Berlins Radfahrer heute auf SPON

ich hab neulich mit eigenen augen miterleben dürfen, wie ein radfahrer aus der uhlandstraße noch bei rot über den scheinbar leeren hohenzollerndamm wollte. auf dem hohenzollerndamm ein opa mit ner goldwing unterm arsch, der noch schnell die grünphase ausnutzen wollte, auf 80 aufgedreht hat und den radfahrer plattgemacht hat.

seit dem philosophiere ich nicht mehr über das thema rotlicht. und romantische mentalitätsvergleiche mit anderen ländern sowie das allseits beliebte totschlagargument "bei rot stehenbleiben = typisch deutsche obrigeitshörigkeit = spießigkeit" sind 1.) äpfel ≠ birnen und 2.) bei diesem thema auch absolut fehl am platz.
 
Und warum baust du deine Argumentation darauf auf?

Wenn Du gelesen hättest, was ich schrub, dann hättest Du schnell gemerkt, dass ich das nicht tue.

Wer sagt denn, dass das Missachten anderer Verkehrszeichen weniger schlimm ist?
Tempo 50 mit Auto in der 30er Zone ist ebenfalls mehr als fragwürdig.

Keiner, aber dann reg' Dich halt darüber auf, achnee...da wären ja auch motorisierte Verkehrsteilnehmer betroffen.

@Achse: Tolles Beispiel und wem genau willst Du da nun Fehlverhalten unterstellen? Oder wem mehr, wem weniger?
Aber im grunde bin ich froh, dass es Rotfahrer gibt, so hab ich wenigstens jeden morgen meinen Spaß, wenn sie jede rote Ampel mitnehmen und ich trotzdem vor ihnen ankomme

Na schön für Dich.
 
@mete:
Ich werd das Gefühl nicht los, dass du einfach eine gefestigte Abneigung gegenüber dem motorisierten Straßenverkehr hast. Darüberhinaus wirkt es, alsob du mich für einen Autofahrer halten würdest.

Ich reg mich über Temposünder auf, aber wie du hoffentlich feststellen konntest, geht es in diesem Thread nicht um die zu schnell fahrenden Autofahrer.
 
@PiratPilot:
Das war lediglich so gemeint, dass es nicht so ohne Weiteres möglich ist, Prozesse, die in anderen Kulturen funktionieren, in Deutschland 1:1 zu übernehmen.
 
Straßenverkehr hast. Darüberhinaus wirkt es, alsob du mich für einen Autofahrer halten würdest.

Nö, überhaupt nicht, wenn nur keine Menschen am Steuer sitzen würden.

Ich reg mich über Temposünder auf, aber wie du hoffentlich feststellen konntest, geht es in diesem Thread nicht um die zu schnell fahrenden Autofahrer.

Richtig, es geht um eine Veränderung der STVO, die keine ist, weil sie vorher schon in diesen Grundzügen Bestand hatte. Das Problem waren nicht die Regeln, sondern die Einhaltung. Besonders bei Radwegen stellen die Gemeinden/Städte/Länder nach wie vor gern mal an jeden Bollerweg ein blaues Schild, obwohl diese die Mindestanforderungen nicht erfüllen. Defakto verstoßen diese Wege also ohnehin schon gegen gültige Gesetze, ein neues Gesetz ohne verschärfte Kontrollen bringt demnach rein gar nichts. Und richtig, im Thread geht es nicht um Verkehrssünder, Idioten gibt es nämlich überall, aber ich habe damit auch nicht angefangen, nur stehenlassen kann man das nicht einfach so.
 
@achse: Tolles Beispiel...und wem genau willst Du da nun Fehlverhalten unterstellen...oder wem mehr, wem weniger?
genau das ist der punkt:
• wenn der radfahrer nicht bei rot über die ampel gefahren wäre, wäre nix passiert, denn dann wäre der motorradfahrer durchgerast.
• wenn der motorradfahrer vorschriftsmäßig 50 gefahren wäre, hätte er womöglich die grünphase nicht erreicht und eh bremsen müssen oder eben rechtzeitig vor dem radfahrer anhalten bzw. ausweichen können.

ergo:
wenn zwei zusammen kommen, die die StVO so interpretieren, wie es ihnen passt, kann es viel eher zu unfällen kommen.

das gilt für radfahrer gleichermaßen wie für die herren organspender auf ihren feuerstühlen wie für die 2. reihe parkenden autofahrer wie für die unachtsam abbiegenden LKW fahrer wie für wasweißich. das problem bei citybikern: sie haben in dieser kalkulation am meisten zu verlieren.
 
