Die Helmpflicht rückt näher....

Ich halte von einer Helmpflicht auch nichts, da sie einfach nicht durchzusetzen ist.
Denkt nur mal an die Kontrollen. Das Verwarngeld dürfte auch nicht höher als 10-20Euro werden und ich würds riskieren 1-2 mal kontrolliert zu werden und zumindest einmal denke ich 50% der Radfahrer.
Wenn heute 9% der Radler einen Helm tragen, werden nach Einführung der Helmpflicht nicht mehr als 50% einen Helm tragen (Zumindest in der Anfangszeit).
Würde ich nicht drauf wetten.
Erst mal werden wohl 50% weiniger Leute überhaupt noch Rad fahren.
Mit dem Rest würde die Polizei dann schon zurechtkommen.
Und ich fahr im Jahr ca. 5000-7000km auf den Straßen von daher.. mir egal.
Egal wird es dir nicht sein.
Bei einer Helmpflicht bist Du praktisch nicht mehr versichert wenn Du ohne Helm Rad fährst.
 
Grundsätzliches ... zum Thema Helm tragen

Helm oder nicht Helm? Diese
Frage bringt immer wieder
die Gemüter in Wallung. Als
Auftakt zur neuen aR-Serie
„Grundsätzliches zu …“ also
genau richtig. In dieser setzt
sich die Redaktion mit Themen
auseinander, die bewegen.
Es soll natürlich auch um
Fahrräder gehen, um nötige
oder eigentlich unnötige
Ausstattung und um Aspekte,
die vielleicht bisher zu kurz
gekommen sind.

