Versichrungsschutz und Haftung / AV-Mitgliedschaft?

ingoshome

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Hi folks,

da die beiden Threads zu "Gefahren" und zu "Wegenutzung" sehr schnell bei Versicherungs- und Haftungsfragen
ins Stocken kamen, möchte ich dazu nochmal einen eigenen Thread aufmachen. Vielleicht kommen wir hier drauf,
welche Versicherung an sich die richtige ist.

Das lässt sich wohl kaum trennen von der Frage "AV-Mitgliedschaft oder nicht?".

Ich selbst bin DAV Mitglied und habe den Versicherungsschutz dort so verstanden, dass er für jegliche Fälle
erforderlicher alpiner Bergrettung gilt. Allerdings ist das für mich nicht das treibende Argument für Beitritt
und Aktivität im DAV gewesen.

Stimmen anderer zum Versicherungsschutz (aus den o.g. Threads):

... Nur wenn Du auch eine priv. Unfallversicherung hast, sonst zahlts der Alpenverein......

Siehe hier:
http://cms.alpenverein.de/download_file.php?id=7235&showfile=1

Die Kombi des DAV aus verbilligten Hüttenübernachtungen, verbilligen Essen auf Hütten :D, Bergeversicherung,
Sport-Haftpflicht usw. lohnt sich wenn man viel in den Bergen unterwegs ist, auf alle Fälle.



Generell kann man die Mitgliedschaft vom DAV eigentlich von jedem einverlangen, der öfters in die Berge geht.
Neben dem sicher sinnvollen Versicherungsschutz finanziert jeder mit seinem Mitgliedsbeitrag
den Unterhalt des Wegenetztes. Und das ist ein wesentlicher Punkt, den man nicht vergessen sollte.
Dennoch sollte sich weder Vollkaskomentalität (der Heli holt mich schon) noch eine "ich hab dafür bezahlt"- Stimmung
einstellen.
Berge bedeuten Respekt und Demut. Wir sind dort nur Gast und sollten weder uns, noch Andere, noch die Natur und letztlich
auch nicht den Trail in Gefahr bringen, verletzten oder beschädigen.



Haha, rat, wo i jetzt dabei bin? :lol:

Es war so: I hab als Mitglied immer diese Zeitschrift bekommen und in jeder 2. war eine Hasstirade gegen MTBler drin.
Da i im Laufe der Zeit nur noch wegen dem Versicherungsschutz dabei war, war i mir nicht mehr sicher, ob die mir was
zahlen, wenn ich das tu, was sie so verteufeln.

Daraufhin hab i eine Email an die Rechtsabteilung des Alpenvereins geschrieben. Antwort (6.5.2009):

Versicherungsschutz für Bergungskosten besteht auch nach Unfällen mit dem Mountainbike, bislang hat die abwickelnde Versicherung
auch keine Einwände getätigt, wenn sich derartige Unfälle auf nicht zum Mountainbiken freigegebenen Wegen ereigneten.
Aus meiner Sicht gibt es für die Versicherung auch keine hinreichenden Bestimmungen, die eine Ablehnung aus diesem Grund
rechtfertigen könnten.

Vielen Dank!
Können Sie mir also garantieren, dass ich mich auf den
Versicherungsschutz auch auf Wandersteigen verlassen kann?

Ich kann Ihnen keine Garantie abgeben, ich kann Ihnen nur die derzeitige Regulierungspraxis darlegen. Alles andere sind reine
Rechtsansichten, einen Einwand aus einer Unfallversicherung (Bergekosten) hat es wie gesagt bislang noch nicht gegeben und
gibt es somit auch keine höchstgerichtliche Entscheidung.


Das war mir dann zu schwammig, unsicher, zu "hm, jetzt warten wir, bis was passiert, dann sehn wir ja, ob wir dann Lust haben",
ich habe die Bergrettung kontaktiert:

Unser Versicherungsschutz beinhaltet jegliche Bergung im alpinen Gelände,
sofern es für ein Rettungsauto nicht zugänglich ist.

