Wie meistert man technische Abfahrten mit Selbstvertrauen?

Ich schaue mir technische Stellen immer mehrmals vorher an. Dann werden Linien gesucht! Ebenfalls schiebe ich das Bike mal über das Feature und schaue, wie es sich verhält. Dann versuche ich durch mehrfaches Fahren der umliegenden Trailteile mir Vertrauen aufzubauen. Wenn das alles gut funktioniert versuche im Flow die schwierige Stelle zu fahren. Das hat bis jetzt sehr oft gut funktioniert. Wichtig sind auch, dass man Punkte findet, wo man davor anhalten kann, damit man nicht über den Lenker geht. 😉
Das Problem ist doch in der Regel, dass Schlüsselstellen ja nicht an Stellen sind, wo man bequem laufen und damit das Rad sinnvoll in einer realistischen Linie schieben kann. Ich wage mal die These, wo das von dir beschriebene Vorgehen problemlos möglich ist, da kann man in der Regel auch ohne nähere Besichtigung drüber rollen.
 
Ziel ist natürlich nicht, sich angstbefreit in irgendwelche unkalkulierten Risiken zu stürzen, sondern eben ohne Angst sein eigentlich vorhandenes Können umzusetzen.
darum geht es, das kann ich als mittelmäßiger Fahrer voll, bestätigen. Wobei mittelmäßig mindestens genauso schwierig zu definieren ist wie diese hier so beliebten S3 Schlüsselstellen😉

Mountainbiken ist eben nicht nur so ein rein physisches, Mut und Skill Ding. Das was da so im Kopf passiert und auch diese manchmal nervige und hysterische Amy gehört zum Team. Sich damit auseinander zu setzen gehört auch zum Spiel, das ist die andere, gerne verdrängte Hälfte vom Brötchen.

Was übrigens auch hilft ist diesen aufgeblasenen Goldkettchen behangenen, von Haarausfall und zunehmender Schrumpeligkeit geplagten Ego-Pimp zu Hause zu lassen 🤙

M.
 
Ich schaue mir technische Stellen immer mehrmals vorher an. Dann werden Linien gesucht! Ebenfalls schiebe ich das Bike mal über das Feature und schaue, wie es sich verhält. Dann versuche ich durch mehrfaches Fahren der umliegenden Trailteile mir Vertrauen aufzubauen. Wenn das alles gut funktioniert versuche im Flow die schwierige Stelle zu fahren. Das hat bis jetzt sehr oft gut funktioniert. Wichtig sind auch, dass man Punkte findet, wo man davor anhalten kann, damit man nicht über den Lenker geht. 😉
genau so taste ich mich da auch heran👍 Früher habe diese Stellen drüber geschoben/getragen.
Das bringt einen aber nicht weiter.
 
darum geht es, das kann ich als mittelmäßiger Fahrer voll, bestätigen. Wobei mittelmäßig mindestens genauso schwierig zu definieren ist wie diese hier so beliebten S3 Schlüsselstellen😉

Mountainbiken ist eben nicht nur so ein rein physisches, Mut und Skill Ding. Das was da so im Kopf passiert und auch diese manchmal nervige und hysterische Amy gehört zum Team. Sich damit auseinander zu setzen gehört auch zum Spiel, das ist die andere, gerne verdrängte Hälfte vom Brötchen.

Was übrigens auch hilft ist diesen aufgeblasenen Goldkettchen behangenen, von Haarausfall und zunehmender Schrumpeligkeit geplagten Ego-Pimp zu Hause zu lassen 🤙

M.
klar fährt der Kopf auch mit, schätzungsweise proportional zunehmend mit dem Alter. Steilstücke mit Absätzen und Schotter, die ich bei mäßigem Gefälle locker abfahre, schiebe ich lieber, wenn es nebenan 50m senkrecht runter geht. Ist mir die Sache nicht wert. Jungvolk ist da bekanntlich risikofreudiger, So what...
 
Deine erste Aussage:

…kann man so zusammenfassen:
Wer etwas beherrscht, hat keine Angst.

