legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

Verstärkt noch durch den Trend zum E-Mountainbike, das in Wirklichkeit eher eine Art E-Moped ist.
Insofern muss ich zugeben, dass ich über die restriktive Radelpolitik in Wald bzw am Berg ziemlich froh bin."

"Ich bin begeisterter Radfahrer. Ich muss aber leider sagen, dass ich dagegen bin. Der Grund sind E-bikes und die Menschen, die damit in Gegenden fahren können, in die sie ohne Antrieb mit dem Fahrrad niemals kommen würden.
Wir übetreiben es einfach immer. Wenn Du das freigiebst, dann hast du überall und zu jeder zeit Radler, Dreck, Lärm (mir kommen so oft Radfahrer mit Boom-Box entgegen) und die Autos, die dazu benutzt werden, um die 25 kg Radln auf den Parkplatz beim Trail zu karren.

Normaler IBC Forumsteilnehmer :D
 
Ist in Österreich schon am eklatantesten wie Schutz der Natur/Klima ein vorgeschobenes Argument ist. Ginge es darum dass der Großgrundbesitzer mit der Wirtschaft ein Großbauprojekt umsetzten würde hätten die kein Problem damit.
Das ist so nicht richtig. Es gibt genug Beispiele bei uns, wo die großen Pläne unserer Liftkaiser und Kraftwerksbetreiber durch Proteste aus der Bevölkerung und Naturschutz ad acta gelegt wurden. Beim Biken (und da besonders die Variante auf Trails, die uns hier interessiert) ist es halt ganz einfach so, daß das ein absolutes Nischenthema ist - kein Politiker wird sich die Finger verbrennen und sich da groß dafür einsetzen, weil die Anzahl der Wähler, die er damit anspricht, verschwindend gering ist.
 
Es stimmt schon, dass sich das Geschehen durch E-Bikes, Bikeparks und Trailcenter sowie durch den Gravelboom verlagert hat:

- Das Gros der "Mountainbiker" fährt E auf erlaubten Forstwegen (tunlichts nicht zu steil bergab ;-) , bergauf is ja egal) zu einer Alm oder Hütte und hält dabei sein/ihr Übergewicht.

- Bikeparks sind mittlerweile (zugegeben auch zu meiner Freude) vielseitiger, lustiger und - naja, wie soll ichs sagen - menschenfreundlicher geworden. Aus Bonebreakertrails wurden teils Murmelbahnen, aber oft aug wirklich lustige Lines für alle. Das ist ja per se nichts schlechtes. Ich sehs halt so, seit meine Tochter eben selber fährt.

- Trailcenter detto.

- Gravel holt vor allem die Sportlicheren ab.

- Das klassische MTB, raufschinden, evtl gar einen Trail runterfahren/eiern... tja, das ist eine Nischensportart. Wir sollten schön langsam Komponenten und Rahmen bunkern ;-)

Daher wäre die Freigabe von allem für nicht unterstützte Bikes keine Affäre.

Und ja, die Bauern scheixxen sich wirklich wegen der Haftung an, kein Schmäh.
 
Es stimmt schon, dass sich das Geschehen durch E-Bikes, Bikeparks und Trailcenter sowie durch den Gravelboom verlagert hat:

- Das Gros der "Mountainbiker" fährt E auf erlaubten Forstwegen (tunlichts nicht zu steil bergab ;-) , bergauf is ja egal) zu einer Alm oder Hütte und hält dabei sein/ihr Übergewicht.

- Bikeparks sind mittlerweile (zugegeben auch zu meiner Freude) vielseitiger, lustiger und - naja, wie soll ichs sagen - menschenfreundlicher geworden. Aus Bonebreakertrails wurden teils Murmelbahnen, aber oft aug wirklich lustige Lines für alle. Das ist ja per se nichts schlechtes. Ich sehs halt so, seit meine Tochter eben selber fährt.

- Trailcenter detto.

- Gravel holt vor allem die Sportlicheren ab.

- Das klassische MTB, raufschinden, evtl gar einen Trail runterfahren/eiern... tja, das ist eine Nischensportart. Wir sollten schön langsam Komponenten und Rahmen bunkern ;-)

Daher wäre die Freigabe von allem für nicht unterstützte Bikes keine Affäre.

Und ja, die Bauern scheixxen sich wirklich wegen der Haftung an, kein Schmäh.