Ja, schwer zu erraten, wo ich jetzt dabei bin...

...


@Thomas: vielleicht ist es gar nicht so überraschend, dass ein gestresster AV-Sachbearbeiter
anders antwortet als eine Kontaktperson der Bergrettung, die ein neues Mitglied wittert!? das sage
mal ohne werten zu wollen - das läge in der Natur der Sache und der beteiligten Menschen!?

... auch nicht überraschend wäre es, wenn die "abwickelnde Versicherung" dahinter dieselbe wäre!?


Möglicherweise gibt es auch Unterschiede zwischen den einzelnen Alpenländern und den hinter
den AV's stehenden Versicherungsn ...in Verbindung dann wiederum mit den jeweiligen Haftungs-
fragen der Wege selbst!?

Ich selbst bin sehr grün in diesen Themen, weil ich eh immer so unterwegs bin, dass ich möglichst
keine Versicherung brauche ... Umso interessierter lese ich euch hier mit ...
 
Es ist doch schon alles gesagt. Wer in den Bergen oft unterwegs ist und auch in vollem Umfang abgesichert werden will, sollte dem DAV beitreten. Ein Geschisse wegen MTB-Versicherung oder nicht wird zu 100% nicht gemacht.

Viel eher schauen doch die Bergfreizeitsportler in die Röhre, die einen Alpencross machen, eventuell sogar auch noch eine freiwillige Unfallversicherung haben und nicht im DAV sind. Wenn dann die Rechnung des Heli-Fluges kommt, gibts mitunter ein böses Erwachen.

Und dass der DAV gegenüber MTBler ablästert, konnte ich in der Alpinwelt/Zeitschrift nun mal gar nicht feststellen. Im Gegenteil: es gibt sogar Rubriken für MTBler mit Tourenvorschlägen.

Fazit: wer mit dem Bike in die Alpen will, selbst wenn es nur ein mal im Jahr ist, sollte dem DAV beitreten.
 
Da hast wohl recht - nur: OeAV und DAV stellen sich da offensichtlich ganz unterschiedlich auf.
 
besonders letzterer punkt würde mich mal intressieren.
ich bin grade auch am überlegen ob ich zum AV soll, wenn ja DAV oder ÖAV oder doch zur Bergrettung?!
 
Anscheinend haben ÖAV und DAV doch unterschiedliche Ansichten.

Aber ich bleib trotzdem dabei: Ob der vom Alpenverein gestresst war und der von der Bergrettung nicht, ob der eine Beziehungsprobleme hat oder ob der andere an dem Tag ein Auto gewonnen hat, ist mir egal. Eine Versicherung muss mir GARANTIEREN, im Schadensfall einzuspringen! Kann ja jeder sagen: Jetz stell erst dein Auto auf und dann sag ich dir, ob ichs zahlen mag oder nicht.
Natürlich stellt sichs auf für mich so dar, dass höchstwahrscheinlich die Kosten übernommen werden. Ja, aber dann brauch ich keine Versicherung, dann kann ich mir sagen: Ich fahre vorsichtig, da wird auch höchstwahrscheinlich nichts passieren.

Zudem ist die Versicherungsbranche jetzt nicht gerade in meiner Top10 Liste der wohltätigsten Organisationen. Eine Versicherung zahlt nur dann, wenn sie gar keine Chance sieht, es nicht zahlen zu müssen.

Sorry, aber ich geh in der Hinsicht lieber auf Nummer sicher.



PS: Bergrettung ist billiger.
 