Die letzten warmen Tage des
Jahres lockten die Radfahrer
wieder reihenweise an die frische
Luft. In der Stadt, auf dem Land,
überall schwärmten sie aus, bewegten
sich und ihre Räder vielfach ein letztes
Mal in diesem Jahr. Mal mit, mal ohne
Helm. Und genau das „Ohne“ bereitet
mir Kopfzerbrechen. Erst recht, wenn
ich Familien sehe, die auf kurvigen und
unübersichtlichen Landstraßen radeln.
Dort eben, wo Autos mitunter viel zu
schnell und ohne ausreichende Vorausschau
unterwegs sind. Die Kinder
sind ja immerhin noch gut behütet.
Die Eltern aber nicht! Das macht doch
nachdenklich. Ich meine: Alle Radfahrer
sollten einen Kopfschutz tragen,
weil die Vorteile die Nachteile deutlich
überwiegen!
Damit sind wir auch schon mittendrin
in der Diskussion um das Thema „Fahrradhelm
– ja oder nein?“, die ich anregen
beziehungsweise weiterführen
möchte. Bevor wir tiefer in die Materie
einsteigen, will ich noch zwei Punkte
klarstellen. Eine generelle Helmpflicht
lehne ich zunächst einmal ab. Wäre
wirklich schade, wenn dadurch Menschen
wieder vom Rad stiegen – und
so die vielen positiven Vorteile des
Radfahrens zunichte gemacht würden.
Wobei dieser von vielen – auch
Radverbänden – prophezeite Effekt
aber erst mal zu beweisen wäre. Ich
appelliere lieber an die Vernunft.
Zweitens möchte ich deutlich machen,
dass ich weder missionieren noch den
Helm-Herstellern einen Gefallen tun
will. Vielmehr sehe ich diese in der
Verantwortung, bei Aufklärung und
Design nachzulegen – im Interesse
ihrer Kunden und damit letztlich auch
im eigenen Interesse.
Mein Ziel ist es, Verständnis für das
Tragen von Helmen beim Radfahren
zu wecken. Trotzdem kann ich mir
eine kleine Provokation nicht ganz
verkneifen und eröffne die zweite
Runde mit den deutlichen Worten
„Wo nichts im Kopf ist, muss auch
nichts geschützt werden“.
Emotionale Debatte
Stöbert man im Internet oder hört
man sich mal um, wird klar, die Diskussion
erhitzt die Gemüter. Und
durch die Meinungsverschiedenheiten
türmen sich schnell scheinbar unüberwindbare
Gegensätze auf. So ist
eine emotionale Debatte entstanden,
die sich eigentlich im Kreis dreht. Die
Contra-Seite bildet da genauso wenig
eine Ausnahme wie die Pro-Fraktion.
Aber ich – und mit mir die Redaktion
– finde eben, die Befürworter haben
bessere Argumente auf ihrer Seite.
Zurück zu den Standpunkten der Kritiker:
Die Frisur werde ruiniert, heißt
es zum Beispiel an beinahe prominentester
Stelle. Sehr schnell bei der Hand
ist auch das Schild der Risikokompensation.
Danach sollen Menschen,
die sich mit besonderen Maßnahmen
schützen, diese gewonnene Sicherheit
durch riskantere Verhaltensweisen
ausgleichen. Für Radfahrer hieße
das, ein Helm verleite zu gefährlicherer
Fahrweise. Manche Auto- und
einige Radfahrer (!) zeigen dazu besonders
gerne auf Helmträger, die
sich allzu rasant und rücksichtslos im
Straßenverkehr bewegen. Gut, solche
Rabauken gibt es immer und überall.
Sie sollten uns abschreckendes Beispiel,
nicht aber Grundlage unserer
Meinungsbildung sein.
Sicher erfahren
Diese und die vielen anderen Argumente
kann ich ja grundsätzlich verstehen.
Nur nachvollziehen kann ich sie eben nicht! Waren sie nicht alle auch schon
mindestens einmal da? Als es um eine
allgemeine Helmpflicht für Motorradfahrer
ging? Oder die Anschnallpflicht
für PKW-Insassen? Was war das für ein
Zeter und Mordio. Noch heute schnallen
sich „Unverbesserliche“ nur an,
wenn Polizei naht. War letztlich alles
wirklich so schlimm? Oder war alles
für die Katz? Ich denke, dass wir doch
einiges an Sicherheit gewonnen haben
und viele lebensbedrohliche Verletzungen
erspart wurden. Bezogen auf uns
Radfahrer spricht für mich also vieles für
einen Helm. Klar, Übung und Erfahrung
bringen ebenfalls Sicherheit, weil man
manche Situation besser beherrschen
kann oder besser im Blick hat. Wer
sich aber nur auf die eigene jahrelange
Erfahrung verlässt, übersieht, dass
man sich nicht allein im Straßenverkehr
bewegt. Erst die Verbindung mit Rücksicht,
vorausschauender Vorsicht und sicherem Equipment minimiert
das Risiko. Und trotzdem, wer
kennt nicht das Auto, das plötzlich
aus der Einfahrt schießt? Der
Ball, dem ein Kind folgt. Oder den
Fußgänger, der gerade noch nicht
da war? Nicht immer reicht dann
die Zeit für erfahrenes, überlegtes
Handeln.
Schützt der Helm nun?
Ein kurzer Seitenblick auf den
Skisport mit einem prominenten
Beispiel offenbart: Meist muss
erst etwas Erschütterndes geschehen,
bevor Freiheit oder gar
Frisuren nicht mehr als Gegenargument
zur Sicherheit herhalten
müssen! Eigentlich traurig.
Ich gebe der „Oben ohne“-
Fraktion aber Recht, wenn sie
behauptet, in den meisten Fällen
helfe ein Helm eh nicht. Denn oft fällt man auf die Hände oder
die Knie. Die dort entstehenden
Verletzungen kann ein Helm natürlich
nicht verhindern. Doch im
Gegensatz zu Abschürfungen
an der Handinnenfläche oder einem
verschrammten Knie ist der
Schädel und mit ihm die deutlich
empfindlichere Hirnmasse schon
bei leichten Boden- oder Blechkontakten
ernsthaft erschüttert.
Bei stärkeren Einflüssen ist sie
meist verletzt und heilt auch
nur äußerst schlecht und extrem
langwierig. Ist es nicht so, dass
Ihr mit sehr vielen wichtigen Aufgaben
betrautes zentrales Denkorgan
eines der am besten zu
schützenden Teile Ihres Körpers
sein sollte? Ich behaupte, dass
unser Kopf weit wichtiger ist als
unsere Hände und dessen innere
Werte schützenswerter sind als
sein äußeres Erscheinungsbild.
Ich verstehe auch, dass ein
Kopfschutz unsere Spontaneität
einschränkt und Fahrrad fahren
ohne ihn viel lässiger ist. Eben ein
Ausdruck von Lebensgefühl, wobei
die Betonung für mich deutlich
auf „Leben“ liegen sollte.
O.k., auch ich habe meine Zeit
ohne Helm gehabt. Schließlich
habe ich lange in Münster gelebt.
Dort fährt beinahe die ganze
Stadt oben ohne. Aber „weil
es jeder macht“ ist wohl das
schwächste aller Argumente.
Risiko abwägen
In jedem Moment, jeder Situation
betreiben wir aktiv und passiv
eine Risikoabschätzung, wägen
Sicherheit gegen Wagnis ab. Und
entscheiden uns danach für oder
gegen zusätzliche Maßnahmen.
Ich fände es gut, wenn Sie dabei
einmal mehr aktiv über die,
zugegeben, nicht hart bewiesenen
Vorteile eines Fahrradhelms
entschieden und die potentiellen
Nachteile ad acta legten. Ich
finde, und hoffentlich Sie auch,
allein die Sicherheit, die ein
Helm möglicherweise bringen
kann, sollte ihn zu einem wertvollen
Begleiter auf Ihrem Kopf
machen. Ich wünsche Ihnen eine
gute Fahrt.