Im Umkehrschluss folgt daraus, wer Angst hat, beherrscht etwas nicht.

So würde ich das zusammenfassen.

Das ist keineswegs immer richtig. Das kann natürlich richtig sein, aber die Angst kann genauso gut mit Faktoren zusammenhängen, die erstmal nichts mit dem eigentlich geforderten Können zu tun haben, sondern mit anderen Randbedingungen. Trotzdem ist Angst natürlich auch ein wichtiges Warnzeichen und man sollte seine Ängste akzeptieren, aber manchmal hindern einen Ängste auch, etwas umzusetzen, was man eigentlich kann. Da hilft dann, sich mit diesen Ängsten auseinanderzusetzen. Der Artikel beschreibt imho sehr gut, wie man seine Reaktion auf angstauslösende Faktoren effektiv umprogrammieren kann. Ziel ist natürlich nicht, sich angstbefreit in irgendwelche unkalkulierten Risiken zu stürzen, sondern eben ohne Angst sein eigentlich vorhandenes Können umzusetzen.

Stimm ich zu und genau da ist doch der Punkt, warum es meiner Meinung nach nicht in den Kontext hier passt. Wenn das Können da ist und man hat Angst aufgrund von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit - z.B. ein sehr schwerer Sturz, eine lange Zwangspause etc. Dann kommen diese Faktoren ins Spiel um die Hürde wieder zu überwinden. Hier geht es aber um Basics, um das Erlenen und umsetzen des Grundgerüst's der Fähigkeiten. Da sollte keine Angst im Spiel sein.
Im konkreten Beispiel kann das zum Beispiel sein, immer eine zu rückwärtige Position auf dem Bike einzunehmen, wenn es etwas herausfordernder wird, und einfach zu passiv zu werden. Das verhindert dann positive Erfahrungen in herausfordernden Situationen und damit Fortschritt. Da kann man in etwas weniger herausfordernden Situationen noch so souverän sein, eine diffuse Angst hält dich dann zurück, den nächsten Schritt zu gehen.
Ich weiß was du meinst, aber das passiert wenn man zu schnell und/oder zu groß steigert. Das ist auch die Realität die ich auf den Trails immer sehe. Da stehen die Leute vor irgendwelchen Sprüngen & Drops rum, können aber keine Geländestufe mit 30cm sauber abrollen.

Da hilft auch nicht, sich einzureden, man hätte keine Angst oder bräuchte keine Angst zu haben, weil man es eigentlich kann.
Ich bleib dabei, Angst kommt, wenn man glaubt das man es kann aber sich nicht sicher ist. Mit den Zweifel kommt die Unsicherheit usw.
Was hilft, ist offen mit seiner Angst umzugehen und eben seine Reaktion auf entsprechende Situationen umzuprogrammieren. Das kann auch der Normalfahrer, da braucht es kein besonders hohes Level. Richtig ist, dass Leute mit hohem Level, bewusst oder unbewusst, Strategien für den Umgang mit Ängsten gefunden haben, sonst wären sie nicht soweit gekommen.
Korrekt, aber dieser Punkt kommt, bzw. sollte meines Erachtens erst kommen, wenn das Grundgerüst beherrscht wird. Damit sollte und muss man sich nicht rumkämpfen, wenn man einen gebauten Mountainbiketrail für jedermann fährt. Sollte das der Fall sein, mach paar Fahrtechnikkurse, steigere dich in deinem Wohlfühlfenster und komm wieder wenn du die Schritte davor erledigt hast.

Herausforderung =/= Überforderung.
Normalos realisieren das dagegen oft gar nicht und bleiben dann lange auf einer bestimmten Stufe hängen, obwohl das gar nicht nötig wäre. Denn was auch klar ist: Wer sich nicht herausfordert, wird sich nicht oder wenn nur sehr langsam verbessern.

