Du bist bestimmt einer von den "Guten", oder...?
Mit der Bikebranche hab ich nichts zu tun. Ein "Guter" bin ich aber trotzdem
Zum Sachverhalt:
Ob online oder vor Ort, das ist Markt und reguliert sich von selbst.
Irrglaube, welcher immer so gern zitiert wird. In einer idealisierten Wirtschaftstheorie vielleicht! Aber sonst. Wach werden bitte!
Genausowenig darf sich der Händler vor Ort, der die komplette Infrastruktur einer Fachwerkstatt vorhält, wundern, wenn er seine Ware zu Onlinepreisen rauskloppt nichts in der Kasse übrig bleibt.
Muss er ja schon um mit Onlinepreisen kunkurrieren zu können. Nur von der Werkstatt lebt kein 4-5 Mann Betrieb.
Einem Kunden, der etwas online gekauft hat, nicht zu helfen (sprich eine Gabel einzubauen), zeugt übrigens von kurzsichtiger Denkweise auf einem hohen Ross sitzend.
Da gebe ich dir mal Recht!
Als Unternehmer solltet ihr doch wissen, dass jeder Kundenkontakt viel Geld Wert sein kann. Jeder, der euern Laden betritt, hat doch gewisse Zielgruppenmerkmale, sonst wäre er doch nicht bei euch.
Ja stimmt! Die Merkmale einen zu finden, dem doof genug ist den Markt mit zu zerstören. Wie gesagt, ich , als einer der Händler, hätte die Gabel auch eingebaut. Und zwar aus den Gründen, die du im Folgenden richtig geschildert hast.
Überzeugt ihn, dass er bei euch besser aufgehoben ist als immer nur billigbillig zu kaufen. Damit gewinnt ihr Kunden. Und nicht indem ihr diese Kunden wegschickt, frei nach der Devise "er wird schon merken was er falsch macht". Nein, merkt er nicht. Und auch wenn, dann wird er sein Geld aber bestimmt nicht dahin tragen wo er vorher weggeschickt wurde...
Das Problem ist aber eine kultivierung des Onlinekaufs! Wenn es in jedem Bereich so laufen würde, gäbe es in Zukunft immer weniger seriöse Handwerksbetriebe und viel mehr myhammer.de's
Viele Onlinekunden werdet ihr aber nie oder nur zum Teil erobern können. Es gibt halt viele wirklich fachkundigen Kunden, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse auf die Händlerleistung verzichten und demnach diese auch nicht bezahlen werden. Diesen Kunden steht beim guten Online-Händler im Allgemeinen auch ein deutlich breiteres Sortiment zur Verfügung und sie wissen dies zu schätzen und zu nutzen.
Auch das ist Teil der Marktwirtschaft.
Wenn die Hesteller mal mehr Acht auf ihr OEM-Geschaft legen würden, gabe es dieses Problem gar nicht. Rose hat doch auch "Normale" Preise und kann überleben!!! Warum nicht auch die anderen Online-Shops
Ich glaube der Anteil der Onlinekunden am Gesamtmarkt wird sich auf einem Niveau einpendeln, auf dem Händler vor Ort und Onlinehändler leben können. Okay, der eine oder andere Händler, vor Ort wie auch online, wird dabei noch auf der Strecke bleiben. Aber das ist Marktwirtschaft...
So stelle ich mir eine soziale Marktwirtschaft nicht vor. Wenn man ein begeisterter Zweiradmechaniker ist, gibt man seine Passion doch nicht auf und fängt an einen auf amazon zu machen und nur noch Pakete weiter zu verschicken. Tolle Zukunft! Das hat mit dem Lebensgefühl "Biken" rein gar nichts mehr zu tun.