Ich versteh was du meinst und hab schon oftmals gesehen, dass Ebikes Menschen zu Orten bringen wo sie besser nicht sein sollten, aber ich denke, dass das auch nicht förderlich ist.
Manchmal liest man in Amiforen den Vorwurf, dass Ebikes durchs Gewicht mehr hin machen.
Ich bin ohne Bike gute 30kg schwerer, als meine Frau mit Ebike...


was mir ihm Raum Graz aufgefallen ist - es sind allgemein weniger Biker unterwegs.
Ein paar alte Ebiker, ein paar noch ältere Oldschooltypen, die sich den Berg mit ihren alten Radln rauffighten. Und dann gibts die Trailfahrer, die zum Großteils gut und schnell fahren. In dem Zusammenhang sehe ich kaum Trailanfänger....
 
Das heißt, dass IMHO Mountainbiken kein Trendsport mehr ist, sondern auf einen harten Kern zurück schmelzen wird. Jedenfalls ist das bei uns in Westösterreich so und so weit ich beurteilen kann, auch im Deutschen Voralpenraum.
MTBler waren immer schon eine eher überschaubare Gemeinde. Es sind zwar viele EBiker dazu gekommen, aber die wenigsten davon verirren sich in die Berge oder nutzen das Potenzial ihrer Räder aus. Bisserl wie bei den SUVs ("Stadtgeländewagen") - meist mehr Schein als Sein...
 
In Tirol sind, glaube ich, nunmehr 40% aller Forst- und Güterwege freigegeben.

Irgend ein Tourismusberater meinte letztens, dass es in AT 2,1 Mio Mountainbiker gibt. Wer mit solchen Zahlen kommt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er irgendwann nicht mehr ernst genommen wird.

E-Bike hat genau das gemacht, was alle wollten: Den Sport in die Breite bringen. Aber trotzdem sind wir natürlich weit weit weg von diesen 2,1 Mio. Ich denke mir das immer, wenn ich unterwegs bin. Ja, ich treffe 20 bis 30 E-Biker, aber was ist das schon in Relation zu den 8.000 Menschen, die im Einzugsgebiet leben? Gar nichts ist das. Das ist wie beim Wandern. Subjektiv nimmt man Horden von Menschen wahr. Wenn man dann die Kapazität der Parkplätze betrachtet, ist's eine kognitive Verzerrung. Enormen Andrang haben wir eigentlich nur im Winter, wo's dann in den Skigebieten auch exakte Zahlen gibt mit 20.000 Besuchern an einem guten Tag usw. Ich denke, dass hier oft mit Anreizen und Illusionen für's Marketing gearbeitet wird, um die Leute zum Sport zu bringen.

Wo ich wirklich einen Boom bei uns sehe, ich eben das Rennrad. Am WE war ich im Heu, direkt an einer beliebten Rennrad Route. Irgendwann bei 100 habe ich aufgehört zu zählen. Und wieder ganz krass: Frauenquote über 50%, Altersschnitt jedenfalls unter 30. Die 50% Quote bringen die E-Biker auch hin, aber der Altersschnitt eher 60+.

Schade, dass das alles statistisch so wenig aufbereitet wird. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum am Markt Chaos herrscht.

Auch MTB-News ist in die große Wette eingestiegen, die da lautet, dass auch der harte Kern der Mountainbiker E-Mountainbiker werden (sollen). Ich glaube eher, dass die Rennrad- und Gravelfahrer werden oder halt auch oft beim Mountainbike bleiben, weil sie eh nur Park fahren, die Fitness haben oder einfach nur stur sind.

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Ich weiß nicht, ob es Zufall war, dass bei uns nie oder kaum Naturtrails freigegeben wurden, sondern gleich viel Geld in gebaute Trails investiert wurde. Scheint's, als hätte es ohnedies nie einen Markt für Naturtrails gegeben.

Was wir jetzt jedenfalls haben und vermutlich auch in Zukunft, ist eine enorme Segmentierung des Sports. Ich bin gespannt, welche Segmente das dann sein werden. Ich glaube ja, dass MTB-News und EMTB-News miteinander verschmelzen werden, die allermeisten, die heute "Mountainbike" fahren, werden dann als E-Biker am besten auf Nimms-Rad aufgehoben sein.
 
Ich glaub Österreich ist halt auch ein Sonderfall mit dem generellen Verbot und die Naturtrails sind jetzt im Vergleich zu den Top-Destinationen auch nicht so der Burner bzw. ist es ja auch durch das Verbot schwer an Infos zu kommen. Und klar das gerade in so einem Land Rennradfahren dann attraktiver ist. Hat ja auch technisch eine wesentlich niedrigere Einstegsschwelle.
 
ich glaube nicht, dass echte MTBler, also solche, welche die Fitness und Technik gleichermaßen drauf haben, zwangsläufig bald zum Mofa greifen. Das verbietet zumindest denjenigen, die ich kenne, allein schon der Sportsgeist. Womit ich EBiker nicht generell als unsportlich betrachten will, ganz im Gegenteil. Leistungs- und Breitensport sind ja auch kein Widerspruch. Trotzdem unterscheiden sie sich. Aber ok, das Thema driftet ab...
 
