Neue Mountainbike-Laufradgröße: Rollt die Zukunft auf 32"?

VW Käfer: ca. 4,1m lang und 1,6m breit
Also wenn ein Aygo oder Fiat 500 schon ein Riesenschiff ist im vergleich zu alten Autos ist, dann muss ja ein Käfer zu seiner Zeit ein wirklich RIESEN Schiff gewesen sein.
Es ging mir nicht um die tatsächlichen Ausmaße eines Fahrzeugs, sondern um die subjevktive Wahrnehmung. Das, was am Ende des letzten Jahrtausend noch als normal groß empfunden wurde, gilt heute als klein. Und das, so behaupte ich, liegt vornehmlich daran, dass unsere Sehgewohnheiten ändern. Weil wir ständig große Autos sehen, sind sie nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das gleiche gilt auch, und das ist meine Kernaussage, auch für Laufradgrößen. Wenn sich 32"-Laufräder in der Breite durchgesetzt haben, werden sie nicht mehr als ungewöhnlich wahrgenommen werden und um sich abzusetzen, wird halt die nächste Größe als Alleinstellungsmerkmal gesehen.
 
Wenn man die allgem. Velo-Branche Analysiert (City, Trecking / Rennrad / MTB), sind genau die Produkt-Marketing / -Entwickler /-Verantwortliche die einzigen im MTB-Bereich, die ihre eigene Branche nicht verstehen. Sie denken wirklich, indem man die Raddurchmesser ändert, motiviert man Kunden neue Bikes zu kaufen. Ich habe sie alle durchgemacht. Das Schlimme war, ich war einer der ersten von 26 auf 29er. Dann hiess es, das sei Quatsch. 27,5 ist jetzt die bessere Variante. Ok beim nächsten Bike gabs 27,5. Kaum ne Runde gedreht, wars wieder 29er, dann Mullet (kommt von Müll). Die Achsstandards musste man auch ändern und ein paar Millimeter verbreitern, da die Laufräder stabiler seien. Einige Laufräder waren genau gleich aber wurden mit Adaptern geliefert um in den neuen Achsen montiert zu werden. Sehr innovativ. Nun kommt 32 Zoll, dann 30 Zoll, dann 27,365.. Das gleiche beobachtet man bei den Anbauteilen. Jedes Jahr neue Produkte die wesentlich besser sind als die im Vorjahr. Die MTB Händler wissen, dass sie im Frühling Ware bekommen, die im Herbst schon komplett veraltet ist.
 
Wenn man die allgem. Velo-Branche Analysiert (City, Trecking / Rennrad / MTB), sind genau die Produkt-Marketing / -Entwickler /-Verantwortliche die einzigen im MTB-Bereich, die ihre eigene Branche nicht verstehen.
Doch, das tun sie und zwar sehr gut, denn:
Sie denken wirklich, indem man die Raddurchmesser ändert, motiviert man Kunden neue Bikes zu kaufen.
Genau das wissen sie. So funktioniert es, wenn ein Markt gesättigt und das Produkt ausgereift ist. Dann muß man künstlich neue Bedürfnisse schaffen, anderenfalls ist kein Umsatzwachstum moglich. Das betrifft ja nicht nur Rädergrößen sondern auch andere Bauteile am Fahrrad, da kann man einiges beobachten.
 
Das "Recht auf Reparatur" könnte da durchaus einen positiven Effekt haben. Wenn Hersteller gezwungen sind, ab Kaufdatum für 7 Jahre Ersatzteile mit vernünftigen Lieferfristen vorzuhalten, wird auch nicht dauernd ein neuer "Standard" entstehen.
 
Das betrifft ja nicht nur Rädergrößen sondern auch andere Bauteile am Fahrrad, da kann man einiges beobachten.
Was genau beobachtest du?