Das hat meines Erachtens einen ganz einfachen Grund - ein Großteil der Mountainbiker kommt schnell an einen Punkt, an dem man die Trails irgendwie runterkommt. Dann fährt man einfach. Wenn man aber über diesen Punkt hinaus nicht aktiv und regelmäßig Fahrtechnik übt und sich damit auseinandersetzt, wird man auf Ewigkeiten auf ähnlichem Level rumeiern. Wie viel Leute siehst du mit Hütchen im Wald, Parkplatz o.ä. die Kurventechnik, Bremstechnik, Linienwahl, Stufenfahren etc. üben? Verschwindend gering. Das gängige Bild ist, man fährt halt einfach irgendwie runter mit 20% Fahrtechnik. 95% der Mountainbiker die ich mal vor mir habe können die Basics nicht. Da spreche ich einfach von Kurven und Geländestufen fahren. Völlig egal ob das bei mir auf den Hometrails ist, im Bikepark, am Reschensee, in Finale oder irgendwo in den Alpen.
 
Stimm ich zu und genau da ist doch der Punkt, warum es meiner Meinung nach nicht in den Kontext hier passt. Wenn das Können da ist und man hat Angst aufgrund von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit - z.B. ein sehr schwerer Sturz, eine lange Zwangspause etc. Dann kommen diese Faktoren ins Spiel um die Hürde wieder zu überwinden. Hier geht es aber um Basics, um das Erlenen und umsetzen des Grundgerüst's der Fähigkeiten. Da sollte keine Angst im Spiel sein.
Angst kommt keineswegs immer von schlechten Erfahrungen, sehr oft sogar nicht. Beispiel Höhenangst: wenn die nur hätte, wer schonmal irgendwo runter gefallen ist, hätte niemand Höhenangst, denn die wären ja alle schon tot.

Wie du schreibst, bei grundlegenderen Dingen sollte keine Angst im Spiel sein, ist sie aber trotzdem oft. Wird zudem oft nicht thematisiert, gerade auch von den Betroffenen, denn wer hat “da” schon Angst. Gerade da würde eine Auseinandersetzung extrem helfen und konkrete Maßnahmen. Ein Sturztraining zum Beispiel, also wie komme ich im Fall der Fälle so vom Bike weg, dass ich zum Beispiel kontrolliert abrollen kann. Macht kaum jemand, was wegen des geliebten Bikes vielleicht auch nachvollziehbar ist, hilft aber ungemein, wenn man Angst vor Stürzen hat. Ich würde trotzdem niemand raten, in Absturzgelände irgendwas zu riskieren, aber so richtig Absturzgelände hat man auch nicht so oft.

Ich weiß was du meinst, aber das passiert wenn man zu schnell und/oder zu groß steigert. Das ist auch die Realität die ich auf den Trails immer sehe. Da stehen die Leute vor irgendwelchen Sprüngen & Drops rum, können aber keine Geländestufe mit 30cm sauber abrollen.

Ich bleib dabei, Angst kommt, wenn man glaubt das man es kann aber sich nicht sicher ist. Mit den Zweifel kommt die Unsicherheit usw.
Was du beschreibst, kann ein Grund sein, ist auch oft so, genauso oft liegt die Angst aber auch woanders begründet. Da kannst du dich gerne mal mit Sportpsychologen austauschen, das ist ein sehr weites und komplexes Feld. Aber selbst wenn die Angst wegen Überforderung kommt, dann ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und das zu erkennen. Aber die Pauschalisierung ist imho unzulässig.

Korrekt, aber dieser Punkt kommt, bzw. sollte meines Erachtens erst kommen, wenn das Grundgerüst beherrscht wird. Damit sollte und muss man sich nicht rumkämpfen, wenn man einen gebauten Mountainbiketrail für jedermann fährt. Sollte das der Fall sein, mach paar Fahrtechnikkurse, steigere dich in deinem Wohlfühlfenster und komm wieder wenn du die Schritte davor erledigt hast.

Herausforderung =/= Überforderung.
Korrekt! Aber siehe oben, Angst ist kein guter Indikator, ob es Herausforderung oder Überforderung ist. Gilt übrigens auch in die andere Richtung, gibt auch Leute, die sind überfordert und haben trotzdem keine Angst.

