BrakeForceOne – neue Wunderbremse?

BrakeForceOne – neue Wunderbremse?

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Es tut sich was auf dem Bremsenmarkt! Nach dem Start von Maguras hochmodern hergestellter, ultraleichter MT8 und Formulas Oval mit ovalen Kolben und Speedlock stellt die Brakeforceone GmbH eine Bremse mit bei Fahrrad-Scheibenbremsen „bisher noch nicht eingesetztem Funktionsprinzip“ vor – und verspricht, dass man nach ein bis zwei Tagen Eingewöhnung nichts anderes mehr fahren will.

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BrakeForceOne – neue Wunderbremse?
 
durch den großen luftspalt bei der bf1 , denke ich wird sie eher keine probleme kriegen.

Ein Luftspalt trägt kaum was zur Kühlung bei. Eine Scheibenbremse leitet ihre Wärme zu 90% über die Scheibe ab. Ein Luftspalt könnte, wenn überhaupt, nur helfen die Beläge/den Sattel zu kühlen. Und wenn man das muss, ist die Wärme eh schon da wo man sie gar nicht haben will. Abgesehen davon, das es immer noch kaum was nützt.
Um eine Bremse hitzeresistent zu machen, hilft nur eine große, dicke Scheibe mit wenig Löchern. Also viel Material was die Wärme aufnimmt und an die Luft weiterleitet, bevor sie Sattel und Bremsflüssigkeit erhitzt. Deshalb wird auch, egal ob Auto oder Motorrad, immer die Scheibe gekühlt. Gezielt mit Luft und im Rallyebereich sogar mit Wasser.
 
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Um eine Bremse hitzeresistent zu machen, hilft nur eine große, dicke Scheibe mit wenig Löchern. Also viel Material was die Wärme aufnimmt und an die Luft weiterleitet, bevor sie Sattel und Bremsflüssigkeit erhitzt. [...]

"Wenig Löcher" ist so nicht richtig. Wenig Löcher => hohe Masse der Scheibe, hohe Wärmekapazität. Löcher Fördern die Kühlung, da der Wärmewiderstand zwischen Scheibe und Luft reduziert wird. Da hast letztendlich ein Optimierungsproblem zwischen Scheibenmasse (mechanische Stabilität, Reibfläche) und offener Fläche in der Scheibe (Kühlung, Preis). Je nach Gesamtanforderungen verschiebts das ganze halt eher richtung geschlossene Scheiben oder richtung offene Scheiben.

Gemessen habe ichs natürlich nicht, aber mit 203er Magura StormSL Scheibe ist die VR-Bremse Hitzeresistenter als mit 210er MaguraSL Scheibe.

grüße,
Jan
 
Ich habe mal mit einem Konstrukteur von Fahrradbremsen darüber gesprochen und er sagte das der Effekt durch Löcher geringer ist als der Effekt besserer Hitzeaufnahme durch mehr Material. Löcher nutzen also bis zu einem gewissen Punkt, doch je mehr Material weggenommen wird, desto mehr sinkt die Hitzeresistenz. Das können die Löcher nicht mehr ausgleichen. Wellenform oder ähnliches bringt zum Beispiel kaum was. Aber ein breiterer Reibring z. Bsp. schon sehr viel. Gut wären auch dickere Scheiben, weil man dann wieder bei den Löchern mehr Spielraum hat. Aber leider wird es dann auch irgendwann nicht mehr leicht.
Fakt ist jedenfalls, die Scheibe bringt fast die gesamte Hitze weg. Da kann man am Sattel, den Belägen, dem Spalt rumkonstruieren wie man will, es ist uneffizient.
 
"Wenig Löcher" ist so nicht richtig. Wenig Löcher => hohe Masse der Scheibe, hohe Wärmekapazität.

Hohe Wärmekapazität ist das was man haben will. Denn so erwärmt sich die Scheibe bei gleicher Belastung weniger. Bzw kann bis zu gleichen Temperatur mehr Geschwindigkeit abgebaut werden

Löcher Fördern die Kühlung, da der Wärmewiderstand zwischen Scheibe und Luft reduziert wird.

