnt Euch auf die Federwegsangabe von Fusion verlassen. Das mehr an Federweg (Bike Messung) kommt zum grossteil von der Stütze und ein kleinwenig von Rahmen samt Umlenkhebel.
Ein sehr weicher Rahmen führt gegenüber einem sehr steifen Rahmen natürlich auch zu einem "mehr" an Federweg.

Ich hoffe Euch ein wenig weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße,
Michi Grätz
 
Michi@Liteville schrieb:
Ein sehr weicher Rahmen führt gegenüber einem sehr steifen Rahmen natürlich auch zu einem "mehr" an Federweg.

Jetzt verstehe ich auch warum die Cannondales immer so viel Federweg haben :D

Danke für die Erklärung. Ist schon klarer, der grosse Unterschied zwischen den beiden gemessenen Werten verwundert mich aber schon, aber ist ja eigentlich völlig wurscht.

Johnny
 
@Michi@Liteville
ich find es ja toll, dass die konkurrenz mitargumentiert ...

ABER: willst du ernsthaft sagen, dass die differenz von 15 mm zwischen der federweg-angabe von bodo probst und der messung von bike daher kommt, dass sich rahmen und sattelstütze des raid sl im bike-prüfstand SO SEHR VERBIEGEN??? und das im unterschied zu fast allen anderen bikes???

sorry, aber das ist entweder nur halb durchdacht oder ganz subtiles fusion-bashing. beides nicht so toll, oder?

u&d
 
Zurück