Das hat meines Erachtens einen ganz einfachen Grund - ein Großteil der Mountainbiker kommt schnell an einen Punkt, an dem man die Trails irgendwie runterkommt. Dann fährt man einfach. Wenn man aber über diesen Punkt hinaus nicht aktiv und regelmäßig Fahrtechnik übt und sich damit auseinandersetzt, wird man auf Ewigkeiten auf ähnlichem Level rumeiern. Wie viel Leute siehst du mit Hütchen im Wald, Parkplatz o.ä. die Kurventechnik, Bremstechnik, Linienwahl, Stufenfahren etc. üben? Verschwindend gering. Das gängige Bild ist, man fährt halt einfach irgendwie runter mit 20% Fahrtechnik. 95% der Mountainbiker die ich mal vor mir habe können die Basics nicht. Da spreche ich einfach von Kurven und Geländestufen fahren. Völlig egal ob das bei mir auf den Hometrails ist, im Bikepark, am Reschensee, in Finale oder irgendwo in den Alpen.
Da hast du natürlich völlig recht, dass man die Basics nie genug üben kann. Selbst Spitzenfahrer machen das regelmäßig und wahrscheinlich auch deutlich mehr als der Durchschnitt. Aber ähnliches gilt eben auch für psychologische Aspekte und auch in dieser Hinsicht gibt es Begabtere und Unbegabtere. Aber während das Training von Fahrtechnik schon seit eigentlich jeher normal ist, gilt das für den Umgang mit seinem Kopf nicht. Deshalb sind sich viele, die da durch quasi Begabung über Schranken hinweggekommen sind, oft gar nicht bewusst, was für ein Hemmnis das für andere sein kann. Ich hab lang genug mit Spitzensport zu tun, um zu wissen, wieviel sich da im Spitzenbereich in den letzten Jahrzehnten verändert hat, und das merkst. Heutzutage sind sehr viele Athleten schon in sehr jungem Alter versiert im Umgang mit diesen Themen. Das kann (nicht muss) dann auch im technisch-physischen Bereich zu viel schnelleren Fortschritten führen. Bei Breitensportlern ist das aber noch kaum ein Thema.

Ich will damit auch gar nicht sagen, dass es grundsätzlich am Kopf liegt, oder dass die Arbeit im psychologischen Bereich in irgendeiner Weise Techniktraining und auch physisches Training ersetzen könnte. Ganz im Gegenteil. Aber es gehört eben alles zusammen und bei manchen ist das bestimmt mehr der limitierende Faktor als irgendwas anderes. Und wie gesagt, selbst wenn es das nicht ist, führt die Einsicht dann vielleicht dazu, sich mal konsequent mit Technik oder auch Physis auseinanderzusetzen.

Wobei das natürlich alles kein Muss ist. Man kann auch einfach Spaß haben, so wie man fährt, aber wenn man eben Fortschritte machen möchte und die nachhaltig ausbleiben, ist es schon sinnvoll, die Thematik ganzheitlich zu betrachten.
 
So würde ich das zusammenfassen.



Stimm ich zu und genau da ist doch der Punkt, warum es meiner Meinung nach nicht in den Kontext hier passt. Wenn das Können da ist und man hat Angst aufgrund von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit - z.B. ein sehr schwerer Sturz, eine lange Zwangspause etc. Dann kommen diese Faktoren ins Spiel um die Hürde wieder zu überwinden. Hier geht es aber um Basics, um das Erlenen und umsetzen des Grundgerüst's der Fähigkeiten. Da sollte keine Angst im Spiel sein.

Ich weiß was du meinst, aber das passiert wenn man zu schnell und/oder zu groß steigert. Das ist auch die Realität die ich auf den Trails immer sehe. Da stehen die Leute vor irgendwelchen Sprüngen & Drops rum, können aber keine Geländestufe mit 30cm sauber abrollen.


Ich bleib dabei, Angst kommt, wenn man glaubt das man es kann aber sich nicht sicher ist. Mit den Zweifel kommt die Unsicherheit usw.