Die Meldung ist eine sachliche Information.

Nein, die Meldung ist nicht sachlich, sondern schlechter Journalismus: Sie ist einerseits sehr verkürzt, stellt dann aber neben dem Rotlichtverstoß das Fehlen von Licht und Reflektoren in den Vordergrund, obwohl zumindest letzteres mit dem Unfall sicherlich überhaupt nichts zu tun hatte. Damit wird suggeriert, dass der Radfahrer es eigentlich nicht besser verdient hat. Andere Fagen, die für die Beurteilung des Unfalls erheblich wären (wie schnell fuhr das Auto, wie lange war schon rot, wer war eigentlich Zeuge - im Zweifel nur der Autofahrer: Der kann viel erzählen, der Verstorbene kann sich ja nicht mehr wehren), werden dafür verschwiegen. Bei solchen Unfällen ist erfahrungsgemäß meistens ein Mitverschulden mit im Spiel (überhöhte Geschwindigkeit, der Vorsatz, seine "Vorfahrt" durchsetzen zu wollen).

Der Kommentar ist sicherlich ironisch überspitzt und bezieht sich auf Äußerungen in diesem Thread, in denen Geschwindigkeitsbeschränkungen und Ampeln als schikanöse Verkehrsvorschriften bezeichnet werden und in Zusammenhang mit Bikern, die sich an die Regeln halten, der Begriff „geistig Beschränkte“ fällt. Er sollte Anlass geben, darüber nachzudenken, dass es (Zitat): "beim Kampf im Großstadtjungle" auch Verlierer gibt. Auch sollte mein Beitrag die gegebene Empfehlung, man sollte doch nachts um 1.00 Uhr die Ampelzeichen ignorieren, in Frage stellen.
Sollte das pietätlos wirken, bitte ich um Entschuldigung.

So hast Du es nicht geschrieben. Wenn ich Dich nochmal zitieren darf:
ironisch überspitzter Kommentar schrieb:
Mountainbiker mit Unfehlbarkeitsanspruch sind vom Aussterben bedroht:
http://www.rnf.de/videoportal/sendun..._in_heidelberg

Scheint aber in Berlin noch eine stabile Population von denen zu geben.
frown.gif

Und das im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall ist pietätlos.
 
genau das ist der punkt:
• wenn der radfahrer nicht bei rot über die ampel gefahren wäre, wäre nix passiert, denn dann wäre der motorradfahrer durchgerast.
• wenn der motorradfahrer vorschriftsmäßig 50 gefahren wäre, hätte er womöglich die grünphase nicht erreicht und eh bremsen müssen oder eben rechtzeitig vor dem radfahrer anhalten bzw. ausweichen können.

ergo:
wenn zwei zusammen kommen, die die StVO so interpretieren, wie es ihnen passt, kann es viel eher zu unfällen kommen.

das gilt für radfahrer gleichermaßen wie für die herren organspender auf ihren feuerstühlen wie für die 2. reihe parkenden autofahrer wie für die unachtsam abbiegenden LKW fahrer wie für wasweißich. das problem bei citybikern: sie haben in dieser kalkulation am meisten zu verlieren.

:daumen:!

Ich frag mich die ganze Zeit worüber hier eigentlich diskutiert wird:confused:
 
Kann man hier nicht einfach mal ne Löschung vornehmen? ;) In diesem Fred geht es überhaupt nicht um's Mountainbiken. Wer braucht in der Natur oder in Slowakischen Bikeparks eine STVO. :D

Gruss aus dem Paradies vom BÖHSEN MANN, vom Alten Mann und vom schönen checker:winken:
 
3Böse,3Alte! Aber Schöner?:D

Viel spaß an euch 3Paradisreiter, last es Krachen und Grüße an die Zipfelmützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Achse
:daumen: so is' es !!!
Um es mal gleich vorweg, ich bin nicht immer 100% STVO konform.
90% der Stadtwege mache ich mit dem Rad, auch die zur Arbeit. Werde ich beim "Rot" fahren umgefahren, zahlt die Berufsgenossenschaft für diesen Wegeunfall, wegen grober Fahrlässigkeit, irgendwas gegen Null %. Erwischt mich ein Rechts- oder Linksabbieger bin ich unter Umständen genauso Tod, aber meine Familie ist abgesichert.
Ach-ja, diese (Un)sitte, dass die Verkehrsregeln frei Interpretierbar und Spießig sind, sehe ich täglich bei Autofahrer, Fußgänger und Radfahrern, aber wie sagte schon mein Vater "wenn alle von der Brücke Springe, springst du dann auch?"