Bin jetzt seit 8 Jahren in dem Sport und die ganzen Standards sind eigentlich immer noch die selben wie damals, als ich angefangen hab.
29/27er Räder (letzteres halt nur noch am Hinterrad)
30mm Felgen, Teilweise 25mm bei XC
15/12mm Steckachsen
Boost
Tapered 1.5 Gabeln
31/35mm Lenker
Sattelstützen haben auch immer noch die selben Durchmesser. 31,6mm dominiert beim MTB.
Metrische Dämpfer

Es gab Versuche von einzelnen Herstellern zusätzliche Standards zu etablieren hat sich aber nix wirklich durchgesetzt:
Superboost
Liteville / Cannondale Asymetrische Einspeichung
Fatbikes
Plus Size Reifen
Press Fit Lager sind am Verschwinden. BSA ist wieder im kommen.
1.8 Tapered Gabeln


Ein paar Sachen kamen in der Zeit aber tatsächlich neu:
55mm Kettenlinie (ist jetzt nix so wildes. Betrifft nur Kurbel oder Kettenblatt)
Flatmount Bremssättel im XC Bereich. (Gabs aber schon am Rennrad/Gravbel)
30mm Felgen setzen sich (meine ich) auch im XC Bereich durch
UDH (Positives Beispiel für einen neuen Standard, wo es davor keinen gab)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man die allgem. Velo-Branche Analysiert (City, Trecking / Rennrad / MTB), sind genau die Produkt-Marketing / -Entwickler /-Verantwortliche die einzigen im MTB-Bereich, die ihre eigene Branche nicht verstehen
Die Achsstandards musste man auch ändern und ein paar Millimeter verbreitern, da die Laufräder stabiler seien.
Wenn ich meine Use-Cases mit dem Output der Velo-Branche vergleiche, bin ich verdammt glücklich über die Ergebnisse der letzen Jahre. Ich fahre ein 29er mit Boost und deswegen ausreichend stabilen Laufrädern. Mein erstes 29er ohne Boost mit Asbach-Geo wollte ich garnicht mehr fahren. Das fuhr sich schwammig und unpräzise, im Vergleich zu heutigen Bikes.

Schön dass es immer noch Fortschritte gibt und Leute gewillt sind Neues auszuprobieren. Alle die Brakebooster als Top-Notch ansehen, dürfen das ja auch weiter verwenden 💁. Und wenn ich die Gelegenheit bekomme ein 32er zu probieren, werde ich das unvoreingenommen machen.
 
Wenn man de Kommentare so liest, muss das 26 ain't dead Trauma ganz schön hart die ein oder andere Bikerseele getroffen haben.

Vielleicht seid ihr insgeheim Kommunisten und hängt der 26 Zoll Planwirtschaft nach. 8-)

Im brutalen Turbokapitalismus der Bikebranche gibt es 2025 jetzt ganz viel Laufradgrößenauswahl. Und wer Kinder hat kann jetzt sogar von den großen Bikemarken passende Räder mit vielfältigen Radgrößen mit durchdachter Geometrie kaufen. Es gibt extra Modelle, die den weiblichen Körper auch berücksichtigen und nicht nur für Männer entwickelt sind.

Und jetzt wo auch Menschen ab 190cm die Aussicht auf Bikes mit einer ergonomischeren Geometrie mit 32 Zoll Laufrädern haben wittert ihr die große Verschwörung der bösen Bikeindustrie. Meint ihr tatsächlich die Industrie braucht nur einen Maxxis Reifen in 32 Zoll anbieten und am nächsten Tag rennen alle Biker zum nächsten Bikeladen und fordern 32 Zoll Bikes für alle und der gesamte 29er Fuhrpark landet in der Metallpresse??
 
Was genau beobachtest du?

Bin jetzt seit 8 Jahren in dem Sport und die ganzen Standards sind eigentlich immer noch die selben wie damals, als ich angefangen hab.
Also ich bin schon seit etwa 45 Jahren dabei (erst auf der Straße, später mit dem MTB) und da hat sich schon einiges geändert. Ich sach mal, heute fährt keiner mehr mit Unterrohrschaltung ohne Rastung.
Vieles von dem, was du als nicht geänderten Standard aufführst ist aber auch noch nicht so lange am Markt und im weiteren Verlauf zählst du auch schon einige Dinge auf, die in den letzten Jahren neu auf dem Markt kamen. Auch gab es einige Dinge, die sich nicht dauerhaft durchgesetzt haben. Letzen Endes haben sie aber Umsatz generiert, der ohne diese Produkte nicht gemacht worden wäre.
 