Korrekt, aber dieser Punkt kommt, bzw. sollte meines Erachtens erst kommen, wenn das Grundgerüst beherrscht wird. Damit sollte und muss man sich nicht rumkämpfen, wenn man einen gebauten Mountainbiketrail für jedermann fährt. Sollte das der Fall sein, mach paar Fahrtechnikkurse, steigere dich in deinem Wohlfühlfenster und komm wieder wenn du die Schritte davor erledigt hast.

Herausforderung =/= Überforderung.


Das hat meines Erachtens einen ganz einfachen Grund - ein Großteil der Mountainbiker kommt schnell an einen Punkt, an dem man die Trails irgendwie runterkommt. Dann fährt man einfach. Wenn man aber über diesen Punkt hinaus nicht aktiv und regelmäßig Fahrtechnik übt und sich damit auseinandersetzt, wird man auf Ewigkeiten auf ähnlichem Level rumeiern. Wie viel Leute siehst du mit Hütchen im Wald, Parkplatz o.ä. die Kurventechnik, Bremstechnik, Linienwahl, Stufenfahren etc. üben? Verschwindend gering. Das gängige Bild ist, man fährt halt einfach irgendwie runter mit 20% Fahrtechnik. 95% der Mountainbiker die ich mal vor mir habe können die Basics nicht. Da spreche ich einfach von Kurven und Geländestufen fahren. Völlig egal ob das bei mir auf den Hometrails ist, im Bikepark, am Reschensee, in Finale oder irgendwo in den Alpen.
Ich erarbeite mir seit Beginn der diesjährigen MTB Saison unseren schwersten Trail (schwarz s2-s3), der übersäht ist mit Schlüsselstellen. Meine Herangehensweise ist folgende, dass ich mir vorher alles unzählige Male zu Fuß angeschaut habe, damit ich mir die ganzen Stellen und wann sie genau kommen einprägen kann. Zu Beginn habe ich die "einfachen" Stellen viele Male geübt, bis ich sie sicher fahren konnte.

Dann gings an die mittelschweren Sachen, die ich mit meiner Taktik, die ich bereits im Thread geschrieben hab, angegangen bin. Das hat bis jetzt gut funktioniert, aber sicher fühlt es sich trotzdem nicht an. Ich werde sicher nicht die ganz schweren Schlüsselstellen probieren, bevor ich nicht alles im unteren Teil flüssig und sicher durchgefahren bin. Beim Besichtigen der Strecke und der schwierigsten Schlüsselstelle habe ich mir schon sooft gedacht, dass ich das kann, wenn der Kopf und die Geschwindigkeit passen. Jedoch hält mich einfach was ab und auf das höre ich. Es bringt mir mit fast 40 nichts einfach nix, blind was zu machen, auch wenn ich es können würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erarbeite mir seit Beginn der diesjährigen MTB Saison unseren schwersten Trail (schwarz s2-s3), der übersäht ist mit Schlüsselstellen. Meine Herangehensweise ist folgende, dass ich mir vorher alles unzählige Male zu Fuß angeschaut habe, damit ich mir die ganzen Stellen und wann sie genau kommen einprägen kann. Zu Beginn habe ich die "einfachen" Stellen viele Male geübt, bis ich sie sicher fahren konnte.

Dann gings an die mittelschweren Sachen, die ich meiner Taktik, die ich bereits im Thread geschrieben hab, angegangen bin. Das hat bis jetzt gut funktioniert, aber sicher fühlt es sich trotzdem nicht an. Ich werde sicher nicht die ganz schweren Schlüsselstellen probieren, bevor ich nicht alles im unteren Teil flüssig und sicher durchgefahren bin. Beim Besichtigen der Strecke und der schwierigsten Schlüsselstelle habe ich mir schon sooft gedacht, dass ich das kann, wenn der Kopf und die Geschwindigkeit passen. Jedoch hält mich einfach was ab und auf das höre ich. Es bringt mir mit fast 40 nichts einfach nix, blind was zu machen, auch wenn ich es können würde.
was soll ich da mit 65 sagen?🤣
Manchmal denke ich einfach, dass ich die steile Geröllhalde vor mir eigentlich fahren kann. Aber muss ich es riskieren, evtl. doch wegzurutschen mit unkalkulierbaren Folgen für Leib und Leben? Und manchmal hab ich nur Sorge um mein schönes Rad, z.B. ihm an einer Engstelle den Schaltkäfig abzureisen. Ich bin so frei, vorher abzusteigen, ohne dass mir ein Stein aus der 👑 fällt...
 