Von Jens Kockerbeck aus Aktiv Radfahren 1-2/10
 
Eines der ganz Wesentlichen Argumente der Contra-Fraktion jedoch ist, dass die überwiegende Anzahl an Unfallsituationen mit Kopfverletzungen fremdverschuldet herbeigeführt werden.
Sprich die den Radfahrer belastende Maßnahme einen Helm tragen müssen ist nichtmal im Ansatz geeignet, die Ursache zu bekämpfen.

Was da oben steht - Frisur usw. - das sind die Punkte, die gerne von denen aufgegriffen werden, die das eigentliche Problem, nämlich dass eine Helmpflicht an der völlig falschen Stellschraube drehen würde, bagatellisieren wollen.
 
Mein Gegenargument ist, daß die Helmpflicht logischerweise von relativ vielen Gelegenheitsradlern als Autopflicht aufgefasst wird. (Und die City-Cowboys ohne Helm sind die Letzten, die man hinter das Steuer eines KfZ drängen sollte. ;) )
Was die meisten übersehen, ist, daß nicht nur das Auto gefährlicher und die Schutzwirkung des Radhelms kleiner ist als gedacht, sondern sich diese beiden Faktoren multiplizieren. Im Bereich der tödlichen Kopfverletzungen muß die Helmpflicht vielleicht für jeden von ihr produzierten Autoumsteiger 50 Helmumsteiger produzieren, um nicht zu mehr Toten zu führen. Vielleicht auch nur 10, aber vielleicht auch 100. Die Möglichkeit, daß die Helmpflicht schiefgeht, ist auf jeden Fall nicht so abwegig wie gedacht.

Im riesigen Bereich der Alleinunfälle mit leichten bis mittleren Verletzungen hat der Helm natürlich höchstwahrscheinlich eine akzeptable Schutzwirkung, was aber wenig mit der Helmpflichtdiskussion zu tun hat.
 
Soviel Aufwand ist gar nicht notwendig. Die derzeitigen Preise an den Zapfsäulen bringen schon einige zum Umsteigen auf's Rad (zumindest da, wo es problemlos ist).
 
Tja, selbst schuld. Es gibt jetzt schon einen aussichtsreichen Kandidaten für das "Eigentor des Jahres".