Irgend ein Tourismusberater meinte letztens, dass es in AT 2,1 Mio Mountainbiker gibt. Wer mit solchen Zahlen kommt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er irgendwann nicht mehr ernst genommen wird.

Man unterschätzt wie groß die Fraktion der "Gelegentlichfahrer" ist. Die, die fürs Geschäft wichtig ist – die, die man entweder mit absurden Marketingbudgets abholt, oder (meistens nachhaltiger) durch positive Mundpropaganda aus der wesentlich kleineren Core-Szene.

Ich traue mich sagen, dass ich bei uns mitunter vergleichsweise viele Personen aus der Szene bei uns in der Region kenne. Bei uns in der Werkstatt habe ich aber Mountainbiker (wir machen ausschließlich MTB/E-Bike), die ich zu 90% noch nie vorher gesehen hab.

Die, die halt 2x im Monat, wenn das Wetter passt, eine Runde drehen. Die, die ab und zu mit der Freundin/Frau auf eine Jause fahren. Die, die "früher" mehr gefahren sind und jetzt monatelang lang ihr altes Bike wieder aufbauen, damit sie zur Motivation 2-3x fahren ehe sie sich vielleicht doch was Neues kaufen; die, die 4x jährlich im Bikepark fahren, die, die "nur im Urlaub" mountainbiken; die, die 1x in der Woche mit ihrer Freitagsrunde immer die gleiche Runde ins Wirtshaus und zurückfahren; zahlreiche Senioren, die neu dazugekommen sind, zahlreiche Eltern, die mit ihren Kids jetzt fahren; Leute die grundsätzlich nie alleine fahren bzw. nur mit anderen Leuten – eben die ganze Fraktion, die man mit leichten Einsteigertrails abholt. Die, die oft nicht wissen was Trails überhaupt sind, oder wie sich das anfühlt, aber schwer begeistert sind, wenn sie das das erste mal fahren (zumindest wenns einfache flowige Trails sind) und wo das auch sehr lenkend funktioniert.

Und wenn man sich die Frequenzen auf manchen Trails im urbanen Umfeld anschaut, ist das auf die Bevölkerung und der Anzahl der Trail/nur Forststraßen MTBler hochgerechnet auch nicht so weit hergeholt.
 
Wir übetreiben es einfach immer. Wenn Du das freigiebst, dann hast du überall und zu jeder zeit Radler, Dreck, Lärm (mir kommen so oft Radfahrer mit Boom-Box entgegen) und die Autos, die dazu benutzt werden, um die 25 kg Radln auf den Parkplatz beim Trail zu karren.
Wir gestehen der Natur einfach keinen Platz mehr zu und der Mensch sieht es als komplettes Recht, jeden Winkel zum Freizeitvergnügen zu nutzen."
Zumindest auf Forst- oder Schotterstraßen, die in der Regel durch die öffentliche Hand, also unter anderem dem Steuerzahler, finanziert werden, sollte das auch für Fahrradfahrer erlaubt sein.
 
Ich merke allgemein auch immer weniger Biker auf den bekannten Spots rund um Salzburg. Nur auf den Hot Spots habe ich vor ein paar Tagen wieder mehrere gesehen, als ich dort wandern war. Probleme hab ich in meinen 10 Jahren am Bike auch noch nie gehabt. Aktuell genieße ich die ruhigen Ausfahrten, auf denen man so gut wie niemanden trifft. :love: Was mir aber immer mehr auffällt, ist, dass viele versteckte Trails durch die massiven Unwetter der letzten Jahre (umgefallene Bäume) einfach nicht mehr befahrbar sind. ☹️Das ist schon sehr schade! Der Wald gleich einem einzigen Schlachtfeld!

Wir haben vor ein paar Wochen einen neuen Zubringer zum einzig legalen Trail bekommen. Dieser soll auch als einfache Alternative für nicht trailbegeisterte Biker im direkten Umkreis dienen. Dessen Errichtung war seitens der GE nur möglich, wenn man die bereits vorhandenen Singletrails unter einem breiten Streifen Schotter begrabt. 😭 Der Schock über dessen Umsetzung war groß, als ich den das erste Mal live gesehen hab.
 
Zumindest auf Forst- oder Schotterstraßen, die in der Regel durch die öffentliche Hand, also unter anderem dem Steuerzahler, finanziert werden, sollte das auch für Fahrradfahrer erlaubt sein.
Wenn ich meine neu zu errichtenden Forststraßen (Schotterwege hab ich keine) zu 100% von der öffentlichen Hand finanziert bekomme, öffne diese sehr gerne.
Bitte um Bekanntgabe der zuständigen Förderstelle :)
 
In kürze wird der (die) MTB Koordinator bestellt werden.
Damit wird sich der weitere Ausbau an legal gebauten Strecken, die Erweiterung von Bikeparks oder Trailcenter sowie auch die neu Errichtung von solchen Einrichtungen weiter voran getrieben.
Damit einhergehend, werden ehemalige oder bestehende Schigebiete zu MTB Gebiete umgestaltet.

