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Kann man das Ausmaß der Bremsbacken-Rückstellung beeinflussen?

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Servus zusammen,

kurze Frage als Nur-Rudimentärer-Schrauber: Lässt sich irgendwie beeinflussen, wie weit die Bremsbacken/-beläge wieder auseinandergehen, sobald man die Bremse loslässt?

Bei Interesse zum Hintergrund: klassisches Problem der schleifenden Bremse und ich glaube, ich habe mittlerweile alles gängingen Hilfestellungen ausprobiert
  • Bremse innen gereinigt und Kolben mehrfach (!) mobilisiert, damit diese möglichst leichtgängig laufen
  • Bremse mit diversen Methoden ausgerichtet, ohne dauerhaften Erfolg (nur anziehen+festschrauben, manuelles Ausrichten+festschrauben, anziehen mit Ausrichthilfe (Abstandsstück)+festfestschrauben; beim Anziehen aller Methoden immer schön im Wechsel der Schrauben und nur kleinen Schritten weiter festziehen)
  • Bremsscheibe gecheckt, da war keinerlei Schlag festzustellen, auch nicht bei genaustem Hinschauen
  • ein kleines Stück an dem Bremskörper angeschliffen, da dort auch die Scheibe geschliffen hat. Der Bremskörper hatte an der Seite genauso viel Abstand zur Scheibe wie der Bremsbelag
  • etwas mit dem Drehmoment der Steckachse beim Festziehen gespielt. In kleinem Ausmaß konnte ich damit die Geräusche etwas verringern (und nein, das Rad ist jetzt weder zu locker noch hab ich da 20 Nm draufgegeben)
letztere beiden Maßnahmen hab ich dann erst bei einer ewigen Problemsuche heute entdeckt bzw. versucht, da das Geräusch seit Monaten immer häufiger auftritt.

Letztlich konnte ich das Geräusch insgesamt deutlich verringern, ein leichtes Schleifen (eher ein Dauerton, nicht eine Einzelstelle) ist aber immer noch vorhanden und mit einer Lichtquelle im Hintergrund kann man eben erkennen, dass dort einseitig die Bremsbeläge gerade so weit zurück gehen, dass es eben immer noch minimal Kontakt hat.
 
Eventuell wurde das System überfüllt.
Lässt sich das irgendwie bestätigen? Bzw lässt es sich ausschließen, wenn ich nach dem Umdrehen des Rads (die Wartung hab ich mit Rad "kopfüber" vorgenommen) erstmal die Bremse bis zum Lenker ziehen konnte, nach einigen Malen Schnippsen am Hebel wieder vollen Bremsdruck hab? Nach meinem Verständnis kommt das ja durch kleine Lufteinlässe zustande.
 
... nach dem Umdrehen des Rads (die Wartung hab ich mit Rad "kopfüber" vorgenommen) erstmal die Bremse bis zum Lenker ziehen konnte, nach einigen Malen Schnippsen am Hebel wieder vollen Bremsdruck hab? Nach meinem Verständnis kommt das ja durch kleine Lufteinlässe zustande.
Korrekt - da ist Luft im System.
Abhilfe schafft ein sorgfältiges Entlüften, zumeist am erfolgversprechendsten genau ;) nach der Anleitung des Herstellers der Bremse.
Das beschriebene leichte Schleifen lässt sich durch korrekte Montage des Bremssattels beseitigen (oder zumindest reduzieren), auch hier wieder genau nach der Anleitung des Herstellers :).
 
Lässt sich irgendwie beeinflussen, wie weit die Bremsbacken/-beläge wieder auseinandergehen, sobald man die Bremse loslässt?
Nein, nicht wirklich. Um welches Maß sie wieder zurückstellen hängt u.a. von den "Lippen" an den Quadringen ab. Man müsste andere Quadringe einbauen. Was aber daran scheitert das du keine passenden finden wirst.

6307Rueckzug_und_Belagsverschleis.gif
 
Welche Bremse?

Eine Überfüllung merkst du daran, dass du nicht beide Kolben reindrücken kannst - dann kommt der andere wieder raus.
Montiere neue Beläge und die Transportsicherung und drücke damit beide Kolben gleichzeitig ind Endlage und halte das so fest. Und öffne (Helfer) oben mal kurz die Entlüfterschraube.


Du hast Luft im Behälter oben.
Du kannst bei sowas auch nur oben Schnellentlüften/nachfüllen.
 
Welche Bremse?

Eine Überfüllung merkst du daran, dass du nicht beide Kolben reindrücken kannst - dann kommt der andere wieder raus.
Montiere neue Beläge und die Transportsicherung und drücke damit beide Kolben gleichzeitig ind Endlage und halte das so fest. Und öffne (Helfer) oben mal kurz die Entlüfterschraube.


