Das Alpencrossmärchen 2010
Tag 1: Sonnabend, 28.08.2010, Brenner Niederflans
Renn.schnecke:
5:52 fahre ich in der Morgendämmerung mit nur dem halben Tool (ein
Reifenheber, der gleichzeitig Nippelspanner ist, liegt in der Hosentasche zu Hause) zum Treffpunkt: Autobahnabfahrt Potsdam Babelsberg. Eispickel kommt zu spät: 7:31 war verabredet, 7:40 oder so
sehe ich sein Auto.
Auf den 500 km nach Regensburg würde ich doch gern etwas schlafen (die Nacht war kurz (fünf Stunden)), aber EP lässt mich nicht schlafen: Fenster auf, Fenster zu, Fenster auf, Fenster zu
Demonstration der Methode, wie Sunday letztens wach gehalten würde (laut schütteln).
Eispickel:
6:01: der Wecker klingelt und es heißt aufstehen. Ich schaue auf den Zettel, der auf dem Tisch liegt, und lese meinen Hinweis für den heutigen Tag: "Alpencross 2010"
Nach einem kurzen Frühstück und krankhaftem Überlegen, was ich wohl vergessen haben könnte, geht es um kurz nach 7:00 mit dem Auto los in Richtung Schneckentreffpunkt.
Pünktlich drei Minuten zu spät (um 7:38) stehe ich an der verabredeten Kreuzung, nur Schnegge ist nirgends zu sehen. Bevor die Ampel auf Grün schaltet, taucht dann doch noch Schnegge auf und es kann losgehen.
Der Weg nach Regensburg ist relativ langweilig und auch Schnegges Versuche, die Fahrt für mich etwas unterhaltsamer zu gestalten, zeigen bei mir nicht die erhoffte Wirkung. Ich entschließe mich daher ein wenig die Grundfunktionalitäten meines Autos zu testen. Das macht Spaß und hält mich wach, denn auch meine Nacht war wieder einmal viel zu kurz.
Renn.schnecke:
In Regensburg parken wir in Samariters Straße und haben noch ausreichend Zeit, die Räder zusammenzubauen, über meine Kleiderwahl zu entscheiden und ein Bayern-Ticket zu kaufen. Radticket können wir ja im Zug kaufen
Denkste! Der doofer Zugbegleiter erlaubt (!) uns
gnädigerweise, nicht 40 EUR sondern nur 2 EUR Aufpreis zu zahlen. In Bayern ticken die Verkehrsbünde wohl anders als in BB. Dafür haben die
anderen beiden Zugbegleiter das Ticket nicht wirklich sehen wollen: Radticket habt Ihr? Jaja, okay, lass stecken!
EP, meinst du, das ist richtig so?
In München schließen die Türen des Zuges, der 20 bis 30 min im Bahnhof stand, nicht und wir fahren mit Verspätung ab. Ich springe im Zug hin und her und auf und ab und kann es nicht erwarten zu erfahren, ob unser Anschlusszug in Rosenheim wartet.... Er wartet!
Eispickel:
Endlich in Regensburg angekommen stelle ich fest, dass wir ja noch ne gute Stunde Zeit haben bis unser Zug nach München abfährt. Die Zeit vergeht viel zu schnell und die Fahrradkartentaste am Ticketautomaten ist leider gerade nicht zu finden. Da die Bayrischen Zugbegleiter ja alles nette Leute sind, können wir sicher im Zug das Ticket nachlösen.
Kurz nach Abfahrt gibt sich der Herr Zugbegleiter die Ehre und verbreitet ne Menge Unsinn. Da der Kunde ja heutzutage König ist, dürfen wir gegen einen kleinen Aufpreis die Fahrradkarten sogar ohne Verlassen des Zuges nachlösen: I
DB!