Da haben dann alle* etwas davon:
1) Politik, weil, sie haben ja etwas "gemacht", sind auf die Wünsche der Wähler eingegangen, sind fortschritlich, weitsichtig usw usf
2) Tourismus, Einnahmen, Einnahmen und, gesichtere kalkulierte erwartbare Einnahmen
3) Land- und Forstwirtschaft; kein Befahren ihrer Flächen. Und die wenigen km kann man verschmerzen, wenn im Umkehrschluß dafür die restliche Land- und Forstwirtschaftliche Fläche MTB&Co "frei" bleibt
4) Jagd, siehe 3
5) Grundbesitzer, Eigentümer, Pächter, siehe 3
6) Gemeinden/Kommunen, sie brachen sich, wenn überhaupt, nur rudimentär über die Wege (Bikeparks, Trailcenter, Arenen etc) kümmen, generieren aber trotzdem Steuereinnahmen bzw Arbeitsplätze
7) Familienfreundlicher; fast alle können in solchen Gebieten ihren Spaß haben (Schwimmen, Sauna, Dampfbad, Wellness, Massage, Fitness, Radfahren, Pumptrack, Flowtrails, Murmelbahnen, eine rote und schwarze Strecke, Party, Disco, Hüttengaudi, Fresstempel, Gourmetmeilen, Hotel ohne Kinder, Kindergarten oder andere Betreuungseinrichtungen, Hotel für Kinder).


*
Diejenigen, die wenig bis gar nichts davon haben: Bikebergsteiger, Naturtrails- bzw Wanderwegbefahrer, gegen gegen (Menschen-)Massen- und Übertourismus sind; Preisbewußte, die keinen Eintritt bezahlen und "nur" die Natur genießen wollen, diejenigen, die die Natur, "einfach" so, so wie sie ist (Natur/Gott geschaffen) erleben oder befahren wollen.


Da sich der Trend nunmehr auf solche Einrichtungen richtet, Gravel und vermutlich auch Rennrad wieder verstärkt, geht naturgemäßt der Anteil an MTB weiter zurück; bzw der "nicht in Bikeparks&Co" fahrenden.

Da keimt in mir die Hoffnung auf, dass im Umkehrschluss "wir" (also diejenigen, die wenig bis gar nichts davon haben, siehe oben) so wenig sind, dass wir den Ablehnenden/Gegner dann auch nicht mehr auffallen, es ihnen egal/wurscht ist. Wir machen das Kraut/Kohl, dann auch nicht mehr fett.

Ergo, dass wir dann wieder unbeschwerter und weniger angefeindet fahren können.
 
Naja ich meine wer Waldbesitzer und Mountainbiker ist und Geld für die Benutzung von Forstwegen verlangt die praktisch immer durch die eigne Bewirtschaftung und Jäger abgenützt werden und den Zusammenhang nicht checkt hat wohl ein wirklich geschlossenes österreichisches Weltbild. 😅

Die Prioritäten sind halt andere. Geld ist knapp, der Staat hat eine enorme Neuverschuldung.
Das Geld, das noch da ist, fließt in Leuchtturmprojekte.
Tirol hat noch immer keine fahrradtaugliche Verbindung über den Brenner.
Und selbst kleine Lückenschlüsse sind teuer. zB:

https://www.meinbezirk.at/stubai-wi...ser-aufwand-fuer-anschluss-innsbruck_a6583495
Eine Legalisierung grundsätzliche Legalisierung von Wander- und Forstwegen wäre ja quasi umsonst.


Und btw:

Ich starte morgen in die Alpen und werde Österreich umfahren. Nicht mal Geld für die Maut gibt's. 😬
 
Ein paar alte Ebiker, ein paar noch ältere Oldschooltypen,

oft beim Mountainbike bleiben, weil sie eh nur Park fahren, die Fitness haben oder einfach nur stur sind.

Danke für die Blumen.

Mit der Klassifizierung als sturer, noch älterer Oldschooltyp kann ich leben 😆

Lustig - fahre seit 2 Jahren nach langer Pause wieder, hatte den Eindruck Trailfahren ist jetzt massentauglich und schon ists wieder vorbei.

Aber stimmt schon - auf den Uphills treffe ich ia niemanden.

Und in den Bike Parks sind sie entweder ganz jung oder ganz alt…
 
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