Du hast Luft im Behälter oben.
Du kannst bei sowas auch nur oben Schnellentlüften/nachfüllen.
Dann scheint das nicht das Problem bei mir zu sein, die Kolben konnte ich beide voll reindrücken. Oder würde das Entlüften bei dem Schleifproblem trotzdem helfen?
 
Es kann durchaus sein, dass ein Luftpolster die filigrane Rückstellung beeinflusst.
Luft lässt sich ja komprimieren, wirkt aber wie eine Feder.

Neue Beläge + Transportsicherung rein und dann oben die Entlüfterschraube kurz aufmachen.
Dann sollte die Federwirkung weg sein. Wenn es daran liegt.


Welche Bremse?
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit ich auch die Wirkung verstehe - wie funktioniert das dann? Solange die Bremse statisch durch die Transportsicherung ist - würde ggf. Luft aus der Bremsanlage dann nicht nur entweichen, wenn dort Überdruck herrscht?
 
Tektro? Eisenschwein. Gutes P/L, robuste Bremse. Allemal besser, als die einfachen Shimanos.

Schnellentlüftung:
Hebel waagrecht stellen, befüllte Spritze OHNE Stempel mit Entlüfteradapter/Anschluss oben drauf. Am Bremssattel bleibt zu!
Und bei montiertem Bremssattel mit belägen drin Pumpen, bis keine Blässchen mehr kommen.

Anschließend Kolben ganz zurückdrücken, dann erst die Spritze abmachen und Stopfen wieder reindrehen.
=> Jetzt stimmt die Flüssigkeitsmenge.

Ist gegen das Manual, funktioniert aber bei Luft im Geber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, nicht wirklich. Um welches Maß sie wieder zurückstellen hängt u.a. von den "Lippen" an den Quadringen ab. Man müsste andere Quadringe einbauen. Was aber daran scheitert das du keine passenden finden wirst.
Grundsätzlich ja; ich erinnere mich aber an einen Fall, den ich gerade mit der Suchfunktion nicht finde.

Da hatte einer mal Probleme, dass die Rückstellfedern zu stark wirkten und die Beläge unerwünscht weit zurück gingen. Er war glaube im Urlaub und nach dem schlichten Belagswechsel hatte er einen übermässigen Leerweg. Alle verdächtigen Massnahmen erfolglos durchgeführt, bis er die Federn des alten Bremsensatzes eingebaut hat, dann war wieder Ruhe.

Das wäre u.U. hier eine Unterstützung; Lösung im klassischen Sinne nicht und "Federn extra stark" wird es auf dem Markt nicht geben, das wäre mehr dem Zufall geschuldet. Es vermittelt zudem den Eindruck, dass Murks mit einem anderen Murks kompensiert wird. Wenn eine Bremse normal funktioniert, sind solche Zaubereien nicht nötig. Der Zusammenhang ist mir einfach spontan eingefallen...
 
Ich hab mir angewöhnt, beim Bremse entlüften mit Trichter/Spritze oben und gefüllter Spritze oben, die Bremsflüssigkeit hin und her zu schieben.
Also unten solange drücken, bis die Spritze fast leer ist. Dann wieder ziehen, bis die Spritze oben fast leer ist. Dann wieder drücken bis unten fast leer und so weiter.
So lange, bis garkeine Blasen mehr kommen. Meistens kommt dann auch beim dritten/vierten Durchlauf noch etwas Luft.
So kriegt man die Bremse immer absolut luftfrei
 
ein kleines Stück an dem Bremskörper angeschliffen, da dort auch die Scheibe geschliffen hat.
Lustig, dass da noch keiner darauf eingegangen ist.

Nach der Aussage würde ich vermuten, dass du den Sattel nie richtig zentriert hast. Die Scheibe muss mittig im Sattel stehen, bis auf ein paar ganz wenige 1/10 mm! Sonst kannst du auch das mit den rückstellenden Kolben vergessen. Ich vermute deswegen auch, dass die Kolben bei dir nie wirklich synchron gelaufen sind, sondern immer leicht unterschiedlich. Wie sehr einen eine Bremse ärgern kann, weiß ich von der Magura MT 5, die ist da zickig. Die Cura 4 ist da sehr viel einfacher. Wie deine Bremse da ist, weiß ich nicht, aber vielleicht @Basti138 .

Luft im Geber ändert auch nichts am Sattel (hinsichtlich der Rückstellung bzw. deren Präzision). Es ist "nur" eine weitere Baustelle.
 
Ich kenne die Tektro eigentlich so, dass sie schön aufmacht.
Aber wenn das Biest kein Lüftspiel macht, hilft alle Einstellerei und Entlüfterei nichts.
Ich ärgere mich mit sowas nicht mehr rum => weg damit, neu.
 