Der Wärmewiderstand zwischen zwei Medien ist idR konstant mit W/K*m². Einzig erhöht sich der Wärmestrom, wenn die Fläche bei gleicher Temperaturdifferenz zunimmt. Die Fläche zur Wärmeabgabe steigt durch Löcher jedoch kaum bzw. wird die effektive Fläche sogar verringert. Bei Scheiben die 1,6 bis 1,8 mm dick sind gewinnt man mit so einem Loch nur die Mantelfläche schneidet aber entsprechend Material/Fläche aus der Scheibe aus.
Die Löcher dienen meist wirklich nur dafür um einen gewissen reinigenden Effekt zu haben und bei Nässe Wasserdampt zwischen Belag und Scheibe einen Ausweichraum zu geben



Da hast letztendlich ein Optimierungsproblem zwischen Scheibenmasse (mechanische Stabilität, Reibfläche) und offener Fläche in der Scheibe (Kühlung, Preis).

Das Problem ist nicht sorecht das Optimieren auf Leistung sondern es muss gut ausschauen und leicht sein. Im Zweifelsfall wird dann noch eine Titannitritschicht aufgebrach die cool ausschaut und der Bremswirkung nicht zuträglich ist... Die Scheiben die eine sinnvolle Verteilung der Löcher bei hohem Materialeinsatz haben um entsprechend Wärme aufnehmen und abgeben zu können werden bei den Freunden der Bergabfraktion diskutiert (in Richtung Shimano Saint Scheiben)

Gemessen habe ichs natürlich nicht, aber mit 203er Magura StormSL Scheibe ist die VR-Bremse Hitzeresistenter als mit 210er MaguraSL Scheibe.

Nachts ist Kälter als Draußen?

Antworten im Zitat
 
Moin,

was ich mich hier bei den eiinzelnen Posts zum Teil frage:

Geht es hier um die Erfahrungen mit einer Bremse oder eher um das Fegefeuer der Eitelkeiten?

Nachdenkliche Grüße
Jens
 
Das ist sehr einfach: Ziel einer Bremse sollt es sein mit möglichst geringen Handkräften bei guter Dosierbarkeit Bremsungen durchzuführen. Noch einfacher: Möglichkeit einer Bremsung bis zum Blockieren der Räder bei optimaler Dosierbarkeit mit sehr geringer oder ohne Handkraft.

das schließt sich aber beides gegenseitig aus... scheiben- und felgenbremser sind wirklich 2 verschiedene sorten menschen... so wie heimsche1sser und diestelpflücker.


Anfänglich war noch die Kraft der ganzen Hand nötig, mittlerweile ist dazu nur noch ein Finger erforderlich. Und je besser eine Bremse das umsetzt, desto angenehmer ist auch ihre Verwendung. Und zwar egal wo diese eingesetzt wird.
DAS legst du nicht du fest sondern jeder für sich selbst...



... um etwas wundersames zu schaffen und eine Woche bevor die Bremse dann auf dem Markt sollte, hat man sich gesagt: "So und nun machen wir noch schnell einen Hebel dran."

gut möglich... deswegen isses aber nich gleich ne schlechte bemse


Das nennt sich Gear-Queerness und ist bei fast jedem hier in unterschiedlicher Intensität diagnostizierbar. Ganz schwere Fälle tummeln sich in Threads wie diesem hier

:D:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine wirklich unterhaltsame Diskussion.

Dabei hat Yukio die Bremse so schön in ihre Teile zerlegt. Und dann den Ausgangszustand dargestellt:


Zitat von Yukio
Die kinetische Energie resultiert alleine aus Masse und Geschwindigkeit
Das ist die Energie, die in Wärme umgewandelt werden muss, wenn die bewegende Masse zum Stillstand kommen soll. Das kann alles über die Bremse gehen, ein wenig über die Reifen, ein wenig über die sonstige Luftreibung. Und damit hat man die Grundlage für entsprechende Tests.

Zitat von LC4Fun
oje, ein theoretischer Ansatz. Und zumindest mir persönlich ist dabei nicht geholfen, wenn es meine Bremse schafft zu blockieren - ich brauche da eine die maximal verzögert ohne in kürzester Zeit den Hitzetod zu sterben...
Was für manche Leute Theorie ist, sind für andere jahrhundert lange Erfahrungen. Nun sollte ein Ingenieur die maximal mögliche bremsende Kraft ja abschätzen können. Kann man auch experimentell über die Reibung der Reifen auf unterschiedlichen Untergründen bestimmen. Und dann kann man sich über einen Test Gedanken machen.