Schneggentest der Komfortablität von höhenverstellbaren Kissensitzen
Beim Umsteigen in München treffen wir auf eine Horde der Landjugend, die bis über beide Ohren mit Schlamm beschmiert ist und nach einigem Türgeklapper gehts weiter in Richtung Kufstein. Pünktlich wie die Bahn und ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir Kufstein, wo JPK bereits auf uns wartet.
Renn.schnecke:
In Kufstein wartet JPK schon auf uns auf dem Bahnsteig. Wir kaufen ein Einfach-raus-Ticket samt Radkarten, werden aber im Zug natürlich nicht kontrolliert.
In Brennero angekommen stürmen wir um 18:58 den Supermarkt. Als dort schon die Regale runtergefahren werden (Feierabend ist 19 Uhr), schnappen wir uns noch Nachtisch und fahren noch bei Trockenheit samt Nudeln, Käse und Soße gen Sterzing.
Die Nudeln habe ich schon mal. Wo sind jetzt die Törtchen?!
Auf dem Radweg nach Gossensaß überfahre ich fast einen Hoppelhasen und außerdem beginnt es zu regnen, hört aber auch wieder auf, bevor wir am Ziel sind. Unsere Ferienwohnung liegt in Sterzing-Freienfeld. Und zwar ziiiiemlich weit oben. Im Dunkeln fahren wir nach Freienfeld Niederflans zum Oberhallerhof. EP hat eine Karte ausgedruckt. Trotzdem klingeln wir erst einmal falsch, letztendlich finden wir die Fewo jedoch. Dort wird gegrillt und die überaus leckeren Gemüsereste versüßen uns unser Spaghettiabendbrot.
Spaghetti a la Gemüse de Grill
O-Ton EP: Hmmm, lecker... mehr davon
Zum Thema Wetter erklärt EP: Der Regen war nur eine Irritation.
Während des Fotografierens des Mondes erkennt er: Scharf wie Sau!
77 km || 3:19 h
Eispickel:
In Kufstein stelle ich fest, dass es ohne Sonne irgendwie recht erfrischend ist, wenn man das Bahnhofsgebäude verlässt.
JPK, EP, Hl. Johannes von Nepomuk (v.l.n.r.)
Nach wenigen Minuten im Freien verziehen wir uns daher direkt in den Zug nach Innsbruck.
Ohne Störfeuer des Zugpersonals erreichen wir schließlich kurz vor 19 Uhr Brenner. Wo ist eigentlich der nächste Supermarkt? Ich brauch was zu essen und wenn man schon mal in Italien ist, dann muss man unbedingt diese leckeren Törtchen kaufen.
Mit Glück und Geschick nutzen wir jede verbleibende Sekunde im Supermarkt, um uns mit den lokalen Spezialitäten einzudecken. Frisch bestückt geht es raus in die Kälte und dann ab in Richtung Süden.
Wenige Minuten nachdem wir losgerollt sind, fängt es an zu regnen!
Was soll das? Egal, zum Glück fällt die Temperatur auf angenehme 12°C - das heißt jetzt aber husch in Richtung Unterkunft.
Kurz vor Sterzing ist diese Wetterkapriole zu unserem Glück auch schon wieder beendet und es geht trockener und wieder etwas wärmer weiter auf unsere Alm.
So langsam ist es Zeit, in die Unterkunft zu kommen.
Ein letzter Blick zurück nach Sterzing
Nach einigen Fragezeichen zu welchem Haus wir nun müssen, platzen wir in die Grillparty für den Sohn. Man ist erfreut, uns zu sehen und staunt nicht schlecht, wo wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit herkommen. Für Schnegge fällt ein wenig vegetarisches Grillgut ab und zügig verschwinden wir in unserer 1a FeWo, um zu duschen und zu kochen. Lecker Lecker Pasta mit Grillgemüse und ein Törtchennachtisch runden den ersten Reisetag ab, bevor es zum Nightfotoshooting und von da aus ins Bett geht.
The dark night.
43 km || 2:10 h || 453 hm
We are back in Paradise