Sind die Oberflächen der Nehmerkolben fett- und ölfrei? Die Rückstellung durch die Dichtringe klappt dann am besten.
Da bin ich kurz stutzig geworden, bei den Videos zum Thema Kolben mobilisieren wurde eher demonstriert, die Kolben nach der Reinigung (Spiritus + Wattestächen) im Anschluss minimal mit der Bremsflüssigkeit an den Rändern zu benetzen (auch wieder per Wattestächen, damit die Bremsbeläge später nicht kontaminiert werden durch überschüssiges Öl), damit diese möglichst geschmeidig in der Führung laufen. Da hab ich mich bisher daran gehalten
 
Das ist so auch richtig, aber wenn du testen möchtest, wie groß der Rückstellweg sein kann. Könnte man das probieren. Wenn die Kolben trocken sind, ist der Stick Slip Effekt am größten und die fahren mit Sicherheit nicht gleichmäßig aus.
In Prinzip haben die Kolben hinter den Dichtungen sowieso einen Ölfilm, der beim ausfahren abgestreift wird. Je glatter die Oberfläche der Kolben ist je mehr kann die Dichtung abstreifen.
Die Klaus von Trickstuff hat irgendwo mal geschrieben, dass es viele Tests erfordert hat, bis sie die für ihre Bremse optimale Kolbenoberflächengüte erreicht haben.
 
Letztlich konnte ich das Geräusch insgesamt deutlich verringern, ein leichtes Schleifen (eher ein Dauerton, nicht eine Einzelstelle) ist aber immer noch vorhanden und mit einer Lichtquelle im Hintergrund kann man eben erkennen, dass dort einseitig die Bremsbeläge gerade so weit zurück gehen, dass es eben immer noch minimal Kontakt hat.
Mal um grundsätzlich wieder zum Anfang zurück zu gehen; wird da nicht häufig auch eine Mücke zum Elefanten gemacht?

Erstrebenswert ist schon, dass der Kolben nur gerade mal loslässt um gleich wieder zupacken zu können. Das ist beim Pkw und Motorrad nicht anders. Vorteil dort ist, dass die Scheiben generell dicker sind und nicht so schnell eiern. Und wenn, dann sind sie so widerstandsfähig, dass es in ein Pulsieren des Pedals oder Handhebels mündet und man schnell für Abhilfe schaut. Und btw. ein leichtes Schleifen kann zuweilen auch dort festgestellt werden, wenn man das Rad von Hand dreht; es darf gegen den Schluss einfach nicht ruckartig stehen bleiben, das wäre dann zu viel des Guten. Beim Fahren hört man nichts, weil Motorengeräusche das überdecken.

Die Fahrradscheibe gibt da entschieden mehr nach und "biegt" sich zurecht. Und losgelöst kann sie je nach Wetter und Feuchtigkeit durchaus mal zirpen und zwitschern. Ein paar richtig rein gelangt und idR. ist es dann gut. Ich bin seit langen weit davon entfernt, bei jedem Geräusch zur Werkzeugkiste zu greifen. Einzig dass es ein Dauerton ist, irritiert ein wenig.
Wie verhält es sich da bei aufgebocktem Fahrrad? Bremsen und dann langsam loslassen. Geht der Bremshebel in Nullstellung? Das Rad von Hand bewegt; bleibt es am Schluss ruckartig stehen? Wenn nein und immer noch vorhanden, versuchsweise mit einer anderen Zange?
 
Lässt sich irgendwie beeinflussen, wie weit die Bremsbacken/-beläge wieder auseinandergehen, sobald man die Bremse loslässt?
  • Bremse innen gereinigt und Kolben mehrfach (!) mobilisiert, damit diese möglichst leichtgängig laufen
Wie @Nd-60 schon gesagt hat. Durch das Kolbenmobilisieren kann es passieren das du die Kolben Rückstellung beeinträchtigst da diese auf Reibung zwischen Kolben und Quadring angewiesen ist.

Schau dir nochmal die schematische darstellung weiter oben an und überlege dir was passiert wenn der kolben durch den quadring gleitet bevor dieser an seinem anschlag ist.
 
Das "Mobilisieren" hat man früher bei den alten Maguras oft gemacht. Also einen Kolben festhalten, den anderen vorsichtig ein Stück rauspumpen und wieder zurückdrücken.
Das hat man gemacht, wenn die Belagsnachstellung zu spät gegriffen hat, der Kolben also zu spät nachgerutscht ist.
Wenn die Bremse schleift, hast du das Gegenteil davon. Die Belansnachstellung greift zu früh. Wenn du schmierst, rutscht er theoretisch noch schneller nach und das Lüftspiel wird eher kleiner.

Mit der Ölerei von aussen versaut man sich meiner Meinung nach die Bremse. Du bekommst das nicht mehr raus. Das bindet Schmutz und Abrieb.
Das macht langfristig das Gegenteil vond em was du dir damit erhofft hattest.

Diese Quadtringe sind sehr filigran und geben der Bremse aber die Eigenschaften.
Meistens liegts an hart werdenden oder durch Pflege gequollenen Quadtringen. Dann rutschen die Kolben zu früh nach. Die Schleiferei bekommst du dann nicht mehr weg.
 
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