Oder einer den vielen denken, aber sich nicht getrauen auszusprechen.
Ja bestimmt sogar!
Das macht es leider nicht weniger respektlos und oftmals können viele Aussenstehende es auch einfach nicht beurteilen.
Wie oft wurde ich selbst (oder einer der hier anwesenden) schon als Spinner, Verrückter, Verantwortungsloser, Draufgänger, Kicksuchender uvm. von Außenstehenden bezeichnet, nur weil wir einen Extremsport weitweg vom Mainstream machen?
Ich denke jeder von uns.
Hat selbst in meiner Familie lange gedauert bis ich klarstellen konnte, dass ein Risiko zwar immer besteht, aber ich mit Köpfchen an die Sache rangehe.
Fürsorglich würde ich genau im Profibereich mit einem grossen Fragezeichen versehen. Pressemitteilungen sind in meinen Augen Blabla, das sehe ich nüchtern. Das für Profiteams die Gesundheit an erster Stelle steht, glaube ich schlicht nicht. Schlüsselbein mag noch gehen, wenn Gehirnerschütterungen nicht so eng gesehen werden, habe ich Mühe damit.
Das ändert sich immer mehr und auch hier hast du valide Punkte und einige Sportler, Verantwortliche, Geldgeber werden hierbei ganz sicher auch oftmals Entscheidungen treffen, die nicht der Fürsorgepflicht entsprechen.
ABER: Gerade das Commencal
Muc Off Team hat sich in den letzten Jahren meiner Meinung nach extrem weiterentwickelt und professionalisiert. Gerade der Big Boss Max macht auf mich den Eindruck mit Leib und Seele mit seinen Athleten mitzufiebern und die Gesundheit hoch einzustufen.
Ich denke den Teams ist eine positive PR wichtiger, als ein möglicherweise lebensverändernder Sturz, der nachweislich hätte durch das Team vermieden werden können und dann geht der Shitstorm erst so richtig los.
Gerade das Thema Gehirnerschütterungen finde ich im Commencal Team auch gut angegangen, denn Myriam hat jetzt ja schon einige Saisons damit verbracht.
Je mehr Geld eine Rolle spielt, desto schwieriger wird das Thema Fürsorge. Gerade im Fußball sieht man das ja immer wieder wie Spieler verheizt werden.
Und das birgt eben auch die Gefahr, dass die Grenze verschwimmt. Für Normalsterbliche überschreitet sie oftmals das gesunde Mass. Gemäss meinem Physio ist ein geschraubtes Schlüsselbein bereits belastbar, wenn man die Schmerzen betäubt. Trotzdem, zwei Wochen danach so eine Piste runter zu rumpeln, kann nur von allen Beteiligten schöngeredet werden. Feiern kann ich sowas nicht.
Da hat er recht. Im Eishockey, Motocross werden Schlüsselbeine mit zwei Platten verschraubt. Dann gehts direkt paar Tage später ins Spiel oder Rennen. Für Normalos ist das selbstredend nicht ratsam, aber im Profibereich ist das nun mal eine ganz andere Sache. Im Q2 Replay erwähnen die Kommentatoren auch, was Amaury alles gemacht hat, um die Regeneration so gut wie möglich zu unterstützen. Das vergessen viele hier leider auch.
Und sein wir mal ehrlich: Hier fällt es dem ein oder anderen sicherlich schon schwer, sich ausgewogen und gesund zu ernähren.
Daher kann ich dir bei deinen Punkten auch zustimmen, aber einen professionellen Athleten oder auch Normalo abzustempeln, nur weil der eigene Tellerrand es nicht anders erlaubt, finde ich äußerst daneben.