Wenn man de Kommentare so liest, muss das 26 ain't dead Trauma ganz schön hart die ein oder andere Bikerseele getroffen haben.
Mich hat es mit Sicherheit nicht getroffen.
Als ich damals beim Kauf meines ersten Bikes fragte, ob man dies auch mit größeren Laufrädern anstatt der Kindergröße bekomme, musste ich erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass es nur 26-er Laufräder gebe.
 
wittert ihr die große Verschwörung der bösen Bikeindustrie. Meint ihr tatsächlich die Industrie braucht nur einen Maxxis Reifen in 32 Zoll anbieten und am nächsten Tag rennen alle Biker zum nächsten Bikeladen und fordern 32 Zoll Bikes für alle und der gesamte 29er Fuhrpark landet in der Metallpresse??
Nicht die Bikeindustrie ist hier primär verantwortlich käme es so ähnlich. Es ist der Nutzer, Social Media, Influenzer, deren Beinflussung erhöhen massiv die Kaufbereitschaft unabhängig vom Nutzen der Neuheit.

Auf 32" bezogen, ein Produkt für große Menschen wird zum Selbstläufer, sehr viele wollen dabei sein, die Industrie richtet sich danach. Dazu gibt es einge relevante Studien.
 
Also ich bin schon seit etwa 45 Jahren dabei (erst auf der Straße, später mit dem MTB) und da hat sich schon einiges geändert. Ich sach mal, heute fährt keiner mehr mit Unterrohrschaltung ohne Rastung.
Vieles von dem, was du als nicht geänderten Standard aufführst ist aber auch noch nicht so lange am Markt und im weiteren Verlauf zählst du auch schon einige Dinge auf, die in den letzten Jahren neu auf dem Markt kamen. Auch gab es einige Dinge, die sich nicht dauerhaft durchgesetzt haben. Letzen Endes haben sie aber Umsatz generiert, der ohne diese Produkte nicht gemacht worden wäre.
Aber die Bikes sind auch besser geworden in der Zeit. Und wie lange ist jetzt Boost und 29 Quasistandart? über 10 Jahre? Das ist schon ne recht lange Zeit.

Bikes und Technik entwickeln sich halt. Das die Industrie Umsatz machen will ist auch kein Geheimnis, aber ne Verschwörung, dass ständig neue Standards nur zum Umsatz generieren entgegen den Bedürfnissen der Mountainbiker eingeführt werden sehe ich irgendwie nicht.

Ich glaube die aktuellen "großen" Standards werden noch ne ganze Weile bleiben:
29er
Boost
15/12mm Steckachse
1.5 Tapered Gabeln
UDH
Postmount (ausgenommen vielleicht Flatmount bei XC, aber da kanns auch gut sein, dass das wieder verschwindet)

Gefühlt stagniert die Entwicklung seit dem ich 2017 angefangen hab. Zumindest was die Kompatibilität von Teilen angeht.
Ein modernes Bike von damals ist immer noch aktuell bei den Anbauteilen. Da wäre es kein Problem auf die neusten und tollsten Teile von heute upzugraden.

Da gabs doch in den 90er bis Anfang 2010ern deutlich mehr Entwicklungen die deinen 10 Jahre alten Rahmen nicht mehr upgrade fähig gemacht haben, bzw verhindern, dass du alte Teile an einen neuen Rahmen übernehmen kannst:

Felgenbremsen, Scheibenbremsen IS, Scheibenbremsen Postmount, 29er, 27,5er, fehlende Führung für Dropper Kabel, Steckachsen, Boost, fehlende Umwerferaufnahme, tapered Gabelschäfte, metrische Dämpfer ...

Im Vergleich dazu was zwischen 1990 und ca. 2015 alles an Entwicklungen und neuen Standards passiert ist, ist von 2015 bis jetzt quasi Stillstand.
 
Wird es denn auch ein 32 Zoll Enduro geben? Wo werden denn die Reifen gewichtmässig landen? 1,8Kg pro Reifen? Die Meisten von mir gewogenen üblichen Verdächtigen sind bei 29 Zoll 1,1Kg bis 1,35Kg.
 