Januar 2012
  • EU: Wir sind der Herr im Haus! Wir beschließen ein Ölembargo gegen euch, das zum 1. Juli in Kraft tritt! So!
  • Iran: Ach nö, bis zum 1. Juli warten, das dauert doch viel zu lange. Wir verkaufen euch einfach jetzt schon kein Öl mehr.
  • EU: Nein, bitte bitte nicht!

Wobei hinter den aktuellen Preisen vielleicht auch die guten alten Absprachen stecken...
 
Heute gabs bei High Noon das Thema der Helmpflicht. Es war schon erschreckend, wie sich einige fast dafür zu schämen schienen, ohne Helm zu fahren, viele glaubten sogar Gründe für eine Helmpflicht zu kennen, ich hab die Sendung nicht von Beginn an gehört, konnte aber niemanden hören, der einen guten Grund für die Helmpflicht nennen konnte.

Den Podcast gibts hier: http://www.fritz.de/media/podcasts/sendungen/high_noon.html
 
Es war schon erschreckend, wie sich einige fast dafür zu schämen schienen, ohne Helm zu fahren, viele glaubten sogar Gründe für eine Helmpflicht zu kennen,

Ja, erwachsene Menschen, die die Argumentationskette eines 9-jährigen abliefern, gibt es bei uns genug.

Also ich kann niemanden ernst nehmen, der eine Freiwilligkeit, die er jederzeit aufnehmen oder ablegen kann, zur Pflicht für alle machen will.

Woran sich solche Leute sonst noch aufgeilen, will ich garnicht wissen...
 
ich bin fast 37 jahre OHNE Helm gefallen, weil die Dinger a) zu teuer (frühe 90er!) waren, b) sch...aussahen, und c) zu schwer. 2009 ist mein Ex-Chef mit dem Hollandrad _ohne_ Helm allerdings mit jemand zusammen gestoßen, und dabei mit dem Schädel hart auf den Bordstein aufgekommen...außer einem kleinen Trauma samt Gehirnerschütterung kam er glimpflich noch davon...ich habe seit einiger Zeit den Giro Indicator und bin damit zufrieden, die 269gr. merke ich auch nicht auf dem Kopf...ob Helm oder nicht sollte bleibt einem jeden selbst überlassen...man(n) hat allerdings nur einen Kopf.... ;)
 
sorry, hatte am tag zuvor nur das erste mal einen sektensender (erde&mensch - pervers) gesehen, wusste erst nicht was es ist und war vom fanatischen und extremistischen auftreten der dortigen protagonisten so erschrocken, dass ich durch die extremistischen ansichten der helmpflicht-"befürworter" sofort daran erinnert wurde.
 
Die von Kohl und Lambsdorff eingeleitete geistige Entkernung Deutschlands hat viel mehr Verkehrstote verursacht als der Helm jemals verhindern kann.

:D

Ging das mit Kohl schon los ? Ich dachte damals ging es noch einigermaßen und der Durchschnitts-IQ begann erst danach zu sinken ...?

Aber was soll's...

Ich sehe übrigens immer mehr freiwillige Warnwesten-Träger auf dem Bike. So langsam glaube ich, dass so manche Übervorsicht einzelner Zeitgenossen bis hoch zum Bundestag gehen und für ganze Volksdiskussionen sorgen kann...^^

Müsste man im Rahmen der Chaos- und Spiel-Theorie glatt mal untersuchen..
 
Kohl war ein Freund von Leo Kirch und hat dem Privatfernsehen Tür und Tor geöffnet, natürlich gegen den Rat von unabhängigen Experten. Aber der Krieg gegen das Bildungssystem kam imho erst unter Schröder richtig in Fahrt.
 
Medienwissenschaften? Die Massenmedien gehören zu den bedeutendsten Einflussfaktoren für sämtliche Entwicklungen in unserem Land. Da werden garantiert auch einige CDUler zur Erkenntnis gelangt sein, daß das Kommerzfernsehen geschäftsmodellbedingt keine besonders hochwertigen Inhalte befördert. ;)
 
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