Pitt

PS: Mein Vater hat durch einen Verkehrsunfall als Fußgänger ein Bein verloren und ist wahrscheinlich an den Folgeschäden gestorben.

PPS:Und eigentlich wollte zu diesem Thema nix schreiben, weil viel zu bekloppt diskutiert wird, Rot fahren = Weltverbesser bzw. Schwerverbrecher :spinner:
 
Es kracht...

IMG_1584.jpg


Gute Nacht, checkb:winken:

Mensch! Oberkellner im Cube-Hotel - watt'n geiler Ferienjob!

Also bitte ein paar mehr aussagekräftige Bilder, gerne auch in einem extra dafür angelegten Thread.
Die haben zwar NICHTS mit B/BB zu tun und vergiften hier auch sicherlich ein wenig die Atmo, von einer Löschung kann aber in diesem Fall abgesehen werden.
Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Also..ich sehe das so, als Radfahrer muss ich ohnehin ständig darauf achten nicht über den Haufen gefahren zu werden, unabhängig davon, ob ich im Recht bin oder nicht, es ist sicherlich eine Ermessensfrage, aber wenn die Situation übersichtlich ist, halte ich es für legitim nicht an roten Ampeln sínnlos herumzustehen. Übersichtlich heißt für mich keine vier- oder sechsspurige Straße mit 5 Kreuzungsabzweigen (Hohenzollerndamm ist ja auch nicht ganz klein...), sondern eine Ampel mitten in der Pampa, die keinen Sinn ergibt, weil da teilweise nicht einmal eine Kreuzung ist. Radwegampeln mitten im nirgendwo ohne Straßenüberquerung und solche Scherze. Dafür verzichte ich eigentlich fast regelmäßig auf meine Vorfahrt auf dem Radweg, sonst wäre ich wohl schon tot. Ansonsten meide ich halt Straßen soweit es geht, in Berlin aber leider recht schwierig.
Wer möchte kann ja gerne den einfachen Weg gehen und stur nach Gesetzeslage fahren, die Wahrscheinlichkeit trotzdem umgenietet zu werden halte ich persönlich nicht für wesentlich geringer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gute Besserung für den Verletzten
Ich muß mich immer bei meinen Auto fahrenden Kollegen für andere Radler rechtfertigen, dabei sind Radfahrer nur zu 50% selbst schuld.

Pitt
 
Mein Statement dazu:
Unglaublich was hier zum Teil zu lesen ist. Bei gewissen Leuten scheint sich bereits ein zunehmender Realitätsverlust eingestellt zu haben,
gepaart auch noch mit einer unglaublichen Arroganz. Eine ganz üble Kombi.

Es gibt doch scheinbar Leute die auch in der Lage zu sein scheinen für uns Dummies in den Kopf eines kleinen fünfjährigen Pupsers hinein zuschauen
wie er über die bunten Ampelmännchen an einer Vierspurigen sinniert, während unsere Fahrrad-Revoluzzer an ihm vorbei preschen.
Dieser Pseudo Arnarcho-Biker-Scheiß ist echt zum Gähnen und die "die Scheiß-Autofahrer sind immer schuld" Sprüche, aus einer bestimmten Ecke kann ich echt nicht mehr hören.
Besonders seit ich auch regelmäßig Fahrrad fahre und die "Piloten/innen" auf ihren Klapperkisten beachten muß, damit die ihre grenzenlose Freiheit ausleben können
und somit meine Freiheit mit Füssen treten wenn ich z.B. den Fahrradweg in der richtigen Richtung befahre.
Das ist insgesamt zum Schämen und ich finde wir haben somit das Recht verwirkt uns weiterhin als die "besseren Menschen im Individualverkehr" zu sehen, wenn das überhaupt je berechtigt war.
Seit ca. 2 Jahren wird es immer schlimmer mit den Wild-West Spielchen auf Fußgängerwegen, Fahradwegen, Einkaufscentern, Erholungsparks, U-Bahnschächten usw usw.
Im besten Fall ein Schelm der da von Verantwortungsbwußtsein oder Eigenverantwortung fasselt.
In Gegensatz zu den gerade beschriebenen respektlosen Manieren kann ich über eine Radfahrampel in der Pampa Brandenburgs wenigstens schmunzeln
und brauche dies nicht als hoffnungslose, argumentatorische Hilfe.

Nachbetrachtend vom Bike und vom Rechner aus, eins scheint sicher: Es wird nicht besser.
Ende.
 
und somit meine Freiheit mit Füssen treten...