Interesanter Ansatz:
Keine Versicherung garantiert was, insbesondere keine Leistungen im Schadensfall!
Da ich nur die Rechtslage in Deutschland hinreichend sicher beherrsche:
Die GKV oder PKV zahlt die Behandlung auch im Ausland, aber nicht das Hubschrauberticket (Bergung) wenn es um Unfälle von Radfahrern, Wanderern, Bergsteigern geht. Das zahlt nur die UV wenn mitversichert oder eine spezielle Sportversicherung. Wobei die Sportversicherungen immer subsidiär sind. D.h. sie zahlen erst wenn, keiner zahlt.
Grundlage einer Rückforderung ist das VersicherungsVertragsGesetz. Die Versicherung kann im Schadensfall und bei vorliegen von grober Fahrlässigkeit die Leistung ganz oder teilweise verweigern oder zurückfordern. Gerne bei Trunkenheitsfahrten im Straßenverkehr. Für den Sportversicherungsbereich sind mir keine entsprechenden Gerichtsverfahren und/oder Urteile bekannt!!! Da wir vieles gemeinsam haben, vermute ich eine ähnliche Rechtslage in Austria. ggf. mal den geheimen Rechtsrat fragen.
Mitglied im DAV bin ich nicht wegen der Versicherung (meine UV ist schmerzfrei), sondern wegen des Hütten- und Wegenetztes und dessen Erhaltung, auch wenn ich die Haltung zu GAP nicht unterstütze.
Letztendlich empfehle ich immer, die Bedingungen seiner UV genau zu prüfen und ggf. nachzubessern oder die Gesellschaft zu wechseln!
Die Versicherung kann kein Argument für den DAV, Bergrettung sein.
 
Die Versicherung kann kein Argument für den DAV, Bergrettung sein.

doch. kann sie und ist sie. ob dir oder mir das moralisch ethisch passt oder nicht.
die av-versicherungen sind numal ziemlich ideal auf die bedürfnisse für bergsportler abgestimmt (ausnahme sind expeditionen). da gibt es sicher viele, die nur wegen der versicherung mitglied sind.
 
Nöh, jede halbwegs gut sortierte Unfallversicherung erbringt die gleichen Leistungen. Vielleicht etwas teurer, aber im Ergebnis gleiche Leistung. Ich will das nicht bewerten, ich meine das lediglich die Versicherung alleine keine Argument sein kann. Wer es darauf reduziert, soll es machen.
 
besonders letzterer punkt würde mich mal intressieren.
ich bin grade auch am überlegen ob ich zum AV soll, wenn ja DAV oder ÖAV oder doch zur Bergrettung?!

Man kann nicht einfach so " zur Bergrettung gehen "
In Dtl gibt es die Bergwacht, um dort " dabei" zu sein ist eine intensive Ausbildung mit Prüfungen sowohl von medizinischer als auch von alpinistischer Seite *erforderlich.*
Die Mitgliedschaft ist kostenlos, es werden aber gewisse Dinge wie Wochenendpräsensdienste, Melderdienste unter der Woche ( also Rufbereitschaft ) *für Bergrettungseinsätze etc.erwartet. Ehrenamtlich.



Den Versicherungsschutz, den dann ein sog. Bergwachtmann/frau sowohl im Einsatz als auch privat hat ist sehr gut

Du meinst wahrscheinlich du möchtest *" Förderer" der Bergwacht *werden

http://www.bw-zsa.org/bw-zsa/foerderer-der-bergwacht-bayern.html

Du kannst dir aussuchen ob du dann eine spezielle Bereitschaft fördern möchtest.*
Ganz egoistisch empfehle ich da mal die Bergwachtbereitschaft Memmingen.
Nähere Infos gerne

Die Versicherung die du da dann bekommst ist aber nicht mit der des DAVs zu vergleichen. Die bezieht sich aufs zurückholen aus dem Ausland und
**" heimatnahe " rückverlegungen in Dtl
 
Da ich in Tirol lebe und wohne kommt die deutsche bergwawcht nicht in frage.

Ich weis nicht genau wie es in Tirol ist, aber anscheind nicht so kompliziert!
 
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