Ach Leute, dieses ständige unkonstruktive und gezwungene Genöle. Bei Tests, News etc. ist man es ja lange gewöhnt, aber der World Cup war bisher so ein offensichtliches Leidenschaftsprojekt, dass ich das Gefühl hatte, dass das etwas gewürdigt wird. Aber das ist jetzt wohl auch vorbei.
Es wurde doch eigentlich schon alles gerade gerückt. Wir haben bestimmt niemanden vergessen, über Henri und Nina wird sehr, sehr viel berichtet (so viel wie über sonst kaum jemanden) und man kann's halt nicht allen recht machen. Nutzt doch mal die Suchfunktion auf der Startseite, meine Güte.
Ich hab eigentlich keine Lust auf die Tränendrüse zu drücken. Aber es scheint ja ein recht merkwürdiges Bild davon zu geben, wie die Berichte eigentlich produziert werden. Wir sind zu zweit vor Ort, was ein winziger Bruchteil von dem ist, was die Konkurrenz so da hat. Die Artikel werden in der Nacht geschrieben, gegessen wird am Laptop, fertig sind wir so ca. um 2 Uhr nachts mittlerweile. In Leogang war ich alleine, da war es nach 3, in früheren Jahren, als die Laptops schlechter waren, so 4–5 Uhr. Aus dem Bett geht's um 6:30, weil wir zum Trainingsstart ja schon an der richtigen Stelle an der Strecke stehen müssen. Das geht die ganze Woche so.
Weil irgendjemand sich über verschiedene Trikots beschwert hat: Natürlich sind viele Fotos aus dem Training, denkt ihr, wir beamen uns während des Rennlaufs an der Strecke lang oder wie? Im Finale steht man meistens im Ziel, um die Emotionen einfangen zu können. Früher war das viel besser, weil man sich viel mehr bewegen konnte und alles nicht so streng war. Da war ich oft bis kurz vor Schluss noch weiter oben, mittlerweile muss man recht früh unten sein, weil man nur an wenigen Stellen in die Media-Area kommt und es zu lang dauert mit Security und allem und man dann schnell einen wichtigen Moment verpasst.
Weder Moritz noch ich haben davon irgendwelche Vorteile, keinen fetten Gehalts-Bonus, gar nix, wir machen das nur, weil wir Bock drauf haben. Für MTB-News selbst ist es natürlich ein riesiges Minusgeschäft (das größte, das wir haben), das ist auch reiner Fan-Service, weil es halt alle geil finden und wir machen halt so viel, wie irgendwie geht. Das sollte auch erklären, warum wir nicht mehr machen: Wir sind halt nicht von einem riesigen Medien-Mogul gekauft worden, der Zehntausende von Euros in so etwas versenken kann.
Aus Andorra gibt's btw keine DH-Final-Story, ich hab das erste Wochenende seit Monaten frei, Moritz auch und der Rest der Redaktion feiert Eurobike-Überstunden ab. Die Trackwalk-Fotostory von Andy Vathis schreibe ich morgen früh an meinem freien Tag, aber Sonntag bin ich selbst Downhill-Fahren und zum Glück gibt's noch keine KI, die das sinnvoll übernehmen könnte.
Nach der Sommerpause geht's dann weiter mit dem normalen Service. Ich geh jetzt Radfahren und schau hier garantiert in den nächsten Wochen nicht mehr rein.