Prüfstände sind geduldig ebenso wie das Papier welches Lastannahmen und resultierende Ergebnisse trägt
Wenn ein Ingenieur nicht in der Lage ist, für eine Fahrradbremse die entsprechenden Lastannahmen zu machen, dann wird er sich bald mit dem Lackieren begnügen müssen. Die ersten Bedingungen hat er ja schon oben abgeschätzt. Das Bremsverhalten, also wie lange wie stark gebremst wird, kann er dann aus dieser schönen Angabe errechnen:


Sondern auf so Strecken wie dem Nordkettentrail, wo es in Falllinie 1000 Höhenmeter über einen extrem anspruchsvollen Singletrail runtergeht, wo man von Start bis Ziel fast nur am Dauerbremsen ist.
Damit hat man die umzusetzende Energie fast sofort E =mgh. Eine mittlere Geschwindigkeit wird man ja aus der Erfahrung kennen. Die entsprechende Energie zieht man ab. Nun kann man Dauerbremsen einstellen oder intermittierendes Bremsen oder das mit einem Datenlogger aufgezeichnete Bremsverhalten auf diesem ultimativen Trail. Dann muss man nur noch bedenken, dass auf einem Gefälle wegen der verringerten Normalkraft, die Bremskraft und somit die Bremsverzögerung je steiler desto geringer ausfallen als in der Ebene. Dieser Trail ist also in Bezug auf die Dauer der Belastung herausragend nicht aber in Bezug auf die maximale Belastung, die man auf dem Prüfstand natürlich über die gleiche Dauer einstellen könnte.


Eine Scheibenbremse leitet ihre Wärme zu 90% über die Scheibe ab. Ein Luftspalt könnte, wenn überhaupt, nur helfen die Beläge/den Sattel zu kühlen.
Das mag schon sein. Aber erklärt das das Bremsenproblem?

Wir haben
- Bremshebel (Hebelübersetzung)
- Bremszange (Hydraulik, Hebelübersetzung)
Beide zusammen ergeben das Handling wie z.b. die aufzuwendende Kraft bis zum Blockieren und die Dosierbarkeit der Bremse. Allein durch eine größere Bremsscheibe hat man (180 → 200) ~10% geringere Fingerkraft aufzuwenden, um das gleiche Bremsmoment (Kraft x Radius) zu erzielen. Die Kühlung der Scheibe ist um ~ 10% effektiver (höhere Geschwindigkeit der Scheibe relativ zur Luft).
- Und dann gibt es da so unscheinbare Dinge wie die Bremsbeläge und die Bremsflüssigkeit. Die spielen anscheinend keine Rolle bei den Fachleuten hier.
Vielleicht ist einigen entgangen, dass es inzwischen Bremsbeläge mit aufgesetzten Kühlrippen gibt. (O Gott, das Gewicht! 10 g mehr!). Das Bremsverhalten wird abgesehen von der Kraft, die Beläge und Scheibe zusammendrückt allein vom Materialverhalten der beiden an der Kontaktfläche bestimmt. Und da sind Feuchtigkeit oder Veränderungen des Belagmaterials (Wasser, Schutz, Öl, Verglasen) viel gravierender als irgendein verbesserter Bremshebel.
Und bei hohen thermischen Belastungen (starkes Dauerbremsen) spielen die Materialkombinationen der Zange eine Rolle. Thermische Ausdehnung kann schon mal die internen Verhältnisse verändern. Immerhin wurde ja schon bemerkt, dass ein Ausgleichsgefäß nützlich ist, da die Bremsflüssigkeit durch die Wärme vom Belag über den Kolben kommend auch recht heiß werden kann. Alu und seine Legierungen sind dummerweise recht gute Wärmeleiter. Bei Wassergehalt in der Flüssigkeit kann das zu unangenehmen Veränderungen des Handlings führen. Auch Dichtungen haben ihre Grenzen.
Fazit:
Was nützen alle Verbesserungen an Hebel und Zange, wenn Bremsbeläge und Bremsscheiben unverändert bleiben? Und wenn das Handling von einem schwachen Bremsen zu einem starken unvermittelt übergeht, kann das sogar sehr unangenehm sein bis gefährlich werden.

Aber das alles sollte uns nicht davon abhalten, weiter heftig über die BFO zu diskutieren!


Paul
 
Ahhhhhh...soviel Theorie;)
Abgesehen das ich davon ausgehe das die Bremse auch mal ein komplette Abfahrt von Oberbozen bis zum "Lift" ohne Pause aushält (hab das Beispiel genommen weils eigentlich fast jeder kennt ;) ), bin ich eher gespannt ob sich eine Veränderung der Hebelstellung ergibt, wenn man das Rad bei sonnigen über 30°C aus dem 2h in der prallen Sonne stehenden schwarzen Auto herausnimmt.
Das macht einem geschlossenem System denke ich mehr aus als eine ein paar hundert C° brodelnde Bremsscheibe.
Aber wir werden es wohl im Laufe des Jahres erfahren...und ich kann warten:p

G.:)
 
das ist nicht mein gezielter vorsatz ;)

nur ein bisschen provokation hört doch hier in diese teils sinnlose diskussion über ein produkt welches viele nur im traum probegefahren sind.
 