Na immerhin nimmst Du Dir noch genügend Freiheit bei der Interpretation von Geschriebenem...auch wenn ich nicht viel von Deinem Posting verstanden habe...99% dessen hat niemand hier verfasst.

Darum schreibe ich es noch einmal für Dich, wer Regeln missachtet (manchmal geht es nicht mal anders, z.B. auf Grund baulicher Gegebenheiten...), hat dabei auf andere zu achten und das praktiziere ich persönlich auch. Ich habe noch nie jemanden vorsätzlich gefährdet, behindert oder genötigt und das wird sich auch nicht ändern. Ein Appell an das Verständnis und die Rücksichtnahme aller Verkehrsteinehmer ist nicht realitätsfremd, sondern oberstes Gebot im Straßenverkehr, wenn Du das anders siehst weil Du lieber auf teilweise sinnlose Regeln pochst, dann gehörst Du da eben nicht hin...wie viele andere übrigens auch.
 
Schon interessant, wie die Diskussion hier läuft. Da wird in das Plädoyer von mete, mehr auf gegenseitige Rücksichtnahme zu bauen statt auf blinden Vorschriften-Gehorsam die Aufforderung reininterpretiert, bei knallrot über mehrspurige Straßen zu brettern und dann mit teilweise geschmacklosen Vergleichen kräftig drauf eingeprügelt.

Leider ist es genau diese vorurteilsgeladene Einstellung, die im Ergebnis für das zunehmend aggressive und lebensgefährliche Verhalten einiger Kfz-Lenker verantwortlich ist: Aus (echten oder eingebildeten) Regelverstößen einiger weniger Radfahrer wird das Recht abgeleitet, diese ohne Rücksicht auf Verluste zu nötigen und seine "freie Fahrt" notfalls unter Einsatz des Lebens von Radfahreren durchzusetzen (ich zähle an dieser Stelle mal nicht auf, wie viele vierrädrige Verkehrshindernisse mir heute auf der Suche nach vermeintlichen Schleichwegen auf den sonst ruhigen Nebenstraßen im Weg standen). Wenn erst die Hupe und dann (wenn überhaupt) die Bremse betätigt wird, würde ich als Verkehrsrichter dem Fahrzeuglenker Vorsatz unterstellen und ihm die Alleinschuld geben - und wenn er tausenmal "grün" hatte.

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich fahr normalerweise nicht bei rot über Ampeln* - aber ich bestehe auch mit dem Auto nicht auf meiner Vorfahrt, wenn ich sehe, dass da jemand - ob absichtlich oder aus Versehen - mir sonst in die Quere käme.

So, und jetzt habe ich endlich die "Ignorieren"-Funktion gefunden...



*) gerade gestern das schöne Erlebnis: Wir halten auf unserer Feierabendrunde brav an der roten Ampel Kranzallee/Heerstraße, obwohl für Fußgänger noch grün war - also eigentlich für Radfahrer gefahrlos zu passieren. Als auch die Fußgängerampel rot zeigt. Fährt ein Toyota an uns vorbei und bei knallrot auf die Heerstraße rauf...
 
... zunehmender Realitätsverlust ... gepaart auch noch mit einer unglaublichen Arroganz...

Und die (scheinbaren) Belege dafür muss man nicht lange suchen:

Letzte Woche Montag in Leipzig.

Gestern in Lübeck.

Heute Nacht in Berlin.

Ich wünsche allen Betroffenen gute Besserung, bin aber gleichzeitig froh, alt genug zu sein, das Warten an einer roten Ampel nicht als uncool zu empfinden.

... Ich habe noch nie jemanden vorsätzlich gefährdet, behindert oder genötigt ...

Nimmt man das aber nicht billigend in Kauf, wenn man vorsätzlich bei Rot fährt?

Abschließend von mir: Ich will hier nicht den Moralapostel geben und bin möglicherweise auch schon mal bei Rot über 'ne leere Straße. Was ich uncool finde, ist, in einem Fahrradforum zur Missachtung von Verkehrsregeln aufzurufen bzw. dies zu bagatellisieren und korrektes Verhalten als (Zitat) "bedingungslose Obrigkeitshörigkeit" zu verunglimpfen. Wie das teilweise bei unseren Mitmenschen ankommt, kann man bei den Kommentaren zu dem Lübeck-Link nachlesen.

@grege
Ich muss Dir teilweise Recht geben. Seitdem ich vermehrt mit dem Rad unterwegs bin, sehe ich Manches auch als Autofahrer anders.
Vielleicht sollten wir alle im realen Leben die Ignorieren-Funktion öfter mal ausschalten. :)
 
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