Das gleiche beobachtet man bei den Anbauteilen. Jedes Jahr neue Produkte die wesentlich besser sind als die im Vorjahr. Die MTB Händler wissen, dass sie im Frühling Ware bekommen, die im Herbst schon komplett veraltet ist.

Was kommt den ständig neues, dass es nach einem halben Jahr schon wieder veraltet ist?
Siehe hier:
Gefühlt stagniert die Entwicklung seit dem ich 2017 angefangen hab. Zumindest was die Kompatibilität von Teilen angeht.
Ein modernes Bike von damals ist immer noch aktuell bei den Anbauteilen. Da wäre es kein Problem auf die neusten und tollsten Teile von heute upzugraden.

Da gabs doch in den 90er bis Anfang 2010ern deutlich mehr Entwicklungen die deinen 10 Jahre alten Rahmen nicht mehr upgrade fähig gemacht haben, bzw verhindern, dass du alte Teile an einen neuen Rahmen übernehmen kannst:

Felgenbremsen, Scheibenbremsen IS, Scheibenbremsen Postmount, 29er, 27,5er, fehlende Führung für Dropper Kabel, Steckachsen, Boost, fehlende Umwerferaufnahme, tapered Gabelschäfte, metrische Dämpfer ...

Im Vergleich dazu was zwischen 1990 und ca. 2015 alles an Entwicklungen und neuen Standards passiert ist, ist von 2015 bis jetzt quasi Stillstand.
 
Was kommt den ständig neues, dass es nach einem halben Jahr schon wieder veraltet ist?
Siehe hier:
Ich kenne einige Bike-Shop-Besitzer. Was Q2-2025 geliefert wird, muss ab Oktober 2025 mit 15-30% Discount verscherbelt werden. Also veraltet. Niemand will 2026 ein 2025er Bike für 6000 EUR/CHF ohne Rabatt kaufen. Im Herbst werden schon die neuen Bikes bestellt. Das Lager muss abgebaut werden.
 
Ich kenne einige Bike-Shop-Besitzer. Was Q2-2025 geliefert wird, muss ab Oktober 2025 mit 15-30% Discount verscherbelt werden. Also veraltet. Niemand will 2026 ein 2025er Bike für 6000 EUR/CHF ohne Rabatt kaufen. Im Herbst werden schon die neuen Bikes bestellt. Das Lager muss abgebaut werden.
Jo, was ändert sich an den Modelljahren? Meistens nicht mal die Anbauteile sondern nur die Farbe... Das hat nichts mit veraltet oder neuen Standards zu tun.
 
Ich kenne einige Bike-Shop-Besitzer. Was Q2-2025 geliefert wird, muss ab Oktober 2025 mit 15-30% Discount verscherbelt werden. Also veraltet. Niemand will 2026 ein 2025er Bike für 6000 EUR/CHF ohne Rabatt kaufen. Im Herbst werden schon die neuen Bikes bestellt. Das Lager muss abgebaut werden.
Schön blöd, wer gleich die neuesten, überteuerten Dinger kaufen muss und nicht warten kann. Manchmal kommt zu dem üblichen Herbst-Rabatt noch ein Black-Week-Abschlag dazu.
 
Und aus Sicht des Shop-Betreibers mit 4 Angestellten und 2 Azubis, monatliche Mietzinsrechnung etc
Unternehmen handeln mit Gewinnerzielungsabsicht. Funkitoniert das Geschäftsmodell nicht, bleibt nur Aufgabe oder Diversifikation. Ist bei Arbeitnehmern nicht anders, Neuorientierung bei Freistellung, oder Erwerbslosigkeit.

Unternehmensrisiko, Arbeitnehmerrisiko. Das Märchen vom gebeutelten armen Unternehmer ist ein Märchen.
 
Unternehmen handeln mit Gewinnerzielungsabsicht. Funkitoniert das Geschäftsmodell nicht, bleibt nur Aufgabe oder Diversifikation. Ist bei Arbeitnehmern nicht anders, Neuorientierung bei Freistellung, oder Erwerbslosigkeit.

Unternehmensrisiko, Arbeitnehmerrisiko. Das Märchen vom gebeutelten armen Unternehmer ist ein Märchen.
lass mich raten: du bist angestellt?
 
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