Ahhhhhh...soviel Theorie;)
Abgesehen das ich davon ausgehe das die Bremse auch mal ein komplette Abfahrt von Oberbozen bis zum "Lift" ohne Pause aushält (hab das Beispiel genommen weils eigentlich fast jeder kennt ;) ), bin ich eher gespannt ob sich eine Veränderung der Hebelstellung ergibt, wenn man das Rad bei sonnigen über 30°C aus dem 2h in der prallen Sonne stehenden schwarzen Auto herausnimmt.
Das macht einem geschlossenem System denke ich mehr aus als eine ein paar hundert C° brodelnde Bremsscheibe.
Aber wir werden es wohl im Laufe des Jahres erfahren...und ich kann warten:p

G.:)

Die Farbe des Autos spielt keine so große Rolle. Fensterscheibenflaeche und Neigung sind da von Größerer Bedeutung.
 
Was mich ja die ganze zeit wundert das die BFO nur OHNE Scheibe angeboten wird :confused: Also kann man nach seinem gusto ne Bremscheibe ranpappen und hoffen das die mit der BFO auch harmoniert :confused::confused: Vor allen mit welcher Scheibe wurden der Bremsentest denn gemacht :confused: Was mir auch auffällt is das das Gewicht mit 210 gr angegeben wird .Aber mit Scheibe xyz zum Gesamtgewicht bei 160mm man da anlangt wird nich verraten :eek: Zudem is der Preis ja extrem heiß:heul:Die Lupine unter den Bremsen ;)
 
Das Anbieten OHNE Scheiben ist nicht verkehrt und macht Shimano ja auch.. Vorteil: der Hersteller verpackt und legt als Lagerposition nur noch eine VR und eine HR Bremsen an, Adapter und Scheiben einzeln.. und der Kunde sucht sich den Passenden Adapter und Scheibe raus.. Logistisch und Lagertechnisch sehr sinnvoll.

Baukastensystem.. nennt man so was

Heißt aber nicht dass man dann irgendeine Scheibe benutzen darf..


Grüße
 
wer von euch is das ding schon gefahren konnte dauerbremsen etc.? einer zwei? was diskutiert ihr eigentlich wenn ihr nich wirklich n plan davon habt, bloos dast wos gsagt host, soviel dummgelaber hab ich selten gelesen.

probierts aus un dann habta a meinung
 
Die ersten Kill Hills von Tune wurden auch schon ausgeliefert. Es gibt schon ein Foto in der Gewichtsdatenbank.

Ich bin auch schon auf die ersten realistischen Fahrberichte gespannt.

Wie läuft das eigentlich ohne automatische Belagnachstellung? Wie oft muss ich nachstellen und wann merke ich, wenn es soweit ist?

Wenn ich die Bremse (Brakeforce one) mit der MT6 vergleiche, dann ist sie aber nicht viel leichter.
 
Hier gehts echt heiß her mit den Vermutungen!

Hab an meinem MTB eine Brembo Doppelscheibenbremse mit 310mm Durchmesser und 4-Kolben Radial Monoblock-Sättel.

Is mir aber machnchmal zu wenig die Bremse.
Vor allem wenns mal 1000 Höhenmeter runter geht ist mir die Bremse nicht Standfest genug.


lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab an meinem MTB eine Brembo Doppelscheibenbremse mit 310mm Durchmesser und 4-Kolben Radial Monoblock-Sättel.

Is mir aber machnchmal zu wenig die Bremse.
Vor allem wenns mal 1000 Höhenmeter runter geht ist mir die Bremse nicht Standfest genug.

Mit som Kinderkram würd ich garnet erst aufs Bike steigen. Wenn schon die 8-Kolben-MTB-Bremse von Gatorbrake.:D

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Ach ja: viel hilft nicht immer viel ;)
 
@oldie-paul:

Danke, sehr erhellend.

Bremsbeläge haben die eigene entwickelt, gibt es dann auch für andere Bremsen.

Frohes neues Jahr!
 
wenn die bremse ettwas besser kann, dann isses die höhere bremskraft (jaja bei gleicher fingerkraft). mehr nicht.

warum sollte die standfestigkeit-wärmeabfuhr besser sein als bei einer anderen 2 kolben bremse? erst recht ohne ausgleichsbehälter? und jetzt kommt mir bitte keiner mit den "rießen" luftspalt zwischen scheibe und bremsbelag :D
 
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