Bewegungsabläufe zu erlernen, zu vertiefen, regelmäßig zu hinterfragen, sollte nichts mit dem Alter zu tun haben.
Die Technik hat sich stark verändert in den letzten Jahren, die Fahrtechnik entsprechend angepasst.

Dass die Reaktionszeit steigt, die Fitness nachlässt, sollte nicht daran hindern entsprechend der Möglichkeiten offen für neues zu sein.
 
@Dahigez , @crusard ich bin mir nicht mal sicher ob ihr wirklich weit auseinander liegt. nur von Angst zu sprechen macht es mir nur zu einfach (und kann imho der Grund für eure Uneinigkeit sein).

ich bin der Meinung es gibt verschiedene Level von Angst, welche nach unten fließend in Aufgeregt sein und nach oben in Panik übergeht.
der Übergangsbereich zwischen Aufregung und Angst ist der Bereich wo man imho die besten Fortschritte macht - das obere Ende der Komfortzone oder eben leicht drüber.

gleichzeitig bin ich der Meinung dass viel einerseits oft mehr können als sie sich selbst zutrauen, anderseits gerade darum oft zur Selbstüberschätzung neigen.
(Rationale*) Angst entsteht u.a. dann wenn die Herausforderung und die Selbstwahrnehmung des eigenen Könnens nicht zusammenpassen. ich muss einen Skill nicht nur beherrschen sondern auch davon überzeugt sein diesen sicher anwenden zu können, auch in anderen Situationen.

ein guter Indikator für mich ist Visualisierung: wenn ich mir aus der Innen- und Außenperspektive visuell vorstellen kann wie ich etwas fahre klappt es auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. ich hab diesen Tipp beim Bouldern gelernt, aber erfahrungsgemäß funktioniert er bei alle meine Sportarten gut

[*] irrationale Angst wäre für mich sowas wie Höhenangst, aber auch Angst die z.b. durch einen Sturz verursacht wurde
 
Beim Besichtigen der Strecke und der schwierigsten Schlüsselstelle habe ich mir schon sooft gedacht, dass ich das kann, wenn der Kopf und die Geschwindigkeit passen. Jedoch hält mich einfach was ab und auf das höre ich.
Ich habe das Problem, wenn ich etwas zu viel anschaue macht es mir deutlich mehr Angst, als es sollte.
Ja, anschauen bei schweren Stellen ist wichtig. Es bringt aber nix eine Stelle länger als 3-5min oder so zu analysieren. Da macht man sich nur noch mehr stress.

Wenn man/ich da zu viel drüber nachdenke stresst mich das mehr und die Wahrscheinlichkeit, dass ich es beim Versuch nicht "fühle" steigt.

Das geht manchmal soweit, dass ich bekannte Stellen wo ich immer geschoben hab weiterhin runter schieben obwohl ich auf anderen Trails deutlich anspruchsvolleres gefahren bin
 
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Ich habe das Problem, wenn ich etwas zu viel anschaue macht es mir deutlich mehr Angst, als es sollte.
Ja, anschauen bei schweren Stellen ist wichtig. Es bringt aber nix eine Stelle länger als 3-5min oder so zu analysieren. Da macht man sich nur noch mehr stress.

Wenn man/ich da zu viel drüber nachdenke stresst mich das mehr und die Wahrscheinlichkeit, dass ich es beim Versuch nicht "fühle" steigt.

Das geht manchmal soweit, dass ich bekannte Stellen wo ich immer geschoben hab weiterhin runter schieben obwohl auf anderen Trails deutlich anspruchsvolleres gefahren bin
hatte neulich eine sehr steile Passage, die mir fürs Runterschieben zu rutschig und gefährlich erschien. Nach kurzer Denkpause bin ich sie dann locker gefahren - wieder eine Blockade weniger 🤗
 
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